Beiträge von Zoltar

    So, und also sprach Zoltar: ;)


    Technobabbel ist unbestritten ein festes Bestandteil der Serie. Und manchmal kann er einem echt auf die Nerven gehen, auch das gebe ich gerne zu. Die Frage, die ich jedoch stelle, ist die: "Welche Alternativen hat man denn, will man eine konsequente zukünftige (alternative) Entwicklung einer Zivilisation in allen ihren Aspekten darstellen?"


    Ich glaube, dass es ein "schlechtes" und ein "gutes" Technogebrabbel gibt. Das erste ist nur eine Wortklauberei ohne Sinn und Verstand, um Seiten vollzufüllen oder einige Minuten der Filmhandlung zu "killen". Das hasse ich wie die Pest. Was anderes ist allerdings ein "wohlüberlegtes" Technobabbeln - dies ist bei PR, Star Treck, B5 einfach unerlässlich. :smile:


    Ich sehe nicht nur, dass Du ein Frechdachs bist, sondern auch, mit keinem geringen Entsetzen, dass Du keine Ahnung vom Duellieren hast! :entsetzt: Auf die Sekundanten schießt man doch nicht, sandhofer! :)


    Und nun aber genug des Offtops (man beachte den Genitiv im Anglizismus) ;)

    Zitat von "sandhofer"

    Was weiss man über die Quellen von Dune? Einiges, was ich hier so lese, deutet darauf hin, dass Herbert z.B. Gibbon gelesen haben könnte.


    Da hast Du aber eine sehr interessante Frage gestellt, sandhofer! :klatschen: Ich müsste eigentlich vor Scham vergehen, dass sie nicht von mir kam ... :redface: Und was noch schlimmer ist, ich habe keine Ahnung, woher Herbert seine Ideen zur "Dune" nahm. :rollen: Ich nehme aber stark an, dass er irgendwas über den Islam gelesen haben muss, über die Beduinen und, natürlich, über die Ökologie der Wüste. :zwinker:


    Weiss denn irgendjemand Konkretes?


    P.S.: Wegen "Perry Rhodan" sprechen wir uns noch, sandhofer. :zwinker: Meine Sekundanten schauen bei Dir noch heute vorbei ... :breitgrins:

    Zitat von "sandhofer"

    Was weiss man über die Quellen von Dune? Einiges, was ich hier so lese, deutet darauf hin, dass Herbert z.B. Gibbon gelesen haben könnte.


    Da hast Du aber eine sehr interessante Frage gestellt, sandhofer! :klatschen: Ich müsste eigentlich vor Scham vergehen, dass sie nicht von mir kam ... :redface: Und was noch schlimmer ist, ich habe keine Ahnung, woher Herbert seine Ideen zur "Dune" nahm. :rollen: Ich nehme aber stark an, dass er irgendwas über den Islam gelesen haben muss, über die Beduinen und, natürlich, über die Ökologie der Wüste. :zwinker:


    Weiss denn irgendjemand Konkretes?[/b]

    Ja, ihr habt euch etwas zu sehr auf irgendwelche Aussagen konzentriert, die vielleicht in einer Stunde der Schwäche entstanden sind. Letztendlich sprechen seine Romane zur Genüge für Lem - und sollte er auch in seinen Essays übertrieben haben! Geschweige denn, dass mir ein von Zeit zur Zeit quer-denkender Lem viel lieber ist, als irgendein Opportunist. ;)


    sandhofer: "Picknick am Wegesrand" solltest du aber nachholen, wirklich. Das Buch ist dazu nicht sehr voluminös. Ich persönlich würde es als DAS SF-Werk neben DEM Fantasy-Werk "Herr der Ringe" auf die einsame Insel mitnehmen. ;)

    Zitat von "Aeria"

    Was mir bisher nicht so ganz einleuchten will - wieso gibt der Imperator den Atreides Arrakis? Hätte er sie nicht auch auf Caladan erledigen können? Oder auf einem anderen Planeten, den er ihnen hätte geben können? Wieso Arrakis?


