Beiträge von Yklamyley


    Vielleicht bin ich aber auch einfach nicht der Typ für Pratchetts Bücher...


    Das kann man, vor allem wenn man nur "Mort" gelesen hat, so nicht sagen. :breitgrins: Für mich gehört Mort zu den schwächeren Scheibenwelt - Romanen. Ich mag ihn (v.a. da ich die Scheibenwelt als Gesamtkunstwerk sehe), kann deine Argumentation aber nachvollziehen.
    Solltest du einen zweiten Versuch starten wollen, empfehle ich dir zuallererst das englische Original. :zwinker:
    Außerdem würde ich die früheren Romane außen vor lassen, so wichtig sie für die Entwicklung sind, die Charaktere sind einfach nicht ausgereift. Dann würde ich die ganz neuen Romane streichen, die, so traurig es ist, nicht mehr die volle Qualität erreichen (u.a. "Unseen Academicals"). Es muss also ein Buch aus der Mitte sein, um die volle Dosis Scheibenwelt abzubekommen. Und um den unerfahrenen Scheibenweltleser nicht mitten in eine Reihe zu stoßen, empfehle ich gerne diejenigen Romane, die außerhalb der Reihen stehen: "Small Gods / Einfach Göttlich", "Moving Pictures / Voll im Bilde" oder "Der Zeitdieb / The Thief of Time". Ansonsten: zu Weihnachten "Hogfather / Schweinsgalopp" und immer und immer wieder: "Witches Abroad / Total verhext". :hexe:


    Du siehst, so leicht ist die Sache nicht! Bei anderen Autoren bewertet man viel schneller jedes Buch für sich, bei Pratchett neigt man dazu, sich auf alles zu beziehen (was ich ja auch tue, denn es fällt mir schwer, "Mort / Gevatter Tod" als Einzelwerk zu betrachten).


    Und vielleicht ist Pratchett ja wirklich nichts für dich. Die Möglichkeit soll es angeblich auch geben. :breitgrins:

    Ich hab' endlich Die Frau mit den fünf Elefanten gesehen, auf den ich mich wirklich gefreut habe.
    Leider habe ich den Kinosaal enttäuscht und wütend verlassen.


    Wenige Szenen, die wirklich interessant waren. Die Tätigkeit Swetlana Geiers als Dostojewskij Übersetzerin steht im Hintergrund und wird nur in wenig Szenen thematisiert (die eben, die interessant waren). Der Rest ist die Lebensgeschichte einer alter Frau, nun gut, dafür wäre ich nicht ins Kino gegangen. Das wirklich Schlimme ist dann die Verquickung der Biographie mit der Zeitgeschichte, und Swetlana Geier hat sich da nicht mit Ruhm bekleckert. "Sie habe das so einfach nicht gesehen", dass nämlich der Mann, für den sie als junges Mädel in der Ukraine übersetzt hat, direkt verantwortlich war für die Ermordung von 30.000 Juden, u.a. ihrer Freundin (obwohl diese Ermordungen nicht verheimlicht wurden; "das Maschinengewehrknattern" wäre in der ganzen Stadt zu hören gewesen).
    Auf einmal wird für die angeblich und augenscheinlich so Intellektuelle alles wischiwaschi, soll heißen, Stellung wird keine mehr bezogen, "sie habe das nicht in Verbindung gebracht", "sie habe halt immer nur den Menschen gesehen". :kotz: Und das alles wird nur gezeigt, nicht kritisiert, da leidet die gekrümmte alte arme Frau am Tod ihres Vaters und ihres Sohnes, da reist sie mit ihrer Enkelin, mit der sie eine ach-so-gute Beziehung hat in die Ukraine, was für eine faszinierende Person ist doch diese Kollaborateurin, die freiwillig nach Nazi-Deutschland ging und heute noch meint: "sie habe eine Schuld gegenüber Deutschland zu begleichen" (na wie denn nun? Gegenüber des Nazi-Regimes? Oder dem heutigen Deutschland?).


