Beiträge von melu

    Also ich bin '77 geboren und habe schätzungsweise fünf Jahre später die Gesamtausgabe Pippi geschenkt bekommen - Lizenzausgabe des deutschen Bücherbundes von 1970, bei mir isst sie auch Steinpilz und die stärker pigmentierten Erdbewohner ( :breitgrins: ) heissen schon auf Seite 1 schlicht "Neger"
    "Sie [Pippi] glaubte überhaupt nicht, dass er [Vater] ertrunken sein könnte. Sie glaubte, daß er auf eine Insel geschwemmt worden war, wo viele Neger wohnten, und daß ihr Vater König über alle Neger geworden war und alle Tage mit einer goldenen Krone auf dem Kopf umherging."


    Wie ich das finde, kann ich nicht so recht sagen - es ist die Weltsicht, die noch vor wenigen Jahrzehnten gang und gäbe war, die heute aber schon als imperialistisch und zweiklassig aufstößt - trotzdem, eine Änderung des Textes fände ich noch absurder....


    lieben Gruß
    melu

    Wann ist das Pfingstwochenende? So vom Datum her?
    Vielleicht würde ich mich da sogar in ein Sachbuch vertiefen, nämlich "Islam" von Hans Küng. Da ich mit einer meiner Nachhilfeschülerinnen heute lang diskutiert habe, hab ich Blut geleckt: mein Interesse ist geweckt, jetzt will ich's wissen!
    Oder sind Sachbücher gar nicht erwünscht?


    :winken:

    Liebe Ruinenqueen,


    ich kann sowas eigentlich super von mir persönlich weghalten, beziehungsweise: ich nehme es nicht ernst, solange es sich um Fiktion handelt - dann macht mir das wirklich nix aus. Die Details finde ich auch, na sagen wir, überflüssig bis ekelhaft, spielen für den Verlauf der Geschichte ja nun keine Rolle, sowas überlese ich dann aber eher.


    Was mich richtig fertig macht, sind kz-Geschichten und co, also Tatsachenberichte, Grausamkeiten, die wirklich passiert sind. Da könnte ich dann auch heulen und nicht mehr aufhören.


    Ob nun solche Kapitel gedruckt oder doch eher verboten gehören, ist nicht leicht zu sagen und vielleicht vergleichbar mit der Ballerspiele - Amoklauf - Debatte.
    Längst nicht jeder, der so ein Kapitel liest, macht sich danach an irgendwas schuldig, aber wahrscheinlich wird jeder Schuldige so ein Kapitel mit besonderem Interesse lesen.


    Gehört es deshalb verboten?


    Schwierig...


    lieben Gruß
    melu

    *kicher*


    Aus irgendeinem Grund ist es mir furchtbar peinlich, aber ich habs mir auch geholt, weil ich so neugierig war! :lachen:


    Zum einen, klar, um mir auch eine Meinung zum Streit-Thema zu bilden, zum anderen aber auch, weil der Autor ja -angeblich- mit Stephen King etc in einem Atemzug genannt werden kann.
    Mich hat das Buch nicht überzeugt, ich habe eher quergelesen und glaube, es ist nur etwas für einen Urlaub, in dem man vor lauter Hitze und Restalkohol sowieso zu nichts anderem in der Lage wäre :breitgrins:


    Und: unser Ralf hier aus dem Forum schreibt phasenweise kränker! :zwinker:


    n8!
    melu

    :rollen:


    Nach der "Episode am Genfer See" habe ich mich, nachdem sie allzu schnell zu Ende war, noch der Erzählung "Die unsichtbare Sammlung" zugewandt - aber meine Intuition hatte mich nicht getrogen, beide Geschichten sind so herzerschütternd tragisch, dass ich kaum in der Lage war, die zweite fertigzulesen.
    Manchmal bin ich schrecklich dünnhäutig und das Geschehen in einem Buch geht mir nah, als würde mir gerade mein nächster Verwandter erzählen, er habe es selbst erlebt.


    Und dünnhäutig, wie ich heute bin, brauche ich jetzt etwas Seichtes und werde mich entweder noch (Blasphemie! Blasphemie! :breitgrins: ) vor den Fernseher knallen oder aber ein wenig im Internet herumlesen und eure weiteren Beiträge verfolgen, so sie noch kommen - nicht aber, ohne euch "Die unsichtbare Sammlung" wärmstens ans Herz zu legen.
    Eine wundervolle, unheimlich anrührende, schrecklich tragische und doch so menschliche Geschichte. Wundervoll.


    lieben Gruß :winken:
    melu

    Oh je.


