Beiträge von leseliese

    Ich habe zwar bisher erst 200 Seiten gelesen, kann dieser Aussage aber schon vehement widersprechen.
    Ich habe mich an manchen Stellen scheckig gelacht (also nix nur düster). Die Beschreibung der Kette von "Vitamin B" ist großartig. Sie zeigt, wie der Ossi sich zu helfen wußte (nix nur negativ). Und das Personal ist nicht nur das Bildungsbürgertum. Bis zu dieser Stelle traten schon Klinikpersonal, Angehörige der Streitkräfte, Schüler und Lehrkörper und noch einige andere auf.
    Das Buch gefällt mir von Seite zu Seite besser, und mir tut jeder Wessi von Herzen Leid, da er nie in die Tiefen dieses Buches wird eintauchen können. :zwinker:


    Ich meinte mit dem düster, dass das Leben negativ dargestellt wird. Ständig das Nachdenken über das, was man sagen darf oder nicht. Die soziale Kontrolle untereinander, die negative Wahrnehmung des Staates... "meine" Quelle berichtet, dass er das Leben so nicht erlebt und wahrgenommen hat. Ihn hat es so gut wie gar nicht tangiert, in welchem Staat er gelebt hat. Er hat nie darüber nachgedacht, was er zu wem sagen darf; er hatte nie Kontakt zur Stasi etc. und kannte auch keinen, der Probleme gehabt hat. Das alltägliche Leben sei schön und heiter gewesen. Sein Leben sei nicht ständig durch die Existenz der Partei beeinflusst worden. Nur durch das eingeschränkte Angebot war natürlich der Alltag verändert zu einer Konsumgesellschaft.


    Und klar konnte der Ossi sich gut helfen - ich erlebe sie noch immer als gute Netzwerker. :zwinker: Aber ich habe bei Tellkamp die amüsante, heitere Seite vermisst. Bei mir kam eine große Schwere an bzgl. des alltäglichen Lebens. Und dieses ständige Beugen und die Angst vor dem Staat - diese Allmacht und ständige Bespitzelung. Es fehlte mir die Darstellung der positiven angenehmen Seiten des Lebens in einem Staat, in dem es genügend Essen gibt, einen Job und eine Wohnung für jeden - keine Existenzängste.


    Aber vielleicht habe ich nur den versteckten Humor nicht wahrgenommen...

    Ach ja, dann kannst du die Geschehnisse richtig gut verorten. Für mich ist Japan und alles was damit zu tun hat total fremd. Ich musste mich bei dem ersten Rei Shimura Buch da erstmal reinlesen. Aber irgendwie bleibt es mir auch fremd. Die asiatische Kultur kann mich irgendwie bisher nicht erreichen.

    Ja genau - deutsch-indisch. Ich habe hier den Vorab-Druck von "The Samurai`s daughter". Keine Ahnung welches es in der Reihenfolge ist...ich habe noch nicht alle gelesen.


    Ja, sehr witzig, wenn man bei der Bekannten ist und Bilder von Sujata Massey mit Familie an der Wand hängen! :smile:

    Hallo sandhofer,


    ich habe gerade noch mal recherchiert. Es gibt in Kenia einen Schriftsteller (Ngugi wa Thiong´o), der "Jenseits von Afrika" bzw. "Afrika, dunkel lockende Welt" als „eines der gefährlichsten Bücher, das jemals über Afrika geschrieben wurde“ hält. Er beschuldigt sie auch offen des Rassismus. (Ngugi wa Thiong´o: Moving the Centre. Essays über die Befreiung afrikanischer Kulturen. Münster 1995, S. 165 f.)


    Anscheinend gibt es auch noch weitere kenianische Autoren, die ihr Buch sehr, sehr kritisch sehen.


    Also, von daher trage nicht ich das Thema dort hinein, sondern es steckt ganz tief drin.


    Und ich finde dessen sollte man sich auch bewußt sein und werden, wenn man solche Bücher liest. Ansonsten bleibt dieser verklärte Blick auf Afrika weiter bestehen.


    Gruß leseliese

    Na ja - wenn Du konsequent sein willst, kannst Du dann überhaupt nichts lesen ausser Reportagen über die armen Negerlein - denn schlecht geht es denen auch, wenn Du Goethe liest oder Rosamunde Pilcher. :winken:


    Diese Argumentation erschliesst sich mir nu nich...Klar geht es denen immer schlecht, aber ich muss mir da nicht auch noch zusätzlich so einen Kolonialherrschaftskram reinziehen. Da gibt es wirklich bessere Lektüre zu dem Thema...auch mit schönen Landschaften. :zwinker:

    Ich konnte dieses Buch aber auch nur durchlesen, weil ich irgendwann aufgehört habe jeden Satz zu sezieren und zu verstehen. Anfänglich wollte ich auch jede Metapher, jede Windung und jedes Wort verstehen - es geht nicht. Und als ich zu dieser Einsicht gekommen bin, konnte ich das Buch in Ruhe zu Ende lesen. :smile:


    Alles richtig. Aber ihre Landschaftsbeschreibungen ... :daumen:


    Aber die Landschaft ist überhaupt nicht mehr beeindruckend, wenn man weiss, wie die Menschen dort leben (müssen). Und ich glaube, dass das zu Zeiten von Karen Blixen auch schon erstaunlich bis schockierend war.


    Von daher hat sie für mich eine rosarote Brille auf...durch die ich nicht blicken möchte. Diese Brille verzehrt doch sehr die Realität.

    Ich habe mir auch gerade die Sendung angesehen. Grundsätzlich wieder wunderbar, aber diesen Campino mit seiner Dauerjugendhaftigkeit kann ich nicht mehr sehen... Und dabei war ich früher der größte Hosen-Fan auf Erden!


    Aber Hauptsache ich kann weiterhin "Lesen" gucken! Mir hat es übrigens die "Brautprinzessin" angetan. Außerdem habe ich ein schlechtes Gewissen, weil ich fast nur noch bei Amazon einkaufe....die armen Buchhändler... :sauer: :redface: