Bram Stoker -Der Zorn des Meeres

  • Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Klappentext:

    In einer stürmischen Nacht steht William Barrow, Bootsführer der Küstenwache, vor einem Dilemma. Ein Telegramm hat ihn über die Ankunft von Schmuggelwaren an der schottischen Ostküste informiert. Als sich William darauf vorbereitet, den Verbrechern das Handwerk zu legen, erfährt er von seiner Verlobten Maggie, dass ihr hoch verschuldeter Vater gezwungen wurde, den Schmugglern sein Boot zu überlassen. Die Folgen, die eine Auslieferung des alten Fischers hätte, sind undenkbar, und Maggie, hin- und hergerissen zwischen ihrer Liebe zu William und der für ihren Vater, startet einen verzweifelten und gefährlichen Versuch, um beide zu schützen

    Eine abenteuerliche und zutiefst romantische Erzählung von Bram Stoker über Liebe und einen dramatischen Loyalitätskonflikt, in der insgeheim das raue, aufgewühlte Meer die Hauptfigur ist.


    Zum Kauf dieses kleinen Büchleins habe ich einerseits durch die wunderschöne Ausstattung (wie so oft bei Mare) mit Leineneinband und Schuber hinreißen lassen, andererseits mag ich Bram Stoker als Autor gerne, "Dracula" gehört zu meinen absoluten Lieblingsbüchern, und auch andere seiner Gruselromane finde ich sehr unterhaltsam. Das trifft auf diese nautische Erzählung allerdings nicht zu, hier ist die Aufmachung des Buches dem Inhalt leider um Längen überlegen.


    Die Gewalt des Meeres wird durchaus anschaulich geschildert, da diese Schilderung aber, wie in der Literatur des 19. Jhdts. üblich, zu sehr mit Bedeutungen angereichert ist, wirkt sie dann auch schnell ziemlich überladen. Die Handlung ist dünn, in der o.g. Inhaltszusammenfassung wird alles wichtige gesagt. Man kann es Stoker immer wieder hoch anrechnen, dass er, anders als viele zeitgenössische Autoren, immer wieder starke Frauenfiguren in seine Erzählungen einbindet, das ist auch hier der Fall. Aufgrund des geringen Umfangs des Textes und des großen Raumes, den das Meer in dieser Novelle einnimmt, bleibt aber auch die Protagonistin Maggie eher eindimensional, die anderen Figuren sind dann wirklich nur noch Randerscheinungen, die allesamt keine besonders guten Eindrücke bei den LeserInnen hinterlassen.


    So steht am Schluss die Erkenntnis, dass auch eine besonders schöne Aufmachung nicht über inhaltliche Defizite hinwegtäuschen kann, zur Lektüre empfehlen kann ich diese kurze Erzählung von Bram Stoker sicher nicht.

    2ratten