    So genial, wie ich die beiden bisher bekannten Erzählungen von Stefan Zweig fand, so sehr merke ich jetzt: es muss an der psychologisch äußerst feinen Zeichnung der Charaktere gelegen haben, denn die Sprache ist für den Geschmack und das Literaturverständnis von heute doch gewöhnungsbedürftig.
    Während man in jedem creative-writing-Buch massiv dazu angehalten wird, nur ja an Adjektiven zu sparen (show, don't tell), muss man hier hinschmachtendes Laub, lechzende Gräser, den starren, dunstumwölkten Wald, den gelben, dumpf starrenden Blick der unbarmherzigen Sonne und überhaupt die ganze "verschwülte Welt" (kommt sogar zweimal vor!) verkraften, wenn man den Zweig genießen will - und sich hier und da auch das unfreiwillige Lachen verkneifen.
    Hier greift er aber auch in die Vollen, lässt nichts aus. Naja.


    Beim weiter- und zu-ende-lesen hat sich bestätigt:
    das Innere der Hauptfigur ist fragil und doch glasklar, vielschichtig, aber nicht widersprüchlich, nervlich überreizt und einsam. Gekonnt, ein Genuß, wie ich finde.

    Ein Mann, zur Sommerfrische in Tirol, erlebt einen schwülheissen Tag und die damit einhergehende innere Unruhe und Spannung, schon in der Beschreibung des Wetters nähert sich relativ un-subtil der Gedanke an sexuelle Gefühle, die erste Hälfte der Erzählung eine riesige Metapher.
    Daraufhin hat er des Nachts ein seltsames (physisches) Zusammentreffen mit einem schlafwandelnden Mädchen, das aber ohne großen Schaden an der jungen Frau endet.


    Diese Geschichte wird nicht mein Favorit - sie ist mir etwas zu wollüstig und schwül (diese beiden Worte konkurrieren um die häufigste Nennung im Text), nichtsdestotrotz: Stefan Zweig bleibt für mich ein sehr lesenswerter Autor.


    Als Nächstes lese ich die "Episode am Genfer See" und trinke meinen Sweet Chai!




    ps: Ach, Saltanah *lach* jetzt habe ich gerade vor Abschicken meines Beitrags den Thread nochmal aktualisiert und deinen Eindruck der Geschichte gefunden, den du für mich verlinkt hattest - da liegen wir ja in unserer Einschätzung gar nicht soo weit auseinander :zwinker:



    Und Miramis, ich glaube, Tucholsky hätte mir heute auch idealerweise mehr gelegen - ich mag die trockene, freche Art, mit der er das Zeitgeschehen kommentiert, sehr.
    Vielleicht führe ich mir später noch ein paar Perlen aus "Doktor Erich Kästners lyrischer Hausapotheke" zu, da kann man nun gar nichts falsch machen... das ist eines meiner liebsten Gedichtsammlungen und auch für weniger lyrisch begeisterte Zeitgenossen sehr geeignet! :smile:

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    Eigentlich dachte ich, ich wäre heute zu trübsinnig für das Thema der Lesenacht - doch nun stoße auch noch zu euch: bisher unberührt steht diese wunderschöne Ausgabe von Erzählungen von Stefan Zweig des Fischer Verlages

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    in meinem Regal - das muss geändert werden!


    Da ich die "Schachnovelle" und "Brennendes Geheimnis" schon kenne, werde ich mir eine der anderen "Meistererzählungen" aussuchen, nämlich "Die Frau und die Landschaft". Und einen schönen Tee setze ich mir jetzt auch auf, jawoll! Wäre doch gelacht.


    :winken:

    ...und ich hab mich nur ein bißchen gewundert - dachte: "warum sollen wir die recherche machen, wo es doch alles im internet auch gibt?"

    an extra lexika, die man auf dem rechner hat, hab ich natürlich nicht gedacht.. :smile:
    dann wünsche ich noch viel glück, auf dass noch etwas hilfreicheres gepostet wird :zwinker:

    Hilfe hilfe,


    ich besitze doch sowas noch gar nicht! :breitgrins:
    Also heute und morgen fällt dann für mich aus - wie wäre es nächstes Wochenende? Oder sollen wir dann auch nochmal spontan in die Runde fragen?

    Nachdem ich den Thread https://literaturschock.de/lit…m/index.php?thread/8095.0 gerade in Teilen nachgelesen habe (HIMMEL ist der traumhaft :totlach: )
    bin ich sehr dafür, eine weitere Spezial-Lesenacht der Nackenbeisser in die Planung aufzunehmen.