    Denk bitte daran, Aeria, dass die Regeln der rituellen Kanly-Fehde es verlangten, dass der Imperator als ein Abtauschrichter fungieren muss, wenn sich zwei so mächtige Hohe Häuser bekriegen. Somit muss der Imperator eine strikte Neutralität bewahren und deswegen war es auch Geheimsache, dass er seine Sardaukar an die Harkonnen "ausleihte". Es ging auch nicht nur darum, die Atreiden zu "erledigen", sondern es sollte auch gezeigt werden, dass kein anderes Haus so gut die Interessen des Imperiums auf Arrakis vertreten kann, wie es die Harkonnen getan haben. Es ging bei der Sache also auch um das Stärken des Ansehens des Barons im Landsraad und der MAFEA gegenüber. Alles lief eigentlich darauf hinaus, dass der zukünftige Imperator Feyd III. aus dem Hause Harkonnen-Corrino heissen sollte ... ;)


    Zitat von "Aeria"

    Hat die Missionaria Protectiva einfach auf Verdacht eine solche Legende in die Welt gesetzt?


    Ja, und sie waren jeweils an die lokale Religion angepasst. Das Ganze wurde als eine ökologische Hilfsmission bei dem Terraforming einer neuen Kolonie getarnt. Dadurch waren die B. G. immer sofort vor Ort und streuten sogleich die ersten Mythen aus. :)


    Zitat von "Aeria"

    Ich glaube, es war nicht nötig, Paul auf solche Weise den Kopf zurechtzurücken.


    Eine B. G. würde so etwas doch nicht dem Zufall überlassen! :) Eine Möglichkeit, den Kwisatz Haderach durch Unterlassung zu "verderben" wäre doch nicht wieder gutzumachen! ;)[/b]

    Es ist in der Tat eine schwarze Stunde für die europäische SF ... :sauer: Einer der ganz Großen ist gegangen ... :sauer: Und mit ihm eine ganze Epoche der "enthusiastischen SF" der 60er und 70er, in denen Stanislaw Lem seine größten Erfolge als Schriftsteller feierte ...


    Man möchte rufen, wie der Senator im Kolosseum in "Gladiator": "Hier liegt ein guter Mann - wer hilft mir, ihn zu tragen?"


    In Trauer

    Zitat von "Aeria"

    Der Baron spricht in diesem Zusammenhang auch von Vorkehrungen, die er getroffen hatte. Weiß jemand, um welche genau es sich dabei handelte?


    Zitat von "Zoltar"

    Die Harkonnen hatten Ambitionen, selbst auf den Löwenthron zu steigen. Zu diesem Zweck arbeitete der Baron etwa 30 Jahre lang an der Festigung seiner wirtschaftlichen Macht. Zugleich unterstützte er das Haus Corrino über dunkle Kanäle mit Geld, Logistik und Personal, wodurch er die Gunst des Imperators gewann. Dadurch überzeugte er den Imperator, ihm die Melange-Abbaurechte zu geben. Allerdings musste sich der Deal zuerst mal amortisieren und die Harkonnen bekamen "nur" 30% des Gewinns (mussten aber 100% der Kosten tragen). Die Aktion gegen die Atreiden hat die Gewinne zusätzlich schrumpfen lassen. Dennoch wäre es vorstellbar, dass der Baron letztlich so mächtig geworden wäre, dass er Shaddam IV. um die Hand von Irulan (oder einer anderen seiner Töchter) "bitten" könnte, wodurch er alle diese Ausgaben mit einem Schlag losgeworden wäre. Alles in Allem ein riskantes, aber geniales Pokerspiel ...


    Zitat von "Aeria"

    Zum Verräter.
    Wie Zoltar schreibt, sind alle Informationen über Dr. Yueh aus dritter Hand. Vielleicht war es doch Jessica? :zwinker:


    Das glaube ich nicht ;) Jessicas Hass auf die Corrinos war nicht geringer als der auf die Harkonnen. Und selbst wenn Irulan von ihr etwas erfahren sollte - Paul sorgte mit Sicherheit dafür, dass sie nie etwas publizierte, was seinen Mythos entzaubern könnte ... ;) Er selbst sagte doch mal: "Jede Religion braucht ihren Judas genauso wie ihre Heiligen ..." ;)

    Die von Kringel verschmähte :zwinker: "Wüstenplanet-Enzyklopädie" enthält einen Artikel zum Thema Dr. Wellington Yueh.


