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Geschichten aus der griechischen Mythologie drehen sich meistens um die männlichen Helden. Den Göttinnen wird oft nur eine Nebenrolle zugewiesen. Natalie Haynes holt sie aus dem Schatten und stellt sie ins wohlverdiente Licht.
Hera, Aphrodite, Artemis, Demeter, Hestia, Athene, die Furien und die Musen: diese Namen habe ich schon alle gehört und auch von allen schon gelesen. Aber eben immer nur im Zusammenhang mit einer Heldensaga, in der ein Mann die Hauptrolle spielt. Ihre Geschichten werden jetzt erzählt und dabei wählt die Autorin ein interessantes Stilmittel: sie stellt ein Kunstwerk an den Anfang jedes Kapitels, in dem die betreffende Göttin dargestellt ist. Oft am Rand, aber Natalie Haynes beschreibt jedes Detail und rückt die jeweilige Göttin fast unmerklich in den Mittelpunkt. Danach erzählt sie ihre Geschichte. Das ist der Punkt, der mir nicht immer gleich gut gefallen hat. Für meinen Geschmack holt sie zu weit aus und erzählt zu viel von denen, von denen sowieso schon viel erzählt wurde: von den Männern. Dazu kommt auch, dass sich vieles wiederholt, was auch daher kommt dass die Geschichten der Göttinnen und Götter miteinander verwoben sind.
Gut gefallen haben mir dagegen die Vergleiche, die Natalie Haynes immer wieder mit aktuellen Figuren zieht. Dass man Artemis in Katniss Everdeen wiederfinden kann, ist nicht neu. Dass Sybil Fawlty und Hera sich ähnlich sind, wirkt auf den ersten Blick (zu) weit hergeholt. Aber die Autorin konnte mich überzeugen, dass es doch so ist. Und Hestia hat es sogar geschafft, in einer Playmobilfigur verewigt zu werden. Allerdings kann die kleine Figur nicht mit den feinen Details mithalten, die die Autorin bei den antiken Kunstwerken beschreibt.
Auch wenn mir die Autorin nicht viel Neues erzählen konnte, hat sie mir die bekannten Dinge doch aus einem anderen Blickwinkel gezeigt. Das war sehr interessant, wenn auch manchmal ein bisschen zu kurz ausgeführt für meinen Geschmack.
Liebe Grüße
Kirsten