    Ich habe noch nie so etwas gelesen und ich habe gerade das Gefühl gewonnen, ich hätte da wirklich massiv etwas verpasst :breitgrins:


    Alleine lese ich aber bestimmt kein solches Buch - nur, wenn ich auch lautstark spotten darf!
    Insofern: besteht denn Interesse?


    lieben Gruß
    melu

    "Die Säulen der Erde" hat bei mir einen besonderen Stellenwert: dieser Roman hat mich wieder zum Lesen zurückgebracht! :freu:
    Nachdem ich mich seit dem Deutsch-LK jahrelang immer lustloser durch die neuesten intellektuellen Romane gequält hatte, war lesen so sehr zur Pflicht geworden, dass ich total den Spaß daran verloren hatte.
    Ich habe also ein paar Jahre lang kaum gelesen, und wenn, dann habe ich wieder auf literarisch hochgelobten Büchern herumgekaut, in denen alle Protagonisten depressiv oder schitzophren sind und am Schluß Selbstmord begehen.


    Und dann habe ich mir für ein paar Euro eine gebrauchte Taschenbuchausgabe der "Säulen der Erde" bei Amazon bestellt - und angefangen zu lesen.


    Am Anfang habe ich mich daran gestört, dass die Sprache kein bißchen aussergewöhnlich war, aber nach circa drei Seiten ist etwas Tolles passiert: der "innere Film" ging los!! Das, was passiert, wenn man gar nicht mehr merkt, dass man liest. Wenn man ganz in der Geschichte steckt.


    Und deshalb bekommt das Buch von mir 5 Ratten: es ist für mich ein perfekter (!) Unterhaltungsroman. Er ist super konstruiert, die Spannungsbögen ziehen sich durch das ganze Buch - der größte beginnt auf Seite eins und endet irgendwo 40 Seiten vor Schluß, dazwischen bauen sich immer wieder kleinere Nebenhandlungen auf - die Guten sind gut und die Tapferen sind tapfer, die Bösen sind urböse oder aber der dunklen Seite aus Schwäche verfallen... ja, was will man mehr?!


    Ich lese jetzt auch wieder gerne anspruchsvolle Bücher - von Zeit zu Zeit muss es aber ein Schmöker sein.
    So wie "Die Säulen der Erde"! :breitgrins:



    5ratten

    Danke :five: ich hoffe ja, dass das selige Vergessen meine Erinnerung demnächst sanft überkommt :zwinker: dann ist die Spannung wieder ungetrübt! (also nicht Spannung, du weißt schon.. )


    lieben Gruß!
    melu

    Danke chil :smile: ich bin auch mit der Erfüllung einzelner Kriterien schon glücklich!
    Also Langenscheidt Lernkrimis, sagst du? Weiß der Buchhandel, wovon ich spreche, wenn ich dieses Stichwort nenne?


    Dann erweitere ich die Suche lieber mal, also:


    Kennt jemand für "meine Kinder" Jugendbücher, die im Orient/ in genannten Ländern spielen oder Bücher für Jugendliche/Erwachsene mit einfachem Wortschatz, die zu empfehlen sind?


    Beides zusammen konnte ich ja auch nicht finden :zwinker:


    danke schön!
    melu

    Hallo ihr Lieben,


    ich arbeite mit Kindern und Jugendlichen, die größtenteils MigrantInnen sind oder aus Familien mit Migrationshintergrund stammen, sprich: um ihr Sprachkönnen (und meistens leider auch in der Muttersprache) ist es nicht allzu gut bestellt.


    Ich möchte sie so gerne zum Lesen animieren, aber leider ist tatsächlich der normale Jugendbuchwortschatz für sie zu schwer, zu viele Worte sind unbekannt und das ungeübte Lesen ist sehr anstrengend, ergo: da geht nix weiter.
    Natürlich möchte ich die 14-jährigen nicht mit einfachen Büchern mit Grundschul-Inhalt langweilen - ich brauche also Jugendbücher, bevorzugt mit Handlungsschauplatz im nahen oder fernen Osten (Türkei, Albanien, Persien, Afghanistan, Iran, Irak) , die besonders einfach geschrieben sind, ohne aber langweilige "Deutsch als Fremdsprache" - Texte zu sein.


    Nun also: kennt jemand Bücher, auf die diese Kriterien in etwa zutreffen?
    Danke schonmal für eure Hilfe!!


    Lieben Gruß
    melu

    Oh, abgesehen davon: dank an euch alle für eure Meinungen zum Buch! :klatschen: Meine Buchhändlerin hat es mir gestern schwer ans Herz gelegt und wenn es hier auch so durchweg positiv besprochen wird, kann ich ja nicht anders, als es mir bald zu holen :zwinker: