Ich hab mittlerweile gut 140 Seiten von "Tricontium" gelesen und ich fühle mich mit dem Buch pudelwohl.

Es spielt in einer fantastischen Version Europas nach dem Zusammenbruch des römischen Reiches. Es gibt zwar einen König, der über das Reich herrscht, aber in Wahrheit haben die Markgrafen, Fürsten etc. doch sehr viel Macht in ihren Händen. Außerhalb des Reiches, insbesondere im Norden und Osten leben fremde Stämme, die vor etlichen Jahren mal in das Reich eingefallen sind, aber momentan wohl wenig Schwierigkeiten machen.
Die weibliche Hauptperson Herrad ist königliche Richterin, die gerade in eine nördliche Provinz versetzt wurde, was auf gut deutsch einer Abschiebung gleichkommt. Ardeija, der Hauptmann ihrer Krieger und bekannte frühere Schwertmeister, sollte sie eigentlich begleiten, wurde jedoch von einem Fürsten in einen Hinterhalt gelockt und gefangen genommen. In seinem Verlies trifft er auf den Dieb Wulfila, den er aus seinem früheren Leben als Freund kannte, bevor sie sich bei einem Aufstand auf den gegnerischen Seiten wiederfanden. In Erinnerung an ihre frühere Freundschaft bittet er Wulfila, eine Botschaft an seine Herrin, die Richterin Herrad zu übermitteln, wenn er (nach einer Prügelstrafe wg. des geringfügigen Diebstahls eines Kürbisses) freigelassen wird. So trifft Wulfila die Frau wieder, die ihn wegen eines anderen Diebstahls schon mal verurteilt hat.
Von Ardeija habe ich bislang noch nicht viel in Aktion gesehen, da er verwundet im Verlies saß. Allerdings genügt es mir, Herrad und Wulfila zu begleiten. Herrad ist mir sehr sympathisch, da sie einerseits ein ausgeprägtes Rechtsbewusstsein hat, aber dennoch praktisch veranlagt ist und mit beiden Beinen in der Realität fest verankert ist. Wulfila dagegen ist eine gelungene Mischung aus gebrochenem Mann, der bei einem großen Konflikt auf der falschen Seite stand und sich von dem folgenden Fall nie wieder ganz erholt hat, der aber nichtsdestotrotz versucht, das Richtige zu tun - auch für seinen 7jährigen Sohn.
Die sich entwickelnden Ereignisse sind aber nicht im großen Stil aufgezogen, es geht weder um die Rettung des Königreichs oder gar die Zukunft der Welt, sondern es spielt sich eher im Kleinen ab. Auch bedeuten viele Krieger und Waffenstärke nicht alles - man kommt manchmal besser davon, wenn man die Situation bei einer Tasse Tee gründlich überdenkt. 
So, genug der Lobeshymne, ich will wissen, wie es weitergeht (was auch an einem kleinen Drachen namens Gjuki liegt, den ich liebend gern adoptieren würde
)