    Dass man dann unter dem Deckmantel "Dostojewskij. Übersetzen. Übersetzertätigkeit" ein literarisches Publikum ins Kino locken will, das muss man doch verdammen. Und dass diese Frau eine fragwürdige Vergangenheit hat, das kann man auch anders anklingen lassen. Da muss man nicht einem weiteren Kollaborateur eine Plattform bieten und ein Denkmal setzen und sie als faszinierende Frau mit schwerer Vergangenheit verkaufen.


    Und nocheinmal, mit weniger Emotionen:
    - Der Film handelt nicht von Literatur.
    - Der Film zeigt die Lebensgeschichte einer Kollaborateurin, die aber durchweg als faszinierende Frau dargestellt wird.
    - Außer Acht gelassen wird, dass sie sich nicht von dieser Vergangenheit distanziert.
    - Der Film lässt anklingen: Auch wenn nicht alles moralisch integer ist, so ist doch die Frau so derartig faszinierend, da kann man das einfach so hinnehmen.
    - Das eigentlich Faszinierende an dieser Person, ihre Tätigkeit als Übersetzerin, wird nur in wenigen Sequenzen gezeigt.


    Schade! Jetzt habe ich mit mir zu kämpfen, um mir nicht die Übersetzungen, die ja angeblich wirklich gut sein sollen, vergällen zu lassen. :grmpf:
    Und ganz außen vor muss ich auch die Reaktionen des Publikums lassen. Nur Lobhudelei für den Regisseur, da waren sie "ach so berührt vom Schicksal dieser Frau". Ich hätte ein kritischeres und differenzierenderes Publikum erwartet, bei einem solchen Stoff. :sauer:


    Ich glaube, die meisten, die Harry Potter interessiert, haben sowieso schon die Einzelbände ... aber vielleicht gibts ja doch mehrere Spätzünder wie mich. :clown:


    Ich hab' die Einzelbände meiner Schwester überlassen (die ersten drei auf Deutsch gehören ohnehin ihr :zwinker:, die englischen HCs haben wir damals gemeinsam gekauft. Ach, was waren das noch Zeiten, das Hinfiebern auf die einzelnen Teile, der erlösende Moment am Erscheinungstag, das böse Zuschlagen der letzten Seite). Um alle einheitlich zu besitzen, habe ich mir diese Box gekauft:

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    Ich bin ganz zufrieden damit (vor allem auch mit dem Preis: Damals so ca 40 Euro!). Allerdings fehlt mir hier (und das ist nicht häufig), das Gefühl eines dicken, gebundenen Buches in der Hand. Darum liebäugel ich mit dieser Box:

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    Einstweilen nehme ich mit der anderen vorlieb :breitgrins: Aber Harry Potter ist irgendwie für mich das gebundene Buch aus dem Bloomsbury Verlag. Ich hätte mir beizeiten auf den Grabbeltischen die Teile zusammensuchen sollen. :heul:

    Wirklich wasserfest? Also schwimm- und tauchfähig, oder nur resistent gegen Spritzer?


    Wie gesagt, der Praxistest fehlt. :smile: Kann sein, dass es möglicherweise nicht wirklich tauchfähig ist. Allein vom Angreifen würde ich sagen, "ja", aber ohne es auszuprobieren... Ach Mist, jetzt wünschte ich, ich hätte genauer hingesehen. Ich fand's eine nette Idee aber mehr auch nicht, weil ich selbst ganz unzimperlich jedes herkömmliche Buch in die Badewanne mitschleppe. :zwinker:

    Ich kenne das aus Spanien. Da gibt es wasserfeste Bücher, die sind allerdings nicht nur 8 Seiten lang, sondern ganz "normal" (Ich hatte eines in der Hand, das hatte so etwa 150 Seiten). Ich denke die Methode ist eine andere. Die Seiten wirken gummiert und es sieht nicht aus wie ein Baby - Plantsch - Buch.
    Scheint, als wäre dieses englische Exemplar so ähnlich:
    The Beach Book

