Beiträge von Zoe

    Hallo Sandhofer,


    da hast du recht. Ich hatte überlegt, wie ich es erläutern soll, aber es ist schwierig in Kürze zu erklären. Ich hatte es schon auf leserunden.de versucht, und es ist mir nicht gelungen.
    Meine Kritik bezieht sich auf die Aussagen zur Hochgradfreimaurerei, Rosenkreuzer, Alchimisten und auf den Graf St. Germain, eine berühmt-berüchtigte Figur, die hier als alberner Quacksalber in einer Nebenrolle auftritt. Ich hege keine besondere Sympathie für diese Herrschaften, aber die Dinge liegen doch weitaus komplexer. Das kann sicherlich nicht alles in einem Roman dargestellt werden, aber es sollte doch deutlich werden, wo die Recherche aufhört und wo Allgemeinplätze aus der damaligen oder heutige Zeit wieder gegeben werden. Und für eine Ausrede für eine Verabredung muss man den Grafen St. Germain nicht bemühen.
    Aber am besten nehme ich den Satz wieder raus, dann braucht sicher keiner daran stören.


    :winken: Zoe

    Die Geschichte wurde hier schon zusammen gefasst. Das braucht nicht wiederholt zu werden, daher hier nur meine Meinung zum Buch, das ich auf Leserunden.de mitgelesen haben.


    Das Thema und die Idee der Handlung auf zwei Zeitebenen hatte mich angezogen. Insgesamt aber bin ich nicht so begeistert von dem Buch.


    Elemente, die zum Verständnis und der Plausibilität der Handlung wesentlich sind, werden nicht aufgelöst bzw. nicht deutlich erkennbar. Das gibt zu Spekulationen Anlass, lässt aber irgendwie unzufrieden zurück und gefällt mir persönlich nicht so gut.


    Während der historische Hauptteil spannend geschrieben ist, fehlt der Geschichte in der Gegenwart Dichte und Tiefe. Es gelingt nicht, den Spannungsbogen herüber zu ziehen und so flacht das Geschehen zum letzten Teil des Buches ab. Es gibt deutlich zu viele "Zufälle" im Handlungsverlauf, deren geheimnisvolle Dimension nicht ausgearbeitet wird, so dass sie künstlich wirken. Die Handlung findet zwischen historischem Roman und Fantasy keinen rechten Ort und Verlauf.


    Man muss der Autorin zugute halten, dass sie versteht, spannend zu schreiben, was Teile des Buches zu einem Lesevergnügen macht. Aber leider kann das interessante Projekt wegen der Mängel nicht halten, was es verspricht.


    Deshalb nur 2ratten


    Zoe

    Hallo :winken:
    nun bin ich fast die letzte. Immerhin habe ich es geschafft, bis zum Ende des 7. Buches aufzuholen.


    Ihr habt ja schon viel dazu gesagt, dem kann ich nur zustimmen.


    Ich finde außerdem, dass in der Charakterisierung der Person Frollo ein gutes Stück Kirchenkritik drin steckt. Die Kirche mit ihrer merkwürdigen Einstellung zu Frauen, Sinnlichkeit und gesellschaftlichen Randgruppen wie Zigeunern bringt solchen Wahnsinn hervor, der sich ja schließlich auch in den Hexenverbrennungen oder den Verfolgungen der Ketzer gezeigt hat.


    Was dahinter steckt ist nicht irgendeine heilige Theorie oder Vision, das jedenfalls legt Hugo hier nahe, sondern einfach unterdrückte Liebe und Lust. Überhaupt ist Frollo so zweideutig wie die gesamte Kirchenmoral: er lässt Menschen verfolgen und foltern, die sich mit Zauberei und anderen "verbotenen" Lehren befassen - und tut dies doch selbst. Man könnte ja geradezu auf die Idee kommen, er legt diese Strenge nach außen an den Tag, um sein eigenes Handeln zu verbergen.


    So, ich hoffe, dass ich das Buch heute noch zu Ende lesen kann. Ich bin ganz gespannt und irgendwie fürchte ich mich auch schon vor dem, was kommt. Inzwischen ahne ich natürlich auch schon - auch ohne ihn eure Spoiler gelinst zu haben -

    dass die Sache auf dem Weg ist, ein tragisches Ende zu nehmen. :winken:

    Wenn der Wurm mal drin ist, ist er drin.... :grmpf: Ich komme einfach nicht dazu, weiter zu lesen!


    Morgen fahre ich in Urlaub mit dem Glöckner im Gepäck, aber da ich erst am nächsten Wochenende wieder komme, weiß ich nicht, ob ich euch noch vor Ende der Leserunde erreiche. Immerhin kann ich dann all die interessanten Beiträge hier dazu lesen und vielleicht auch noch etwas zum Schluss beitragen. Man sollte die Hoffnung nie aufgeben!

    Regine Leisner
    Die Rabenfrau


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    Kurzbeschreibung
    Als die junge Ravan zur Vogelfrau wird, ahnt sie noch nicht, dass ihr eine große Herausforderung bevorsteht. Ein spannender Steinzeitroman und eine warmherzige Liebesgeschichte., Vor 11500 Jahren in den Wäldern nördlich des Mains: Das junge Mädchen Ravan wird von den Alten Müttern zur Vogelfrau geweiht, dazu bestimmt, die spirituelle Führerin ihres Stammes zu werden. Eine ehrenvolle Aufgabe, doch schon bald quälen Ravan beängstigende Visionen: Ein entsetzlicher Vulkanausbruch steht bevor und wird alles Leben auslöschen! Wie kann sie die Eschenleute vor den entfesselten Naturgewalten retten? Godain, der Schamane des Stammes und ihr heimlicher Geliebter, verweigert ihr die Unterstützung. Ihm ist es wichtiger, dass die Männer sich endlich gegen die sanfte Herrschaft der Frauen auflehnen. Die Spannungen in der Sippe erreichen einen dramatischen Höhepunkt - doch dann setzt der Feuersturm ein, und es geht nur noch ums Überleben. Unter der Führung von Ravan und Godain verlassen die Eschenleute ihr Siedlungsgebiet und suchen dem Inferno zu entkommen... Ein Steinzeitroman, der historische Detailtreue mit einer packenden Liebesgeschichte verknüpft.


    Über den Autor
    Regine Leisner war viele Jahre als Industriekauffrau, Redakteurin und Autorin beschäftigt, bevor sie sich der Psychologie zuwandte. Heute arbeitet sie als selbständige Kommunikationstrainerin und Coach. Ihre Leidenschaft gilt der Erforschung alteuropäischer Kulturen. Regine Leisner lebt mit ihrem Mann in Unterfranken, DIE RABENFRAU ist ihr erster Roman.


    Hat jemand Lust an einer Leserunde zu diesem Buch?
    Die Autorin würde sie begleiten, s.leserunden.de

    Liebe Inge,


    diese Fragen führen uns weit über das Buch hinaus, aber sie sind ja durch dieses angestoßen worden und haben daher hier vielleicht auch ihren Platz.


    Ich denke nicht, dass Beziehungen ohne Abhängigkeit - egal ob zu Mann, Beruf oder Vergnügen - unweigerlich ein Weg der spirituellen Entsagung bedeuten. Ich will nicht behaupten, dass ich das für mein Leben verwirklicht hätte, aber es scheint mir doch möglich zu sein, seine (innere) Grenze, die eigene Identität zu wahren und zu entwickeln, und dies als Grundlage dafür zu nehmen, dauerhafte und erfüllende Beziehungen zu leben. Ich habe ja die Möglichkeit, mich innerhalb meiner eigenen Grenzen so zu bewegen, dass Kontakt und auch erfüllende Nähe zu einem anderen möglich werden, ohne dass Grenzverletzungen stattfinden und ich meine Identität "ausverkaufen" oder jemandem anderen gestatten muss, sich beliebig in und anstelle meines Ich breit zu machen.


    Deshalb muss es auch möglich sein, dass ich an etwas glaube und mich dafür einsetze, ohne dass mit deshalb ein äußerer Umstand - ob Sache oder Mensch - durch Widerstand oder Verrat brechen könnte. Ich müsste also nur bei mir selbst bleiben.


    Das andere Werk, das du ansprichts (Sie kam und blieb) kenne ich nicht und ich würde es auch gerne lesen.

    Hallo Ihr fleißigen Leserinnen!


    Ich will mich nicht einfach lautlos davon stehlen, darum eine Bemerkung zum Stand meines Lesevergnügens.


    Leider wurde ich mit meiner letzten Leserunde nicht so schnell fertig, wie ich geplant hatte. Darum ein verspäteter Einstieg. Ich habe jetzt das 1. Kapitel gelesen und eure Anmerkungen dazu studiert. Ich kann mich darin vollkommen wieder finden.


    Ich werde versuchen Anschluss an Euch zu finden, aber ich weiß nicht, ob es gelingt. Ich bin ab morgen bis Sonntag abend nicht in Internetnähe. Aber ich werde Gelegenheit haben, weiter zu lesen und ich werde ja sehen, wie weit die Diskussion am Sonntag abend gekommen ist und ob ich mich da noch einklinken kann.


    Ich wünsche Euch bis dahin viel Spaß!

    Ja, Inge, es geht um das Scheitern von Idealen. Mein Hintergedanke war es auch nicht, Ideale abschaffen zu wollen. Aber ich finde, dass Ideale, von denen man so abhängig ist, dass man daran zerbricht, wen ein anderer! sie nicht teilt, bedient und verwirklicht, scheinen mir doch mehr Idole zu sein. Außerdem sind die Frauen abhängig von einer bestimmten Vorstellung, die nicht der Realität entspricht, und die Reaktionen zeigen, eine wie die andere, Merkmale unreifer Persönlichkeiten.


    Ich sehe es wie Nachttraum, die grundsätzliche Vorstellung von Liebe, wird nicht in Frage gestellt. Es wird thematisiert, dass diese Art von Liebe sehr eng mit Kontrolle, Engstirnigkeit und Hilflosigkeit zu tun hat und die Beteiligten in die Flucht, in die Zerstörung bzw. Selbstzerstörung zieht, aber es gibt keinerlei Ansatz für eine andere Sichtweise, ein Erleben, bei dem die Beteiligten ihre Potenziale in Freiheit verwirklichen könnten. Die Möglichkeit der Freiheit tritt nur als das Gegenteil des Ideals der Liebe auf, als Oberflächlichkeit, Vergnügungssucht und Herzlosigkeit, also als ein Rückschritt.


    Vielleicht standen zu dieser Zeit neue Lebensentwürfe als Thema einfach nicht an. Es mag hier darum gegangen sein, diesen Komplex von aussichtsloser emotionaler Verwicklung, Frauenidealen, Hysterie (was heute kaum noch Thema ist), und negativ verstärkenden Verhaltensweisen bei allen Beteiligten sichtbar zu machen.

    So, nun habe ich es auch geschafft, die letzte Geschichte zu Ende zu lesen. Sprachlich fand ich diese Geschichte sehr rund und flüssig. Aber es war doch ein quälender und deprimierender Lese-Abend! Ich konnte mich aufgrund einiger Anteile mit Monique indentifizieren und musste deshalb mitleiden, so wie es auch Nachttraum erging. Allerdings bleibt mir das Ausmaß ihrer Abhängigkeit von ihrem Mann letztlich doch unverständlich. Eigentlich sind alle Frauen in diesem Buch abhängig und jede reagiert auf ihre Weise und jede (selbst)zerstörerisch.


    Auch die beiden Töchter, die sich zwei entgegen gesetzte, ungesunde Lebenseinstellungen zu eigen gemacht haben, bieten keinen Ansatz einer möglichen Lösung der Frage, wie frau zwischen Selbstaufgabe und Verschmelzungswunsch, die sie als Liebe erfährt, und auf der anderen Seite distanzierter chronischer Unzufriedenheit irgendeinen lebendigen Weg finden kann.


    Nun ja, die Geschichten erheben ja ausdrücklich keinen Anspruch auf eine Moral.

    So, die zweite Geschichte habe ich jetzt gelesen. Das ging in einem Rutsch, oder auch Rausch der Wörter. Wirklich ganz anders als die fast hölzern wirkende Sprache in der ersten Geschichte. Ich nehme jetzt an, es ist gewollt. Die beiden Frauen sind sehr ähnlich mit ihrer Kontrollsucht aber auch wieder so unterschiedlich im Temperament.


    Mit Murielle konnte ich mich viel eher identifizieren, nicht wegen der Hysterie, aber die erfrischende Art, die Härtefälle des Lebens und Beziehungskatastrophen und widrigen Umstände mit diesem aufbegehrenden Ich zu beschimpfen und keine Spur von Einsicht in den eigenen Anteil, und auch nicht dieses typische weibliche Baden in Schuld- und Minderwertigkeitsgefühlen. " Ich war für einen anderen Planeten bestimmt und habe den Weg verfehlt" - haha, köstlich! Davon könnte ich ab und zu auch ein bisschen gebrauchen.


    Später gehts weiter mit der letzten Geschichte.

    Hallo Nachttraum!


    Jetzt, wo du es sagst, fällt mir auf, dass ich das am Anfang auch gedacht habe. Zumal ich gerade die "Memoiren einer Tochter..." gelesen habe. Nachher hat sich der Eindruck wieder verflüchtigt, vielleicht habe ich mich dran gewöhnt, oder es zum Inhalt und Titel passend empfunden. Hier gibt es keine Heldin, nur eine gebrochene Frau, in vielen Bildern, Ansprüchen, Widersprüchen und Beziehungen gebrochene Frau.


