Beiträge von Manjula

    Hallo zusammen,


    "Palast der Winde" habe ich sehr gern und auch schon mehrfach gelesen. Die Beschreibungen des Indien von damals mit seinen Bräuchen, Riten, Tabus... fand ich einfach faszinierend. Ich kann aber schon verstehen, dass vielen das Buch zu langatmig ist (mit dem letzten Teil ging es mir ja selbst so), ich glaube, auch eine Leserunde dazu ist schon mal versandet. Wer ausführliche Landschafts- und Brauchtumsbeschreibungen mag und sich auch von einer Liebesgeschichte nicht stören lässt, dem wird dieses Buch sicher gefallen.


    Grüße
    Manjula

    Ich glaube, es war ein Rattenkampf. Ja, der war ziemlich eklig. Ansonsten fand ich das Buch aber unterhaltsam und kurzweilig (mein Mann, der bei historischen Romanen recht kritisch ist, übrigens auch - "Micky Miranda" hat es bei uns immerhin zum Status eines Schimpfworts geschafft :zwinker:). Nett fand ich auch die Beschreibung von Baccarat - ein Spiel, das nur zum Betrügen erfunden wurde.


    Wem "Die Säulen der Erde" gefallen hat, wird sicher auch "Die Pfeiler der Macht" gut finden.

    Hallo zusammen,


    ich fand die Biographie auch sehr interessant und aufschlussreich. Über Marie Antoinette habe ich noch eine zweite gelesen (weiß leider nicht mehr von wem), die für meinen Geschmack bei weitem nicht so gut war; wenn ich mich nicht täusche, hat die Autorin sogar selbst geschrieben, dass Zweig ja eigentlich schon alles Wichtige zusammengetragen hat.



    Im Moment lese ich so nebenher noch die Biografie von Stefan Zweig über Joseph Fouche - diese ist auch im selben Stil geschrieben und ebenfalls sehr kurzweilig


    Ah, das ist interessant. Die hatte ich nach "Marie Antoinette" nämlich auch schon angefangen, aber nicht so richtig reingefunden. Dann werde ich ihr (nach fast 20 Jahren :redface:) nochmal eine Chance geben.


    Viele Grüße
    Manjula

    Hallo Saltanah,


    über das Buch hatte ich irgendwo schon einmal gelesen, und Deine Rezension hat es mir jetzt wieder ins Gedächtnis gebracht und Lust zum Lesen gemacht.


    Zitat

    Das Erbe der Sklaverei sitzt ihnen noch in den Knochen, und auch einige Generationen nach ihrer Befreiung befinden sich die Zuckerrohrplantagen und damit die Arbeitsplätze fest in weißer Hand.


    Traurig, aber realistisch. Finde ich aber gut, dass nicht verschwiegen wird, dass die Befreiung sich nur ganz ganz langsam auf das Alltagsleben der Betroffenen auswirkt.


    Vielen Dank für den Buchtipp!


    Manjula

    Zur Autorin:
    Margriet de Moor (geb. 1941) war zunächst Sängerin und studierte dann Kunstgeschichte und Architektur. „Erst grau dann weiß dann blau“ war ihr erster Roman, für den sie den AKO-Preis erhielt, eine der wichtigsten literarischen Auszeichnungen der Niederlande.


    Inhalt:
    Ohne jede Vorankündigung verlässt Magda ihren Mann Robert. Zwei Jahre später ist sie ebenso unerwartet wieder zurück. Weder ihrem Mann noch ihren Freunden Erik und Nellie gelingt es herauszufinden, wo sie diese zwei Jahre verbracht hat und warum sie weggegangen und wieder zurückgekehrt ist. In vier Teilen, erzählt aus der Sicht von Erik, Robert, Magda und Nellie (gemeinsam mit ihrem geistig behinderten Sohn Gabriel), werden die Vorgeschichte, die Zeit der Abwesenheit und die Rückkehr beleuchtet.


    Meine Meinung:
    Lange Zeit – eigentlich bis zum Schluss, wenn ich ehrlich bin – wusste ich nicht, worauf diese Geschichte hinaus laufen soll. Es liegt nicht daran, dass die Autorin viele Zeitsprünge macht und gern zwischen „Ich“- und „Er“-Erzähler wechselt; das liest sich trotzdem recht flüssig. Auch die verschiedenen Erzählperspektiven sind nicht weiter störend, es ist vielmehr interessant zu sehen, wie die Personen die selben Dinge unterschiedlich beurteilen – und gewichten: so erzählt z.B. Erik von seinem Seitensprung mit Magda, während ihr das kein Wort wert ist.


    Nein, was mich wohl an dem Buch irritiert, ist, dass die Autorin zwar erzählt, was passiert ist, aber keinerlei Bewertung oder Schlussfolgerung dazu abgibt. Sie berichtet über traumatische Erlebnisse in der Kindheit und der Ehe von Magda, aber was sie nun zum Ausbruch und zur Rückkehr veranlasst hat, lässt sie offen.


    Wobei das jetzt keine Kritik sein soll. De Moor präsentiert die Fakten, lässt den Leser aber selbst urteilen. Warum auch sollte der Autor und mit ihm der Leser allwissend sein? Schließlich wissen auch die handelnden Personen, incl. Magda nicht, warum jetzt was geschieht; der Leser ist somit in derselben Lage. Je länger ich darüber nachdenke, umso besser gefällt mir dieser Kunstgriff.


    Was das Buch außerdem empfehlenswert macht, sind die schönen Bilder und Beschreibungen von de Moor. Im Gedächtnis bleiben wird mir sicher der Schnellkäfer, über den gesagt wird: „Der hochgesprungene Käfer fällt oft wieder auf seinen alten Platz zurück, oder er landet ein kleines Stück davon entfernt.[…]Fluchtreaktion.“ Eine Umschreibung von Magdas Handeln (und ist sie nun an derselben Stelle gelandet oder nicht?), aber auch generell der Frage: ändern wir unser Leben nach einem einschneidenden Erlebnis oder machen wir weiter wie bisher?


    Fazit:
    Ein zunächst unzugängliches erscheinendes Buch (beim ersten Lesen bin ich nicht sehr weit gekommen), das sich aber dann lohnt. Ein eindeutiger Kandidat für eine Zweitlektüre.


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    Zum Autor: Über das Buch bin ich nur zufällig gestolpert, der Autor sagte mir bisher gar nichts. Zu meiner Schande, denn er hat diverse Preise gewonnen und war immerhin schon für den Pulitzerpreis und den Nobelpreis nominiert. Den Wikipediaeintrag gibt es leider nur auf Englisch und er ist auch recht kurz, aber immerhin erfährt man, dass Gaines als Ältester von 12 Kindern in bitterer Armut in Louisiana aufgewachsen ist. Obwohl die Sklaverei schon lange abgeschafft war, unterschied sich seine Kindheit in den Baumwollplantagen nicht sehr von der seiner versklavten Vorfahren. Trotzdem konnte er einen Studienabschluss erreichen und unterrichtet neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit. Vier seiner Werke wurden verfilmt. Im Wikipediaeintrag sind auch berühmte Zitate von ihm enthalten, am besten hat mir gefallen:


    "Why is it that, as a culture, we are more comfortable seeing two men holding guns than holding hands?"


    Zum Buch: Die Geschichte spielt in den 70ern in Louisiana. Vor der Hütte eines Schwarzen, dem alten Mathu, liegt ein erschossener Weißer, der zu allem Unglück ein Sohn eines in der Gegend gefürchteten Schwarzenhassers ist. Die weiße Ziehtochter von Mathu befürchtet wie alle anderen ein Lynchkommando und ruft sämtliche alten Männer zusammen. Als der Sheriff auftaucht, behauptet jeder, er habe den Mord begangen. Einen Grund dazu hätten alle gehabt. Der Sheriff verdächtigt Mathu, kommt aber ins Schleudern, als der zurückgebliebene Charlie sich der Tat bezichtigt. Als dann noch aufgebrachte Weiße dazukommen, eskaliert die Situation...


    Meine Meinung: Die Geschichte wird in einzelnen Kapiteln aus der Sicht fast aller Beteiligten geschildert. Die alten Männer kommen ebenso zu Wort wie die Erbin der Plantage und der Freund des Bruders des Toten. Aus diesen unterschiedlichen Blickwinkeln formt sich ein plastisches Bild, von dem man kaum glauben kann, dass es eine Welt vor gerade mal 30 Jahren darstellt: tatsächlich hätte jeder der alten Männer einen Grund für den Mord gehabt und im Endeffekt laufen sie alle auf Rassismus hinaus. Natürlich liegen einige der Geschehnisse lange zurück, aber auch der Sheriff findet es ok, Schwarze zu verprügeln; der Kneipenwirt, bei dem das Lynchkommando geplant wird, tut nichts dagegen, weil er Angst vor Racheakten hat; der Hilfssheriff weigert sich, den Schwarzen zu Hilfe zu kommen...


    Das Ganze wird aber nicht in vorwurfsvollem Ton, sondern sehr lakonisch geschildert. Durch den beiläufigen Schreibstil wird klar, dass es sich hier nicht um Ausnahmeerscheinungen, sondern um den ganz alltäglichen Kampf handelt. Ebenso beiläufig endet das Buch auch; es ist, als ob der Autor sagt: "Denk Dir Deinen Teil."


    Ich habe das Buch fast in einem Zug durchgelesen, weil es fesselnd und durch den ständigen Wechsel der Erzählperspektive abwechslungsreich war. Gaines`Stil liegt mir, weil er Platz für eigene Gedanken lässt. Es war sicher nicht das letzte Buch, das ich von ihm gelesen habe - ein echter Zufallsfund :smile:


    Ich habe gerade eine interessante Entdeckung gemacht. In diesem Forum ist das Verhältnis Mann:Frau=1:3.3. Auf leserunden.de ist es 1:3.1. ABER im Klassikerforum ist es 1:1.2. Das ist ein signifikanter Unterschied. Mögen Frauen keine Klassiker? Oder wollen sie sich nur nicht darüber austauschen?


    Da sind die aber nicht drin, die kein Geschlecht angegeben haben. Hat jemand Lust, das jeweilige Geschlecht nach Benutzername, Büchervorliebe, Schreibstil... zu erraten und das Verhältnis neu zu berechnen? Nur, damit wir auch exakte Zahlen haben :elch:


    Liebe Grüße
    Manjula


    Wenn es Frauenliteratur gibt - gibt es dann auch Männerliteratur?


    In unserer Bücherei schon: Das Buch "Eine Zusammenkunft aller Männer" von Ernest J.Gaines trägt einen "Männer"-Aufkleber. Und allein aus diesem Grund habe ich es mir ausgeliehen :breitgrins: Ich werde dann berichten, wie männlich es ist.


    Grüße
    Manjula

    Hallo Aeria,


    anscheinend haben wir den selben Geschmack :smile: "Ein Mann für jede Tonart" fand ich auch sehr witzig, und ich kann es kaum nachvollziehen, dass die Lind so unterschiedlich schreiben kann. Tja, Erfolg verdirbt halt nicht nur den Charakter, sondern u.U. auch das literarische Talent :breitgrins:

    So, noch ein freches Frauchen


    Inhalt: Elisabeth langweilt sich in ihrer Ehe. Ein Liebhaber muss her! Doch der ist gar nicht leicht zu finden. Die Objekte der Begierde erweisen sich als Weicheier und Langweiler.


    Meine Meinung: Sorry für die kurze Inhaltsangabe – sie hat aber einen einleuchtenden Grund: Ich habe das Buch nicht fertig gelesen, weil es zum Einschlafen langweilig war. Ob Elisabeth jetzt Katzenfutter für den Möchtegernliebhaber kauft oder einen Tamponwerbespot entwickelt, ließ mich so kalt, dass ich etwa nach der Hälfte des Buchs zum Schluss geblättert habe und dieser entsprach dann auch noch dem Gähnklischee.


    Nach diesem Buch habe ich mich übrigens entschieden, mir die restlichen Kistenbücher nicht mehr anzutun. Mein Bedarf an „frechen Frauen“ ist für die nächsten 20,30,100… Jahre wieder gedeckt. Anders ausgedrückt: Auf dem Bücherflohmarkt kommen die Schwarten immerhin einem guten Zweck zugute – der Altpapiercontainer wäre für sie aber auch ein würdiges Ende gewesen.

    Noch eine Schwarte aus der Flohmarktkiste...


    Inhalt: Franka Zis ist durch ihre Bestseller zu einer öffentlichen Person geworden. Nicht mal im Urlaub in der Schweiz lässt man sie ungestört turteln – sie wird als Moderatorin für eine Talkshow verpflichtet. Diese scheint zu einem Desaster zu werden, doch mit Hilfe ihrer Freundinnen schafft sie es, das Ruder herum zu reißen und die Show zum Erfolg zu führen. Auch ihr Privatleben gleicht einer Achterbahn; sie wohnt zwar einer Frauen-WG, das heißt aber nicht, dass Männer keine Rolle spielen.


    Meine Meinung: Bereits den Vorgängerband „Das Superweib“ fand ich schrecklich, und wahrscheinlich habe ich die Fortsetzung nur gelesen, um zu sehen, ob es noch schlimmer geht.


    Es geht. Frau Zis soll wohl eine toughe Powerfrau mit dem Herz am rechten Fleck sein, mich hat sie nur genervt. Die Männer sind natürlich alle scharf auf sie, die Frauen sind entweder die liebsten Bussibärfreundinnen oder eiskalte Mannweiber. Frauen, die auch nur annähernd logisch denken kann, fallen automatisch in die zweite Kategorie, denn tolle Frauen haben vor allem Herzensbildung, alles andere ist höchst suspekt. Frauen ohne Kinder übrigens auch, das sind alles herzlose Karrieremaschinen. Dabei kann man doch so toll mit geballter Frauenpower Karriere machen!


    Soweit ich es einschätzen kann, trägt die Hauptdarstellerin autobiographische Züge. Ein Grund, mit ihr auch gleich Frau Lind widerwärtig zu finden. Das Frauenbild, das sie transportiert, ist absolut ärgerlich. Die oben geschilderte Einteilung der Frauenwelt in gut und böse ist ein Teil davon. Ebenfalls nervig ist die „sexistische“ Denkweise: da wird begehrlich auf pralle Boxershorts gestiert oder über knackige Männerhintern diskutiert. Ein Mann, der so schriebe, würde unweigerlich als Macho beschimpft, aber wenn Frauen das selbe tun, ist das offensichtlich cool.


    Einen extra Minuspunkt bekommt das Buch für die wahnsinnig originellen Namen: Frau Silbersträhne, Herr Schnittkötter, Frau Schradebühler-Heimstätt, Dr. Kaltwasser (das Karriereweib!)…Und den fettesten Minuspunkt gibt es für den Schluss:


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    Wie ich zu diesem Buch kam: Werke, die man im Buchladen unter „Freche Frauen“ findet, umgehe ich in der Regel weiträumig. „Beim nächsten Mann wird alles anders“ fand ich noch recht witzig, auch ein, zwei Nachfolger, aber dann ging die Qualität doch rapide bergab und ich entschloss mich, meine Lesezeit anderen Genres zu widmen. Nun war ich aber neulich bei einer Freundin zu Besuch, und da stand doch tatsächlich eine Buchkiste im Treppenhaus, und zwar zur Entsorgung im Altpapier. Besagte Freundin braucht nämlich Platz für Wickeltisch und Babynahrung und hat deshalb ihre (O-Ton) „Schwanz-ab-Bücher“ ausgeräumt. Ihr könnt sicher verstehen, dass ich den Gedanken ans Altpapier schwer ertragen konnte und so habe ich die Bücherkiste gerettet, allerdings unter dem Vorbehalt, dass evtl. enthaltener Schrott auf den Bücherflohmarkt wandert. Und deshalb bekommt Ihr jetzt einige Frauenbuchrezensionen von mir zu lesen :breitgrins:


