Beiträge von Zank

    Inhaltlich geht es in "Du bist das Gegenteil von allem" um die Teenagerin Ellie, die an einer Überdosis Tabletten stirbt und um ihre Freunde und Familie, die zurückbleiben und sich mit der neuen Situation arrangieren müssen. In das Buch eingestreut sind 34 Schnipsel aus Ellies Leben, die sie in einem Pappkarton unter ihrem Bett aufbewahrte. Insofern finde ich den englischen Originaltitel "34 Pieces of You" etwas passender gewählt als den deutschen, wobei auch dieser Ellie sehr gut beschreibt.


    Das erste, das mir an dem Buch aufgefallen ist, war die extrem große Schrift. Bei "Du bist das Gegenteil von allem" handelt sich um ein Jugendbuch und aufgrund der Thematik würde ich es eher für ältere Jugendliche ab 16 Jahren empfehlen. Dennoch erinnert die Schriftgröße eher an Kinderbücher.


    Das Buch erzählt aus der Sicht von Ellies Bruder Jake und ihren Freunden Jessie, Sarah und Tommy was sich vor und nach dem Unglück zugetragen hat. Durch die vier verschiedenen Erzählperspektiven auf jeweils zwei Zeitebenen fand ich das Buch teilweise sehr verwirrend und es war schwerer, der Handlung zu folgen. Ich musste häufig zurückblättern, um die Zusammenhänge und Beziehungen der Personen zu verstehen. Leider ergaben auch die 34 Schnipsel während des Lesens oft keinen Sinn, da der Zusammenhang fehlte. Auch im Nachhinein stehe ich mit einigen großen Fragezeichen da. Ansonsten war der Schreibstil angenehm und für ein Jugendbuch passend.


    Die Geschichte selbst ist inhaltlich durchaus interessant und weist auch einige überraschende Wendungen auf. Man bekommt gute Einblicke in das Leben und Denken der erzählenden Figuren. Sie alle haben mit mehr oder weniger typischen Teenagerproblemen zu kämpfen. Gerade wie sich die Beziehung zwischen Ellie und Jessie entwickelt war schön und glaubhaft geschildert. Die "Hauptfigur" Ellie selbst bleibt jedoch durchgehend etwas mysteriös und unnahbar.


    Aufgrund der verwirrenden Erzählperspektiven und -zeiten und da leider nicht abschließend alle offenen Fragen geklärt wurden, es sich aber trotzdem um ein gutes Jugendbuch für Leser von "fiktiven Erfahrungsbüchern" handelt, gibt es von mir 3ratten


    Ich werde auch jedesmal gefragt bei einem neuen Arzt und besonders bei Operationen oder schwierigen Untersuchungen, ob es irgendeine Unverträglichkeit in der Familie gibt. Sogar als ich mit meinem Enkel beim Kiefernorthopäden war, der gar nichts gemacht hat, musste ich so einen Anamnesebogen ausfüllen.


    Vielleicht lag es bei mir daran, dass mein Arzt mich schon kannte (meine letzte OP waren die Weisheitszähne bei unserem langjährigen Zahnarzt). Wenn ich so drüber nachdenke, war ich noch bei keinem Arzt, bei dem nicht schon die halbe Familie war - da spart er sich natürlich die Fragen :lachen:


    Nein, ich meine nicht, dass das Untersuchungen gemacht werden, aber wenn die Eltern bekannt sind, dann können sie zumindest sagen, ob Erbkrankheiten oder auch bestimmte Anfälligkeiten in der Familie waren. Wenn beim Arzt diese Fragen gestellt werden, wie soll ein Kind antworten, dass seine erbliche Vorgeschichte nicht kennt? Diese Art Fragen kennt ihr doch auch, oder? Bei jeder Operation werden die Krankengeschichten der Familie doch mit abgefragt. Ich würde also denken, dass da schon was hinterlegt wird. Für den Fall der Fälle.


    Öhm, nein, so kenne ich das eigentlich nicht. :gruebel: Wieso sollte bei einer OP die Familienkrankengeschichte abgefragt werden? Unverträglichkeiten gegen das Narkosemittel oder so etwas, ja. Aber das hat ja dann nur mit mir persönlich zu tun und nicht mit Vererbung. Als ich wurde noch nie nach so etwas gefragt, glaube ich.


    Sollte es um eine schwere Krankheit gehen, dann wäre es vielleicht unter Umständen interessant zu wissen, ob das in der Familie schon einmal aufgetreten ist, aber wirklich nötig ist das nicht. Was hilft es mir zu wissen, dass Oma auch schonmal Brustkrebs hatte? (es sei denn, ich bin Angelina Jolie und habe wirklich so eine extrem seltene Genmutation in mir und kann evtl. vorher etwas gegen das Ausbrechen tun).



    Man kann eindeutlig feststellen, ob eine Frau schon einmal entbunden hat und das ist unanbhängig davon, ob sie vergewaltigt worden ist.
    Gruselig, schreckliches Thema :entsetzt:


    Okay, dann ist es wirklich lächerlich, dass der Arzt das nicht festgestellt hat. :rollen:


    In Leserunden spekuliere ich meistens sehr wild drauf los und freue mich dann, wenn andere eine gegenteilige Meinung haben und man darüber diskutieren kann. Dafür sind Leserunden doch da, oder? Denn nur den Inhalt in eigene Worte fassen und dann weiterlesen, kann jeder, dafür brauche ich aber keine Leserunde.


    Das hast du schön gesagt, kleinerHase. Genau so sehe ich das auch :winken:


    Und dazu, warum etwas so-und-so sein sollte... in Büchern ist wirklich so gut wie nichts unmöglich. Wäre das Buch länger oder ein Erwachsenenbuch gewesen, hätte ich mir eine Affäre zwischen der Mutter und dem Polizisten gut vorstellen können. Und ich finde das auch in der Realität nicht so weit hergeholt, wenn es solche Spannungen zwischen den Eltern gibt und der Polizist sich so sehr in den Fall reinhängt.

    Das Buch "Scherbenmädchen" behandelt die Geschichte eines Mädchens namens Angie, das im Alter von 13 Jahren bei einem Pfadfinderlager entführt wird und das 3 Jahre später ohne die geringste Erinnerung an das Geschehen wieder auftaucht. Es stellt sich heraus, dass sie eine multiple Persönlichkeit hat und dass andere, innere Persönlichkeiten für Angie die Zeit der Gefangenschaft überstanden haben.


    Für ein Jugendbuch ist dies ein sehr spezielles Thema, was mich sehr neugierig gemacht hat. Der Titel "Scherbenmädchen" ist hierfür wirklich sprechend und passend gewählt. Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm, man kommt schnell in die Geschichte hinein und verfolgt gespannt Angies Weg zurück in die Gesellschaft. Nach und nach kommen auch ihre anderen Persönlichkeiten zu Wort und erzählen ihre schockierenden Geschichten. Wird es Angie gelingen, wieder "eins" zu werden und was für Geheimnisse verbergen sich in ihrem Inneren?


    Leider gibt es auch eine Reihe von mehr und weniger wichtigen Dingen, die in der Geschichte zu unrealistisch dargestellt werden oder wo manche Sachen einfach viel zu schnell passieren. Das reicht von den Reaktionen von Familie und Freunden auf Angies Wiederauftauchen und ihre Persönlichkeitsstörung bis zu fragwürdigen Therapiemethoden und "Zufällen" in dem Buch. Der Schluss kam dann leider auch viel zu plötzlich und wirkte übertrieben. Bei einem solch sensiblen Thema hätte mich eine weniger actiongeladene und realistischere Darstellung mehr überzeugt.


    Alles in allem dennoch ein gutes Jugendbuch. Das Buch ist nichts für schwache Nerven, kann jedoch als erster Einstieg in die Thematik "multiple Persönlichkeiten" gut genutzt werden.


    4ratten


    Kann man einfach ein Kind zur Adoption geben ohne die Zustimmung der Mutter? Ja, ohne die Papiere der Mutter? Das ist ja selbst schon verbrecherisch und müßte bestraft werden. Man kann dann auch medizinisch keine vollständige Anamnese machen, Erbkrankheiten bleiben unbekannt. Allein das ist schon ein wichtiger Punkt gegen eine solche Praxis. Das ginge eigentlich nur, wenn das Kind ein Findelkind wäre und also keine andere Lösung möglich. Aber das war es ja nicht. Also was soll das?


    Was ist eine Anamnese?
    Und werden denn vor einer Adoption üblicherweise Tests gemacht bezgl. Erbkrankheiten?? Das hat für mich was von "ich suche mir das Kind aus, das am gesündesten ist. Ein Kind, das möglicherweise irgendwann Brustkrebs bekommt, will ich nicht." :gruebel:


    Wenn du wüßtest, was sich Kinder ausdenken können, wenn sie jemanden nicht leiden können. Ich habe da vom Jugendamt einiges gehört.


    Klar, solche Fälle gibt es leider auch. Aber Angie hatte ja absolut keinen Grund zu lügen. Sie mochte Junkel, hatte keinen Anlass sich an ihm zu rächen und sie hätte und hat auch keinen Vorteil davon, dass sie etwas gesagt hat.



    Liv hatte für mich eine Veränderung durchgemacht, die eine Freundschaft mit Angie eigentlich nicht mehr zulässt. Sie ist eine Tussi geworden, die mit dem Strom schwimmt. Das sieht man daran, dass sie sich an der Kampagne gegen Kate beteiligt, an der Tatsache, dass sie Greg zurück nimmt und vor allem an der Art der Rache. Von ihr würde ich mich fernhalten.


