Benjamin Lebert - Kannst du

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  • Titel: Kannst du
    Autor: Benjamin Lebert


    Allgemein:
    288 Seiten, Kiepenheuer & Witsch, 9,95 €


    Inhalt: (teils von mir teils vom Klappentext wiedergegeben)
    Tim ist ein junger Autor der vor ein paar Jahren einen Bestseller verfasst hat, schon hier klingen die ein oder andereren Biographischen Töne durch - auch Benjamin Lebert hat in sehr jungen Jahren einen Bestseller veröffentlicht. - In Berlin hat er Tanja kennengelernt- trotz dieser eher flüchtigen Bekanntschaft beschließen die beiden eine Interrail-Reise durch Skandinavien zu machen, da Tanjas ursprüngliche Reisebegleiterin ihr absagt. Tim der sich auf ein paar Tage Erholung mit viel Spaß und Entspannung freut muss bald erkennen das er sich dafür wohl die falsche ausgesucht hat. Immer wieder wird er Zeuge von Tanjas nächtlichen Heulanfällen und ihrem Selbstverletzenden Verhalten das sie ihm gegenüber verharmlost. Obwohl er selbst mit sich selbst genug zu tun hat versucht Tim doch ihr zu Helfen.


    Meine Meinung:
    Ich bin sehr enttäuscht von diesem Buch. Ich hatte beim lesen die ganze Zeit das Gefühl das Lebert keine Lust hatte etwas zu schreiben aber aufgrund eines Vertrages dazu gezwungen war. Alles wirkt so luslos dahingeschludert und pseudoliteratisch. Es läuft mal wieder alles auf eine männliche Hauptperson hinaus die nur an S.e.x. mit irgendeiner Frau denkt. Lebert fängt an sich zu wiederholen.
    Auch finde ich das man dem Buch zu sehr anmerkt das er bestimmte Themen reingebracht hat damit es auch ja das "Lebensgefühl" der jungen Leute trifft. Zumindest entsteht bei mir dieser Eindruck. Seine Figuren wirken irgendwie hohl und nicht richtig ausgefüllt. Vielleicht hat ihn das Thema eigentlich selbst nicht richtig interessiert oder er hatte eigentlich keine Ahnung was er dazu schreiben soll...
    Ich finde das es sein bisher schlechtestes Buch ist.
    Klar es ist auch schwer zu schreiben vorallem da alle nach Crazy sicherlich sehr hohe Erwartungen in ihn gesetzt haben. Der Vogel ist ein Rabe (erschienen 2003) fand ich dann auch sehr gut und lies mich hoffen das er in den nächsten 10 Jahren einen Roman schreiben würde der ihn von Crazy loslöst und ihn nicht mehr nur mit diesem einen Roman zusammenbringt.
    Vielleicht besteht ja noch Hoffnung - Lebert ist ja noch jung.
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  • Eigentlich hatte ich mich sehr auf dieses Buch gefreut, da mir die ersten beiden Bücher von Benjamin Lebert ganz gut gefallen hatten. Auch der Klappentext klang sehr interessant. Ich freute mich darauf mehr über Schweden und Norwegen zu erfahren und gleichzeitig zu erleben, wie ein Schriftsteller lebt.


    Über das Leben eines "jungen" Schriftstellers haben wir in der Tat einiges Erfahren. Ich fand es sehr interessant, wenn Tim von seinen Reisen, auf welchem er das Buch vorgestellt hat, erzählte. Allerdings ging es mir in seinen Erzählungen und Erlebnissen viel zu oft um S.e.x. So was kann mal in einem Buch auftauchen, aber in diesem Buch auf 266 Seiten, war es mir einfach zu viel "Matratzensport".


    Sehr Schade fand ich, dass man kaum etwas über Norwegen und Schweden erfahren hat. Es ging mir auch zu schnell von einer Stadt in die andere. Interessanter war es dann, als Tim auf andere Autoren traf. In diesen Passagen hat man viel mehr über die Erfahrungen, den Ruhm, aber auch die Ängste eines Autors erfahren.


    HoldenCaulfield wies schon auf die biographischen Züge dieses Werkes hin. Auch mir sind vermehrt Parallelen zu Benjamin Lebert aufgefallen. Zum Beispiel taucht auch wieder ein linksseitig gelähmter Junge auf. Und der Protagonist in "Kannst Du." ist ebenso alt, wie Lebert und hat sein erstes Buch sehr jung veröffentlicht.


