Beiträge von Anett H.

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    „Willkommen in St.-Peter-(M)Ording“ von Tanja Janz, Verlag Ullstein, habe ich als Taschenbuch mit 336 Seiten gelesen, die in 33 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 1. Teil der neuen Reihe.
    Ilva Feddersen kommt aus Hamburg zurück nach St.-Peter-Ording, weil ihre Mutter Hilfe braucht. Dort arbeitet sie an ihrer alten Schule als Lehrerin, trifft ihre beste Freundin Ute und ihre Jugendliebe Eike wieder. Da Ute sich sehr in einer Bürgerinitiative gegen den Hotelneubau in den Dünen engagiert, führt Ilva’s Weg gleich zu einer Versammlung, auf der der Architekt das Projekt vorstellt. Eike ist auf der Seite des Umwelt- und Naturschutzes unterwegs und gerät mit dem Architekten zusammen. Kurz danach wird eine Leiche in den Dünen gefunden. Da Ilva’s Bruder Ernie Hauptkommissar der Polizei ist, ist sie auch meistens auf dem Laufenden. Als alles auf die Umweltschützer hindeutet, ergreifen Ilva, Ute und ihr Kollege Bernd die Initiative und ermitteln selbst.
    Mir hat das Buch wunderbar gefallen. Immer wieder gab es neue Wendungen, wenn ich dachte, ich wäre der Lösung nahe. Auch, dass einige Kapitel anonymisiert geschrieben waren, machte die Sache spannend. Erst gegen Ende wusste man (ich), um wen es sich dabei handelte. Auch wenn die Handlung selbst wahnsinnig traurig war, gab es auch amüsante und entspannte Momente vom Alltag der Familien.
    Die (guten) Hauptpersonen waren mir durchweg sehr sympathisch. Ilva und Ute standen zwar immer mehr oder weniger in Kontakt, aber nach dem Wiedersehen und der Arbeit an der alten Schule fühlen sie sich doch in ihre Jugend zurückversetzt, eine lange wunderbare Freundschaft. Auch zwischen ihr und Eike funkte es sofort wieder. Ilvas Eltern fand ich auch sehr nett, die Mutter immer besorgt, macht ihr Essen und Stullen für die Schule, aber so sind Mütter eben. Und so viel Hilfe brauchte sie auch gar nicht. Trotzdem ist Ilva glücklich, wieder zu Hause zu sein. Ute hat auch ein sehr gutes Verhältnis zu ihrer Mutter und bringt Ilva öfters mit zu ihr. Man kennt sich eben.
    Kommissar Fred als Großstadtpflanze aus dem Ruhrgebiet kommt ein Mord gerade recht, endlich Action. Er liebt es, mit Blaulicht und Sirene durch den Ort zu rasen. Er und Ernie arbeiten gut zusammen und sind ein eingespieltes Team.
    Die Auflösung des Falles war gar nicht so einfach und unkompliziert, da kamen einige Dinge zusammen.
    Der Schreibstil ist super, das Buch lässt sich flott lesen und verlangt auf jeden Fall nach einer Fortsetzung. Das Cover ist total süß, daran kommt man nicht vorbei. Auch die Innengestaltung gefällt mir. Auf der ersten Umschlagseite sieht man einen Plan des Ortes und auf der hinteren befindet sich ein schönes Bild eines Pfahlhauses. Am Ende des Buches gibt es noch zwei Rezepte zum Nachmachen.
    Alles in allem ein sehr gelungener Auftakt und ich werde weiter mitlesen.

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    „Der Mord in der Rose Street“ von Alex Reeve habe ich als Hörbuch mit einer Spieldauer von 11 Stunden, 17 Minuten, 37 Sekunden gehört. Gesprochen wird es von Viola Müller. Es ist der zweite Teil der Krimireihe mit einem außergewöhnlichen Ermittler.
    In London 1881 wird eine Anarchistin ermordet. Es wird davon ausgegangen, dass sie einer politischen Tat zum Opfer gefallen ist. Da bei ihr die Adresse von Leo Stanhope gefunden wird, taucht die Polizei bei ihm auf. Leo kannte sie aber nicht näher und wusste nur, dass sie zwei Kinder dabei hatte, die er nun suchen will. Er findet sie und kümmert sich zeitweise sehr gut um sie. Aber die Umstände zwingen ihn, sie immer wieder in Anderer Obhut zu geben.
    Auch trifft er den Adligen John Thackery, einen ehemaligen Freund, wieder, der Leo’s Geheimnis kennt und ihn damit erpresst. Er soll John ein Alibi für die Mordnacht geben. Leo hat keine Wahl. Denn wenn sein Geheimnis bekannt würde, hätte das verheerende Folgen für ihn. Allerdings kommt er einer anderen Sache auf die Spur, was John’s Vater betrifft. Auch ist jemand hinter den Kindern her und Leo versucht immer wieder, sie in Sicherheit zu bringen.
    Mir hat das Hörbuch sehr gut gefallen. Die Handlung war spannend und interessant. Ich kenne den ersten Teil nicht, aber es gibt hier immer mal wieder Informationen zu Leo’s Vergangenheit. Er ist mit seiner Schwester in einer strengen Pfarrersfamilie aufgewachsen. Als er sein Leben änderte, brach der Kontakt ab. Er lebt nun unter anderem Namen in einer Wohnung über der Apotheke, die von Elfi betrieben wird, der zu einem Freund geworden ist. Dessen Tochter versucht Leo immer wieder zu verkuppeln. Aber davon will er nichts wissen. Es ist nicht einfach für ihn, sein Geheimnis zu wahren. Manchmal trifft er Bekannte aus seiner Kindheit, die ihn nicht verstehen. Auch hat er wieder Kontakt zu seiner Schwester und notgedrungen zu seinem sterbenden Vater.
    Leo hat sich bis dahin gut mit seinem neuen Leben arrangiert, arbeitet in einem Krankenhaus, hat wenige, aber gute Freunde, die zu ihm halten. Aber nun werfen ihn die Dinge doch aus der Bahn. In Rosie hat er dann doch eine Verbündete gefunden, die so in die Handlung hineingerutscht ist und ihm hilft. Sie mag ich sehr. Sie ist eine zupackende, burschikose Frau, die sehr direkt ist und kein Blatt vor den Mund nimmt.
    Es ist eine traurige Geschichte, teilweise der damaligen Zeit geschuldet, teils auch wegen der schlimmen Taten. Die Kinder haben mir am meisten leidgetan, sie haben ihre Mutter verloren und kamen vom Waisenhaus immer wieder zu anderen Personen. Trotzdem waren sie sehr positiv und haben sich über jeden Lichtblick gefreut.
    Viola Müller als Sprecherin hat mir auch sehr gut gefallen. Sie hat den Personen Leben eingehaucht und versucht, deren Charaktere authentisch herauszustellen. Ich werde mir auf jeden Fall den 1. Teil auch noch anhören.

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    Das Cover ist relativ einfach gehalten und doch schön und aussagekräftig, wenn man den Inhalt kennt. Es passt zum vorherigen Teil.

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    „Elsy Moore – Ungesund ist der Tod“ habe ich als ebook mit 231 Seiten gelesen, die in 16 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der zweite Teil der Elsy-Moore-Reihe. Zu Beginn findet man eine Playlist, die mir sehr gefällt. Am Ende gibt es zwei Rezepte und Informationen zur Autorin.

    Im Gemeindehaus von Stricktony herrscht Trubel. Nach einem Wasserschaden packen viele Einwohner an und renovieren das Haus und die darin befindliche Leihbibliothek. Dabei kommt es zu einem tragischen Unfall. Ein junger Mann stirbt. Als Inspektor Quinn Elsy befragt, ist für sie klar, dass es kein Unfall war. Schon wieder ist ein Mord in Stricktony passiert. Und sie ist mittendrin. Mit ihrer besten Freundin Imelda und ihrem Arbeitgeber und Freund Fred, dem Baron of Faun, geht sie den Dingen auf den Grund, obwohl Inspektor Quinn ihr das ausdrücklich untersagt hat. Elsy versteht das gar nicht, da sie den letzten Fall ja auch gelöst hat. Der tote junge Mann war der Sohn eines reichen Bauunternehmers und bei allen beliebt. Trotzdem sich die Hobbydetektive viel Mühe geben, dauert es doch eine Weile und viele Geduld, bis sie eine Spur haben.

    Die Geschichte ist gut geschrieben mit authentischen Charakteren und liebevollen Details. Elsy ist zwar neugierig, aber nicht so penetrant aufdringlich in ihrer Fragerei. Imelda ist eine verrückte Person, ich mag sie. Gerade bei Männern lässt sie ihren ganzen Charme spielen und entlockt ihnen damit so einige wichtige Informationen. Auch Fred ist ein netter Kerl, der jede Woche unterschiedliche Personen zum Dinner einlädt und so immer bestens informiert ist und von den Menschen im Dorf gemocht wird. Inspektor Quinn hat es nicht leicht mit den Einmischungen in seine Arbeit. Er tritt Elsy immer sehr streng und distanziert gegenüber, aber es knistert manchmal schon ganz schön zwischen den beiden. Da geht bestimmt noch mehr.

    Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Es ist eine unblutige, unaufregende und schöne Geschichte mit sympathischen Protagonisten und einer schlüssigen Handlungen. Das Cover wirkt schon etwas verrückt mit den vielen kleinen Details, die aber alle zur Handlung passen.

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    „Mordseefest“ von Emmi Johannsen, Verlag Lübbe, habe ich als Buch mit 304 Seiten gelesen, die in 30 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 3. Borkum-Krimi mit Cora und Jan. Auf der Innenseite des Umschlages befindet sich eine Karte, die mir gut gefallen hat.


    Beim alljährlichen Sommerfest findet auch wieder das traditionelle Fallschirmspringen der Inseljungs statt. Doch in diesem Jahr öffnet sich bei einem Teilnehmer der Schirm nicht und er verunglückt. Was zuerst wie ein Unfall aussah, entpuppte sich dann doch schnell als Mord.


    Caro Falk, die seit drei Jahren auf Borkum lebt und im Flughafenkiosk arbeitet, hat der Polizei bereits bei den vorherigen Fällen geholfen und sieht sich auch jetzt in der Pflicht, den Fall aufzuklären. Sie geht dabei nicht sehr subtil vor. Sehr direkt fragt sie die Leute aus und ich finde es immer wieder erstaunlich, wie bereitwillig diese ihr antworten. Sie verfolgt unterschiedliche Spuren und geht den Dingen natürlich auf den Grund. Was die Polizei inzwischen tut, erfährt man eigentlich gar nicht. Aber es geht ja auch um Caro und ihre Schnüffelei. Ihr ‚Ermittlungs-Partner‘ Jan ist da etwas zurückhaltender. Er macht wohl nur mit, weil er in Caro verknallt ist.


    Caro lebt mit Hund Aila, ihrem Sohn und ihrem Schwiegervater zusammen, die sich alle super verstehen. Die Familie spielt in diesem Buch eher eine untergeordnete Rolle. Der Hund spielt öfter mit.


    Zwischendurch gibt es immer wieder Abschnitte in Kursiv aus Sicht eines jungen Mannes, der sich vor Jahren unwiderstehlich hielt und mit einer Abfuhr nicht leben konnte. Darauf aufbauend spielt die aktuelle Handlung.


    Die Charaktere sind authentisch beschrieben. Wie man schon merkt, ist mir Caro nicht wirklich sympathisch. Sie ist in ihrer Neugier sehr aufdringlich und kaum abzuwehren. Jan dagegen mochte ich eigentlich ganz gern. Er hat einfach keine Chance, sich Caro’s Nervigkeit zu entziehen. Auch die anderen Personen waren gut vorstellbar beschrieben in ihren sehr verschiedenen Charakteren.


    Sehr schön fand ich das Lokal- Kolorit bis hin zu den klauenden Möwen.


    Die ganze Geschichte ist von Beginn an geprägt von Hasse, Rache und Lügen. Ich fand es wahnsinnig schlimm und traurig, was damals passiert ist und weiß nicht, ob ich den Toten bemitleiden soll.


    Insgesamt fand ich das Buch als einen schönen, locker-leichten Urlaubskrimi, den man auch unabhängig von den Vorgängerbüchern lesen kann. Obwohl man dann vielleicht etwas mehr über Caro erfahren würde.


    Das Cover ist toll, passt zum Ort der Geschehnisse.

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    „Das Mädchen und der Totengräber“ von Oliver Pötzsch, Verlag Ullstein, habe ich als Buch mit 496 Seiten gelesen, die in 25 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 2. Fall für Leopold von Herzfeldt.


    1894 wird im Wiener Kunsthistorischen Museum eine Mumie in einem Sarkophag gefunden. Allerdings handelt es sich um eine frische Mumie, einen Professor der Ägyptologie. Da bei seiner letzten Ausgrabung nicht alles mit rechten Dingen zugegangen ist, geht man vom Fluch der Mumie aus, da es auch schon weitere tote Teilnehmer der Exkursion gab. Aber Inspektor Leopold von Hertzfeld ist davon natürlich nicht überzeugt. Er zieht den Totengräber Augustin Rothmayer zu Rate, der gerade ein Buch über die „Totenkulte der Völker“ schreibt. Beide sind der Auffassung, dass es ein Mord war. Leo bekommt es mit dem Verein für Altertumskunde zu tun, dem hochrangige Mietglieder angehören. Daher soll er den Fall auch ruhen lassen, damit keiner von diesem in Verruf gerät.


    Während Leo seinen Fall hat, muss Julia ihrer Arbeit als Tatortfotografin nachgehen. Sie wird zu mehren Einsätzen gerufen, bei denen junge Männer grausam ermordet wurden. Sie gerät an ihre Grenzen und beschließt, sich mehr um ihre kleine Tochter zu kümmern. Sie geht mit ihr in den neu eröffneten Tierpark, wo zufällig vor ein paar Tagen ein Tierpfleger von einem Löwen gefressen wurde. Der Fall wurde ebenfalls als Mord deklariert. Es wird schnell ein Verdächtiger verhaftet. Julia nutzt die Gelegenheit und schnüffelt ein bisschen herum.


    Die Beziehung zu Leo gestaltet sich recht schwierig. Sie versuchen, viel Zeit zusammen zu verbringen, aber die unterschiedlichen Interessen sind nicht leicht zu vereinbaren. Außerdem kann Leo mit Sisi nichts anfangen, sodass erst einmal jeder seiner Wege und seinen Ermittlungen nachgeht.


    Auch Rothmayer hat so seine Probleme. Die Jugendfürsorge will ihm seine Anna wegnehmen und er lässt sich Vieles einfallen, um das zu verhindern. Die Ideen waren teils ganz lustig. Und auf einem Friedhof gibt es eine Menge, was man tun kann. Leider rückt er in diesem Buch etwas in den Hintergrund. Er ist zwar sehr nützlich für die Ermittlungen, kommt aber selber kaum zum Agieren.


    Ich fand dieses zweite Buch genial, sehr spannend, sehr interessant. Gerade auch, was die Ägyptologie und die Herstellung der Mumien betrifft. Es schwebte immer ein Hauch von Mystik über der Geschichte. Eine lebende Mumie geht um, zwei weitere sind verschwunden, ein afrikanischer Dämon ist auch dabei.


    Die Charaktere sind wieder sehr authentisch dargestellt. Leo ist natürlich immer noch ein Piefke, der sich mit seinen neumodischen Ermittlungsmethoden keine Freunde bei seinen Kollegen macht. Er wird belächelt und wegen seiner Herkunft auch offen von seinem Kollegen angegriffen. Der Antisemitismus ist nicht nur bei Leo ein Thema, auch im Tierparkfall kommt er sehr deutlich zur Geltung. Letztlich erweisen sich Leo’s Methoden doch als sehr hilfreich und das Verhältnis zu seinen Kollegen verbessert sich etwas, aber Freunde sind sie noch lange nicht.


    Durch die ständigen Perspektivwechsel der Personen und auch Taten steigert sich die Spannung immer weiter. Gegen Ende wird es richtig rasant und dramatisch und auch Leo und Julia arbeiten wieder zusammen.


    Besonders interessant fand ich auch das Nachwort. So viel wurde im Buch gar nicht erfunden. Vieles entsprach (leider) auch der Wahrheit. Gerade die Mumienpartys sind verabscheuenswürdig.


    Insgesamt hat mir das Buch großartig gefallen. Mehrere Handlungsstränge, die jeder für sich spannend waren, sympathische Hauptakteure, grausame Mörder, interessante Themen - was will man mehr. Ich freue mich sehr auf den nächsten Teil.


    Auch das Cover ist wieder wunderbar.

    5ratten

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    „Commissario Leone und die Tränen der Madonna“ von Patrizia Zannini, Verlag Piper, habe ich als ebook mit 233 Seiten gelesen, die in 18 Kapitel eingeteilt sind. Im Anschluss findet sich noch das Rezept für Pasta al Forno.


    Als Signora Gaeta in die Questura kommt und Commissario Leone erzählt, dass die Madonna Blut weint, ist der nur genervt. Kurz danach wird er zu einem Tatort gerufen. Der Kunststudent Ugo Santis ist in seinem Zimmer verblutet. Schnell ist klar, dass es kein Selbstmord war. Die Beamten sind noch ganz am Anfang der Ermittlungen als eine tote Frau gefunden wird, die auf dieselbe Weise umgekommen ist wie Ugo. Und es bleibt nicht bei den beiden Toten. In Rom scheint ein Serienmörder sein Unwesen zu treiben. Die Ermittler haben viel zu tun und tappen lange im Dunkeln, bis sich eine Gemeinsamkeit bei den Opfern herausstellt.


    Es entwickelt sich eine rasante und spannende Story. Hauptteil ist die Suche nach dem Mörder. In einen weiteren kleineren Teil werden die Morde einerseits aus Sicht des Opfers beschrieben und vorausschauend aus der des Täters.


    Enzo’s Privatleben bekommt auch etwas Raum in dem Buch. Er hat sich von seiner Partnerin getrennt und ist seit einiger Zeit Single. Bis er Rosa trifft, die Schwester des ersten Opfers. Er quartiert sie bis zur Beerdigung des Bruders bei seinen Eltern ein und verbringt auch etwas Zeit mit ihr.


    Auch das Team um ihn ist sehr authentisch und sympathisch dargestellt. Besonders der kleinwüchsige Vanni Amidei, der eigentlich nur durch Beziehungen seines reichen Vaters zur Polizei gekommen ist, fällt durch seine flapsigen Bemerkungen und seinen Humor auf, der nicht immer angebracht ist. Aber er entwickelt sich zu einem wertvollen Mitglied des Teams.


    Nebenbei erfährt man etwas von den kulinarischen Genüssen Italiens.


    Auch das Cover ist wunderbar, mysteriös wie die Taten des Mörders.

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    „Erzfest“ von Marcus Wächtler habe ich als ebook mit 205 Seiten gelesen. Es ist der 4. Bergstadtkrimi. Zu Beginn gibt es eine kurze Zusammenfassung der Geschichte um Ariane, sodass der Einstieg gut gelingt. Trotzdem schadet es nicht, die anderen Bücher auch zu lesen, da sie wirklich gut sind.


    Acht Monate sind seit den Ereignissen auf dem Weihnachtsmarkt vergangen. Wieder gab es eine zweckgebundene 5-Millionen-Spende an die Stadt Freiberg und einen Mord. Ariane ist sich sicher, dass das nicht das Ende ist und versucht nun endlich herauszufinden, wer der Spender und vermutlich auch der Mörder ist. Gleichzeitig will sie den nächsten Mord zu verhindern suchen, der mit einer weiteren Spende einhergehen wird. Dabei ist sie auf eine Anwaltskanzlei in Dresden gestoßen, von der sie annimmt, dass sie den Spender vertritt und kennt. Wieder einmal begeht sie einen Einbruch, begegnet den drei Verfolgern vom Weihnachtsmarkt und muss ihnen entkommen. Ihre Spur führt sie zur Brauerei des Bergstadtbiers und zum diesjährigen noch größeren Bierfest als in den letzten Jahren. Für Ariane entwickelt sich wieder eine Verfolgungsjagd, die sich durch das ganze Buch zieht, sie gerät in den Blickfang der Polizei, die ihr natürlich wieder nicht glaubt. Dort trifft sie einen alten Freund wieder, der immer noch in sie verknallt ist und ihr so gut wie möglich hilft.


    Das Buch hat mir wieder sehr gut gefallen. Es ist spannend und rasant geschrieben und ich war schnell fertig damit. Auch hier geht es im typischen Ariane-Stil weiter, unkonventionell, nur teilweise geplant geht sie ihren eigenen Hinweisen nach. Sie war mir vom ersten Teil an nicht sonderlich sympathisch, was sich auch jetzt nicht geändert hat. Das ist aber auch nicht schlimm. Jedenfalls nicht für mich. Sie aber verliert so langsam ihre letzten Freunde und vielleicht auch noch ihren Job. Sie kommt völlig hysterisch und unglaubwürdig rüber. Allerdings scheint sie Recht zu haben mit ihren Vermutungen.


    Eigentlich ist sie auch die einzige Hauptperson in dem Buch, die anderen Personen kommen und gehen, sind zwar wichtig für die Handlung, muss man aber auch nicht näher kennen.


    Auch das Cover passt wieder sehr gut zu den Vorgängerbüchern und ich freue mich auf den nächsten Teil.


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    „Düsteres Watt“ von Sabine Weiß, Verlag Lübbe, habe ich als ebook mit 320 Seiten gelesen, die in 32 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 6. Fall für Liv Lammers.


    Liv freut sich auf den ersten gemeinsamen Urlaub auf Sylt mit ihrem Freund, dem Rechtsmediziner Sebastian, und ihren Familien. Doch ihnen kommt ein Leichenfund dazwischen. Mitten in den Dünen eines Naturschutzgebietes wird der Tote gefunden. Dabei handelt es sich um Karl von Raboisen, dem Sohn einer steinreichen Adelsfamilie. Er ist ertrunken. Ausgerechnet am Todestag waren hunderte Gäste zum regelmäßigen Krebsessen auf dem Anwesen, was die Sache nicht einfacher macht. Hinzu kommt, dass Charlotte, die Ehefrau des Toten, Politikerin ist und sich auch in anderen Bereichen sehr engagiert, sodass die Ermittlungen unter den Augen der Öffentlichkeit ablaufen. Das macht es für Liv und ihr Team noch schwieriger. Nach und nach kommen immer mehr Details über die Familie zum Vorschein. Wie so oft trügt der schöne, reiche Schein. Im Inneren brodelt es. Vater Eduard ist ein alter Tyrann, was er auch an Karl vererbt hat. Und Karl’s Bruder Georg kommt nun wieder angekrochen, weil er pleite ist und will die Aufgaben seines Bruders übernehmen.


    Einen wesentlichen Hinweis zur Tat könnte eine Drohne geben, deren Teile in der Düne gefunden wurden. Sie konnte auch einer Person zugeordnet werden, die aber verschwunden ist. So kommen die Ermittler erst einmal nicht an die Aufnahmen heran.


    Der ganze Fall gestaltet sich als schwierig, besonders auch für Liv, deren Vater auch auf Sylt lebt und mit dem sie keinen Kontakt hat und haben will. Da er aber auch zu den Reichen der Insel gehört, ahnt sie, dass sich das nicht vermeiden lässt.


    Das Buch ist sehr spannend mit einem ernsten und traurigen Hintergrund. Ich kann mich kaum in die Lage der Menschen hineinversetzen, die sich so lange so viel gefallen lassen. Für mich war es schwer zu lesen, wie manche Menschen gelitten haben und andere es wussten und nicht halfen.


    Die Charaktere sind sehr authentisch dargestellt. Die Familie Raboisen geht über Leichen, um ihr Imperium zu schützen und zu vermehren. Charlotte ist angeheiratet, sie mag ich, auch wenn ich einige Dinge nicht verstehe, die sie getan bzw. nicht getan hat. Sie und ihre beiden Töchter halten aber fest zusammen.


    Auch Liv’s Vater ist so ein alter Despot, nach dessen Pfeife alle tanzen müssen. Ihm ist es egal, ob die Natur auf Sylt kaputtgeht, Hauptsache das Geld stimmt.


    Zum Thema Natur- und Umweltschutz kommen einige Statements im Buch vor, die ich gut nachvollziehen kann.


    Liv ist mir sympathisch, auch wenn sie ihre Familie im Urlaub mehr oder weniger alleine lässt. Immerhin reisen ihre Tochter und ihre Großmutter extra an, um ein bisschen Zeit mit ihr zu verbringen. Außerdem ist ihre Beziehung zu Sebastian noch relativ frisch. Wofür ich wenig Verständnis aufbringe ist, dass Sebastian‘s Ex-Frau auch mit da ist und er nun mehr Zeit mit ihr und dem gemeinsamen Sohn verbringt. Da wäre ich geplatzt vor Eifersucht. Eigentlich sollte Liv den Sohn in der Zeit etwas besser kennenlernen, was nicht wirklich gut gelungen ist.


    Liv’s Kollegen sind sehr verschieden. Hennes mag ich, er hat wohl eine Menge Probleme und nun auch gesundheitlich. Ich hoffe, er kriegt das alles in den Griff.


    Andreas hingegen ist mir nicht so angenehm. Ich kenne seine Vorgeschichte nicht. Aber wie er sich jetzt verhält geht überhaupt nicht, weder Charlotte’s Kindern noch seinen Kollegen gegenüber. Er ist missgünstig und neidisch, will den Fall am liebsten alleine aufklären.


    Das Ende ist rasant, dramatisch und für mich völlig überraschend, zumal es einen schlimmen Cliffhanger gibt. Auf jeden Fall freue ich mich auf den nächsten Teil der Reihe.


    Das Cover ist auch hier wieder wunderbar, düster wie die Handlung und stürmisch wie die See.


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    „Nordwestnacht“ von Svea Jensen, Verlag Harper Collins Germany, habe ich als ebook mit 282 Seiten gelesen, die in 52 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 3. Fall für die Soko St. Peter-Ording.


    Die Jungschauspielerin Julia Manshardt, die wegen eines Dreht in St. Peter Ording ist, bekommt Nachrichten von einem Unbekannten. POM Nils Scheffler, der als Berater für polizeiliche Beratung zum Drehort abgestellt wurde, hat sich in Julia verguckt und versucht nun, seinen Chef zu überreden, sich um den Stalker zu kümmern. Doch zuerst wird der Aufnahmeleiter Tim Förster, an die Stelzen eines Pfahlbaus gekettet, tot aufgefunden. Da die eigentlich zuständige Flensburger Mordkommission überlastet ist, übernimmt HK Hendrik Norberg den Fall. Als Julia verschwindet, kommt Anna Wagner von der neu errichteten Vermisstenstelle dazu. Die beiden haben schon öfters und gut zusammengearbeitet. Am Set kannte kaum jemand Tim, da er erst neu im Team war. Hendrik und Anna müssen nun dessen und auch Julias Umfeld untersuchen und kommen dabei einer schrecklichen Sache aus deren Jugendzeit auf die Spur. Aber was hat das mit den aktuellen Geschehnissen zu tun? Näher muss auch die Hauptdarstellerin der Serie, Christina Hallversen, betrachtet werden. Wegen des Jugendwahns im Fernsehen soll sie ausgetauscht werden, was sie natürlich verhindern will. Hat sie etwas mit Julia’s Verschwinden zu tun?


    Auch dieses Buch hat mir wieder sehr gut gefallen. Die Charaktere sind wieder sehr authentisch dargestellt. Nils reagiert in diesem Fall sehr emotional und auch nicht immer korrekt seinen Vorgesetzten gegenüber. Er fühlt sich nicht ernstgenommen und zu Hilfsarbeiten verdonnert. Dabei sind seine Recherchen ebenso wichtig für den Fall wie die anderen Arbeiten.


    Hendrik ist ohne Mordermittlungen geistig unterfordert und freut sich, dass er den Fall bearbeiten darf. Trotzdem hat er ein schlechtes Gewissen seinen Söhnen, hauptsächlich dem älteren, gegenüber. Das Verhältnis zu ihm ist sowieso recht angespannt seit dem Tod der Mutter.


    Bei Anna läuft es eigentlich ziemlich gut, auch wenn sie nun ihren Urlaub wegen des Falls verschieben muss. Privat ist sie seit einiger Zeit in einer Beziehung. Auch Hendrik streckt so langsam seine Fühler wieder aus und will nicht mehr allein sein. Ich bin überzeugt, dass Anna und er irgendwann mal zusammenkommen, das würde einfach gut passen.


    Auch die anderen Charaktere sind gut herausgearbeitet und sehr unterschiedlich beschrieben. Ich konnte sie mir alle sehr gut vorstellen.


    In diesem Buch bekommt man einen kleinen Blick hinter die Kulissen eines Serien-Drehs und wie hart das Geschäft ist, gerade wenn man älter ist, besonders bei Frauen. Die Formate sollen verjüngt werden, um mehr junge Zuschauer anzulocken. Dabei bleiben einige Schauspieler schon mal auf der Strecke.


    Das Ende des Buches ist schockierend und ich hoffe, dass im nächsten Teil alles wieder gut ist. Ich freue mich sehr darauf.


    Das Cover ist wieder sehr schön an die Vorgängerbücher angepasst.

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    „Karfreitagstod“ von Anton Leiss-Huber, Gmeiner Verlag, habe ich als Buch mit 256 Seiten gelesen, die in 11 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 4. Teil der Reihe.


    Die Damen des Frauenbundes sitzen am Karfreitag in einem Cafe auf dem Marktplatz und warten auf den 12-Uhr-Glockenschlag, um endlich etwas essen zu dürfen, wegen Intervallfasten. Doch die Uhr ist stehengeblieben. Stattdessen wird ein Toter im Uhrwerk gefunden. Es ist der Krankenhausapotheker. Das ruft Oberkommissar Max Kramer und seinen Kollegen Fritz Fäustl auf den Plan. Max‘ Ex-Freundin, die Novizin Maria Evita, hat eine interessante Beobachtung gemacht, die den Ermittlern hilft.


    Die Spur führt in ein Wohnprojekt, deren Mitglieder wegen einer Demo kurzfristig verhaftet wurden. Die Frauenbundlerinnen denken natürlich, dass es wegen des Verteilens von Ostereiern am Karfreitag passierte. Denn das ist ja ein unverzeihlicher Verstoß gegen die Regeln.


    Es gibt ganz kurze Perspektivwechsel zu älteren Tagebucheinträgen, bei denen man schnell merkt, dass sie von dem Toten stammen.


    Der ganze Fall entwickelt sich zu einem Geflecht aus Lügen und Mauscheleien. Max und Fritz gefallen mir sehr als Team, sie agieren gut als gleichberechtigte Partner. Von ihrem Privatleben habe ich nicht viel erfahren, aber das kennt man wahrscheinlich aus den Vorgängerbüchern. Am Ende kommen bei einigen Menschen Zweifel an ihrem bisherigen Leben auf. Maria Evita weiß nicht, ob das Leben im Kloster das Richtige für sie ist. Kaplan Seidlinger zweifelt, ob er weiter predigen will. Die Haushälterin des Pfarrers ist eine Säuferin und versteht nicht, wieso ihr Führerschein weg ist. Die Damen des Frauenbundes essen in der Fastenzeit nur vegetarisch, in Form von Fischbrötchen. Letztendlich erweist sich gefühlt halb Altötting als Sündenpfuhl.


    Der Schreibstil ist sehr gut und ich konnte zügig lesen, auch der Fall selbst ist interessant. Aber diese, teils natürlich überzogene, Spießigkeit und Falschheit finde ich furchtbar. Über andere richten und sich selbst nicht an die traditionellen Regeln halten, ist so abartig.


    Auch das bunte Cover gefällt mir sehr.


    4ratten

    „Die kalte Mamsell“ von Elsa Dix, Verlag Goldmann, habe ich als Buch mit 432 Seiten gelesen, die in 69 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 3. Seebad-Krimi.


    Der ehemalige Journalist Christian Hinrichs tritt als neuer Kriminalassistent seinen Job bei der Inselpolizei auf Norderney an. Nachdem er sich im Sommer von Viktoria Berg verabschiedet hat, freut er sich nun auf ein Wiedersehen mit ihr. Zu seinem Leidwesen ist sie mit ihrem Vater gekommen, der sich von einem Herzleiden erholt.


    Als im Eiskeller des Hotels zwei Tote gefunden werden, muss Christian gleich mit seiner Arbeit beginnen. Natürlich ist Viktoria auch wieder dabei. An der toten Frau entdeckt sie etwas, was sie völlig entsetzt und an ihre Mutter erinnert. Vor Christian verheimlicht sie zunächst ihren Fund. Auch der ist nicht untätig und zusammen kommen sie später noch einer ganz anderen Sache auf die Spur. Die Ermittlungen sind schwierig, vielseitig und sehr gefährlich für Viktoria, da sie in ihre Vergangenheit zurückreichen. Auch hat sie es mit ihrem Vater nicht so einfach, der ihr den Umgang mit Christan, als einfachen Mann aus der Mittelschicht verbietet. Um ihr die Flausen auszutreiben, will er sie verheiraten. Zum Glück hat er aber erst einmal eine alte Freundin getroffen, mit der er die meiste Zeit auf der Insel verbringt, sodass sich Viktoria voll auf die Aufklärung des Falles und ihr Zusammensein mit Christian konzentrieren kann.


    In diesem Teil erfährt man auch mehr über Viktorias Vergangenheit, von deren Geschehnissen sie selbst bisher auch nicht alles wusste. Ihr Verhältnis zu Christian ist ebenfalls nicht einfach. Sie musste sich ihren Beruf als Lehrerein schwer erkämpfen, was für eine Frau nicht alltäglich war. Eine Beziehung zu Christian würde sie ihren Job kosten. Aber Christian möchte Viktoria heiraten, deren Vater aber nie zustimmen würde. Ich bin gespannt, wie es mit den beiden weitergeht. Ermittlungstechnisch sind sie sich jedenfalls ebenbürtig. Viktoria prescht manchmal etwa unüberlegt vor, findet aber auch, logisch denkend, immer die Zusammenhänge. Christian muss sich mehr an die Regeln halten. Ein perfektes Team.


    Auch die anderen Charaktere sind sehr authentisch beschrieben. Egal, ob es der nicht sehr eifrige Gendarm Knuddel ist oder Christian’s Freund Willy, ein Ganove, dem das Pflaster zu Hause zu heiß geworden ist und der mit auf die Insel gekommen ist. Man lernt viele Menschen aus unterschiedlichen Bereichen kennen und somit auch oft ihre Lebensverhältnisse.


    Leider war ich sehr schnell durch mit dem Buch, ich hätte ewig weiterlesen können. Es ist wunderbar und bildhalft geschrieben, sodass ich mittendrin in der Geschichte war. Die damalige Zeit, mit den Menschen der unterschiedlichen Gesellschaftsschichten und der Atmosphäre der Insel wurden sehr lebendig dargestellt.


    Sehr interessant wurde der Anflug und die Landung des Zeppelins beschrieben. Das muss ein beeindruckender Moment gewesen sein.


    Es war wieder ein absoluter Lesegenuss und ich freue mich auf eine Fortsetzung der Reihe. Das Cover ist auch wieder wunderbar und passend zu den vorherigen Teilen.


    5ratten


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    „Ein Beagle kommt selten allein“ von Megan McGary habe ich als ebook mit 272 Seiten gelesen, diese sind in 28 Kapitel eingeteilt.


    Pommes ist einer von vielen Laborhunden eines Pharmaunternehmens. Eines Morgens steht die Tür des Zwingers offen und davor liegt der tote Chef. Und es gibt weitere offene Türen. Pommes geht auf Erkundungstour. Da er eigentlich lieber Polizeihund wäre, interessiert er sich sehr für den Fall und will unbedingt herausfinden, was passiert ist. Als bekennender Krimi-Gucker weiß er natürlich, was zu tun ist. Doch zuerst bekommen die Hunde Angst um ihr Leben, als Max, der Halbbruder und wahrscheinlicher Nachfolger des Toten, auftaucht.


    Die Geschichte wird hauptsächlich aus Pommes‘ Hundesicht erzählt. Dabei kommt er selbst recht gut bei weg, er ist schlau, belesen und weiß sich zu benehmen. Im nächsten Leben möchte er nicht wieder Labor- sondern Polizeihund werden. Verliebt ist er in Laura und in Jackie. Es sind ganz süße Szenen, die sich da abspielen. Auch, wenn hier keine Grausamkeiten gegenüber den Tieren beschrieben werden, musste ich doch so einige Male schlucken, wenn Pommes vom Leben im Labor erzählte und von Dingen träumte, die er nie erleben würde.


    Manchmal wechselt die Perspektive hin zu Jackie Hellfeier und Cam Held, den beiden Ermittlern im diesem Fall, die sich noch aus der Polizeischule kennen. Jackie ist eine intelligente junge Polizistin, die ganz zufällig zum KDD und damit zu Cem Held abgeordnet wurde, weil sie als Streife zuerst am Fundort der Leiche war. Cam ist der jüngste Dezernatsleiter aller Zeiten, was ihm etwas zu Kopf gestiegen ist. So ein profaner Mord ist weit unter seiner Würde.


    Die Charaktere vieler Tiere, besonders natürlich Pommes‘, sind sehr gut herausgearbeitet. Authentisch kann man in diesem Fall wohl eher nicht sagen. Jedes Tier hat so seine eigenen Eigenschaften und Macken, sehr liebenswert dargestellt.


    Maximilian von Löweneck lernt man etwas besser kennen, was auch daran liegt, dass er auf eine spezielle Art mit Pommes kommunizieren kann. Erstaunlich finde ich, dass Nike in diesem Labor als Tierpflegerin arbeitet, obwohl sie Veganerin ist, auch bei der Kleidung auf Herkunft und Herstellung achtet. Und sie sympathisiert mit den Tierschützern. Jackie mag ich sehr, sie arbeitet sehr engagiert an dem Fall und sie liebt Hunde.


    Hinter den lustigen Begebenheiten der Tiere steckt natürlich ein ernster Hintergrund, der gut in die Geschichte eingebaut ist, aufmerksam machen und zum Nachdenken anregen soll und trotzdem nicht anklagend dargestellt ist. Der Fall selbst ist fast Nebensache, dafür sorgt Pommes mit seiner Geschichte.


    Das Ende hat mich dann doch überrascht. Es ist einfach furchtbar und grausam, wie planmäßig und gut überlegt der Täter vorgegangen ist. Schade, dass man Menschen nicht auch auf diese Weise bestrafen darf.


    Das Buch war auch wegen des guten Schreibstil zügig zu lesen. Aber man muss eine gewisse Toleranzgrenze für ausgefallenen und tierischen Humor beim Lesen mitbringen, was mir manchmal etwas zu viel war. Aber ansonsten ist es eine sehr schöne und unterhaltsame Geschichte.


    Das Cover ist total süß, mit Pommes und seinem Hundeblick im Vordergrund, der seinem Brötchen nachtrauert. Auch die Innengestaltung ist ganz toll mit den verschiedenen (meist Hunde-) Illustrationen.


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    „Mord als Schauspiel – Cinema Tragique“ von Luc Winger habe ich als ebook mit 173 Seiten gelesen, diese sind in 20 Kapitel eingeteilt. Es ist der 14. Saint-Tropez-Krimi mit Lucie Girard und spielt im Jahr 1976.


    Nach den Vorfällen im letzten Jahr haderte Lucie mit ihrer Zukunft im Polizeidienst. Zum Glück ist sie doch geblieben. Die Gendarmerie in Saint Tropez wurde renoviert, Lucie hat ein eigenes Büro, es gibt technische Neuerungen und mit der neuen Präfektin Gisele Mailard kommen frischer Wind und moderne Methoden in die Polizeiarbeit.


    Dann werden in einer Villa angeblich mehrere Tote entdeckt. Bei Ankunft der Polizei stellt es sich heraus, dass dort ein experimenteller Film gedreht wird, der die gemeinsame Vergangenheit der Schauspieler aufarbeiten soll. Doch ein Schauspieler bleibt tot. Die Ermittlungen beginnen. Aber die Verdächtigen sind schwer einzuschätzen, sind ihre Gefühle und Aussagen echt oder schauspielern sie? Das muss Lucie Girard nun herausfinden und den wahren Täter überführen.



    Die Schauspieler sind eine interessante Truppe mit unterschiedlichen Charakteren und gemeinsamer Vergangenheit. Bei dem Treffen kommt es zu heftigen Szenen, bei denen sie sich gegenseitig Vorwürfe machen und Dinge an den Kopf schmeißen, die damals passiert sind und von denen nicht alle Anwesenden wussten. Es ist ein gefundenes Fressen für den Regisseur Oliver Borbet und er will vor laufender Kamera die Schauspieler vollends aus der Reserve locken.


    Die Geschichte ist sehr gut und rasant geschrieben. Durch die Perspektivwechsel zwischen den Ermittlungen und der vorher stattgefundenen Dreharbeiten kommt es ebenfalls zu einer abwechslungsreichen und spannenden Handlung. Das Buch spielt 1976, zu Beginn wird noch ein bisschen auf die damalige Zeit eingegangen, die Rechte der Frauen rücken in den Vordergrund, es gibt neue Schreibmaschinen und Telefone. Das ist schön zu lesen, man hat es schon fast vergessen.


    Lucie tritt wieder sympathisch aber auch kompetent und entschlossen auf. Sie ist zu ihren Kollegen immer freundlich und wird von ihnen hoch verehrt. Zu Verdächtigen kann sie knallhart sein. Da ist sie sehr wandlungsfähig.


    Auch dieses Buch hat mir wieder sehr gut gefallen. Die manipulierten Dreharbeiten fand ich sehr interessant. Das Cover finde ich wie immer toll.


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    „Mrs. Potts Mordclub und der tote Nachbar“ von Robert Thorogood, Verlag KiWi, habe ich als ebook mit 302 Seiten gelesen. Diese sind in 39 Kapitel eingeteilt.


    Als die 77jährige sehr selbstbewusste Judith Potts bei ihrem abendlichen Nacktschwimmen in der Themse vom Nachbargrundstück einen Schrei und einen Schuss hört, verständigt sie die Polizei. Diese findet jedoch keinen Verletzten oder gar Toten. Also inspiziert sie selbst das Grundstück und findet auch ihren Nachbarn. Da sie die hinzugerufene Polizei als unfähig befindet, nimmt sie den Fall selbst in die Hand. Dann gibt es einen weiteren Toten. Nun glaubt auch DS Tanika Malik nicht mehr an einen Zufall. Da sie noch nie mit einem Mordfall zu tun hatte, freut sie sich über Judith’s Theorien. Auch hat Judith mit der neurotischen Pfarrersfrau Becks und der Hundesitterin Suzie Verbündete gefunden, die ihr bei den Ermittlungen helfen. Schnell haben sie sich auf einen Verdächtigen eingeschossen, der aber ein Alibi hat. Nun versuchen sie alles, um ihm die Tat nachweisen zu können. Dabei gehen sie sehr unkonventionell und mit Mitteln vor, die der Polizei nicht zur Verfügung stehen.



