Beiträge von Anne

    Das sind ja eine Reihe Tipps, danke, kaluma.


    Bei den Liebesromanen werden ja sicher auch die ganzen Cora & Co-Hefte bei sein. Die kann ich hoffentlich meiden?


    Ich bin jetzt erst mal offline. Lege dann heute Abend los.


    Anne, verstehe ich das richtig dass du mir die Liebesromane abnimmst? :klatschen:


    Jep :breitgrins:



    Sag mir ob du es ab November übernehmen möchtest, oder ob ich das Quartal noch zuendebringen soll und du ab 2018 übernimmst. :winken:


    Ich lege dann ab November los. Nur eine Frage noch: Nehmt ihr alle Bücher auf oder sucht ihr ein paar raus, die euch interessant erscheinen?


    Anne, ich habe vor Jahren sowohl das Buch als auch den Film konsumiert. Es war ok, aber nochmals lesen würde ich es nicht, so gut fand ich es nicht.


    Nimm mir mal nicht gleich alle Hoffnungen. Aber Geschmäcker sind zum Glück verschieden. Zu der Zeit fand ich eh alles gut, wo Michelle Pfeiffer mitspielte. Mal schaun.

    Da ich mich ja für diese Aktion angemeldet habe, werde ich meinen Klassiker noch verschieben und erst einmal mein angemeldetes Buch lesen:


    Tausend Morgen von Jane Smiley. Leider habe ich den Film nicht ganz gesehen, nur die letzten 45 Minuten, wenn ich mich recht erinnere. Und es ist auch schon ein paar Jahre her. Ich bin nun also auf die ganze Geschichte neugierig.


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    Das Gefühl hatte ich auch immer, schon als ich es als Kind gelesen habe.


    Danke, Katjaja. Diesen Aspekt habe ich in keiner anderen Rezi gefunden. Auch nicht in dem Text, den es zu dem Buch bei [url=https://de.wikipedia.org/wiki/Mio,_mein_Mio]Wikipedia[/url] gibt.

    Der Waisenjunge Bo Wilhelm Olsson, genannt Bosse, wächst bei Pflegeeltern auf, die ihn eigentlich nicht haben wollen. Das lassen sie ihn auch immer wieder spüren. Benka ist sein bester Freund, den er ein bisschen um seinen Vater beneidet, der sich viel Zeit für ihn nimmt.
    Als Bosse eine Flasche findet, von der er den Stöpsel entfernt, kommt ein Geist heraus, der ihm einen Wunsch erfüllen möchte. Bosse möchte ins Land der Ferne, wo sein richtiger Vater König ist. Hier nun erfüllt sich sein Wunsch. Obwohl der Vater als König viel zu tun hat, nimmt er sich alle Zeit für seinen Mio. Und Mio lernt Jum-Jum kennen, der, wie Benka, sein bester Freund wird.
    Doch auch bei seinem Vater herrscht nicht nur Freude. Der böse Ritter Kato mit dem steinernen Herzen bringt Leid über die Menschen.
    Zusammen mit Jum-Jum macht sich Mio auf den Weg, gegen den bösen Ritter zu kämpfen.


    Das Buch erschien schon 1954. Das erste Kapitel veröffentlichte sie schon 1950 in der Zeitung "Idun".
    Es ist wunderschön, wie Astrid Lindgren den Kindern den Unterschied zwischen Gut und Böse nahebringt. Und vor allem auch, dass jemand Böses nicht von Grund auf Böse sein muss. Dabei wiederholt sie einige Passagen, die sie den Kindern ganz nahe bringen möchte, immer wieder.
    Ich habe aber noch das Gefühl beim Lesen gehabt, dass Astrid Lindgren hier auf kindgerechte Art über den Tod schreibt und versucht, den Kindern die Angst vor ihm zu nehmen.

    Es ist schon ein paar Monate her, da habe ich das Buch so ziemlich in der Mitte entnervt abgebrochen. Einen literarischen Eindruck hat es anscheinend nicht hinterlassen, ich kann mich jedenfalls nicht dran erinnern. Aber jeder Handschlag von Mauro drehte sich irgendwie nur darum, an Geld zu kommen. Sollte sich das in der letzten Hälfte noch geändert haben, habe ich Pech gehabt.

    Victoria McClellan, die Exfrau von Superintendent Duncan Kindcaid schreibt eine Biografie über die Lyrikerin Lydia Brooke. Sie glaubt nicht an den Selbstmord der Dichterin und bittet Kincaid, zu recherchieren. Er tut ihr den Gefallen und stellt ein paar Fragen. Aber er ist nicht zuständig in diesem Bereich und ihm sind irgendwie die Hände gebunden. Bis seine Exfrau ermordet wird. Da gibt es für ihn kein Halten mehr. Und Gemma James versucht, ihm so gut wie möglich zu helfen.


    Dieser Krimi gehört zur Serie um die beiden Ermittler Duncan Kincaid und Gemma Jones, die ein privates Verhältnis haben. Ich kenne jetzt erst zwei Bücher aus dieser Reihe und merke, dass das persönliche Verhältnis mehr im Mittelpunkt steht und sich die Fälle anscheinend dazwischenschieben. Ich erfahre jedenfalls viel über das Privatleben der beiden Ermittler. Man liest diese Reihe wohl besser der Reihe nach, "Das verlorene Gedicht" hat mir sehr gut gefallen, besonders weil es hier auch um Literatur geht, um das Erstellen einer Biografie. Jedes Kapitel beginnt mit einem Gedicht oder Gedichtausschnitt von dem Dichter Rupert Brooke, der hier öfter erwähnt wird. Und obwohl Gedichte ja nicht so mein Ding sind, machen diese mich neugierig. Gedichte sind es dann auch, die die Ermittler auf die richtige Fährte bringen.


    5ratten

    Rosemary Savage wuchs in Tasmanien auf. Sie hat feuerrote Haare und sie liebt Bücher über alles. Nachdem ihre Mutter gestorben ist, lebte sie ein Weilchen bei einer Freundin der Mutter, die einen kleinen Buchladen hat. Eines Tages machte diese Freundin Rosemary ein Geschenk. Sie schenkte ihr ein Flugticket und etwas Geld für eine Reise nach New York. Rosemary soll versuchen, ein neues Leben anzufangen. Und so quartiert sich Rosemary in ein Hotel ein und findet sehr schnell einen Job im "Arcade", ein riesiges Antiquariat, in dem die komischsten Typen arbeiten.
    Rosemary und Oscar (ein Kollege, der zwar schwul ist, in den sich Rosemary aber unsterblich verliebt hat) forschen nach Melville und seinem Geheimnis. Sie befinden sich gerade in einer Bibliothek und Rosemary liest ein Buch mit Briefen von Melville. Sie sind an Nathaniel Hawthorne gerichtet.
    Rosemary findet anhand der Briefe heraus, dass Melville die Geschichte einer Frau gehört hat, aus der sich ein Buch schreiben ließe. Aber er will es wohl nicht selbst schreiben und macht es Hawthorne schmackhaft. Schreibt ihm in seinen Breifen sogar, wie das Buch beginnen könnte usw.


    Bücher über Bücher, es gibt kaum eins, das mich nicht begeistert. Und dieses tut es von der ersten bis zur letzten Seite.
    Wenn ich mich aus meinem Buch "Wilde Dichter" genau erinnere, ist Melville nicht nur jemand, der tolle Geschichten schrieb, sondern auch jemand, der um des Schreibens willen schrieb. Er konnte gar nicht anders, als zu schreiben.
    Ein Buch von Melville habe ich noch nicht gelesen, aber seine Briefe sprühen nur so vor Leidenschaft. Im Anhang habe ich gesehen, dass es echte Briefausschnitte sind, die in diese Geschichte eingewebt wurden. Das fasziniert mich ja unheimlich.


    Zwischenzeitlich habe ich mir seine Briefe und Tagebücher besorgt:


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    Zitat

    Du wirst nicht viel Zeit haben, um die Dinge zu begreifen und sie zu erledigen. Die Zeit, die man uns gibt, in dem, was man Leben nennt, ist viel zu kurz. Und so ist es nötig, dass alles in großer Eile geschieht.


