Ane Riel - Geister weinen nicht

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    Der Roman "Geister weinen nicht" von Ane Riel ist für mich mal wieder ein Beispiel eines Buches, bei dem für mich die Covergestaltung und der Klappentext - einschließlich der Kurzzitate - überhaupt nicht zum Inhalt passen. Ich hatte mit einer Krimihandlung gerechnet, durchaus auch mit humorvollem Einschlag, und habe stattdessen ein melancholisches, gerade zum Ende hin wirklich trauriges Buch über zwei verlorene Leben bekommen. Dass gegen Ende dann noch ein übernatürlicher Einschlag hinzukommt macht das Ganze nicht wirklich besser.


    Alma lebt ein tristes Leben ganz für sich allein, seit ihr Ehemann Otto gestorben ist, der Kaufmann stellt ihr wöchentlich ein Warenpaket vor die Tür, und wenn die Müllabfuhr kommt versteckt sich Alma, weil sie keine Menschen sehen will. Das ändert sich als ein kleiner Junge mit einem Hund an ihrem Haus vorbeikommt - Alma lockt die beiden mit Keksen an, kann sich wegen ihrer Schwerhörigkeit aber nicht mit dem Jungen verständigen. Trotzdem freut sie sich auf seine Besuche, weil sie das Einzige sind, was ihrem Dasein noch einen gewissen Sinn verleiht. Daher ist es dramatisch für sie, als der Junge (den sie nach ihrem Ehemann Otto genannt hat) nicht mehr auftaucht - und sie beginnt, sich Gedanken über die letzten Tage ihrer Ehe und die Umstände von Ottos Tod zu machen.


    So trostlos und traurig wie die Inhaltsangabe ist leider der gesamte Roman. Es wird schnell klar, dass Almas gescheitertes Leben darauf zurückzuführen ist, dass ihre Tochter als Kind Opfer eines Unfalls war, und Alma den Verlust nie verkraftet hat. Das macht Alma aber nicht zur einer sympathischen Protagonistin, deren Geschichte man gerne verfolgt - im Gegenteil, je mehr ich über sie erfahren habe, desto abstoßender erschien sie mir. Ich habe den Roman trotzdem zuende gelesen, weil er nicht besonders umfangreich ist und ich wissen wollte, was aus dem Jungen geworden ist, die Protagonistin Alma war mir ziemlich gleichgültig.


    Ich kann diesen Roman nicht weiterempfehlen, insbesondere möchte ich diejenigen warnen, die sich aufgrund des Covers wie ich auf einen netten Krimi freuen sollten - Finger weg, das ist dieses Buch leider nicht!


    2ratten