    Judith ist durchaus ein Original, sie ist für ihr Alter sehr rüstig und agil, stakt mit dem Boot durch die Gegend, fährt Fahrrad und wundert sich immer, dass sie im Ort alle kennen und wissen, wo sie wohnt. Ihr imposantes Haus ist auch nicht gerade unauffällig, allerdings im Inneren doch etwas verwahrlost, was Judith aber nicht im geringsten stört. Sie genießt ihren abendlichen Whisky und ihr ist es egal, was die Leute über sie reden. Trotzdem ich sie mir als Miss Marple vorstelle, erinnert sie mich manchmal an Inspektor Columbo, immer eine letzte Frage im Gehen.


    Becks ist das genaue Gegenteil. Eine etwas eingeschüchterte, unsichere junge Frau, die darauf bedacht ist, allen alles Recht zu machen. Dabei kommen ihre eigenen Wünsche zu kurz. Im Laufe des Falles nimmt sie allerdings an Fahrt auf und beweist, was in ihr steckt.


    Und dann noch Suzie, die Hundesitterin. Sie ist sehr aufgeschlossen, redselig und neugierig, hat aber durchaus auch eine Menge eigener Probleme.


    Die drei zusammen ergeben eine bunte, sehr gelungene und sympathische Mischung.


    Auch DS Tanika Malik finde ich toll. Sie hat keine, oft bei Polizisten beschriebene, arrogante Art den Zivilisten gegenüber. Nachdem sie merkt, wie hilfreiche ihr die drei Damen sind, trifft sie eine ungewöhnliche Entscheidung.


    Auch die anderen Charaktere sind sehr authentisch beschrieben. Mit allen Ecken und Kanten kann ich sie mir bildhaft vorstellen, mag sie oder auch nicht.


    Insgesamt ist es ein wunderbares, spannendes Buch mit britischem Charme und Humor. Ich wünsche Judith ein langes Leben, welches mir noch viele angenehme Lesesunden beschert. Auch das Cover ist wunderbar britisch.

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    „Friesenstern“ von Stefan Wollschläger habe ich als ebook mit 211 Seiten gelesen, diese sind in 27 Kapitel eingeteilt. Es ist der neunte Fall für Diederike Dirks.


    Anke und ihr Mann Thomas sind für einen Fotowettbewerb auf Langeoog und genießen das Wochenende sehr. Während Thomas auf Fotojagd geht, sitzt Anke am Strand und liest einen Krimi. Doch Thomas kommt nicht zurück. Die Polizei kann nichts tun. Danach verbringt sie die Zeit erst einmal bei ihrem Sohn Jörg und seiner Familie. Sie versucht selbst, etwas herauszufinden.


    In einem anderen Handlungsstrang findet Laura auf dem Festland die Leiche ihrer Mutter in deren Haus. Das ruft KHK Diederike Dirks auf den Plan. Sie befasst sich mit dem Umfeld, der Familie und der Vergangenheit der Toten und lernt dabei auch Laura’s Familie kennen.


    In der ersten Hälfte wird hauptsächlich über die Mordermittlungen erzählt. Thomas‘ Verschwinden wird immer nur kurz aus Anke’s Sicht dargestellt und erst später wieder thematisiert, als die Handlungen sich treffen. Dabei gibt es immer wieder neue Wendungen und jede Menge Überraschungen. Meistens keine guten. Auch hier geht es um die Familien, die Diederike sehr ausführlich kennenlernt.


    Die Geschichte ist sehr gut, rasant und mitreißend geschrieben. Die Personen sind authentisch dargestellt und alles ist gut vorstellbar. Es gibt Charaktere, die ich im Buch eher amüsant fand, aber im echten Leben wollte ich ihnen nicht begegnen.


    Schön, dass Diederike zwischendurch auch einmal ein Privatleben hat. Nach dem grässlichen Blind Date und der darauffolgenden Rache ihrerseits, hatte sie ihre Bemühungen auf der Dating-App erst einmal auf Eis gelegt. Doch man kann auch im wahren Leben einem sympathischen Menschen begegnen. Ich hoffe, dass es der Richtige für sie ist. Der Beginn war schon mal erfolgversprechend.


    Auch in diesem Buch sind Diederike's ganzes kriminalistisches Können und ihr Scharfsinn gefragt. Sie tritt souverän und autoritär auf, ohne arrogant zu wirken. Sie lässt sich nicht so schnell aus der Ruhe bringen und zieht dann doch die richtigen Schlüsse. Zusammen mit Oskar sind sie ein starkes Team.


    Es ist eine tragische Geschichte, die in die Vergangenheit der Familien zurückreicht und Jahre später ihren traurigen Höhepunkt erreicht. Auch das Cover ist wieder wunderbar, passend zum Ort der Geschehnisse und düster wie die Handlungen.


    Das Buch kann gut unabhängig der Vorgängerbücher gelesen werden. Trotzdem lohnt es sich natürlich, auch diese zu kennen.

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    „Klippentod“ von Ian Bray, Penguin Verlag, habe ich als Taschenbuch mit 560 Seiten gelesen, diese sind in 43 Kapitel eingeteilt.


    Der ehemalige Polizist Simon Jenkins ist nach einem schweren Unfall nach Cornwall in ein ruhiges Fischerdorf gezogen, um dort seine Ruhe zu haben und seinem Hobby nachzugehen. Als eine junge Frau tot am Fuße der Klippen gefunden wird, macht er sich Vorwürfe, weil er am Abend vorher ihren Anruf nicht ernst genommen und sie abgewimmelt hat. Mary, die Freundin der Toten, glaubt nicht an einen Unfall und bittet Simon um Hilfe. Etwas widerwillig beginnt er seine Nachforschungen. Bis dann eine zweite Leiche gefunden wird. Nun ist auch er überzeugt, dass es keine Unfälle sind. Durch seine Beeinträchtigung fällt es ihm schwer, alle Wege zu gehen, die er möchte. Aber in Luke, dem Fischer, hat er einen sehr guten Freund gefunden, der immer für ihn da ist und ihm hilft. Der Polizei seine Informationen mitzuteilen, unterlässt er nach einer Weile. DI Chris Marks wünscht keine Einmischung eines ehemaligen Kollegen. Also ist Simon auf sich allein gestellt und findet andere Mittel und Wege, der Sache auf den Grund zu gehen. Dabei spielen auch seine aufkommenden Gefühle für Mary eine Rolle. Diese ist nach einigen Jahren zurück nach Cornwall gekommen, hat ein B&B eröffnet und arbeitet noch im Souvenirladen der Insel. Doch auch sie hat mit ihrer Vergangenheit zu kämpfen, die plötzlich vor ihrer Tür steht.


    Mir hat das Buch gut gefallen. Es ist ein eher unaufregender, ruhig vor sich hin erzählter Roman, der gegen Ende noch rasant und spannend wird. Aber die Handlung und die Charaktere sind sehr gut und authentisch dargestellt. Simon finde ich sehr sympathisch und seine Schmerzen waren so beschrieben, dass ich mitgelitten habe. Ich wünsche ihm, dass man doch noch etwas tun kann, damit es ihm besser geht. Manchmal hatte ich aber nicht den Eindruck, dass er mal Elitepolizist war. Er war oft plan- und ideenlos bei seinen Ermittlungen, was vielleicht auch daran liegt, dass er eigentlich nicht mehr in diesem Bereich arbeiten will.


    Auch Mary ist eine tolle und kämpferische Frau, die sich nicht so leicht einschüchtern und unterkriegen lässt. Luke mag ich sowieso. Es ist toll, so einen Freund zu haben, in guten wie in schlechten Zeiten.


    Die Landschaft ist sehr liebevoll und charakteristisch beschrieben. Gerade an der Küste mit den Wetterumschwüngen kann es schon mal gefährlich werden. Das hat der Autor sehr gut dargestellt. Das Cover ist wunderbar, Klippen und Meer vor einem düstern Himmel.

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    „Hafenmörder“ von Christoph Elbern, Herausgeber: Rütten & Loening, habe ich als ebook mit 312 Seiten gelesen, diese sind in 42 Kapitel eingeteilt.


    Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Carl-Jakob Melcher, der 1904, nach seinem Studium der Bakteriologie, zu seinem Onkel Wilhelm Knudsen und Tante Isolde nach Hamburg zog und eine Stellung am Tropeninstitut bekam. Da es im Hafenviertel mehrere Morde gab und ein Opfer mit der Cholera infiziert war, wurde er hinzugezogen. Mit seinem alten Schulfreund, Martin Bucher, der Kriminalassistent bei der Polizei ist, beginnt Carl die Ermittlungen. Nachdem es weitere Morde an Kaufleuten und Geschäftsmännern gibt, führt die Suche nach dem Täter Martin und Carl bis in die Armenviertel von Hamburg und nach Stettin, wo sie eine Spur verfolgen. So manches Mal geraten die Beiden dabei in Gefahr.


    Da der Täter in der unteren Bevölkerungsschicht gesehen wird, bekommt man Einblicke in das schwere und raue Leben der ärmeren Leute. Historisch fand ich es sehr interessant, es war eine Zeit des Umbruches, nicht nur politisch, sondern auch in vielen anderen Bereichen. Die teils sehr aufgeladene Atmosphäre ist sehr gut dargestellt. Ab und zu gab es Details zu Carl’s Arbeit am Tropeninstitut und z.B. der Untersuchung von Mücken aus aller Welt, um Krankheitserreger zu erforschen. Ebenso konnte er schon forensische Untersuchungen anstellen, die natürlich nicht mit den heutigen Methoden vergleichbar sind. Auch andere Neuerungen wurden erwähnt, wie die ersten Automobile.


    Die Charaktere waren sehr authentisch beschrieben und gut vorstellbar. Ebenso das standesgemäße Verhalten der oberen Gesellschaftsschichten. Wobei im Hause von Onkel Wilhelm das Personal noch ganz gut behandelt wurde. Carl selbst ist sehr sympathisch dargestellt, er ist nicht arrogant anderen Menschen gegenüber und versucht sich aus politischen Diskussionen herauszuhalten. In Martin hat er einen sehr guten Freund, der auch neuen Ermittlungsideen gegenüber aufgeschlossen ist. Die beiden vertrauen und ergänzen sich. Carl wäre auch ein guter Polizist geworden. Er denkt logisch und handelt nicht unüberlegt.


    Ich finde es immer interessant, über das Leben der Menschen in einer anderen Zeit zu lesen und noch interessanter, wie damals Morde aufgeklärt wurden. Es war ein wirklich sehr spannendes Buch mit vielen detailreichen Beschreibungen der damaligen Untersuchungsmethoden, der Arbeit der Polizei und dem Leben der verschiedenen Bevölkerungsschichten. Die Erwähnung des Kohlepapiers fand ich lustig, damit habe ich auch bis Ende der 80er gearbeitet.


    Das Buch hat mir sehr gut gefallen, es war spannend, interessant und mitreißend geschrieben und ich möchte noch sehr viel mehr über Carl-Jakob und Martin erfahren und neue Fälle mit ihnen lösen. Auch das Cover passt wunderbar in die Zeit und zum Ort der Handlung.


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    „Mörderisches Rügen“ von Birger Brand, Verlag Independently published, habe ich als Taschenbuch mit 227 Seiten gelesen, diese sind in 49 Kapitel eingeteilt. Es ist der 6. Fall für Lydia Westphal.


    Auf der Fähre nach Maltzien lernt Lydia Ansgar Jensen kennen, aber nur ganz kurz, bei Ankunft der Fähre wird er tot auf dem WC gefunden. Danach überschlagen sich die Ereignisse. Es kommt zu einem Selbstmord, eine skelettierte Leiche wird gefunden und es gibt weitere Tote. Auf dem Weg zur Insel hat Lydia’s Kollege Konrad Jung einen Unfall, der seiner Karriere noch weiter schaden könnte. Während Lydia verdeckt ermittelt und in einer Pension untergekommen ist, soll Jung offiziell alleine die Ermittlungen leiten, um seinen guten Ruf wieder herzustellen. Außerdem bekommen die beiden einen neuen Kollegen aus Bayern. Ludwig Groiss hat sich aus persönlichen Gründen versetzen lassen und arbeitet als verdeckter Fahnder. Allerdings macht er sich mit seiner großen Klappe nicht beliebt.


    Wegen der vielen verschiedenen Taten und Toten und der vielen lebenden Akteure und der ständig wechselnden Handlungen und Orte musste ich aufpassen, den Faden nicht zu verlieren. Es gestaltete sich alles sehr verwickelt und scheint nicht so wirklich zusammenzupassen. Aber am Ende dröselte sich das ganze Geflecht auf und die Zusammenhänge wurden nachvollziehbar aufgeklärt.


    Die Menschen auf der Insel haben alle ihre eigenen Probleme und Macken, viele sind sich gegenseitig nicht grün und von einem guten gemeinschaftlichen Leben sind sie weit entfernt. Sie sind in diesem Fall egoistisch, neidisch, gierig, rachsüchtig.


    Lydia bleibt als Kommissarin lange unerkannt, auch sie wird angegriffen und verletzt. Sie mag ich sehr, sie ist eine gute und ehrgeizige Polizistin, ohne arrogant zu sein. Auch Konrad ist mir sehr sympathisch. Er hatte es in letzter Zeit nicht leicht und wird nicht mehr richtig ernst genommen von Kollegen, Vorgesetzten und Presse. Aber in diesem Fall beweist er, was er kann. Er ist ein sehr guter Ermittler und lässt sich auch von einem Oberrat nicht einschüchtern, der ihn verleumden will. Durch seine Hartnäckig- und Standfestigkeit tritt er eine ganze Reihe von Ereignissen los, die einige Köpfe rollen lässt.


    Die Rolle von Groiss ist mir nicht so richtig klar geworden. Er hätte auch wegbleiben können. Aber vielleicht wird er für später noch gebraucht.


    Insgesamt hat mir das Buch wieder sehr gut gefallen. Es war spannend und sehr rasant geschrieben, man musste sich konzentrieren, um nichts zu verpassen.


    Auch das Cover ist wieder sehr schön und passend zum Ort des Geschehens.

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