Genial!!!
Monika Mansour-Luzerner Totentanz
Kaufen* bei
Amazon
Bücher.de
Buch24.de
* Werbe/Affiliate-Links
An Weihnachten wird in Luzern auf dem Männliturm ein dort ausgesetztes, kleines Mädchen gefunden. Sie liegt in einer Art Krippe aus Stroh und wurde als Engel verkleidet. Die Kleine lebt, spricht jedoch kein Wort. Alles deutet darauf hin, dass sie entführt wurde. Ermittler Cem Cengiz und Barbara Amato stehen vor der schwierigen Aufgabe genau das herauszufinden. Sie stossen auf die Sage der "Sträggele", da die Kleine seltsame Symbole auf dem Bauch hat. Hat die Hexe, die in Winternächten ihr Unwesen treibt, die Kleine geraubt?
In der nächsten Nacht wird wieder ein kleines Mädchen aufgefunden, diesmal im Zytturm….
Ich war sehr gespannt auf diesen Krimi aus der Feder von Monika Mansour. Schon viel habe ich von ihr gehört, doch noch nie etwas gelesen. Und ich bin beeindruckt und begeistert. Beeindruckt, weil die Autorin Schweizer Sagen geschickt mit einem spannenden Kriminalfall verwoben hat. Begeistert, weil dieser Krimi im Herzen Luzerns sehr authentisch ist. Mir hat besonders gefallen, dass der Schreibstil "echt schweizerisch " ist. So wurden nicht nur Ausdrücke wie "Velo" (Rad) oder "Finken" (Hausschuhe) original schweizerisch belassen,sondern auch Begriffe wie der Samichlaus und sein Schmutzli (St. Nikolaus und sein Gehilfe) eingeflochten. Als Schweizerin habe ich mich sehr wohl gefühlt mit dem Stil, kann mir aber auch vorstellen, dass Leser ausserhalb der Schweiz einiges nachschlagen müssen. Denn wer weiss schon was ein "Mutschli (kleines Brötchen ) oder ein "Trottoir "(Gehsteig)ist ?
Schon der Start ist gelungen, denn die verschiedenen Erzählstränge zu Beginn verraten schon einiges und machen Lust auf mehr. Sehr schnell grübelt man als Leser über das Motiv der Taten nach. Dieses wird erst fast ganz am Schluss des Buches aufgelöst und ist sehr schlüssig. Wie übrigens die ganze Story. Nie hatte ich das Gefühl, die Ermittlungsergebnisse sind an den Haaren herbei gezogen oder dem Zufall geschuldet.
Etwas schade empfand ich die Anspielungen zu der Vergangenheit der Ermittler, die ich oftmals nicht richtig einordnen konnte. Da die jedoch eher dezent waren, haben sie mich nicht gross gestört. Ich werde nun einfach die ersten 3 Fälle von Cem und Barbara noch nachholen .Darauf freue ich mich, denn die Ermittler sind so gut charakterisiert, dass sie mir ans Herz gewachsen sind. Cem ist der typische Sunnyboy mit einem grossen Herz, offen und in Sachen Liebesdingen etwas wankelmütig. Barbara ist die ruhigere, ernstere und in Punkte Arbeit und Ermittlungen die verbissenere.
Ein sehr spannender Krimi, der den Leser in die Sagen und Märchen der Schweiz entführt.
Titel angepasst. LG, Valentine