Joan Aiken - The Wolves of Willoughby Chase (Wölfe ums Schloss)

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    Inhalt:
    Die Geschichte spielt (scheinbar) im England des 19. Jahrhunderts. Die ruhige, brave Sylvia, die bislang in sehr einfachen Verhältnissen bei ihrer Tante Jane aufgewachsen ist, macht sich auf den Weg nach Willoughby Chase, wo sie bei ihrer Cousine Bonnie leben soll. Schon die Fahrt dorthin wird aufregend und beängstigend, denn es ist der härteste Winter seit Jahren und die Wölfe sind ausgehungert und streifen durch die Lande.
    Als Sylvia es endlich glücklich nach Willoughby Chase geschafft hat, warten die nächsten Schrecken auf sie:
    Sir Willoughby will seine kränkelnde Frau zu einen längeren Kuraufenthalt an der See begleiten, während eine entfernte Cousine, Mrs. Slighcarp, auf Bonnie und Sylvia Acht geben und die Dienstboten anleiten soll. Doch kaum sind die Hausherren abgereist, beginnt die schreckliche Mrs. Slighcarp das Inventar des Hauses zu verkaufen und die Dienstboten zu entlassen. Bonnie und Sylvia schickt sie auf eine Schule für Waisen, die mehr einem Strafgefangenenlager gleicht.


    Kommentar:
    „The Wolves of Willoughby Chase“ ist ein typisch englischer Kinderbuchklassiker, wobei das Buch im englischsprachigen Raum wohl etwas bekannter ist. Es scheint sogar eine Verfilmung davon zu geben.


    Gleich zu Anfang baut Joan Aiken mit der Beschreibung des Schlosses in der tief verschneiten Landschaft, die von grimmigen Wölfen durchstreift wird, eine Stimmung auf, die den Roman zur idealen Lektüre für einen kalten Winterabend am Kamin macht.
    Diese schaurigschöne Atmosphäre bleibt das ganze Buch über aufrecht, schon wegen all der Geheimgänge, Verschwörungen und wirklich schrecklich fiesen Bösewichten und furchtbar gutherzigen Verbündeten.
    Einige Elemente erinnerten mich an Burnetts „Der geheime Garten“, etwas was zusätzlich zu einem guten Gefühl beim Lesen beigetragen hat.
    Ich glaube, wenn ich dieses Buch mit 9 oder 10 Jahren gelesen hätte, hätte ich es geliebt, zumal ich Joan Aiken schon damals sehr gerne mochte. Heute ist es für mich eine nette Lektüre an der ich nichts auszusetzen habe, die mich aber auch nicht übermäßig begeistert hat.


    Deshalb gibt’s von mir:


    4ratten


    Übrigens hat der deutsche Verlag (dtv) das Buch ab 12 empfohlen. Meiner Ansicht nach ist das deutlich zu hoch gegriffen. Meine Empfehlung wäre ab 9 oder 10 Jahren.


    Dieses Buch ist der Beginn einer Reihe von in sich abgeschlossenen Romanen (in denen Sylvia und Bonnie aber nicht mehr vorkommen sollen), die wohl auch inhaltlich nur teilweise zusammenhängen.


    1. The Wolves of Willoughby Chase (Wölfe ums Schloss)
    2. Black Hearts in Battersea (Verschwörung auf Schloss Battersea )
    3. Nightbirds on Nantucket (Anschlag auf Nantucket)
    4. The Whispering Mountain (Der flüsternde Berg)
    5. The Cuckoo Tree (Treffpunkt Kuckucksbaum )
    6. Midnight is a Place (Mitternacht ist ein Ort)
    7. The Stolen Lake
    8. Dido and Pa
    9. Is (auch: Is Underground)
    10. Cold Shoulder Road
    11. Dangerous Games (auch: Limbo Lodge) (Die Todesklippe von Aratu)
    12. Midwinter Nightingale (Der Todesruf der Nachtigall)
    13. The Witch of Clatteringshaws (Die Hexe von Clatteringshaws)


    Ich habe nicht bei allen Titeln herausfinden können ob und unter welchem Titel sie ins deutsche übersetzt wurden. Vielleicht hat ja jemand Ergänzungen?