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    Ohne einen Praxisvergleich erscheint mir, als wären uns der spanisch- und der englischsprachige Sprachraum um einiges voraus. :zwinker:

    :winken:


    Gerade habe ich nach diesem Thread gesucht, weil ich dunkel in Erinnerung hatte, dass es ihn gibt. Die Suche nach dem Autor hat keinen Treffer ergeben (zu dem Titel), da dieser falsch geschrieben wurde: Gosh statt Ghosh.


    Das Buch ist gerade bei mir eingezogen, und nach der Rezi freue ich mich umso mehr darüber. :smile:

    Heinrich Steinfest - "Der Umfang der Hölle"


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    Gleich vorweg: Ob das jetzt ein Krimi ist oder nicht kann ich schwer beurteilen. Einerseits lese ich so gut wie keine Krimis und habe somit wenig Vergleiche und zum zweiten scheinen sich versiertere Leser und auch der Verlag selbst unsicher. Da das Werk aber zumindest den zweiten Platz des deutschen Krimipreises 2006 erhalten hat, habe ich mich für diese Einordnung entschieden.


    Mir wurde Steinfest empfohlen, wegen seiner schrägen Schreibe, und durch Zufall ist mir dieses Buch in die Hände gefallen. Die Meinungen gehen ja auseinander, es könnte Steinfests schlechtester Roman sein, oder auch nicht, Steinfest lesen ja, aber dieses Buch nein danke, etc. (Zur Absicherung habe ich mir ein weiteres Steinfestsches Werk gekauft, mal sehen was der endgültige Vergleich bringt!


    Die Vorbeeinflussung war groß, ich fürchtete einen wirklich miesen Roman erwischt zu haben. Und ob er nun so mies ist oder nicht, kann ich nicht eindeutig beantworten.
    Denn: Es hat etwas Faszinierendes, der Stil, die schrägen Charaktere, die Unsympathler und noch größeren Unsympathler, das name-dropping (Autoren und Berühmtheiten, die ohne erkennbares Muster genannt werden) und die abgefahrene Story.
    Gleichzeitig geht einem all das ziemlich schnell auf die Nerven. Dazu kommen Ungereimtheiten in der Geschichte selbst:


    Die Handlung selbst scheint relativ unspektakulär: Leo - Reisiger, Lottospieler und Mondsüchtiger, "rettet" eine Frau vor einer Gruppe Hooligans und wird daraufhin von deren reichen Mann auf ihr Schloss eingeladen. Dann überschlagen sich die Ereignisse und Schauplätze wechseln. Der erste Teil wirkt sehr gestreckt und der zweite kompakter, er scheint aber gar nicht mehr soviel mit ersterem gemein zu haben.
    Durchzogen ist das ganze mit ausschweifenden Gedankengängen und philosophischen Betrachtungen (der Mensch ohne seine Leidenschaften, was natürlich sofort an Musil denken lässt). Krimitechnisch passiert nicht viel, wohl gibt es Verbrechen und Verbrecher, aber keine Ermittlungen.


    Von Anfang an hatte ich das ungute Gefühl, das der Autor es wohl nicht schafft, nach dieser oder jener Handlungsentgleisung noch einmal die Kurve zu kriegen. Irgendwie aber bleibt ein gewisses Fitzelchen Stringenz bis zum Schluss erhalten. Verwirrung macht sich breit und ein weiterer, störender Gedanke: Dass man eventuell den Witz, der hinter den Seltsamkeiten steckt, nicht verstanden hat.


    Für mich heißt das: Dieses Buch war mir zu konfus, hat mich aber trotzdem auf den Autor neugierig gemacht. Ich werde also wohl noch ein zweites lesen und verbleibe hier mit


    2ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Bernhard Hennen, James A. Sullivan - "Die Elfen"


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    Als ich begonnen habe das Buch zu lesen, konnte ich die Begeisterung über einige (100?, 200?) Seiten nicht wirklich nachvollziehen. Die Geschichte ist, so erschien es mir, zumindest anfangs sehr platt und wenig mitreißend. Es wird in der Tat viel gesulzt und das ganze Abenteuer um den Manneber ist nicht sonderlich spannend. Allenfalls Durchschnitt eben.


    Und dann, ganz unversehens, bin ich doch gestolpert in meinem Lesetrott und mitten in die Geschichte gefallen. Da war er wieder, dieser Sog, der sich bei gut konstruierten und spannenden Geschichten oft einstellt. Und plötzlich war das Buch auch schon zu Ende.


    Bis ins Allerletzte kann ich die Begeisterungsstürme dennoch nicht untermauern. Obwohl es einige Dinge gab, die mir wirklich gut gefallen haben. So zum Beispiel die eingeschobenen Textteile aus Chroniken, Logbüchern etc. Die wirken wie ein guter Schnitt in einem Film und scheinen mir langatmige Stellen (oder solche, die es werden könnten) einfach abzukürzen.


    Die Idee, dass Sullivan und Hennen jeweils die Gefühlswelt unterschiedlicher Charaktere darstellen, erscheint mir ebenfalls einleuchtend. So erhalten die Protagonisten wirklich ganz eigene Stimmen. Noroelle blieb als einzige blass, die anderen sind sehr plastisch dargestellt. Und wie ich feststellen konnte, bin ich nicht der einzige Mandred - Fan. Er lockert die Geschichte auf, bringt Stimmung und verhindert, dass alles nur gut und edel und fad bleibt. Ecken und Kanten, das lobe ich mir, nicht die perfekten Helden.
    Und wäre da nicht Mandred, beinahe könnte man kritisieren, dass viele der Charaktere doch irgendwie lahm sind, zu gut. Aber so funktioniert das Ganze, irgendwie.


    Sprachlich bin ich, scheinbar entgegen des allgemeinen Konsens, ebenfalls nicht hundertprozentig überzeugt. Es kann nicht nur an den vielen Ausrufezeichen liegen, gerade zu Beginn der Geschichte erscheint mir der Stil teilweise holprig und wie aus einem x - beliebigen, mittelmäßigen Fantasyroman. Damit meine ich unter anderem Floskeln wie "und plötzlich", die in Schulaufsätzen funktionieren, mich in einem Unterhaltungsroman aber abschrecken (von anderer Literatur gar nicht zu sprechen). Möglicherweise sind dies Startschwierigkeiten, genau kann ich es aufgrund des Soges nicht mehr nachvollziehen, denn dass die Sprache unausgereift wäre könnte ich zu Ende nicht mehr behaupten, nein, ich kann eigentlich über den sprachlichen Stil des restlichen Werkes gar nichts mehr sagen, dafür hat mich die Geschichte zu sehr mitgerissen.


    Und das ist es doch, was ich bei einem Roman, den ich rein zur Unterhaltung gelesen habe, bewerten will. Dass ich mich nämlich perfekt unterhalten fühlte und einfach Spaß beim Lesen hatte. Darum gibt es von mir:
    4ratten


    PS: Den Namen "Nuramon" finde ich immer noch doof. :zwinker:

    Nathanael West - "The Day of the Locust / Der Tag der Heuschrecke"


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    Nathanael West hat hier noch keinen Thread, das soll sich natürlich ändern! Er war kein gänzlich Unbekannter, auch wenn er heute wenig gelesen wird. 1975 erschien ein Film gleichen Titels, basierend auf seinem Werk, der womöglich dem ein oder anderen ein Begriff ist (immerhin spielt Donald Sutherland in einer der Hauptrollen).


