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Reichsstadt Tremmlingen im 14. Jahrhundert: Hier führt die junge und schöne Tilla als Tochter eines wohlhabenden Kaufherrn ein behütetes Leben. Da stirbt ihr Vater - und verfügt in seinem Testament, dass sein Herz in Santiago de Compastela in der Nähe des Apostels Jakob begraben werden soll...
Tillas Bruder schert sich jedoch nicht um den letzten Willen seines Vaters und um dessen Wunsch, seine Tochter mit Damian, dem Sohn des Bürgermeisters, zu verheiraten. Stattdessen zwingt er seine Schwester zur Ehe mit seinem besten Freund, dem ärgsten Feind des Stadtoberhauptes. Doch noch in der Hochzeitsnacht stirbt Tillas ungeliebter Ehemann, und seine Verwandten wollen die junge Witwe in den Wahnsinn treiben. Tilla hat nur eine Chance: Sie muss fliehen! Als Mann verkleidet verlässt sie ihre Heimatstadt - im Gepäck das Herz ihres Vaters. Ihr Ziel heißt Santiago de Compostela....
Meine Meinung
„Die Pilgerin“ ist typischer Iny Lorentz-Roman: Eine junge Frau verkleidet sich als Mann, um ihr Schicksal in die eigene Hand zu nehmen.
Dieses Mal geht die Reise ins weit entfernte Spanien, auf eine Pilgerfahrt zum Grab des Heiligen Jakobus.
Gerade die Beschreibungen dieser Reise, die Einzelheiten einer Pilgerfahrt der damaligen Zeit, haben mich unheimlich interessiert. Iny Lorentz hat die Strapazen und Gefahren, aber auch die Nähe zu Gott sehr glaubwürdig und bildlich dargestellt.
Die Geschichte um Tilla beginnt auch in diesem Roman der Autorin rasant und ist spannend geschrieben, so, wie man es von den bisher erschienen Büchern bereits gewohnt ist.
Den Roman zur Seite zu legen ist schwer, immer wieder zieht es einen auf den Jakobsweg zurück, genau das mag ich so sehr an den Iny Lorentz-Büchern.
Voraussehbar wurde der Roman erst auf den letzten 200 Seiten und das auch nur stellenweise.
Die Figuren sind überwiegend sehr facetten- und abwechslungsreich – allen voran Tilla. Allerdings viel mir bei „Die Pilgerin“ auf, dass einzelne Charaktere ein wenig stiefmütterlich behandelt wurden, so dass mir die ein oder andere Figur nur als Schemen vor meinem inneren Auge stand.
Stilistisch und sprachlich gab es keine Überraschungen. Auch im achten Roman bekommt der Leser die altbekannte und bewährte Qualität.
Einzig die derben Beschreibungen der männlichen Triebhaftigkeit gingen mir irgendwann ein wenig auf die Nerven, vor allem weil man sie einfach zu oft präsentiert bekommt.
Ein besonderes Bonbon bietet die Austattung des Buches, denn endlich hat sich der Verlag dazu durchgerungen, einem Iny Lorentz-Roman eine Karte zu gönnen, die die ausführlichen historischen Anmerkungen der Autorin, das Personenverzeichnis und das kleine Glossar wunderbar ergänzt.
Meine Bewertung