    Heute möchte ich Dich auf eine interessante Frau aufmerksam machen. Eine Frau, die schon sehr früh erwachsen werden musste, da sie schon als Kind den Krieg miterlebte und im Untergrund arbeitete. Eine Frau, die sich mit ihrer Berufswahl eine Männerdomäne eroberte.


    Am 4. September 2006 kehrt Oriana Fallaci nach Florenz zurück. Ihr Neffe begleitet sie auf ihrem Flug. Ihr Krebs ist im letzten Stadium, weshalb sie ein Privatflugzeug nehmen musste. Keine Fluggesellschaft wollte sie als Passagier haben.
    Die letzten 50 Jahre lebte sie in New York. Doch zum Sterben möchte sie dahin, wo alles begann. Sie igelt sich auf ihrem Sitz ein und erinnert sich:


    Als Oriana Fallaci 1929 in Florenz geboren wurde, war ihrem Leben keine erfolgreiche Karriere vorherbestimmt. Ihre Mutter musste für die Familie des Mannes das Aschenputtel spielen und sie bat ihre Tochter oft: Lerne, studiere, schau dir die Welt an. Und als Oriana 1977 den Ehrendoktortitel am Columbia College in Chicago annimmt, sagt sie in ihrer Dankesrede:


    Zitat

    Ich widme diesen Ehrentitel meiner Mutter Tosca Fallaci, die nicht die Universität besuchen durfte, weil sie in einer Zeit, in der arme Frauen nicht studieren durften, arm war und eine Frau.


    Oriana bekommt noch zwei Schwestern und viel später, als sie selbst schon erwachsen waren, noch eine Adoptivschwester. Es gab keinen Stammhalter, und so zog Orianas Vater sie wie einen Jungen auf.


    Die entscheidende Rolle für ihre spätere Berufswahl spielte ihr Onkel väterlicherseits: Bruno Fallaci. Er gehört der Welt der Schreibenden an, ist mit der Schriftstellerin Gianna Manzini verheiratet und selbst ein erfolgreicher Journalist. Einer seiner Ratschläge, die Oriana immer wieder zitiert: „Vor allem eins: Den Leser NIEMALS langweilen!“


    Orianas Kindheitserinnerungen sind eher trauriger Natur. Die Mutter hungert öfter, damit die Kinder etwas in den Magen bekommen. Aber sie sorgt auch dafür, dass man der Familie die Armut äußerlich nicht ansieht. Aus Alt mach Neu war ihre Devise. Und der Vater schreinerte Möbel, nur einen Geschäftssinn hat er nicht – er war eher ein Künstler.


    Schon als Kind interessierte sich Oriana für ihre Vorfahren. In einer Truhe gab es jede Menge Andenken an frühere Familienmitglieder. 1944 wird die Truhe samt Haus bei einem Bomenangriff total zerstört. Nur weil Oriana einige Briefe der Vorfahren abschrieb, blieben diese erhalten. Sie hat damals schon begriffen, „dass jedes Ding eine Sprache hat und zu einer Geschichte werden kann – man muss nur gut zuhören können“.


    Die Fallacis haben schon immer gegen die Obrigkeit aufbegehrt. Aber um die Politik kümmerte sich der Vater. Die Mutter teilte zwar die Meinung, hatte aber gar keine Zeit, den Kindern zu erklären, warum Mussolini schlecht war. Es war halt so.


    Oriana wird ein Kind des Krieges. Diese Zeit hat sich ihr tief ins Gedächtnis eingegraben. „Ich war ein Mädchen, das sich mit Hunger, mit Kälte und Angst auskannte.“ Und sie kämpfte als Kind schon mit ihrem Vater im Untergrund.


    Orianas Vater wird denunziert und ins Gefängnis geworfen. Man foltert ihn, sodass sie ihn, als sie ihn endlich besuchen dürfen, gar nicht erkannten.


    Nach dem Krieg, Florenz liegt in Trümmern, macht der Vater in der Aktionspartei Gewerkschaftsarbeit. Oriana wurde als einfacher Soldat aus der italienischen Armee verabschiedet. Da war sie 16 Jahre jung.


