Zitat von "nimue"
Ich maaaag ihn einfach nicht!
Ok, ok, genehmigt! (Ich übrigens auch nicht)
Zitat
Als William mit dieser affektierten Tusse (wie hieß die nochmal?) spazierengeht und die beiden auf Sugar und Sophie treffen, beachtet er die Kleine gar nicht. Sugar regt sich über die Behandlung auf (eher über die, dass er SIE nicht beachtet hat) und als Sophie sagt "Papa hat gesagt, ich sei ein gutes Mädchen" (oder so ähnlich), reagiert Sugar harsch und motzt "Hat er nicht!" und beschert Sophie eine maßlose Enttäuschung. Nun kann ich Sugar noch weniger leiden.
Ja klar, diese Aussage macht Sugar unsympathisch - aber ist ihre Reaktion nicht sehr realistisch? Nach allem, wie man sie bisher kennengelernt hat, wäre es doch sehr unrealistisch, wenn sie sich in allen Situationen immer korrekt und rücksichtsvoll verhalten würde. Sie hat sich wegen Sophie schon oft auf die Zunge gebissen und böse Bemerkungen hinuntergeschluckt, aber dass ihr das immer gelingen soll, käme mir komisch vor.
Ich glaube, in unser beider Leseverhalten besteht ein entscheidender Unterschied: du musst die Hauptakteure sympathisch finden, damit dir das Buch gefällt - ich nicht.
(Hatten wir die Frage nicht einmal im Fantasyforum? Was ein Buch haben muss, damit es uns gefällt?)
Zitat
Ich für meinen Teil empfinde das als sehr klar: Die einzige, die Gutes tut, um des Guten willen ist Emmeline. Sugar will nicht mehr auf die Straße, weil sie sich zu sehr an das bequeme Leben gewöhnt hat. William will eine erotische Geliebte, weil Agnes ihn kurz hält. Agnes will hübsche Kleider und Gebete und Emmeline will helfen.
Ja, da hast du natürlich recht. Aber ist z.B. das Gute, das Sugar tut, prinzipiell verwerflich, weil sie es aus niedereren Motiven tut als Emmeline? Wird durch ihre größtenteils selbstsüchtigen Beweggründe sozusagen der "Wert" der an sich guten Resultate geschmälert?
Anders gesagt: wenn ein reicher Firmenchef eine große Summe für einen wohltätigen Zweck spendet, ist das gut, weil es Leid mildert. Wenn er das anonym tut, ist er wohl von einem besseren Charakter, als wenn er es werbewirksam an die große Glocke hängt. Aber ist es für das Resultat schlussendlich nicht wurscht? Hauptsache ist doch, er spendet - ob er das anonym macht und so in meinem persönlichen Ansehen steigt, oder ob er einen persönlichen Nutzen aus seiner Spende ziehen will und ich dadurch eine schlechtere Meinung von ihm als Mensch bekomme, tut im Endeffekt doch nichts zur Sache - solange durch seine Tat z.B. armen Kindern geholfen wird (sehr plakatives Beispiel, zugegeben).
Hm, ich hoffe, ich habe mich einigermaßen verständlich ausgedrückt und ihr habt jetzt nicht alle einen Knoten im Hirn wegen der Versuche, meinen Gedankengängen zu folgen.
Liebe Grüße,
Bluebell