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Inhalt
Robin Hood, Führer der Geächteten im Sherwood Forest, treuer Vasall von König Richard Löwenherz, Feind der Reichen und Beschützer der Armen – solang es Unrecht gibt.
Mit seinem Robin Hood legt Tilman Röhrig erstmals einen geschlossenen Roman über den sagenhaften Helden vor. Eine brillant erzählte, spannungsreiche Geschichte, ein atemberaubendes Spiel von Leben und Tod, in dem auch burleske Szenen nicht fehlen. Es ist die Geschichte der Freundschaft mit Little John, der Fürsorge für dessen Schützling Marian, die Geschichte des Kampfes gegen Unterdrückung und Willkür des normannischen Adels im mittelalterlichen England.
Tilman Röhrig verzichtet auf jede Form von Heldenverehrung. So ist zum ersten Mal ein wirklich glaubwürdiger Robin Hood entstanden – mit einer am Ende überraschenden und überzeugenden Lösung für das Weiterleben des Mythos.
Meine Meinung
Der Klappentext verspricht nicht zuviel. In diesem Buch begegnet man Robin Hood wirklich einmal von einer ganz anderen Seite – nämlich aus der Perspektive Little Johns, seines engsten Gefährten.
Viele Klischees werden ganz bewusst nicht bedient – wir haben es hier mit keinem verklärten Fast-Heiligen zu tun, und auch von einer Romanze mit Lady Marian ist keine Spur. Dennoch wartet die Geschichte, wie im Klappentext angedeutet, zum Schluss mit einem interessanten Erklärungsansatz zu diesen Vorstellungen auf. Was Robin Hoods feinen Sinn für Ironie betrifft, hatte ich allerdings schon das Gefühl, dass Röhrig sich am unsterblichen Errol Flynn orientierte.
Stilistisch kann das Buch meiner Meinung nach leider nicht mit „Wir sind das Salz von Florenz“ desselben Autors mithalten. Das mag aber vielleicht daran liegen, dass Tilman Röhrig sich sehr um Authentizität bemüht und der Umgangston bei den Geächteten im Sherwood Forest nun einmal einen anderer war als bei den Medici in Florenz.
Insgesamt zeichnet der Roman ein verhältnismäßig glaubwürdiges Szenario, „wie es gewesen sein könnte“. Warum er unter Kinder- und Jugendliteratur geführt wird, verstehe ich allerdings nicht (nur der Hauptfigur wegen?), denn dafür kommen mir zu viele brutale und blutrünstige Szenen vor.
Alles in allem ein Buchtipp für Robin-Hood-Fans, besonders wenn man die Figur einmal aus einem etwas anderen Blickwinkel beleuchten möchte.
EDIT: Ein kleines Detail am Rande, das ich soo lustig fand: Die Hunde von Bruder Tuck hören nicht auf "Sitz", "Fass", "Bei Fuß" ... sondern auf "O Sancta Marta!", "O Sancta Katharina!", "O Sancta Ursula!" usw. Das macht manche Situationen einfach nur zum Schreien komisch!