    Einmal editiert, zuletzt von Bianca ()

  • Ich habe die Geschichte zuerst als Film kennengelernt (keine Ahnung, ob der auch in Deutschland gelaufen ist), und mir dann das Buch dazu ausgeliehen.
    So weit ich mich erinnern kann, fiel das Buch unter die Kategorie "ganz nett, aber nichts besonderes". Eine typisch englische "Kinder im 18. Jahrhundert erleben Abenteuer"-Geschichte, dickenssch angehaucht, ohne aber im Entferntesten an ihn heranzukommen. Als Kind hätte ich das Buch sicher geliebt, aber Erwachsene brauchen es nicht zu lesen.

    Wir sind irre, also lesen wir!

    Einmal editiert, zuletzt von Saltanah ()

  • Zitat

    "ganz nett, aber nichts besonderes"

    :grmpf:

    Also bitte, dieses Buch ist der absolute Wahnsinn! Ich habe es als Jungedliche geliebt und lese es heute noch sehr gerne. Die Spannung, die dieses Buch ausstrahlt und diese winterlich, kalte Atmosphäre, wunderbar!
    Hat mich beim nochmaligen Lesen vor kurzem stark Philip Pullmans " Der goldene Kompass" erinnert.

  • Ich kenne Wölfe ums Schloss und habe es als Kind sehr sehr gern gelesen. Ich fand es spannend und gut geschrieben. Wie ich es heute empfinden würde kann ich natürlich nicht beurteilen.
    Der Flüsternde Berg habe ich übrigens auch gelesen und es ist sicher eines der besten Jugendbücher die ich je gelgesen habe. Das ist ein Buch das mir noch heute gut gefällt. Meine Erinnerung nach hat es aber mit Wöfle ums Schloss absolut nichts zu tun.

  • Moin moin!


    So weit ich mich erinnern kann, fiel das Buch unter die Kategorie "ganz nett, aber nichts besonderes". Eine typisch englische "Kinder im 18. Jahrhundert erleben Abenteuer"-Geschichte, dickenssch andehaucht, ohne aber im Entferntesten an ihn heranzukommen. Als Kind hätte ich das Buch sicher geliebt, aber Erwachsene brauchen es nicht zu lesen.


    Ich habe das Buch erst als Erwachsener gelesen und ich war begeistert. Manchmal habe ich mich auch gefragt, was daran überhaupt ein Kinderbuch sein sollte. Der Vergleich stimmt: ich fand, es war genau so sehr Kinderbuch wie Dickens Oliver Twist. Das Joan Aiken Dickens nicht erreicht - okay, Dickens ist der absolute Klassiker in dieser Richtung. Aiken hat aber ihr Buch in einer Zeit für ein anderes Publikum geschrieben und meiner Ansicht nach eine würdige Nachfolge angetreten.




    Hat mich beim nochmaligen Lesen vor kurzem stark Philip Pullmans " Der goldene Kompass" erinnert.


    Jetzt, wo Du es schreibst: es hat eine auch so eine düstere, ja stellenweise deprimierende Atmosphäre.

    [size=10pt]Tschüss und liebe Grüße<br />Rüdiger[/size]

  • "Wölfe ums Schloß" habe ich innerhalb kürzester Zeit verschlungen. Das Buch läßt sich sehr leicht und flüssig lesen (wie alle Bücher von Joan Aiken). Die winterlich-gruslig-kalte Atmosphäre mit der Landschaft, den Wölfen, dem Schloß, und später dann den menschlichen Wölfen, den Geheimgängen im Schloß etc. ist in der Tat sehr gut eingefangen. Die Handlung ist spannend und mitreißend, abenteuerlich und letztendlich optimistisch. Die Kinder Sylvia und Bonnie sind sympathische Figuren. Allerdings wird das Lesevergnügen dadurch getrübt, daß die Handlung allzu konstruiert erscheint und viele Details absolut unwahrscheinlich anmuten. Ich schließe mich Saltanah an: es ist eine ganz nette Geschichte, mit sozialkritischem Anspruch, aber reichlich akademisch und klischeehaft. (Nach ganz ähnlichem Muster geschrieben ist übrigens "Mitternacht ist ein Ort", das ich vor einiger Zeit gelesen habe.)


    Alles in allem würde ich "Wölfe ums Schloß" mit drei Ratten bewerten.
    3ratten


    Grüße,
    kaluma

    Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden (R. Luxemburg)

    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.

    Einmal editiert, zuletzt von kaluma ()