    Das dritte Kapitel hat die Überschrift „Ein Haus voller Bücher“ und ich war ganz traurig, dass es nur acht Seiten hat. Die Autorin lässt Oriana hier eine kleine Geschichte erzählen, die ich unbedingt aufschreiben muss, weil ich sie so schön finde:


    Zitat

    Als ich noch klein war, kaufte meine Mutter Wolle im Strang, die sie dann zu einem Knäuel aufwickelte. Den Anfang des Knäuels knotete sie immer um ein zerknülltes Stückchen Papier, ob es nun ein weißes Blatt, ein Stück Zeitung oder eine Quittung aus dem Lebensmittelladen war. Mich brachte die Neugier jedes Mal schier um, wenn ich zusah, wie das Knäuel beim Stricken immer kleiner wurde, weil ich es nicht erwarten konnte zu erfahren, was sie wohl diesmal reingesteckt hatte. War das Knäuel zu Ende, hielt ich das Stück Papier ganz fest und drehte es in meinen ungeduldigen, kleinen Fingern hin und her. Wie gesagt, kam es durchaus öfters vor, dass es nur ein unbeschriebenes Stück Papier war, und in diesem Fall war die Enttäuschung groß. Stand jedoch etwas darauf, gab ich es sogleich der Mama, damit sie es mir vorlas, und lauschte ihr verzückt. Selbst die Rechnung aus dem Kaufladen erzählte mir eine Geschichte.


    Was für ihre gesellschaftliche Herkunft eher ungewöhnlich ist, ist, dass Orianas Eltern leidenschaftliche Leser sind. Sie kaufen ihre Bücher auf Raten.


    Oriana verliebt sich nach den ersten Seiten von „Ruf der Wildnis“ von Jack London in den Hund Buck und London selbst war ihr erstes Vorbild. Er ist für sie „der Inbegriff des schriftstellernden Journalisten, in dem sich Neugier und Abenteuerlust mischen“.


    Da ihr jederman sagte, der Beruf des Schriftstellers wäre nur etwas für reiche oder alte Leute, arbeitete sie darauf hin, Journalistin zu werden.
    Sie weiß, dass sie in diesem von Männern dominierten Beruf besser sein musste als alle anderen und arbeitete akribisch.


    Arrigo Benedetti, Herausgeber des „Europeo“, sagte zu ihr:


    Zitat

    Du musst aufpassen. Du bist gut und wirst dir in unserer Branche keine Freunde machen, weil das alles Primadonnen sind, die einer Frau wenig zugestehen. Genauer gesagt, gar nichts. Tatsache ist, dass du dir einfach alles nehmen musst, ohne darauf zu warten, dass sie es dir geben, und damit wirst du dir nicht viel Sympathie verschaffen.


    Und da Florenz zu klein für sie wurde, ging sie für den „Europeo“ nach Rom, wo aber erst einmal eine Zeit des Hungers begann.


    Hiermit schließe ich und hoffe, ich habe Dich neugierig gemacht auf das Leben von Oriana Fallaci.


    Nur noch so viel: Oriana Fallaci arbeitete auch für renommierte internationale Zeitungen. Sie berichtete 1956 über den Ungarn-Aufstand und wurde beim Massaker von Tlatelolco durch Schüsse verletzt. Sie interviewte berühmte Menschen, darunter auch Ayatollah Chomeini und schrieb Bücher, die in 20 Sprachen übersetzt und in 31 Ländern veröffentlicht wurden.


    Nach ihrer Reise nach Ungarn schrieb Oriana das, was mir heute dauernd durch den Kopf geht:


    Zitat

    Wie können wir als Männer und Frauen mit Bewusstsein uns denn noch für die Liebschaften von Filmstars interessieren, für die Skandale der High Society oder für die Filmpremieren, die man im Smoking und tiefem Dekolleté besucht?


    Eine absolut interessante Biografie. Mich hat sie so neugierig gemacht, dass ich nun noch etwas Geschriebenes von Oriana Fallaci lesen möchte. „Wir, Engel und Bestien – Ein Bericht aus dem Vietnamkrieg“ habe ich mir schon besorgt.


    5ratten


    Titel angepasst. LG, Valentine