    Darin wird zu Recht darauf hingewiesen, dass wir unser Wissen über die Geschehnisse bei dem Verrat Dr. Yuehs an den Atreiden nur aus dritter Hand geschildert bekommen. Die unmittelbar Beteiligten - Yueh, Leto Atreides, die Harkonnens, Piter De Vries, Thufir Hawat oder Duncan Idaho lebten bereits nicht mehr, als Prinzessin Irulan "Dune" "schrieb". Auf entsprechend wackligen Füßen steht die gesamte Argumentationskette. Die Harkonnens sollen das Gerücht gestreut haben, Yueh wäre ein Attentäter, der an der Prüfkommission der Suk-Akademie vorbei, OHNE jemals Imperiale Konditionierung erhalten zu haben, mit Hilfe gefälschter Unterlagen geschleust wurde. Andere behauptem wiederum, Yuehs Versagen sei zu den wenigen Fällen einer sonst sehr zuverlässigen Institution zu zählen. Yueh verlor seine Frau Wanna an die Harkonnens rund sieben Jahre vor seinem Verrat in Arrakis - Zeit genug, um einen jeden Mann zu zermürben ...

    Zitat von "fairy"

    Kann mir einer von euch vielleicht etwas genaueres über Spice erzählen?


    Die Melange kann:


    - die Lebenserwartung der Süchtigen um das Zwei- bis Vierfache steigern;


    - die Kontrolle über das Raum-Zeit-Bewußtseinszentrum des Gehirns gewährleisten;

    Zitat von "Aeria"

    Jede Bewegung, jedes Wort wird analysiert... Wo bleiben die ganz normalen menschlichen Unterhaltungen? Oder sind die gewöhnlichen Gespräche eher etwas für "Tiere"? Und die geprüften Menschen reden nur, wenn sie etwas Wichtiges zu sagen haben? :rollen:


    Beide Protagonisten sind kaum als "Normalos" anzusehen. Besonders Paul, richtig? ;)

    Zitat von "Aeria"

    Die Veränderung, die mit Paul in der Wüste vorgeht (Kap. 22, Erstes Buch), kommt mir sehr plötzlich vor. Ob dieser dieser große Bewußtseinssprung nach vorn streßbedingt ist?


    Sie ist es aber nicht! Denke an seine Ernährungsumstellung - noch in Arrakis ... ;) Die Wüste wirkt wohl nur als Katalysator ...

    Zitat von "Aeria"

    Ich habe mir gestern übrigens zum ersten mal die Anhänge durchgelesen. Wer hätte gedacht, dass sie so interessant sind? :smile:


    Gell? ;)

    Zitat von "Bruder Grimm"

    Verwirrt hat mich die Sache mit den Mentaten.


    Das siehst Du völlig richtig, Bruder Grimm: Die Mentaten sind im Prinzip biologische Rechner ungeheurer Kapazität. Jeder Mentat ist ein genialer Systemanalytiker, der alle Belange der Hauspolitik kontrolliert und beratend begleitet.

    Zitat von "Bruder Grimm"

    Gibt es eigentlich Informationen was sich in dem Würfel von der ehrwürdigen Mutter (1. Kapitel der Test dem sich Paul unterziehen musste) befindet?


    Man spricht von einem "Schmerzverstärker", der die Empfindlichkeit der Nervenbahnen dermaßen steigert, dass man das Gefühl hat, die Hand würde abbrennen ...

    Zitat von "Bruder Grimm"

    Hat aber einen umfangreichen Anhangteil mit Glossar und einer Karte von Arrakis (oder ist das bei allen Ausgaben Standard?)


    Das sollte eigentlich be einer jeden Ausgabe so sein. :)

    Zitat von "Bruder Grimm"

    bin übrigens sehr beeindruckt von Deinem umfangreichen Hintergrundwissen zum Wüstenplanet. Da werde ich bestimmt auch noch Gebrauch von machen. :zwinker:
    Lohnt es sich eigentlich die Anhänge vorab komplett zu lesen, oder lieber stückchenweise zwischendurch?


    Soo viel weiß ich nun auch nicht! Dennoch: Danke für die Blumen! ;) Die Anhänge würde ich sofort durchlesen, wie Dietrich es getan hat. Dann klappt es auch besser mit dem Nachbarn ... ;)

    Zitat von "ÜberdenWolken"

    Und ich habe gerade mal ein bisschen im Internet recherchiert und bei Wikipedia herausgefunden, dass ich nur Band 2 und 3 habe:


    Dann würde ich aber sagen, dass Du die Fragen eher per PM zusendest, weil sonst eventuell Spoilergefahr droht. Oder siehst Du vielleicht eine andere Möglichkeit, diese Gefahr umzugehen?


    Ich beantworte auf jeden Fall Deine Fragen mit Vergnügen! :smile:

    Zitat von "Dietrich"

    Ich habe heute die Anhänge komplett gelesen. Und weitere vier Kapitel. Da wird doch einiges gleich viel klarer und ich muss kaum noch im Glossar nachschlagen.


    Freut mich, das zu hören, Dietrich! :)

    Zitat von "Dietrich"


    Achso ist das zu verstehen! Ich dachte, der Name "Atreides" sei nur eine Anspielung auf die Nachkommen des Atreus und Herbert würde die Atreides mit den mythologischen Atreiden gleichsetzen.


    Es ist sogar so, dass in der polnischen Übersetzung dieses Buches die Atreides wirklich Atreiden heißen. Da wurde also tatsächlich gleichgesetzt. Ob "Atreides" allerdings die englische Form der "Atreiden" ist, weiß ich leider nicht.

    Zitat von "Dietrich"

    Vorher hatte ich auch mal einen Film gesehen, den ich aber recht konfus und unverständlich fand. Ich hoffe, das wird nach der Lektüre besser :smile:


    Hallo, Dietrich!
    Gerade nach der Lektüre des Buches gewinnt die leider ziemlich konfuse Verfilmung von "Dune" einiges an Reiz, finde ich! Gucke dir den Film nochmals an, nachdem du das Buch zurückgelegt hast! :)

    Zitat von "Dietrich"

    Ergebnis ist die Orange-Katholische Bibel (warum eigentlich orange?). Eine schöne Idee! Wenn es so eine Religion heute gäbe, hätten wir wohl eine Menge Kriege weniger.


    Diese Bezeichnung ist zur Handlungszeit des Romans obskur und hat wohl etwas mit dem Theologen Bertoli zu tun, der einer der wichtigsten Mitarbeiter der Kommission Ökumenischer Interpreten war, die die Aufgabe hatte, dieses Werk zu erstellen. Bertoli soll gesagt haben: "für eine Orange ist der kleine Akoluth von Bruin ein Pfirsich", was so zu verstehen ist, dass für einen religiösen Eiferer ein bescheidener Diener des Herrn nicht eifrig genug ist. Später änderte sich diese Bedeutung dahingehend, dass man "orange-katholisch" wohl als "ultra-ökumenisch" ansehen kann. Die Grundaussage des Werkes war: "Du sollst die Seele nicht entstellen."

    Zitat von "Dietrich"

    Es fällt auf, dass Herbert ziemlich viele fremde Begriffe benutzt, die nicht sofort erklärt werden. Das macht den Roman zwar geheimnisvoll, aber nicht gerade leicht lesbar.


    Je weiter man liest, desto einfacher wird es, glaube ich. Nutze die Zusatzmaterialien weidlich aus, lese sie ruhig auch quer und ... frage Zoltar! ;)

    Zitat von "Dietrich"

    Das ist mir auch aufgefallen: Leto = Agamemnon, Paul = Orest? Mal sehen, wie es weitergeht.


    Die Atreiden leiten ihre (mythische) Herkunft von den Helden Pelops und Atreus ab. Ihre Ahnenreihe läßt sich allerdings nur ab der Zeit nach dem Butlers Jihad klar belegen. Bin gespannt, welche Parallelen zur "Ilias" du noch findest! :)

    Zitat von "Aeria"

    Die Bene Gesserit faszinieren mich, aber ihre Methoden sind manchmal wirklich zum Kotzen.


    Es passt irgendwie zum ersten Eid der jungen "Initiae", die nach den ersten fünf Jahren Ausbildung in den Status der "Virgae" (potentielle Ehrwürdige Mütter), oder "Profictuae" (Ordensschwester) erhoben werden: "Ich bin eine Bene Gesserit. Ich existiere nur, um zu dienen."


    Zitat von "Aeria"

    Diese Enzyklopädie würde ich auch gerne mal lesen.


    Du wärs wahrscheinlich etwas enttäuscht, denn es ist mehr eine Ansammlung spekulativer Essays als eine echte Enzyklopädie. :rollen: