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Philipp Lahm - Der feine Unterschied (wie man heute Spitzenfussballer wird)
Philipp Lahm, mittlerweile 29 Jahre alt, ist Kapitän der Deutschen Fussballnationalmannschaft. Er gilt als einer der besten
Außenverteidiger der Welt. Die Nationalelf führte er 2010 mit begeisterten Auftritten bei der WM auf Platz 3.
Bei seinem Stammverein dem FC Bayern München ist er Führungsspieler und Identifikationsfigur. Kein Spieler absolvierte mehr Bundesligaspiele
ohne Unterbrechung.
Schon jung kam er zum FC Bayern. Er berichtet von seinem Aufstieg....von der Jugend über die Amateure bis hin zu den Profis. Mit den Bayern holte er so ziemlich alle
Pokale....vom DFB Pokal über die Meisterschaften bis hin zum Championsleague Sieg. Aber auch Niederlagen, u.a. einst im CL-Finale, oder im Halbfinale der
Fussball WM haben ihre Spuren hinterlassen. Als "Jungspieler" wurde er seinerzeit aus München nach Stuttgart verliehen. Kurz vor seiner anvisierten Rückkehr verletzte er sich schwer.....eine ungewisse Zukunft, Verletzungen, harte Konkurrenzspieler liessen den weiteren Verlauf der Karriere offen.
Lahm berichtet von Trainern, den Mannschaftskollegen, dem Team-Spirit und eigenen Fehlern. "Der feine Unterschied" hilft mit, die Welt des Fussballs besser zu
verstehen. Kinder und Jugendliche, die Fussball spielen, können das Buch als Gebrauchsanweisung für ihre eigene Karriere lesen...
Fazit: Ich weiss immer noch nicht, ob es jetzt eine eigene "Biographie" oder doch eine Anleitung zum Profitum werden sollte.
Die Anleitung nach dem Motto "wie werde ich Fussballprofi" ist jedenfalls zum gähnen langweilig. Phrasen wie "man muss hart trainieren", "sich Ziele setzen", "Spass am Fussball haben" etc.....sind abgedroschene Wortspiele, die wohl auf jede Sportart, bzw. viele Berufe zutreffen.
Im Buch werden einige wichtige Spiele seiner Karriere angeschnitten (verlorenes CL Finale, Siege etc.) Gleich zu Beginn wird u.a. erstmal über seinerzeitige Fussball-Kollegen abgedroschen: u.a. über Nationaltrainer "Rudi Völler", der keine Taktik hatte, die Vorbereitung wäre grottenschlecht und das Teamgefüge nicht vorhanden.
Anzumerken ist diesbezüglich, das es seinerzeit schon erhebliche Kollegenschelte gab, da "klein" Philipp mal gerne an die Presse geht und über Kollegen ab lästerte .
Vereinsintern hat er u.a. die höchste Geldstrafe (50 000 Euro) aufgebrummt bekommen, da er sich zum Interview an die Zeitungen gewandt und einwenig über Kollegen geplaudert hatte. Vielleicht hatte Lahm im Buch ja auch einige "alte Rechnungen" zu begleichen. Das Buch kam ggf. eh nur etwas in den Focus, da seine Ablästereien im Buch öffentlich gemacht wurden und er somit eine gute Publicity hatte.
Wer sich im Fussball einwenig näher auskennt, der hat u.a. auch einige gravierende fussballerische Fehler von Lahm in Erinnerung...u.a. beim EM Spiel gegen Spanien wo er gepennt hatte und beim 0:1 von seinem Gegenspieler nur noch den Rücken, bzw. letztendlich das Tor sah. Einige der markanten Fehler werden von ihm im Buch thematisiert....aber leider so, dass er den Fehler zwar einsieht - sich jedoch diesen in einer Kette von Fehlern der ganzen Mannschaft sieht. Nach dem Motto "Ich hab zwar Mist gebaut - aber die Anderen mindestens genauso". Einsicht etwas falsch gemacht zu haben, vermisse ich in dem Buch total.
Auch wird sein Drang bei der Kapitäns-Ablösung des früheren "Capitano" Michael Ballack verniedlicht. Was seinerzeit schon eine Schlammschlacht war (Lahm hatte die Kapitänsbinde des verletzten Ballack übernommen und direkt angedeutet, das er diese auch nicht mehr hergeben wird) wurde im Buch schon als eine Art normaler kollegialer Akt umschrieben.
Auch stellt sich die Frage, ob ein 29 jähriger schon eine Art Biographie schreiben sollte. Lahm ist sicherlich ein guter Fussballer. Aber hat er die Nationalelf zum Titel geführt?...hat er überhaupt "Leader-Qualitäten", die einem in Erinnerung bleiben, wo man sagen kann "ihm haben wir einen Titel oder eine fussballerische Epoche zu verdanken". Da fallen mir eher Namen wie "Effe" oder Loddar Matthäus" oder "Olli Kahn" ein .....aber der kleine Phillipp trat meines Erachtens mehr als Mitläufer in Erscheinung.....
Das Buch ist schnell durchgelesen - das ist auch gut so. Neue Erkenntnisse gibt es nicht....höchstens dass jetzt jeder weiss, dass Rudi Völler keine Ahnung als Trainer hat (und somit sein erspieltes WM-Finale 2002 alles nur Glück war)
Für das Buch vergebe ich
weil die beinhalteten Fotos vom kleinen Philipp ganz nett sind.