    Das Buch selbst wurde 1939 veröffentlicht. Und, wie West an F. Scott Fitzgerald, seinen Freund und Mentoren, schrieb, wurde es scheinbar mit gemischten Gefühlen aufgenommen: "Good reviews: fifteen per cent. Bad reviews: twenty-five per cent. Brutal personal attacks: sixty per cent." Die Freundschaft der beiden musste wirklich tief sein, denn einen Tag nach Fitzgeralds Tod starben West und seine Frau bei einem Autounfall, den er selbst verursacht hatte. Gemunkelt wird, der Schock über das Dahinscheiden seines Freundes hätte West den Lebenswillen geraubt.


    Als "der Hollywood - Roman schlechthin" könnte man ihn bezeichnen und so findet man in dem apokalyptischen, teils surrealistisch anmutenden Text einige Charaktere, wie sie Hollywood wohl damals schon produzierte und auch heute immer noch hervorbringt: Tod Hackett, Maler (er entwirft unter anderem Hintergründe für Filmaufnahmen), der sich in Faye Greener, ein hübsches Möchtegern - Starlet verliebt. Deren Vater ist Harry Greener, der immer noch im Ruhme seiner einstigen Bühnenauftritte schwelgt (gab es die denn wirklich?) und sein schauspielerisches Talent dazu nutzt, um Menschen unnötige Dinge anzudrehen. Tod ist mit seiner Zuneigung zu Faye nicht alleine: Um sie buhlen einige, unter anderem ein Cowboy und ein gewisser Homer Simpson, der - aus seinem Leben ausgebrochen - in die Abhängigkeit zu Faye schlittert. Es wird spekuliert, ob dieser Homer Simpson Namensgeber für eine bekannte gelbe Figur gewesen ist, auch wenn Matt Groening nach wie vor behauptet, diesen nach seinem Vater benannt zu haben. :breitgrins:


    Es ist interessant zu verfolgen, wie die einzelnen Charaktere sich ihrem Untergang entgegenbewegen. Dafür findet West stimmige Bilder, und einige Szenen sind genial:


    Um recht viel mehr dreht sich die Geschichte auch nicht: Es geht um Verfall, unerwiderte Liebe, und um die Scheinwelt, die Hollywood erzeugt, und wie die Menschen durch sie und in ihr in den Ruin gezogen werden

    Their boredom becomes more and more terrible. They realize that they've been tricked and burn with resentment. Every day of their lives they read the newspapers and went to the movies. Both fed them on lynchings, murder, sex crimes, explosions, wrecks, love nests, fires, miracles, revolutions, war. This daily diet made sophisticates of them. The sun is a joke. Oranges can't titillate their jaded palates. Nothing can ever be violent enough to make taut their slack minds an bodies. They have been cheated and betrayed. They have slaved and saved for nothing.


    Leider gab es aber auch genügend Phasen, in denen mich das Buch gelangweilt hat. Die Schnipsel, die West dem Leser hinwirft, und aus denen sich langsam eine Geschichte entwickelt, sind manchmal auf eigenartige Weise zäh, die Sprache gefällt mir grundsätzlich, nur weiß man lange nichts anzufangen mit dem, was man da liest.


    Derjenige, der chronologische Geschichten sucht, klar strukturierte Plotlines, der wird sicher enttäuscht werden. Wie gut West das Spiel mit den surrealistischen Schnipseln beherrscht, wage ich kaum zu beurteilen, mich hat es manchmal verwirrt, oft gelangweilt, manchmal aber auch zum Staunen gebracht, denn ja, es gibt die lichten Momente, die einen trösten und Gedanken an Zeitverschwendung zerstören. Aber für mich waren sie zu rar gesät.


    Darum nur
    2ratten :marypipeshalbeprivatmaus:
    obwohl ich doch irgendwie ganz froh bin, das Buch gelesen zu haben.

