Beiträge von Tirah

    Ich habe vor Jahren den ersten Band gelesen und war nicht begeistert. Irgendwie kam keine Spannung auf und auch die Charaktere waren mir einfach zu blaß. Ich bin allerdings sowieso kein großer Fan von Marion Zimemr Bradley, vielleicht liegt's also auch daran :breitgrins:

    Ich habe mit dem Buch zwar schon geliebäugelt, aber der Vorgänger konnte mich nicht so ganz überzeugen. Jetzt bin ich gespannt auf Deine Abschluß-Rezi, vielleicht landet das Buch ja doch noch auf meinem Wunschzettel? :smile:

    Ich habe gerade heute einen Artikel in der Zeitung (WELT am Sonntag) dazu gelesen und der Tenor war überwiegend positiv. Es wird die Lebensgeschichte von Rhett erzählt, wobei der Autor wohl sehr darauf geachtet hat, "Vom Winde verweht" nicht zu widersprechen. Insgesamt klang es recht positiv, aber ich werde dcoh eher auf die TB-Ausgabe warten.


    Besonders mutig fand ich übrigens die Jesus-Darstellung.




    Genau das hat mir an dem Buch damals so besonders gefallen! Als ich dann viel später den Film "Dogma" gesehen habe, fiel mir bei folgendem Zitat aus dem Film sofort das "Jesus-Video" ein:
    "Ihr Katholiken feiert euren Glauben nicht, ihr betrauert ihn." Da habe ich den Jesus aus dem Buch von Andreas Eschbach vor Augen gehabt und konnte nur nicken.

    Im Großen und Ganzen kann ich mich Liafu anschließen, es ist ein schöner, augenzwinkernder Schelmen- und Schurkenroman.


    Am Anfang war ich sehr genervt, da die Handlung ständig zwischen verschiedenen Zeiten hin- und herspringt. Der Autor hält die Spannung nicht durch den Wechsel zwischen verschiedenen Charakteren, sondern durch den Wechsel der Zeitebene. Das war besonders am Anfang extrem verwirrend.
    Gegen Ende hin wurde die Geschichte jedoch immer spannender und es tat mir leid, die lieb gewonnen Charaktere verlassen zu müssen. Besonders die Zwillinge hatten es mir angetan, sie haben mich sehr an die Weasley-Zwillinge aus den Romanen von Joanne K. Rowling erinnert.
    So schwer ich mich am Anfang auch getan habe, so sehr freue ich mich jetzt auf die Fortsetzung der Geschichte. :smile:

    Ich habe das Buch diesen Monat auch gelesen :winken:



    Robin Hobb hat einen so schönen Erzählstil, dass ich immer wieder gerne davon lese, wie Charaktere Tage mit Nichtstun verbringen und sich nur Gedanken über die Welt machen.


    Dem kann ich nur zustimmen :bang:




    Hier meine Wertung:


    Die Erzählung springt zwischen den einzelnen Handlungssträngen hin und her: Malta und die Regenwild-Leute. Althea, Amber und Brashen auf dem Parago. Kapitän Kennit, der die Viviace gekapert hat und zum "König der Piraten" werden will. Der junge Satrap und seine Beraterin Serilla, die ihn nicht von einer Reise nach Bingtown abhalten kann. Und dann sind da noch die geheimnisvollen Seeschlangen...
    Da ich dieses Prinzip aber schon aus dem ersten Band kannte, habe ich mich diesmal schnell hineingefunden.
    Mehr als 1000 Seiten sind allerdings viel, wenn die Spannung durchgehend gehalten werden soll, aber der Autorin gelingt dies recht gut. Einzig die Episoden mit den Seeschlangen fand ich etwas störend, aber auch sie haben ihren Sinn.
    Besonders fasziniert haben mich die Ruinen der Regenwildnis: Einige Menschen können dort Musik und Stimmen hören und manchmal sehen sie prächtig gekleidete Leute, die durch die Straßen schlendern - nur, um sogleich wieder zu verblassen wie Geister. Das wurde auch schon in der ersten Weitseher-Trilogie erwähnt, hier wird es aber noch deutlicher.
    Es ist eine Gesichte, die so umfangreich und komplex ist, daß man völlig eintaucht. Ich bin schon sehr gespannt auf die Fortsetzung, aber die Neuauflage des letzten Bandes erscheint erst im Januar - so lange werde ich mich also gedulden :smile:


    4ratten und :marypipeshalbeprivatmaus:

    Ich mag die Märchen von Hauff auch gerne und mir gefällt es besonders, daß sie in eine Rahmenhandlung eingebettet sind. Das Wirtshaus im Spessart ist übrigens auch so (nicht zu verwechseln mit dem Film mit Lieselotte Pulver :breitgrins: ). Mein Lieblingsmärchen ist schon seit Jahr und Tag "Das kalte Herz".


    Besonders froh bin ich, wenn ich diese Märchen in einer "Erwachsenenfassung" finde. Das Hörbuch ist gleich auf meiner Wunschliste gelandet, vielen Dank für den Tipp! :smile:

    Nachdem ich das Buch geradezu verschlungen habe, hier nun meine Meinung:



    Dora Rare ist keine Schönheit und im ländlichen Nova Scotia am Anfang des letzten Jahrhunderts hat sie schlechte Aussichten, einen Ehemann zu finden. Als die alte Hebamme Miss Babineau sie unter ihre Fittiche nimmt, ist es für sie schon bald eine Berufung. Aber dann heiratet sie doch noch und ihr Ehemann ist strikt dagegen, daß sie als Hebamme tätig ist. Als Miss Babineau bald darauf stirbt, macht ihr auch noch ein neuer Arzt Schwierigkeiten, denn schließlich ist die moderne Medizin das Beste, was einer Frau bei der Geburt widerfahren kann - oder etwa nicht?


    Mich hat dieses Buch begeistert! Es ist in einer Mischung aus Romanform und Tagebucheinträgen gehalten, aufgelockert durch altmodische Anzeigen für allerlei wundersames.
    Es geht um Ehe und um Selbstbestimmung und vor allem ums Kinderkriegen. Die Frauen bilden eine Gemeinschaft und besonders die "Gelegentlichen Strickerinnen" sind herzerfrischend sympathisch. Besonders angetan hatte es mir allerdings die alte Miss Babineau. Die Männer aber kommen fast durchgehend schlecht weg und ich habe mich gefragt, ob nette Männer damals wirklich so rar gesät waren?
    Es ist ein Buch, das wohl nur für Frauen interessant ist und besonders Mütter werden einiges nachvollziehen können. :baby:



    Ich vergebe
    5ratten

    John Connolly: Bad Men



    Deutscher Titel: Die Insel



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    Inhaltsbeschreibung:
    Polizist Joe Dupree lebt auf einer kleinen Insel in Maine, die einst als "Sanctuary" bekannt war. Er ist Hüter von Geheimnissen und Bewahrer alter Erinnerungen - und er weiß um das Blutbad, das vor Jahrhunderten auf der Insel stattfand, als die ersten Siedler betrogen und hingemetzelt wurden. Nun steht der Insel ein neues Übel bevor.
    Zusammen mit dem Neuling Sharon Macy steht Joe einer Bande von Mördern und Räubern gegenüber. Und er als Einziger weiß, daß die Geister der Vergangenheit noch immer zornig sind…



    Beurteilung:
    Marianne und ihr Sohn Elliot leben seit einiger Zeit auf der kleinen Insel Sanctuary und fühlen sich wohl. Die Einheimischen akzeptieren sie und Marianne findet Freunde. Alle denken, daß sie Witwe sei, die Wahrheit aber sieht ganz anders aus: als sie eines Tages herausfand, daß ihr Ehemann ein gesuchter mehrfacher Mörder war, packte sie in Windeseile ein paar Sachen, nahm ihren Sohn und verschwand. Allerdings nicht ohne vorher Geld aus einem Geheimversteck ihres Mannes genommen zu haben und zwar fast eine Million Dollar. Und sie informierte die Polizei.
    Jetzt ist ihr Mann aus dem Gefängnis ausgebrochen und zusammen mit ein paar Freunden macht er sich auf die Suche nach ihr und dem Geld. Er findet sie schließlich auf der Insel - in einer Nacht, in der neben dem Strom auch sämtliche Technik ausfällt. In einer Nacht, in der ein Schneesturm tobt. In einer Nacht, in der die ruhelosen Geister der Insel auf Rache sinnen…


    Ich mag die Romane von John Connolly, hier aber fiel mir der Einstieg schwer, da die Szenen scheinbar willkürlich aneinander gereiht sind. Erst nach und nach erschloß sich der Zusammenhang und es wurde gruselig. Wie üblich hat der Autor auch hier nicht mit blutigen Szenen gespart und es ist gewiß kein Buch für zarte Gemüter. Übrigens findet auch Privatdetektiv Charlie Parker am Rande Erwähnung.
    Eigentlich ist es ja nichts Neues: ein Schneesturm, böse Buben, ein aufrechter Polizist, die Dame in Not und rachsüchtige Geister. Das alles aber ist spannend verpackt und am Ende wirklich schauderhaft. Interessanterweise ist auch nicht gesagt, daß wirklich alle Bösen sterben und alle Guten überleben. :zwinker:
    Das Ende hat mir dann sehr gefallen und für mich war es nach dem schwierigen Einstieg dann doch noch ein echter Pageturner.



    Meine Wertung:
    4ratten



    deutscher Titel: Die Insel
    Kategorie: Horror / Thriller
    Taschenbuch
    Simon & Schuster
    454 Seiten
    ISBN: 0743487850 bzw. 978-0743487856

    Liebe Tirah,
    dann wird dir Sammelband 3+4 sicher noch besser gefallen. Der Moment, als der Paragon seine Geschichte erzählt, ist eine der besten Szenen in der Fantasy.
    Selten haben mich ein paar Seiten eines Buches so bewegt.


    Das Buch schlummert schon auf meinem SuB, ich freue mich schon darauf, wieder so ganz in die Geschichte einzutauchen. Ich glaube, ein verregneter Oktober eignet sich dazu hervorragend :smile:

    Der neue Pendergast-Roman von Douglas Preston und Lincoln Child ist erschienen und natürlich konnte ich mich nicht zurückhalten. :lachen:
    Hier meine Rezi:



    Douglas Preston & Lincoln Child: The Wheel of Darkness



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    Inhaltsbeschreibung:
    Ein luxuriöser Ozeanriese auf seiner Jungfernfahrt im Nordatlantik - voller Reichtum und Dekadenz…


    Eine antike tibetische Schachtel mit unbekanntem Inhalt - versiegelt mit einer schrecklichen Warnung…


    Ein FBI-Agent, mit dem konfrontiert, was er am meisten füchtet - sich selbst…




    Allgemeines:
    Es handelt sich um den neuesten Roman um Agent Pendergast:


    1. Relic - Museum der Angst (Relic)
    2. Attic - Gefahr aus der Tiefe (Reliquary)
    3. Ritual - Höhle des Schreckens (Still Life with Crows)
    4. Formula - Tunnel des Grauens (Cabinet of Curiosities)
    5. Burn Case - Geruch des Teufels (Brimstone)
    6. Dark Secret - Mörderische Jagd (Dance of Death)
    7. Maniac - Flucht der Vergangenheit (The Book of the Dead)
    8. Darkness - Wettlauf mit der Zeit (The Wheel of Darkness)


    Die Bände 5 bis 7 bilden die "Diogenes-Trilogie"



    Beurteilung:
    Die Klappentexte der Pendergast-Romane sind immer so herrlich nichtssagend…
    Hier könnte die Kurzbeschreibung lauten: „Pendergast meets Titanic“ - oder war es doch „Der Untergang der Poseidon“? :breitgrins:


    Im Ernst: Nach den schrecklichen Ereignissen des vorigen Romans ziehen sich Agent Pendergast und sein Mündel Constance Greene in ein tibetisches Kloster zurück, um für eine Weile Ruhe und Abgeschiedenheit zu finden. Die Mönche in diesem nahezu vergessenen Kloster hüten ein Relikt, das den Untergang der Welt herbeiführen kann. Laut einer uralten Prophezeiung wird dies der Fall sein, wenn „Gier, Selbstsucht und Böses die Welt beherrschen“. Anscheinend war jemand der Meinung, daß genau das jetzt der Fall sei, denn das Relikt wurde gestohlen. Die Suche führt Aloysius Pendergast und Constance Greene auf die „Britannia“, die gerade ihre Jungfernfahrt von Southampton nach New York antritt. Irgendwo inmitten der Reichen und Schönen verbirgt sich der Dieb, der auch vor Mord nicht zurückschreckt - und in seinem Gepäck befindet sich etwas ungleich Gefährlicheres…


    Die Atmosphäre ist gelungen wie in allen Pendergast-Romanen und für mich sind diese Bücher einfach „Wohlfühl-Bücher“. Pendergast ist so herrlich abgedreht! Dabei zeigt er sich in diesem Band von ganz neuen Seiten und auch Constance Greene ist bei weitem nicht mehr weltfremd zu nennen. Die Handlung dagegen war mir diesmal stellenweise einfach zu unlogisch, was vielleicht aber auch am Schauplatz lag: das Naturhistorische Museum fand ich einfach gruseliger als einen Luxusliner. :angst:
    Insgesamt ist aber auch dieser Roman durchaus empfehlenswert und leider fehlt auch der - inzwischen übliche - Cliffhanger am Ende nicht. So warte ich also wieder einmal gespannt auf den nächsten Band!


    Eine Leseprobe zu „Wheel of Darkness“ findet sich übrigens auf der Website der Autoren:www.prestonchild.com



    Meine Wertung:
    4ratten



    deutscher Titel: noch nicht auf deutsch erschienen
    Kategorie: Thriller
    Hardcover
    Warner
    400 Seiten
    ISBN: 0446580287 bzw. 978-0446580281


    EDIT: Deutschen Titel und Amazonlink eingefügt. LG, Saltanah

    Mir hat das Buch auch gut gefallen, obwohl ich einige Startschwierigkeiten hatte.


    Hier meine Rezi:
    Die erste Weitseher-Chronik hat mich begeistert und ähnliches hatte ich auch von der Geschichte um das Zauberschiff erwartet. Leider sind hier die Charaktere nicht so plastisch beschrieben und gerade der Anfang hat etliche Längen, so daß es mir schwer fiel, mich wirklich in die Handlung hineinzuversetzen. Andererseits ist auf über 1000 Seiten Platz genug, um Spannung aufzubauen. Nachdem ich mich durch 200 Seiten mehr oder minder hindurch gequält hatte, konnte ich das Buch dann kaum noch aus der Hand legen!
    Die verschiedenen Handlungsstränge sind nur am Anfang verwirrend, nach einiger Zeit gewöhnt man sich daran, daß die Handlung hin- und herspringt: Da sind Althea und Brashen, der versprochen hat, auf sie zu achten. Da sind Kaptiän Kyle Haven und sein Sohn Wintrow an Bord der Viviace. Da sind Kyles Frau und ihre Mutter, die ihre ganz eigenen Probleme haben. Und da ist der Pirat Kennit, der um jeden Preis ein eigenes Lebensschiff besitzen möchte… Ganz besonders angetan hat es mir allerdings der Parago, ein Lebensschiff, das als verflucht gilt.
    Das Ganze ist flüssig geschrieben und ich freue mich schon jetzt darauf, zu erfahren, wie es weitergeht!


    Meine Wertung:
    4ratten

    John Twelve Hawks: The Traveller


    deutscher Titel: Traveler


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    Inhaltsbeschreibung:
    Seit ihrer Kindheit wurden Gabriel und Michael Corrigan durch die Geschichten ihres Vaters über die Welt, in der sie leben, geformt. Nach seinem mysteriösen Verschwinden lebten sie „off the grid“ - das heißt, „außerhalb des Rasters“, unsichtbar für die allgegenwärtigen Überwachungssysteme, die unser modernes Leben bestimmen.


    Aber niemand ist so unsichtbar, wie er gerne glauben möchte. Der Kopfgeldjäger Nathan Boone erhält den Auftrag, Gabriel und Michael zu finden. Die einzige Person, die zwischen ihm und seiner Beute steht, ist die junge Maya, die versucht, ein „normales“ Leben zu führen. Aber ihr Hintergrund ist alles andere als normal: Sie wurde dazu ausgebildet, um jeden Preis zu überleben. Als sie aufgerufen wird, die Brüder zu schützen, muß sie alles zurücklassen, was sie liebt und kennt…



    Allgemeines:
    Es handelt sich um den ersten Teil der „Fourth Realm Trilogy“:


    1. The Traveller (deutsch: Traveler)
    2. The Dark River



    Beurteilung:
    In einer Welt, die ohne weiteres die unsere sein könnte, gibt es Traveller, Harlekine und die Tabula oder Bruderschaft:
    Die Traveller haben die Gabe, ihren Körper zurückzulassen, während ihre Seele andere Dimensionen aufsucht.
    Die Harlekine schützen die Traveller seit mehr als tausend Jahren.
    Die Tabula, die sich selbst "Bruderschaft" nennt, versucht hingegen alles, die Traveller aufzuspüren und zu vernichten.
    Gabriel und Michael Corrigan sind Traveller, eine Fähigkeit, die sie von ihrem Vater geerbt haben. Die junge Maya wurde zum Harlekin ausgebildet und setzt alles daran, die beiden Brüder zu schützen und nimmt ihre Aufgabe als Harlekin und Beschützerin der Traveller sehr ernst. Doch die Tabula ist ein äußerst mächtiger Gegner…


    Moderne Computersysteme beherrschen unsere Welt, sie sind allgegenwärtig: GPS in Autos und Handys, Überwachungskameras in Geschäften und auf öffentlichen Plätzen, biometrische Reisepässe, Datenaustausch zwischen Behörden etc. Die Möglichkeiten der Überwachung scheinen fast unendlich und vieles geschieht im Namen der Sicherheit und des Schutzes vor Terrorismus.
    John Twelve Hawks stellt die These auf, daß normale Menschen innerhalb eines Rasters leben, d.h. in der "normalen" Welt, die eine solche Überwachung möglich macht. In seinem Roman hat die Bruderschaft die Kontrolle über dieses Raster und nutzt Angst und Schrecken (z.B. durch die Gewalt der Medien), um die Menschen unter ihrer Kontrolle zu halten. Einzig die Traveller kann die Bruderschaft nicht kontrollieren; durch ihre Fähigkeit, andere Dimensionen aufzusuchen, entziehen sie sich jeglicher Kontrolle. Und sie haben einen anderen Blick auf unsere Welt, lassen sich nicht einschüchtern und rütteln andere auf. Für die Bruderschaft gewichtige Gründe, die Traveller auszuschalten.


    Der Vergleich zu George Orwells "1984" und dem Kinofilm "Matrix" ist durchaus passend, denn von beiden sind deutliche Elemente in diesem Roman zu finden. Es stellt sich bei aller Kritik nur die Frage, ob es heutzutage überhaupt möglich ist, außerhalb des "Rasters" zu leben: ohne Ausweis, Steuerkarte, Kreditkarte, Bankverbindung, Telefonanschluß, Handy, Internet… Die Mahnung zu mehr Vorsicht im Umgang mit persönlichen Daten ist jedoch durchaus berechtigt.
    Obwohl der Ansatz der Geschichte gut durchdacht ist und die Kritik auch beim Leser ankommt, ist die Umsetzung dennoch nicht so ganz gelungen. Zu schleppend wird die Geschichte erzählt, es gibt immer wieder Längen und Längen und Längen… Dann wird es für einige Seiten spannend, zieht sich aber kurz darauf gleich wieder wie Kaugummi. Die Charaktere sind zwar sympathisch, konnten mich aber nicht wirklich überzeugen.


    Ganz ehrlich gesagt: Ich habe dieses Buch gelesen, als ich gerade nichts anderes zu lesen hatte (außer Bilderbüchern). Hätte ich eine Alternative gehabt, wäre dieses Buch wohl schon nach nicht einmal hundert Seiten aus dem Fenster geflogen.
    Trotz des durchaus spannenden Ansatzes kann ich dieses Buch nicht wirklich empfehlen und auch der Cliffhanger am Ende reizt mich nicht, den zweiten Teil der Trilogie ebenfalls zu lesen. :schulterzuck:



    Meine Wertung:
    3ratten



    deutscher Titel: Traveler
    Kategorie: Science Fiction? / Thriller
    Taschenbuch
    Corgi
    605 Seiten
    ISBN: 0552152692 bzw. 9780552152693