Agatha Christie - Dreizehn bei Tisch

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 1.833 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von chil.

  • Hallo,


    ich habe eben "Dreizehn bei Tisch" von Agatha Christie beendet und möchte jetzt meine allererste Rezension zum Besten geben (also seid nicht zu hart mit mir :zwinker: )


    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Dreizehn bei Tisch" ist ein typischer Hercule Poirot-Krimi. Poirot als leicht besserwisserischer Detektiv mit nahezu hellseherischen Fähigkeiten und sein treuer Gefährte Hastings, der um es mit den Worten Poirots zu beschreiben, von überaus "normalen" geistigen Fähigkeiten ist, müssen in alter Manier einen sehr verworrenen Fall lösen, in dem nichts ist, wie es scheint.
    Poirot wird von der Schauspielerin Jane Wilkinson (Lady Edgware) um einen Rat gebeten: Sie möchte ihren Mann loswerden, auf welche Weise auch immer.... Bei einem Gespräch mit Lord Edgware erklärt dieser sich bereit, in die Scheidung einzuwilligen, sehr zur Freude seiner Frau Jane. Am nächsten Morgen findet man Lord Edgware tot auf- mit einem Messer ins Rückenmark gestochen.
    Scheinbar haben alle Beteiligten hieb- und stichfeste Alibis, doch unter Poirots hartnäckigen Befragungen und Untersuchungen, zerkrümelt eins nach dem anderen und die wahren Motive und inneren Triebkräfte der Beteiligten werden offengelegt.


    Es handelt sich hier um einen eher durchschnittlichen Agatha Christie- Roman, der teilweise erhebliche Längen aufweist. Ich persönlich hatte teilweise ziemliche Schwierigkeiten, Poirots Gedankengängen zu folgen und den Schluss mußte ich mehrmals lesen, um ihn übehaupt nachvollziehen zu können. Deshalb gibt es von mir hier nur:


    3ratten

  • Hallo Puenktchen,


    schöne Rezension :smile:


    Den Krimi fand ich auch eher durchschnittlich. Poirot ist glänzend wie immer, aber die Geschichte ist doch etwas langatmig. Beim Lesen Deiner Rezi haben sich bei mir übrigens zwei Fragen aufgetan:


    - kann es sein, dass das Buch mal unter einem anderen Titel erschienen ist? Dieser hier sagt mir nämlich gar nichts, erst beim Namen Edgware kam die Erinnnerung
    -

    Diese Szene fand ich sehr lustig, ich weiß jetzt aber nicht mehr, ob sie sich in diesem Buch oder in einem anderen abgespielt hat.


    Liebe Grüße
    Manjula


    Spoiler gesetzt. LG, Aldawen

    Einmal editiert, zuletzt von Aldawen ()

  • Hi Manjula,
    leider kann ich dir auch nicht sagen, ob es noch einen anderen Titel gibt. Ich habe das Buch als "Uraltversion" bei Ebay ersteigert.


    Liebe Grüße,
    Pünktchen


    Spoiler gesetzt. LG, Aldawen

    Einmal editiert, zuletzt von Aldawen ()

  • Meine Rezension:


    Autorin: Agatha Christie
    Original: Lord Edgware Dies (1933)
    Übersetzung: Dr. Otto Albrecht van Bebber
    meine Bewertung: 4 von 5



    Lady Jane Edgware, die ebenso schöne wie begabte Schauspielerin, ist verzweifelt. Sie ist mit dem Tyrannen Lord Edgware verheiratet, hat sich aber frisch verliebt und möchte sich scheiden lassen. Der Lord, ein erzkonservativer Brite, möchte das jedoch nicht und weigert sich schlichtweg. Lady Jane sieht ihren einzigen Ausweg in Hercule Poirot. Sie bittet den berühmten belgischen Detektiv darum, ein gutes Wort für sie beim Lord einzulegen, da sie ihn sonst eigenhändig umbringen müsste, wie sie mehrmals in Gegenwart anderer Menschen scherzhaft sagt.


    Dann wird Lord Edgware tot in seiner Bibliothek aufgefunden. Der Butler schwört, die Lady beim Betreten und Verlassen des Hauses gesehen zu haben, doch Jane Edgware hat ein beinahe wasserfestes Alibi. Natürlich mischt sich Hercule Poirot in die Ermittlungen, da er aus sicherer Quelle weiß, dass der Lord bereits in die Scheidung eingewilligt hatte. Vor längerer Zeit, wie der Lord Poirot gegenüber bei einem persönlichen Gespräch erwähnte. Begleitet von seinem treuen Freund Hastings nimmt er gemütlich, wie man ihn kennt, die Ermittlungen in einem sehr komplizierten Fall auf.


    Poirot begibt sich dazu nicht mitten ins Geschehen, sondern zieht es vor, von Informationen auf- und heimgesucht zu werden. So kommen ihm die genialsten Einfälle mit halb geschlossenen Augen in seinem Sessel. Schon bald gelingt es ihm, die einzelnen Puzzleteile zu einem halbwegs vollständigen Bild zusammenzufügen, und was ihm noch fehlt, entdeckt er durch kluge Kombination.


    Christies Bücher entführen ins England des beginnenden 20. Jahrhunderts, wo Lords und Ladies noch zu einer abendlichen Dinnerparty luden, Schauspielerinnen noch ein Hauch Anrüchigkeit umwehte und der Fünfuhr-Tee ein Pflichttermin war. Man fühlt sich sofort gefangen in dieser Welt, geht in den schmutzigen Gassen Londons ebenso ein und aus wie in hochherrschaftlichen Mansions und darf dabei einem Genie auf seinem Gebiete über die Schulter schauen. Und damit ist nicht Poirot allein gemeint, sondern auch Christie selbst, deren Arbeit für das Genre des Krimis hohe Maßstäbe gesetzt hat.


    Man möchte wissen, wer der Mörder war, noch interessanter findet man, wie Poirot es wieder schafft, diesem auf die Schliche zu kommen und spätestens ab dem zweiten Kapitel freut man sich auf die obligatorische Enthüllungs-Szene. Wer diese Art von klassischem whodunnit und solide Erzählkunst schätzt, ist mit Agatha Christie sowieso immer gut beraten.
    --------------------------------------------------------------------------------
    Broschiert: 224 Seiten
    Verlag: Fischer (Tb.), Frankfurt; Auflage: 2., Aufl. (13. Mai 2005)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3596170710
    ISBN-13: 978-3596170715


    4ratten