    Inhalt: Ursula Winkler hat eben ihren Mann begraben. Sonderlich traurig ist sie darüber nicht, da er ein echter Despot war. Außerdem hat sie genug damit zu tun, die gemeinsame Firma zu retten, auf die es offensichtlich ein Konkurrenz abgesehen hat. Die Männer, die ihr begegnen, halten sie meist für ein unbedarftes Weibchen, doch das bezahlen sie teuer – mit ihrem Leben.


    Meine Meinung: Eine „rabenschwarze Kriminalkomödie“ soll es laut Klappentext sein. Naja. An keiner Stelle musste ich schmunzeln oder gar lachen, und auch die Krimigeschichte ist nicht sonderlich spannend, da schnell klar wird, worauf das ganze hinausläuft. Außerdem bedient Frau Hauptmann alle denkbaren Klischees: der dickbäuchige fiese Unternehmer mit der blutjungen Freundin, die Hure mit dem goldenen Herzen, das reiche Frauchen ohne Ahnung vom wirklichen Leben (als sie erfährt, dass ihre Arbeiter in anonymen Hochhäusern leben, fragt sie: „Warum? Haben die alle keinen Geschmack?“), die Männer sind allesamt blöd und/oder grausam…


    Kann ich auch etwas Positives über dieses Buch sagen? Naja, die Grundidee „Leichen pflastern ihren Weg“ ist ja nicht mal schlecht (wenn sie nur nicht so fad umgesetzt wäre. Und es liest sich schnell weg. Ob die Lesezeit sinnvoll verwendet ist, steht allerdings auf einem anderen Blatt.

    Inhalt: In der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität hatte die „Weiße Rose“ am 18.02.1943 mit ihrer Flugblattaktion ein Zeichen gesetzt. Seit dem Jahr 1983 finden jährliche Gedächtnisvorlesungen statt, in denen die Redner der Widerstandsgruppe gedenken. In diesem Buch sind die Vorlesungen bis zum Jahr 1993 gesammelt. Autoren sind Manès Sperber, Anneliese Knoop-Graf, Hermann Krings, Wolfgang Frühwald, Michael Wyschogrod, Wladyslaw Bartoszewski, Hans Maier, Peter Steinbach, Arthur Kaufmann, Gotthard Jasper und Hans Mommsen.


    Meine Meinung: Über den Inhalt war ich zunächst überrascht, der Klappentext besteht nämlich nur aus einem Zitat aus dem letzten Flugblatt der Weißen Rose, und ich war der Meinung, ich hätte eine Geschichte dieser Gruppe gekauft. Aber es ist ja ein Wettbewerbsbuch, und deshalb wurde es auch gelesen :breitgrins: Es hat sich auch gelohnt.


    Die Beiträge sind naturgemäß ganz unterschiedlich. Sehr berührend ist derjenige von Anneliese Knoop-Graf (Schwester des Weiße-Rose-Mitglieds Willi Graf), der persönlich gehalten ist. Auch Arthur Kaufmann, der Luftwaffensoldat war, findet durch die Schilderung seiner Kriegserlebnisse einen persönlichen Zugang. Andere wie z.B. der von Herrmann Krings zur politischen Bedeutung des studentischen Widerstands gehen sachlicher an das Thema heran, sind aber trotzdem sehr lesenswert und thematisieren z.B. die Frage, ob die Flugblattaktion, die ja direkt keine politischen Veränderungen nach sich zog, dennoch Einfluss haben konnte. Interessant sind die letzten Artikel, die unter dem Eindruck der deutschen Wiedervereinigung entstanden und deutsch-deutsche Überlegungen einfließen lassen.


