Beiträge von Gytha

    Stecke gerade mitten in diesem Teil. Ich habe mal wieder einiges kreuz und quer gelesen, diesmal lese ich das Buch bald doppelt :redface:


    Sam ist wirklich eine der stärksten Figuren im ganzen HdR. Ich bin immer wieder erstaunt, wie wenig er sich beeinflussen lässt, schon gar nicht von dem Ring. Bis zum Schluss rückt er von nichts ab und denkt nur an Frodo.


    Das sehe ich anders. Die Elfen haben ihre Lords und Ladies, an Gondor sind einige Völker lehenspflichtig, die Zwerge leben in einer Monarchie und sogar die Orks sind Untertanen beziehungsweise Sklaven von Mordor. Die Hobbits haben ihr Shire mit permission from the high king at Fornost besiedelt. Ihre Lehenspflicht ist gering und geriet in Vergessenheit, aber es gab sie. Die Dunedain haben als Nachkommen der Königslinie ihre Pflicht das Auenland vor Feinden zu beschützen im Geheimen weiter erfüllt. Durch Pippins Treueeid gegenüber Denethor und damit Aragorn wird diese Lehenspflicht symbolisch erneuert.


    Na, da sind wir doch noch mal unterschiedlicher Meinung :breitgrins:
    Anders sehe ich es dadurch, dass die Völker Mittelerdes doch weitestgehend frei sind. Elben, Zwerge, Orks usw Regeln ihre Angelegenheiten selbst, wie sie das genau machen, bleibt ziemlich verwaschen, idR gibt es aber keine Unterdrückung wie in einem mittelalterlichen Feudalsystem. Klar haben z.B. die Elben ihre Lords und Ladies, aber es scheint allen im Volk gleich gut zu gehen, jeder hat seine Aufgabe und kommt dieser nach.
    Anders dann schon im Bezug auf die Menschenvölker, hier klingt auch im HdR an wie sich Gondor einst über alle erhoben hat und Lehenspflicht einforderte (z.B. Harad) oder Eorl großzügig die späteren Gebiete Rohans überließ. Allerdings besteht zu dieser Zeit keinerlei Lehenspflicht, eher ist es ein Bündnis, sich gegenseitig beizustehen und selbst da hätte Gondor kein Mittel, wenn sich Roham dem widersetzen würde.


    Zitat

    Sie haben auch eine verquere, aber vorhandene Art von Zusammengehörigkeitsgefühl. Frodo sagt über sie im sechsten Buch: "They hate us far more, altogether and all the time. If those two had seen us, they would have dropped all their quarrel until we were dead."


    Gegen einen gemeinsamen Feind verbünden sie sich also immer, unabhängig von den eigenen internen Streitigkeiten.


    Yep und teilweise scheinen sie ja auch Ihre ganz eigene Art des Zusammenlebens zu haben, trotz aller Streitigkeiten, sieht man sehr schön bei den "unabhängigen " Orks des Nebelgebirges.


    Sorry, dass ich mich so spät melde, momentan bin ich ziemlich eingespannt und komme kaum zum Lesen...

    :breitgrins: In der Tat ist mir schon ein ähnlicher Gedanke gekommen ^^ Und ich gebe, dass ich eher zu einer "flüssigeren" Variante tendieren würde, während andere eine etwas "sperrigere" bevorzugen :zwinker:
    Wobei das auch relativ ist und ich jetzt durch die Diskussion festgestellt habe, dass ich z.B. die Austen-Romane gerne mal in verschiedenen (besseren?) Übersetzungen lesen würde.

    Je mehr ich darüber nachdenke, desto besser finde ich es, wenn die Übersetzer mit genannt werden. Am interessantesten da, wo es auch mehrere Übersetzungen gibt, z.B. im Klassikerbereich. Gerade da wird es nämlich unübersichtlich und wenn ich bei amazon nach einem Buch schaue, ist der Übersetzer oft nicht aufgeführt. Suche ich also was bestimmtes, bin ich ohne langes Suchen aufgeschmissen.
    Wo es nur eine gibt, wäre das natürlich im Prinzip egal, aber es ist doch ziemlich interessant, wer welche Bücher übersetzt hat. Die Kombi Kinsella und Hornby hat irgendwie was :breitgrins: Eventuell würde einen das sogar zu Büchern führen, die man sonst nicht gelesen hätte.


    Und natürlich kann man sich nicht gleich alle Namen merken, aber wenn man anfängt darauf zu achten und sie hier auch Erwähnung fänden, kommt das von ganz allein, denke ich.

    Wir sind hier in einem Literaturforum, nicht in einem Auto- oder Musikforum. Ich kenne übrigens Film- und Musikfreaks, die zu jeder, für normale Konsumenten, abwegigen Frage eine Antwort parat haben. Dinge auf die ich nicht mal im Traum kommen würde...dagegen ist das Wissen um den Übersetzer ein Witz, der steht schließlich im Buch.
    Klar hat Saltanah recht, wenn sie sagt, bei den meisten Büchern hat man ja eh keine Wahl, aber spätestens wenn ich sie habe wird es immens interessant und wichtig und dann wird auch darüber gesprochen, s.Tolkien, Pratchett und sowieso diverse Klassiker.
    Ich nehme mir jedenfalls vor, den Übersetzer in den nächsten Kommentaren wenigstens zu nennen. Ist schließlich kein Aufwand und bei Büchern, die mehrfach übersetzt wurden, dürfte das auch für viele von Interesse sein.


    Es geht ja primär einmal darum, dass man sie überhaupt erwähnt. Damit sie, im wahrsten Sinn des Worts, einen Namen kriegen.


    Hm...ohne Bewertung namentlich erwähnen, klar, kein Problem, nur habe ich nie daran gedacht :redface: Ich versuche mal daran zu denken, zumal es Bücher gibt, wo mir der Übersetzer schon sehr wichtig ist, wenn auch nur in Ausnahmefällen, weil ich da Vergleiche habe.
    Eigentlich eine Schande, dass man darüber nie nachdenkt...


    Freiexemplare nehme ich übrigens nicht, einfach aus dem Grund, weil ich dann ein schlechtes Gewissen hätte, wenn es mir nicht gefällt, abgesehen davon, dass ich meine Meinung dazu nicht auf Kommando kundtun möchte.

    Zitat

    Tja. Dem ist leider so...
    [hr]


    Jetzt übertreibst du aber, ich denke, hier gibt es genug Leute, die sich noch nie um ein Freiexemplar beworben haben und trotzdem Rezensionen schreiben.


    Zu den Übersetzern...


    Außer in Ausnahmefällen habe ich mir dazu tatsächlich auch noch nicht wirklich Gedanken gemacht. Ich wüsste aber auch nicht, wie ich das beurteilen sollte, ohne das Original gelesen zu haben und das ist in den seltensten Fällen so.


    Es sind auch nur Namensähnlichkeiten. Sowohl in Mittelerde als auch in Westeros herrschen mittelalterlich feudale Strukturen, da ergeben sich gewisse Parallelen. Wahrscheinlich reagiere ich auch nur darauf, weil ich gleichzeitig GoT schaue :zwinker:


    Ich schaue ja bald die nächste Staffel, dann achte ich mal darauf :zwinker: Ich glaube beim Lesen war ich zu sehr damit beschäftigt mir zu überlegen, ob das jetzt wichtig ist oder ob ich es vergessen kann. :teufel:
    Hm, was die feudalen Strukturen betrifft möchte ich das in dem Umfang für Mittelerde eher ausschließen, zumindest gilt es nicht für jede Gegend bzw alle Völker.


    Zitat


    Mir gefällt, dass er seinen Charakteren Zeit gibt zu reifen. Ihre Entwicklung ist sehr sanft gestaltet, fast unmerklich, aber sie ist da. Obwohl Aragorn sich seiner Rolle und Aufgabe im Leben immer bewusst war und er sich seiner Verantwortung ohne Zaudern stellt, braucht er Zeit sich darin einzufinden. Er hat Angst die falschen Entscheidungen zu treffen, hadert immer wieder damit und fühlt sich eigentlich noch gar nicht ohne Gandalfs Führung dazu bereit.


    Ja, so sehe ich das auch...gerade Aragorn wird während des ganzen Weges allmählich zu dem was er dann am Ende ist, König. Bei Merry und Pippin sieht man es auch sehr deutlich, sie fühlen sich ja selbst anfangs nur wie Gepäck. Erst durch die Begenung mit Treebeard, als sie auf sich allein gestellt sind fangen sie an Entscheidungen zu treffen.


    Nachtrag


    Am Wochenende ist mir das erste Mal bewusst geworden, dass auch Tolkiens Orks nicht einfach nur kriegslüsterne marodierende Horden sind, ohne was im Kopf...sie haben Tränke, ähnlich denen der Elben, die einem Kraft spenden und heilende Salben, sogar Humor bringen sie mit


    Zitat

    "But what are we going to do at sunrise?" said some of the Northerners.
    "Go on running," said Ugluk. "What do you think? Sit on the grass and wait for the Whiteskins to join the the picnic?"


    Den Sarkasmus mag ich :teufel:


    Apropos Tränke...die ziehen sich auch durch das ganze Buch, die der Ents, der Elben und auch der Orcs, ebenso spielt das Wasser gewisser Flüsse eine Rolle. Der Zauber in Mittelerde kommt eher subtil daher, ohne großen Knalleffekt, sogar das Kräftemessen der "Großen" ist eher eine mentale Angelegenheit.
    Als Kind fand ich das übrigens etwas merkwürdig, "man sieht fast nichts", trotzdem habe ich nie daran gezweifelt, dass Gandalf einer der mächtigsten Zauberer überhaupt ist. :breitgrins:

    Der große Graben war auch immer mein Liebling :winken: Lustig, wie man manche Sachen verknüpft :smile:


    Ich glaube, man kann als Autor kaum verhindern in gewisser Weise beeinflusst zu werden durch andere Bücher, zumindest wenn man selbst gern liest. Hier ist aber wirklich sehr auffällig, vielleicht sollte man Rowling mal fragen :zwinker: Bei Martin ist mir das komischerweise nicht so aufgefallen :gruebel:


    Zurück zum Anfang des 3. bzw Ende des 2. Buches:


    Gänsehautfeeling als die Gefährten die Statuen von Isildur und Anarion passieren


    Zitat

    "Fear not!" said a strange voice behind him. Frodo turned an saw Strider, and yet not Strider; for the weatherborn Ranger was no longer there. in the stern sat Aragorn son of Arathorn, proud and erect, guiding the boat with skillful strokes; his hood was cast back, and his dark hair was blowing in the wind, a light was in his eyes: a king returning from exile to his own land.


    Das hat sowas herrlich heroisches :herz: Das erste Mal sieht Frodo ihn als das was er wirklich ist.


    Frodo wird hier generell einiges klar, bisher hat er voll und ganz auf die Führung Gandalfs und Aragorns verlassen, nun muss er selbst entscheiden was er tun soll, auch merkt er, glaube ich, erst jetzt wie mächtig der Ring und sein Erschaffer wirklich sind, als er , nach der Flucht vor Boromir auf dem Sitz von Amon Hen, alles um sich herum gewahr wird, sogar Dinge, die in weiter Ferne geschehen. Das bestärkt ihn noch darein, dass er nun allein weitergehen muss.


    Interessant auch die Diskussionen der anderen währendessen, obwohl man nie wirklich den Eindruck hat, dass die Gemeinschaft "befreundet" ist (außer in Teilen natürlich), ist niemand bereit Frodo zu verlassen, auch nicht Legolas und Gimli.


    Dann steht schon bald die nächste Entscheidung an. Sollen Aragorn, Legolas und Gimli Frodo und Sam folgen oder versuchen Merry und Pippin zu retten? Tatsächlich ein Band der Entscheidungen, wenn man genauer hinschaut, gibt es wahrscheinlich in jedem Kapitel eine oder sogar mehrere. Toll gemacht!

    :breitgrins:



    Zum einen das, zum anderen vermute ich aber auch eine gewisse Selbstverliebtheit und einen Mangel an Selbstkritik bei vielen Autoren: da glauben viele wohl tatsächlich, dass jeder ihrer Einfälle, jedes ihrer Worte wichtig und unbedingt mitteilenswert ist; und dass Fantasy-Roman gleichbedeutend mit Trilogie ist (was aber vermutlich auch von der Verlagen in diesem sehr durch-designten Markt so erwünscht ist.)


    Das geht dann aber nur bei bereits bekannten und erfolgreichen Autoren durch, wo der Verlag quasi eine Verkaufsgarantie hat, so wie bei Martin, dessen Bücher man auch gerne um mindestens ein Viertel kürzen könnte. Allerdings kommt man auch dann auf mehr als 3 Bücher :breitgrins:


    Unsere Diskussion wird bald im Sand verlaufen, wenn ich dir immer zustimme, aber genau so sehe ich das auch :zwinker:


    Geht mir ja auch so :zwinker:


    Zitat

    Ich denke, der erste Teil soll dem Leser deutlich vor Augen führen, was genau es zu verteidigen gilt. Er soll genau nachempfinden können, was durch Sauron alles auf der Kippe steht und wie hoch der Preis dafür ist. Denn die hoffentliche Zerstörung des Ringes bedeutet gleichzeitig das endgültige Verschwinden der Elfen aus Mittelerde und damit ein gutes Stück Schönheit. An Hand von Lothlórien kann man sich das Ausmaß ungefähr vorstellen. Trotzdem ist dieser Preis es definitiv wert, denn erstens ist die Alternative undenkbar und zweitens weist Mittelerde auch ohne die Elfen so unglaublich viel Schönheit auf. Anhand von Isengard kann man sich relativ schnell ein gutes Bild davon machen, wie Mittelerde unter Saurons Tyrannei verkäme.


    Ich hätte es nicht besser sagen können! Und die Elben ziehen ja so oder so irgendwann zu den Häfen, mit oder ohne Ring wären sie irgendwann verschwunden, traurig ist es aber trotzdem.


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    Im zweiten Teil thematisiert Tolkien mehrmals die Wichtigkeit des freien Willens und dass sich wirklich jeder für eine Seite entscheiden muss. Sowohl Wormtongue als auch Saruman erhalten von Gandalf eine zweite Chance sich auf der Seite der Guten neu zu bewähren, entscheiden sich aber dagegen. Der eine, weil er zu diesem Zeitpunkt seinen Meister offensichtlich für mächtiger hält, der andere aus Stolz. Die in Fangorn zurückgezogen lebenden Ents wiederum ziehen gegen Isengard in den Krieg, weil sie wissen, dass sich in diesem Fall neutral verhalten einer Unterstützung Sarumans/Sauron gleich käme.


    Und wieder vollste Zustimmung! :winken: Wo ich es aber gerade lese...Wormtongue...Wormtail...schon sehr ähnlich :breitgrins: Aber ich musste bei Wormtongue/Schlangenzunge immer an den hier denken, geduckt, glitschig wie ein Fisch und ein Verräter. So ist und bleibt er in meiner Vorstellung, nur weniger comichaft.
    Auch Theoden muss sich entscheiden und Eowyn, ebenso Merry oder Aragorn welchen Weg er einschlagen will, für mich bleibt Tolkien der Meister!

    Ach je, da sagst du was, ich könnt gleich mit :heul: Eigentlich weiß man ja, dass Gollum oder vielmehr Smeagol nicht zurück kann, dafür war er der Macht des Rings einfach zu lange ausgesetzt, aber man erhascht immer wieder einen Blick darauf, wie er hätte sein können...ich glaube fast, dass Sam hier auch manchmal einfach eifersüchtig ist. Er, der treu alles für seinen Herrn tun würde und auf der anderen Seite Gollum, der immer in Schutz genommen wird, obwohl doch jeder weiß wie es um ihn bestellt ist. Die Aufmerksamkeit und das Mitgefühl, dass Frodo ihm zuteil werden lässt, passt Sam so gar nicht. Wenn man bedenkt, dass Frodo sich anfangs noch wünschte, dass Bilbo ihn getötet hätte...
    Arme zerrissene Seele kommt mir da in den Sinn. :sauer:

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    Ich muss gestehen, dass ich bis jetzt die Posts zur alten LR noch nicht gelesen habe, um mir selbst ein möglichst unbeeinflusstes Bild zu machen. Nachdem ich das jetzt nachgeholt habe, kann ich dir eigentlich nur zu 100% zustimmen. Wobei Tolkien auch im Teil 2 und 3 nicht mit beeindruckenden Landschaftsbeschreibungen geizt. Er versteht es einfach Mittelerdes Schönheit und Hässlichkeit gleichermaßen eindrücklich zu schildern. Wenn er beschreibt, wie die Natur in Isengard und vor allem Mordor vergewaltigt wurde, ist eine ohnmächtige Wut darob deutlich spürbar. Sowohl im Fall von Isengard als auch von Mordor entstanden vor meinem inneren Auge heutige Industriewüsten. Einfach schrecklich.


    Mache ich auch immer erst hinterher :zwinker:


    Da hast du recht, auch hier gibt es natürlich noch viel zu bestaunen und zu betrauern, aber gerade dadurch, dass nun alle getrennt sind, lernt man die einzelnen Gefährten besser kennen, als im ersten Teil, man bekommt mehr Bezug.
    Ich denke, in Isengart und Mordor ist ein gut Teil dessen eingeflossen, was er selbst an Naturzerstörung erlebt und gesehen hat. Laut seiner Biographie hat er das immer bedauert, das merkt man auch, finde ich. Den Vergleich mit den Industriewüsten finde ich sehr passend, gerade auch in Bezug auf England.