    Alles in allem weiß ich allerdings nicht, worum es in dem Buch eigentlich ging. Tims Freundin Tanja wurde mir mit jeder Seite, die ich las, suspekter. Ich wurde einfach nicht aus ihr schlau. Außerdem hatte ich auf ein großes Finale am Ende gehofft, welches leider ausblieb. Es wurden ja viele Sachen gar nicht geklärt, z.B.


    Zitat von "Spoiler"

    Welche Krankheit Tanja nun hat? Oder wird Tim noch ein weiteres Buch schreiben? Wo wird er nun hingehen? Woher hat er all das viele Geld um sich solch teure Hotels und Reisen leisten zu können? Doch wohl nicht alles aus dem Verkauf seines ersten Buches....


    Ich kann nur jedem raten; wenn ihr etwas von Benjamin Lebert etwas lesen wollt, dann definitiv nicht dieses Buch! Versucht es lieber mit "Crazy". Von mir gibt es nur: 2ratten

  • Horusina
    Interessant das du Das Buch ähnlich siehst wie ich. Bisher habe ich kaum negative Stimmen dazu gefunden.
    Ich habe ja erwähnt das ich das Buch schließlich abgebrochen habe, den Schluss habe ich dann noch überflogen weil ich dachte es könnte sich ja vielleicht doch noch lohnen. Ich hab mich dann noch ein paar Tage gequält und es dann sein lassen. Ich frage mich woher meine halbe Ratte herkam^^ heute würde ich rückblickend höchstens
    eine und eine halbe oder zwei geben. Aber wahrscheinlich war das mein Benjamin Lebert Bonuspunkt ;) weil ich seine beiden andren Romane sehr gerne mochte. Ich finde es schade das er sich so gar nicht weiterentwickelt. Zwar ist er noch Jung aber gerade im Vergleich zwischen Kannst du und Crazy hätte ich mehr Reife erwartet, immerhin ist er jetzt keine 16 mehr.

  • Mir war dieses Buch durch Zufall in die Hände geraten; ich hatte ursprünglich nicht vor, es zu lesen. Die beiden Vorgänger sind mir bekannt und ich fand sie ganz in Ordnung, wenn auch wie gesagt nicht so überzeugend, daß ich mir nun auch Kannst Du zu Gemüte hätte führen müßen. Ich ging von Anfang an nicht mit allzu großen Erwartungen an die Lektüre.


    Das Buch ist ja recht kurz, sodaß man es ohne Probleme an ein, zwei Tagen lesen kann. Das ist leider auch schon fast das einzig Gute. Von der Handlung passiert nicht viel - die Beiden reisen durch Skandinavien, von Land und Leuten erfährt man allerdings praktisch nichts. Zersetzt wird diese Reise von Erinnerungen Tims, so erfährt man nach und nach von dessen schriftstellerischer "Karriere". Neben dieser ist vor allem der doch sehr labile psychische Zustand Tanjas ein Hauptthema, dessen Hintergründe jedoch nie geklärt werden. Handlungsmäßig hat das Buch also nicht besonders zu bieten, was mich normalerweise nicht stört, wenn der Sprachstil des Autors dagegen ergiebig ist. Davon kann hier leider keine Rede sein. Das Buch ist zwar leicht und flüssig geschrieben, jedoch wirkt alles recht fad und lustlos durch die langweiligen Charaktere (bei Tanja wird der Leser bis zum Ende ohne Auflösung hingehalten, sie ist undurchsichtig und handelt völlig irrational, Tim vegetiert nach dem wohl riesigen Erfolg seines ersten (und einzigen) Buches in völliger Übersättigung vor sich hin).


    Fazit: Das Buch ist langweilig, wirkt lustlos hingeschmiert und ich weiß nicht, worum es eigentlich geht. Benjamin Lebert vermutlich auch nicht. Ich kann vom Kauf nur abraten.

    [i]Wir brauchen aber die Bücher, die auf uns wirken wie ein Unglück, das uns sehr schmerzt, wie der Tod eines, den wir lieber hatten als uns, wie wenn wir in Wälder vorstoßen würden, von allen Mensche