    Ach, kommt her! :knuddel::breitgrins:


    Ich mochte Tiffany auch nicht so... Darum zähl' ich es einfach mal nicht zum harten Kern der Scheibenweltbücher. :breitgrins: Ist ja auch für Kinder :zwinker: (Dabei hat mir "Maurice der Kater" eigentlich ganz gut gefallen...)

    Mag sein, dass Literaturwissenschaftler ihre helle Freude daran haben, dieses Werk zu zerpflücken - ich bin keiner. Leider stellt sich bei mir auch das "naive Lesevergnügen", von dem swank sprach, nicht ein. Ziemlich genau die Hälfte des Buches habe ich nun gelesen, das ist um einiges mehr als "der Leser" und "die Leserin" von den erwähnten Büchern lesen konnten. Vielleicht ist genau dies das Problem? :zwinker:


    :lachen: Ich hab's auch fernab aller Literaturwissenschaft gelesen und mir hat es wahnsinnig gut gefallen. Vielleicht habe ich durch Calvino meine Freude an Metaliteratur entdeckt, genau kann man das nicht mehr nachvollziehen. Anfangs hat mich das ständige Wechseln der Geschichte ärgerlich gemacht, aber im Endeffekt war ich begeistert, denn etwas derartiges hatte ich bis zum damaligen Zeitpunkt einfach noch nie gelesen.
    Ich hätte gerade umso mehr Lust, das Buch wieder zu lesen. Aber es subt ja noch ein anderes: "Wo Spinnen ihre Nester bauen", sein Erstling. :smile:

    Pauline Gedge - "Der Seher des Pharao"
    Originaltitel: The Twice Born. The King Man's Trilogy 1


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    Betrachtet man die deutsche Ausgabe, so wird einem nicht sofort klar, dass es sich um den Auftakt zu einer Trilogie handelt. Deshalb war ich, wie Meli, mit dem Fortlauf der Geschichte vom Klappentext irritiert, der Ereignisse anpreist, die in diesem ersten Teil nicht vorkommen. Das war mal wieder geschludert vom Verlag, aber inzwischen ist man das ja schon gewohnt...


    Schon auf den ersten Seiten lernt man Huy kennen, den Sohn eines ägyptischen Bauern, der von seinem reichen, kinderlosen Onkel protegiert eine Schule besuchen soll. Der kleine Huy, zu Beginn der Geschichte gerade mal 4 Jahre alt, wirkt viel zu alt, oder altklug. Obwohl man in späterer Folge lernt, darüber hinwegzusehen, da sich dieses unmögliche Kind zu einem reflektierenden und wenig eingebildeten Erwachsenen entwickelt. Das soll heißen: Die Figur Huy macht eine Entwicklung durch, die sich nachvollziehen lässt, und bleibt nicht statisch, wie es leider oft genug mit Protagonisten geschieht.


    Neben Huy lernen wir Ischat, seine Freundin aus Kindertagen, und Thutmosis, seinen besten Freund, kennen, nebst der Familie dieses Thutmosis, die bald auch zu Huys Familie werden soll.



    So aber empfand ich das Buch eher als eine Aneinanderreihung von Handlungen mit mehr oder weniger gleich bleibender Spannung. Ausser bei den Kapiteln, als es um das Buch Thot ging, da habe ich mich sogar richtiggehend gelangweilt.



    Etwas langweilig fand ich die Szenen mit dem dem Buch Thot. Die tief darin verborgene Mystik ist uns heute, meiner Meinung nach, verschlossen und kann von uns nicht nachvollzogen werden. Die philosophischen Gedanken sind mit einer Welt verknüpft, die zu fern ist. Aber die Szenen sind ja relativ kurz gehalten und bald vorbei.


    Es stimmt, leider sind die Szenen rund um das Buch Thot nicht die spannendsten. Aber so richtig gestört haben sie mich auch nicht, sie sind immerhin sehr wichtig für Huys Entwicklung und werden sicher auch im Weiteren noch für interessante Wendungen sorgen. Was mich schon eher daran stört ist die Mystik, die mich weder als besonders ägyptisch noch als besonders originell anmutet. Da müsste man wohl einen Experten fragen oder recherchieren, rund um das Buch Thot und seine Bedeutung. Die englische wikipedia gibt hierzu kurz Auskunft: klick!



    Ich denke das Buch ist nicht geeignet für Einsteiger in das Thema, da einiges Grundwissen zu den Göttern des alten Ägyptens vorausgesetzt wird. Ein Anhang am Ende des Buches mit Erklärungen zu den verschiedenen Begriffen und Namen wäre wünschenswert.



    Auf jeden Fall aber eher ein Buch für fortgeschrittene Ägypten-Freunde, denn viele Begriffe werden nicht mehr extra erklärt.


    Das finde ich dagegen gar nicht. Nun gut, ich verfüge über ein gewisses Wissen, das sich aus Schulwissen, Ausstellungsbesuchen und die Reportagen (die immer wieder laufen) zusammensetzt. Also nichts besonderes. Aber ich denke mal, einige ägyptische Götter kennt man einfach. Außerdem sehe ich es meist als Vorteil, wenn ein Buch zur Beschäftigung mit Geschichte anregt. :zwinker:


    Die Erzählung fließt größtenteils ruhig dahin, große Schlachten und nervenaufreibende Spannung sucht man sicher vergeblich. Die Hitze des Landes wird dagegen gut geschildert, man kann sich auf die Geschichte einlassen. Es ist nichts Außergewöhnliches, keine große Kunst, aber doch nette Unterhaltung.


    Bei mir reicht es immerhin soweit, dass ich mich nach dem zweiten Teil in der Bibliothek umschauen werde. Und auch wenn ich ihn vermutlich zum Originalpreis nicht kaufen würde, möchte ich doch wissen, wie es mit Huy, Ischat und Thutmosis weitergeht.


    3ratten

    "Diana L. Paxson/ Marion Zimmer Bradley - Ancestors of Avalon"


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    Warum habe ich mir das Buch gekauft?


    Weil mir die Avalon Bände von Marion Zimmer Bradley relativ gut gefallen haben, und ich dachte, dass es sich bei dem Schnäppchen, dass ich da in Händen halte, wohl um einen weiteren Teil handeln könnte, scheinbar in Zusammenarbeit mit Diana L. Paxson geschrieben.
    Erst nach dem Lesen wurde mir durch das Nachwort klar, dass es sich wohl um ein reines Machwerk der Diana L. Paxson handelt, zu dem Marion Zimmer Bradley wohl nur Unterlagen, quasi ein Grundgerüst, beigesteuert hat.


    Nun gut, grundsätzlich muss ich sagen, dass mich das alles nicht gestört hätte, wäre es irgendwo sichtbar am Buch dargelegt worden, dass MZB keine einzige Zeile geschrieben hat. Keiner der Peritexte machte darauf aufmerksam, meiner Ansicht nach ist das doch eine Verschleierung, ein Versuch den uninformierten Leser hinters Licht zu führen.


    Außerdem ist anzumerken, dass ich den Zyklus über Jahre verteilt gelesen habe und dieses Buch so nur in geringem Maße einordnen konnte. Die Parallelen waren für mich verloren, etwaige Anspielungen für mich verschwendet, da ich sie ohnehin nicht zuordnen konnte.


    Grundsätzlich macht Paxson ihre Sache wohl gar nicht so schlecht: Von Anfang an haben mich all die Dinge wieder gestört, die mich immer schon dazu bewegen, MZB nur in Maßen und mit großem zeitlichen Abstand zu lesen; die Religiosität, die Frauenfiguren, die scheinbar unabhängig und doch immer in Traditionen festgefahren sind, die seltsamen Gesellschaften, die entstehen, all das also scheinbar, das für MZB so typisch ist.


    Und dann kommt ein Element, das, sofern mich meine Erinnerung nicht trügt, relativ untypisch für die anderen Bände rund um Avalon ist: Die Figuren sind blass und unmotiviert, sie tummeln sich in großer Anzahl im Geschehen, und während einige überhaupt nur lieblos in die Landschaft geklatscht werden, werden auch scheinbaren Nebenfiguren lange Szenen eingeräumt, während die Protagonisten und ihre Motivationen immer etwas nebulös bleiben.


    Das Gesamtkunstrukt wirkt ebenso unausgegoren, Themen und Aktionen werden angerissen, aber nie in einem ausreichenden Maß dargestellt, selbst eventuelle Höhepunkte sind gleichgültig geschildert, das Geschehen entwickelt zwar eine gewisse Dynamik, leider bleiben aber viele Fragezeichen.


    Und so muss ich leider sagen: Für mich war es nichts! Aus oben genannten Gründen hatte ich mit MZB schon oft Probleme, aber bei ihr kann man sich wenigstens auf eine gut ausgedachte, gut konstruierte, spannend erzählte und kurzweilige Unterhaltung freuen.


    1ratten

    Dazu kommt die an den Haaren herbeigezogene Geschichte, über die ich mich nach teilweiser Lektüre eines anderen "Robert - Gerta" Buches immer noch aufregen könnte :grmpf:


    Ich zitiere nochmals meinen Eintrag aus dem "Was lest ihr gerade?" Thread, damit meine obige Meinung nicht unrevidiert stehen bleibt:


    Ich habe dieses Buch übrigens nicht fertig gelesen, da ich es in die Bibliothek zurückbringen musste und mich der Stil auch nicht wirklich gefesselt hat. Ich werde es wohl mit einer Biographie versuchen müssen und dann weitersehen. :zwinker:


    Yklamyley: noch mal zu den Socken - ich glaube, Bella trägt so richtige Kleine-Mädchen-Söckchen, die mal oben umschlägt, so wie das vor allem früher üblich war (das Buch ist ja schon etwas älter). Die "stockings" sind hier wohl richtige seidene Damenstrümpfe.


    :winken: Valentine!
    Danke für die Erklärung. Ich kann mir ungefähr vorstellen, was du meinst, aber es hat mich beim Lesen doch verwirrt.
    Schön, dass dir das Buch gefallen hat! :smile:

    Also ich fühl mich von diesen Straßenbahnpredigern genervt, ich empfinde es als Frechheit, sich in einem vollgestopften Wagen zu stellen, zu warten, bis die Türen geschlossen sind, und dann aus voller Kehle seine "Überzeugungen" herauszuschreien.
    Und wenn es dann zu Fragen von Abtreibung und außerehelichem Sex kommt (irgendwie scheinen dies die Lieblingsthemen der verkorksten "Prediger" zu sein), könnte ich eventuell auch zur Gefahr für ebenjene werden :rollen: :zwinker:


    Generell weiß ich nicht, mit welchem Recht diese Menschen ihnen fremde Personen mit ihrer Religiösität belästigen? Ist das der Missionsgedanke? Soll doch bitte jeder glauben was er will (mit Einschränkungen, natürlich), aber mich damit in Ruhe lassen. :rollen:

    Eines der Probleme wird wohl auch sein, dass man jedes e-book illegal downloaden kann. Dazu braucht man bestimmt nicht allzu große Computer Kenntnisse, meist reicht eine Google - Suche.
    Viele werden in ihrer ganzen e-book Nutzung nie auch nur ein einziges kaufen. Das Problem illegal online erhältlicher Texte war sicher schon vorher präsent, nun hat man durch eine kleine Investition (oder große, mir wäre so ein Reader zu teuer) die Möglichkeit, diese auch zu verwerten.