    Natürlich gibt es immer auch Beiträge, die einem nicht so liegen. Der von Manès Sperber hatte zwar aus meiner Sicht nur am Rande mit dem Widerstand zu tun, war aber immerhin interessant zu lesen. Das kann man von demjenigen von Michael Wyschogrod nicht behaupten, der mit „Thomas von Aquin und das mosaische Gesetz – ein jüdischer Kommentar“ betitelt ist: hier wird über die Unterscheidung des mosaischen Gesetzes in Sitten-, Natur- und Kultgesetze und ihre Beziehungen zueinander doziert – eine Verbindung zur Weißen Rose konnte ich nicht erkennen. Das war aber für mich der einzige echte Ausreißer. Insgesamt fand ich das Buch sehr lesenswert und empfehlenswert für jeden, der sich aus gewissem Abstand einen Eindruck über die Weiße Rose bilden möchte.


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    Hallo Puenktchen,


    schöne Rezension :smile:


    Den Krimi fand ich auch eher durchschnittlich. Poirot ist glänzend wie immer, aber die Geschichte ist doch etwas langatmig. Beim Lesen Deiner Rezi haben sich bei mir übrigens zwei Fragen aufgetan:


    - kann es sein, dass das Buch mal unter einem anderen Titel erschienen ist? Dieser hier sagt mir nämlich gar nichts, erst beim Namen Edgware kam die Erinnnerung
    -

    Diese Szene fand ich sehr lustig, ich weiß jetzt aber nicht mehr, ob sie sich in diesem Buch oder in einem anderen abgespielt hat.


    Liebe Grüße
    Manjula


    Spoiler gesetzt. LG, Aldawen

    Ja, das schon, aber



    Fast nur Spoiler in diesem Posting. Ist ja furchtbar :breitgrins:


    Liebe Grüße
    Manjula

    Hallo zusammen,


    "Irische Freundschaften" finde ich auch sehr schön. Die Freundschaft zwischen Elizabeth und Aisling wird sehr warmherzig, aber nie kitschig geschildert. Bei den Schicksalsschlägen, die den beiden widerfahren, musste ich ja schon manchmal schlucken, aber es wird nie unglaubwürdig.


    Eins würde mich jetzt aber interessieren: Claudi, hast Du den Schluss tatsächlich als happy ending empfunden? Das überrascht mich schon, wenn man bedenkt, was Elizabeth hier passiert ist.


    Liebe Grüße
    Manjula

    Hallo nikki,


    vielen Dank für die schöne Rezension. Dieses Buch habe ich auch noch in deutlicher Erinnerung. Die Bandwurmsätze und die ständigen Wiederholungen (ich weiß nicht, wie oft beschrieben wurde, dass er auf dem Boden schläft und seine Mutter Hähne angemalt hat :rollen: ) fand ich ziemlich anstrengend, aber andererseits hat das Buch auch etwas Fesselndes (fast schon Hypnotisches), so dass ich es nicht aus der Hand legen konnte. Zum Glück hatte ich es im Urlaub dabei, wo ich lange am Stück lesen konnte - daheim hätte ich es wahrscheinlich irgendwann frustriert abgebrochen. Und das hat es nicht verdient.


    Liebe Grüße
    Manjula

    Hallo Lucidique,


    volle Zustimmung zu Deiner Rezi - das Buch ist wirklich genial. Spannend sind ja fast alle Bücher von Agatha Christie, aber das war das einzige, bei dem ich mich ein bisschen gegruselt habe. Die Vorstellung, abgeschnitten von der Außenwelt und einem unbekannten Mörder ausgeliefert zu sein... :angst:


    Etwas offtopic: Ich kenne das Buch nur als "Zehn kleine Negerlein". Die Umbenennung ist für mich ein typischer Fall von fehlgeleiteter political correctness :rollen:


    Liebe Grüße
    Manjula