    Übrigens scheint mir der Schluss auch nicht aus dem ganzen Handlungsablauf hervor zu gehen. Noch mal ein Bruch.
    Einen schönen Sonntag noch!

    Danke Saltanah!
    Das hört sich ganz interessant an. Ich müsste mir das Buch nur noch besorgen. Mal sehen, was sich machen lässt.


    Vielleicht bringen mich eure Beiträge in der Lesenacht (es ist mehr als eine Nacht oder?) ja dazu, demnächst Weihnachtsgeschichten nicht mehr so zu scheuen wie der Teufel das Weihwasser :Kreuz::breitgrins:

    Ich habe kein Weihnachtsbuch auf meinem SUB. :sauer:
    Gehen auch Wintergeschichten? Ich hätte norwegische Wintergeschichten "Elche am Fjord", :elch: oder erst nach Weihnachten ?

    Hallo an alle Mitlesenden! Ich freue mich auf diese Runde und bin schon sehr gespannt, wie ihr das Buch wahrnehmen werdet. :smile:


    Vielleicht wäre es besser gewesen, das schöne Wetter für einen Spaziergang zu nutzen, aber ich war ein bisschen zu neugierig auf das Buch, also habe ich die erste von den drei Geschichten gelesen. Hier also meine ersten Eindrücke.


    Sie hat mich gleich in den Bann gezogen, so dass ich auch nicht aufhören wollten bis zum Ende. Ich muss sagen, der Umschlagtext stimmt haargenau, es gibt keine Moral, die man herauszuhören gewohnt ist. Auf den ersten Blick scheint es leicht, sich dennoch eine daraus zu basteln, die aber schon beim zweiten Gedanken wieder zerfällt, denn es gibt fürs und widers.


    Dafür gelingt es schnell, "in die Haut" der Ich-Erzählerin zu schlüpfen und die schlimmen Stunden angesichts des plötzlichen Zerfalls von Illusionen und Lebensperspektiven nachzuvollziehen. Für die pensionierte Lehrerin und Literaturwissenschaftlerin scheint auch alles auf einmal schief zu laufen, der Ehemann verliert angesichts zunehmenden Alters an Lebensfreude, der Sohn geht seine eigenen Wege, die den Eltern Kummer bereiten, das veröffentlichte Buch erweist sich als Fehlschlag und .... lest selbst!


    Ich fand die Geschichte anstrengend und die Identifikation mit der Frau teilweise recht unangenehm, so tyrannisch, cholerisch, überspannt und ungerecht wie sie sich anderen gegenüber aufführt. Aber da ist auch ihre große Fähigkeit, Dinge, Gedanken und Gefühle zu benennen und sich darüber mit ihrem Mann auszutauschen, eine große Ehrlichkeit gegenüber sich selbst und im Umgang miteinander. Puh, aber anstrengend wars dennoch! :schwitz:

    Hallo Inge!
    Schön dass Du Dich zu uns gesellst!
    Ich denke, wir lesen alle drei Geschichten. Im übrigen liegt es an den Teilnehmenden, was sie daraus machen.


    Ich habe das Buch schon besorgt und ich bin recht gespannt, besonders weil ich im Augenblick die Autobiografie von Simone de Beauvoir lese (Memoiren einer Tochter aus gutem Hause). Das ist schon eine interessante Frau!


    Bis bald :winken:

    Zur "Bildungshuberei":


    Ich finde es gar nicht so schlecht, wenn ich in einem spannenden oder vergnüglichen Rahmen auch noch etwas lernen kann, soweit ich denn noch verstehe, was gemeint ist. Geschichtsbücher waren nämlich in der Schule nicht so mein Fall :breitgrins:.


    Hier kann ich wenigstens davon ausgehen, dass profundes Wissen dahinter steckt. Schwieriger finde ich Romane, bei denen ich nicht einschätzen kann, ob und wieviel von den Schilderungen auf Phantasie beruht - was auch nicht schlecht ist, aber man muss es auseinander halten können.


    @ Juggalette: Dank für den link. Das wird beim Verständnis sicherlich helfen.

    Dieses Buch habe ich auch in der Schule gelesen. Und das ist soooooooooooo lange her, dass ich nicht mehr weiß, was genau mich daran fasziniert hat. Jedenfalls hat es dazu geführt, dass ich es dreimal las, in französisch und in englisch und in deutsch, dies zuletzt. Es waren drei verschiedene Bücher. Das habe ich mir gemerkt.


    Aber ich fürchte das hilft marius auch nicht weiter :traurig: