Die Szene in den Hügelgräbern ist für mich eine Schlüsselszene. Frodo muss sich zum ersten Mal richtig gegen den Ring zur Wehr setzen und seinem Einfluss widerstehen. Tolkien braucht nicht viele Worte dafür, trotzdem oder vielleicht gerade deswegen finde ich diesen inneren Konflikt beeindruckend dargestellt.
Die Szene ist sehr stark, zu Recht sagt Gandalf ja auch, dass das der gefährlichste Moment überhaupt war, aber ich würde nicht unbedingt sagen, dass es die erste Situation war, wo Frodo gegen den Ring kämpfen musste. Als sie das erste Mal von einem Nazgul auf der Straße überrascht werden ist der Drang auch schon ziemlich stark und beim zweiten Mal noch mehr, weil sie ihn quasi auffordern, sich zu offenbaren. Dort wird er nur durch die Ankunft der Elben gerettet. Du hast aber sicher insofern recht, dass er hier länger widerstehen musste, er hatte Zeit das Für und Wider zu erwägen und hat sich richtig entschieden, sonst wäre der Weg wohl schon zu Ende gewesen. Hm....vielleicht doch der erste Moment, weil er hier Zeit hatte sich zu entscheiden
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Mir gibt es immer einen Ruck, wenn ich Westernesse lese. Beim ersten Mal dachte ich, was macht GoT im HdR
Jetzt wo du es sagst, das ist mir noch nie aufgefallen Danke für den Hinweis :smile:
Gytha: Zum wievielten Mal liest du den Herr der Ringe?
Da fragst du was...ich habe es sicher um die 15 Mal gelesen, aber ganz genau kann ich das nicht sagen. Zum wievielten Mal liest du es denn?
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Das Thema Versuchung durch das Böse zieht sich generell als roter Faden durch den ganzen ersten Teil (Buch 1 und 2), auch wenn ich damit etwas vorgreife. Tolkien beschreibt öfters die Wirkung des Ringes auf die einzelnen Charaktere und wie sie damit umgehen. Auf Tom Bombadil hat er gar keine Einfluss, Gandalf fürchtet sich richtiggehend davor, Galadriel besteht ihre Prüfung und Boromir unterliegt dem Einfluss und kann sich nur knapp vor seinem Tod durch seine Beichte an Aragorn davon befreien. Auch im zweiten Teil "Die zwei Türme" gibt es immer wieder Episoden, in dem sich einzelne Charaktere einer wie auch immer gearteten Versuchung stellen müssen.
Stimmt! Ein Punkt über den ich noch nicht genauer nachgedacht habe...aber klar, Saruman und Denethor erliegen der Versuchung sogar, ohne den Ring je gesehen zu haben, wobei da auch die Palantiri im Spiel sind, aber trotzdem.
Beim Rat gibt Galdor übrigens einen Hinweis darauf wer die Träger der drei Elbenringe sind, obwohl ein bisschen irreführend, da Cirdan seinen Ring (Narya) Gandalf anvertraut.
Tolkien beschreibt den Rat sehr gut, er schafft mit wenigen Worten eine bedrückende Atmosphäre, alles wirkt sehr langwierig und unheilschwer, bis er kurz vor Schluss mit den Hobbits wieder Hoffnung gibt und die Spannung löst Bilbo besteht auf seine Mahlzeit, Frodo erklärt sich bereit die Aufgabe zu übernehmen und Sam taucht plötzlich aus seiner Ecke auf
Sehr interessant auch Boromir, seine Zweifel sind ziemlich deutlich und deuten schon an, wohin es führen wird. Er dürfte dahingehend aber auch sehr von seinem Vater beeinflusst sein, der später auch sicher ist, dass Boromir ihm den Ring gebracht hätte, wenn er die Chance dazu gehabt hätte.
Und wieder ein HP Vergleich, der mir vorher defintiv noch nicht aufgefallen ist:
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Well, let folly be our cloak, a veil before the eyes of the Enemy! For he is very wise, and weighs all things to a nicety in the scales of his malice. But the only measure that he knows is desire, desire of power; and so he judges all hearts. Into his heart the thought will not enter that any refuse it, that having the Ring we may seek to destroy it. If we seek this, we shall put him out of reckoning.
Das erinnert mich sehr an Dumbledore und seine Worte über Voldemort.