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447 Seiten
Warnung: Nicht die Zusammenfassung innerhalb des Buches vorher lesen! Die verrät alles!!
Inhalt
Kurz nach ihrer Trennung von ihrem Verlobten lässt sich Joanna von ihrer Freundin Deborah dazu überreden, in der Wingate-Klinik Eizellen zu spenden. Von der hohen Prämie können sie sich einiges leisten und gehen erstmal für 1 1/2 Jahre nach Venedig. Doch schon bald plagen Joanna Gewissensbisse: Was ist wohl aus ihren Eizellen geworden? Sind Kinder daraus entstanden und wenn ja, wieviele?
Zurück in Boston versucht Joanna, an Informationen zu gelangen, aber ohne Erfolg. Da bleibt nur eine Lösung: Deborah und Joanna schleichen sich, getarnt als sexy Laborantin und prüde Verwaltungsangestellte, in die Klinik ein und stoßen schon bald auf einige Ungereimheiten. Doch ihre Nachforschungen bleiben nicht unbemerkt ...
Meine Meinung
Die Idee an sich fand ich spannend und interessant. Zwei Frauen spenden ihre Eizellen, die dann für unmoralische, wissenschaftliche Forschungen zweckentfremdet werden. Da der Autor Robin Cook selbst jahrelang in der medizinischen Forschung tätig war, kennt er sich mit den Methoden und Fachbegriffen sehr gut aus und scheut auch nicht davor zurück, diese zu benutzten. Dabei bleibt er aber trotzdem gut verständlich und wird nicht zu ausschweifend.
Klasse fand ich ja den Ort des Geschehens: eine alte Klinik im Nirgendwo, in der früher Geistes- und Tuberkolosekranke untergebracht waren. Nur ein kleiner Teil des Gebäudes wurde renoviert, der Rest wurde belassen, wie er früher war. Eine ziemlich unheimliche Umgebung.
Die Charaktere sind, bis auf ein paar Ausnahmen, eindeutig schwarz-weiß gezeichnet: entweder ist die Person böse und skrupellos (und das zeigt sich natürlich auch in seinem Äußeren) oder sie stehen auf der guten Seite der Macht () und sind dementsprechend auch superschön und haben keine Fehler (naja, okay, vielleicht ein paar klitzekleine, aber die sind nicht wirklich relevant für die Story). Allerdings hat mich das innerhalb der Geschichte nicht besonders gestört, da die Einstellung bestimmter Schlüsselfiguren (z.B. der Inhaber der Klinik) nicht von Anfang an klar ist.
Was mich aber sehr wohl gestört hat, ist die teilweise unrealistische Handlungsweise der zwei Hauptcharaktere! Man, zwischendurch war ich echt wahnsinnig genervt!
Ein Beispiel? Bitte sehr:
Eigentlich verspürt Joanna nur den leichten Drang, zu erfahren, ob ihre Eizellen Kinder hervorgebracht haben. Um an diese Informationen zu gelangen, macht sie folgendes:
Sie beauftragt einen Superhacker, sich in das Kliniksystem einzuschleichen, um an die Informationen zu kommen. Als dies nicht gelingt, beschließen die Freundinnen, sich einen Job in der Klinik zu besorgen und dort den Zentralcomputer zu hacken. Dazu beschaffen sie sich den Namen von kürzlich verstorbenen Frauen, die sie aus der Zeitung heraussuchen. Um an deren Sozialversicherungsnummern zu gelangen, holen sie sich die Sterbeurkunden der Frauen (die wohl jeder ohne Kontrolle bekommt) und testen deren Gültigkeit, indem sie ein Konto eröffnen.
Soweit so gut. Dann verkleiden sie sich: Deborah als sexy Vamp und Joanna als prüde Bürokauffrau. Am Eingang der Klinik begegnen sie zufällig dem Klinikinhaber, der sofort scharf ist auf Deb und beide für den Abend zum Essen einlädt. Die Jobs bekommen sie sofort, doch der Zentralcomputer ist durch eine Sicherheitstür geschützt, durch die nur bestimmte Leute mit einer Karte kommen.
Natürlich hat der Inhaber der Klinik (Spencer) solch eine Karte. Abends beim Essen geben sie sich Spencer gegenüber sehr offenherzig und laden ihn zu einem Dreier ein. Sie füllen ihn ab und begleiten ihn nach Hause, um ihm dort die Karte aus der Hose zu klauen. Gott sei Dank schläft Spencer ein, bevor es zum Sex kommen kann und das Verschwinden der Karte (die man eigentlich überall in der Klinik braucht, fällt ihm auch nie auf)
Tut mir Leid, aber es scheint mir sehr unwahrscheinlich, dass jemand solche Strapazen auf sich nimmt, um an minimale Informationen zu gelangen. Außerdem ist es ja schon fast göttliches Einwirken, wie gut das alles klappt, ohne das irgendjemanden etwas auffällt. Ich saß zwischendurch schallend lachend in meinem Bett, weil ich den Handlungsverlauf einfach nur lächerlich fand.
Auch auffallend war, dass das Outfit von Deborah alle paar Seiten ausführlichst erwähnt wurde (immerhin ist es so knapp, dass ihr einmal sogar die Brüste vorne herausplumpsen ^^), aber bei der stundenlangen Verfolgungsjagd, bei der gerannt, geklettert und gesprungen wird, bleibt es anscheinend immer an seinem Platz und behindert auch nicht.
Also alles recht spaßig!
Dafür fand ich den Schluss überraschend gut gelungen. Das Ende hätte ich nach dem Mittelteil nicht erwartet ... kein 0815-Finale!
Der Schreibstil ist meiner Meinung nach nichts besonderes. Er lässt sich flüssig lesen, zeigt aber auch keine Spur von Raffinesse.
Für die Grundidee und die eigentlich ganz nette Story vergebe ich sowie ein Mäuschen, da mich das Buch wirklich gut unterhalten hat.