Tobias O. Meißner - Neverwake

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    Hallo,


    die Rezension ist vielleicht für einige interessant, erfreut sich doch der Autor hier im Forum großer Beliebtheit:


    Meine Meinung:


    In "Neverwake" werden zwei parallele Geschichten erzählt: Zum einen treffen wir Otis Esch, einen Drittligisten, der einst in der ersten Liga gegen die ganz großen virtuellen Charaktere gekämpft - und verloren - hat. Nun bietet sich ihm eine ganz neue Chance: Er soll sich in ein Computerspiel begeben auf der Suche nach dem legendären Laurence Tader, dessen Körper ins Koma fiel, dessen Geist aber immer noch weiterspielt. Zum anderen sind da noch die Nachwuchsspieler, Smugglerboy und Suicider, denen kein Spiel zu schnell, kein virtueller Kampf zu hart sein kann. Ihr Traum, in die Liga aufgenommen zu werden, scheint nahe, als sie bei einem Wettkampf mitmachen dürfen, doch dann verschwindet Suicider.


    Die Charaktere sind in "Neverwake" mehr oder weniger Statisten. Das Hauptgewicht liegt auf dem "cyberpunkigen", der Atmosphäre, die er durch den quecksilberfarbenen Regen, die Slangsprache unter den "Virts" mit Ausdrücken wie Slam-Diver oder Pseudo-Cyborgs und dem Verbasteln aller möglicher Computerspielinspirationen schafft. Dabei ist es fast nicht zu fassen, wieviele versteckte Andeutungen, Symbole und Querverweise Tobias Meißner alleine auf knapp 160 unterzubringen vermag. Nicht nur, dass er sich selbst in dem Anagram EIN ROBOT.MESSIAS. versteckt, nein, er bezieht sich ganz nebenbei auch noch auf sein Buch "Das Paradies der Schwerter", das eigentlich unter dem Namen "Rakuen" erscheinen sollte.


    Der Anfang geriet etwas schleppend, doch plötzlich ist man tief drin in der Geschichte und obwohl die beiden Geschichten nur einen kurzen Einblick in zwei verschiedene und doch so ähnliche Welten geben, schaffte Meißner es, mich für seine Figuren und Ideen zu interessieren. Da das 160-seitige Buch aber leider nicht mal ein Lesebändchen bietet, halte ich es mit über derzeit 17 EUR für überteuert. Doch dies muss man eher dem Verlag als dem Autor ankreiden.


    Cyberpunk ist eigentlich nicht das Genre, in dem ich mich überwiegend bewege. Trotzdem erkannte ich die Genialität des Autors auch hier wieder und empfinde es schon alleine deshalb als lohnenswert. Sicherlich ist "Neverwake" ein Buch, das man immer wieder lesen kann und in dem man doch immer wieder neues entdeckt.


    4ratten

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.