Aglaja Veteranyi - Das Regal der letzten Atemzüge

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    Eine Frau stirbt in einem Erholungsheim. Ihre Angehörigen sammeln sich im Sterbezimmer, machen die Verstorbene zurecht, packen ihre Sachen zusammen, informieren andere Verwandte und trauern. Diese einfache, eigentlich alltägliche und doch ungewohnte Szene wird von der Nichte der Toten in der ersten Person erzählt. Sie berichtet nicht nur von den aktuellen Geschehnissen sondern erinnert sich auch an das Leben der Tante/mit der Tante zurück und erzählt so auch von sich und der gesamten, aus Rumänien in die Schweiz ausgewanderten Familie. Persönliche Schicksale werden in nur wenigen Worten und doch umfassend geschildert, denn zwischen den einzelnen Wörtern und Sätzen öffnet sich eine ganze Welt. Besser kann ich leider diesen ganz schlichten und doch kunstvollen Stil nicht beschreiben, der mir teilweise den Atem geraubt hat. Und der mich gleichzeitig sehr bedrückt hat, denn er vermittelt eine tiefe Trauer und Niedergeschlagenheit, eine Atmosphäre der Hoffnungslosigkeit, des Endes, die ich in dieser Dichte nur selten gelesen habe.


    Die erste Lektüre dieses Buches bereitete mir große Schwierigkeiten, da vieles eben nur angedeutet ist und man sehr aufmerksam lesen muss, um die Implikationen aller Szenen zu verstehen, aber jetzt beim zweiten Lesen fielen die Puzzlestücke an ihren Platz und ich war ebenso begeistert wie niedergedrückt.


    5ratten

    Wir sind irre, also lesen wir!