Ich bin in der Mitte des 7. Buchs. Mich haben die Ausführungen über die Festungsbauwerke in keinster Weise gestört, es erinnert mich daran, mit welcher Leidenschaft hier manche ihrer Buchleidenschaft frönen. Früher Festungsbauwerke, heute ...
Im 6. Band findet man die nette Geschichte, wie sich Tristrams Vater und seine Mutter darüber unterhalten, dass man ihn nun in Hosen stecken wolle (früher trug man bis zum 6. Lebensjahr Kleidchen - egal ob Junge oder Mädchen). Interessant ist hier die Weise, in der die beiden miteinander kommunizieren.
Der 7. Band fängt geradliniger an, erzählt dann doch in der von mir schon sehnsüchtig erwarteten Abschweifung eine etwas kalauerhafte Geschichte von zwei Nonnen und einem Maultier. Die Originalität der ersten sechs Bände scheint mir ein wenig weggeblasen zu sein.
Sterne setzt nach wie vor beim Leser viel voraus. Das stört mich beim Lesefluss immer wieder. Aber kann man das dem Buch anlasten? Nein, man muss es mir, dem Leser, anlasten. Dennoch sind die zahlreichen Verweise auf Altertum und in das Wissen seiner Zeit ein Grund, warum ich dieses Buch nur Lesern mit etwas Geduld empfehlen kann.
Apropros Originalität: Wenn ein Autor heute behauptete, er sei originell, so frage man ihn, ob er Tristram Shandy kenne. Es wird schwer sein, an Sterne heranzukommen. Viele Stilmittel, die man heute immer wieder findet (im 7. Band werden die Anzahl der Straßen in den Pariser Stadtvierteln detailliert aufgelistet), sind hier schon vorweggenommen.
Schöne Grüße,
Thomas