    Deiner Einschätzung von Livvie stimme ich zu. Aber wieso hat sie sich überhaupt mit Angie abgegeben, als diese wieder da war? Um zu testen, ob die noch zu ihr passt?
    Sie war ja zunächst sehr nett zu Angie, ich hatte nicht den Eindruck, dass sie das nur spielt.


    Dass Sam tatsächlich ihr Baby ist, hatte ich nicht so erwartet, ich dachte, sie kann deswegen so gut mit ihm, weil sie eben selbst schon ein Kind bekommen hat.


    Das war auch mein Gedankengang.



    Der Entführer muss ja unglaublich dreist oder dämlich gewesen sein, das Kind ausgerechnet den Nachbarn des von ihm entführten Mädchens zu überlassen.
    Außerdem frage ich mich, wie diese Adoption vonstatten gegangen sein soll, denn er hatte ja keine Papiere und nichts für das Kind. Oder hat er das alles gefälscht? Oder haben die eigentlich so sympathischen Nachbarn sich das Kind quasi illegal "gekauft"? Dass sie die Mittel dazu haben, wurde ja nebenbei erwähnt, so ein Maserati ist ja nicht eben billig.


    Ob er das Kind wirklich "ausgerechnet" ihnen gegeben hat oder ob es zufällig von der Adoptionsbehörde an diese Familie vermittelt wurde? Was das dann für eine Behörde sein soll, die ein Kind ohne Geburtsurkunde etc weitergibt, erschließt sich mir allerdings auch nicht. Vielleicht ist das in Amerika einfacher als hier? Wenn er der Vater ist (lässt sich ja durch einen DNA-Test beweisen) und sagt, die Mutter wäre gestorben (das wurde ja anscheinend auch den Adoptiveltern erzählt)... Das Geld im Spiel war, könnte jedoch auch sehr gut sein. Dann sieht man auch mal eher über fehlende Unterlagen hinweg :rollen:



    Als Einsame Seele Angie in der Hütte "einsperrt" und mit dem Detective weggeht, war ich schon etwas verwirrt. Sonst war Angie ja immer "weg", wenn eine der anderen übernommen hat und nun erlebt sie praktisch das erste Mal, dass sie ausgesperrt wird. Gruselige Vorstellung, noch mehr als wenn ihr immer Zeiträume fehlten.


    Vor allem muss sich Einsame Seele ja selbst die ganze Zeit so gefühlt haben. Da hatte ich wirklich Mitleid mit ihr.



    So ganz habe ich dann auch nicht durchgeblickt, wie das mit dem Brand war, erst war Angie in der Hütte, dann doch im Haus der Nachbarn (ein 4 Meter hoher Weihnachtsbaum?! Was haben die denn für Zimmer?!).


    Ehemalige Nachbarn von mir hatten auch einen ca. 5 Meter hohen Baum in der Wohnung (mit Galerie) - es gibt also alles :breitgrins:. Mir wundert eher, dass da offenbar brennende Kerzen dran waren, obwohl kein Erwachsener im Haus war.



    Vor allem frage ich mich, was für ein Stümper dieser Gynäkologe war. Denn bei einer Untersuchung und ich denke sie war bestimmt gründlich, kann man feststellen ob eine Frau schon einmal ein Kind geboren hat.


    Naja, er sprach ja zumindest von "inneren Narben". Ich kenne mich da nicht aus, aber vielleicht schaut das ähnlich aus, ob sie nun brutal vergewaltigt wurde oder ein Kind bekommen hat?



    Das Einsame Seele zum Schluss Angie verdrängt und das Haus der Harris' in Brand setzte war für mich etwas zu viel. Ebenso die Tatsache, dass Sam Angies Sohn ist. Er hat zum Glück keine Schäden davon getragen, Angie hingegen hat Verbrennungen zweiten und dritten Grades.


    Ich habe das nicht so verstanden, daß einsame Seele das Haus in Brand gesetzt hat. So wie ich das verstande habe ich das eher durch eine "Zufall" gleichzeitig passiert.
    [/quote]
    So habe ich es auch definitiv verstanden. Einsame Seele würde niemals Sam in Gefahr bringen.



    Ich glaube die Hütte war der Platz, den sie in ihrem Kopf für die Persönlichkeiten geschaffen hat. Sie war also nicht wirklich in der Hütte, sondern ihre Persönlichkeit wurde von "Einsame Seele" dort zurück gelassen. Als sie dann wieder die Kontrolle übernahm, war sie dort, wo "Einsame Seele" ihren Körper hin brachte...in einem exorbitanten Wohnzimmer *g*


    Jep, es gibt ja zwei Hütten in der Geschichte: Die reale Hütte und die in Angies Kopf. Und sie wurde in der realen Hütte in die psychische Hütte gesperrt, dann ging Einsame Seele mit ihrem Körper weg. Und Angie tauchte aus der inneren Hütte erst wieder auf, als die Situation im realen Leben (=bei den Nachbarn) brenzlig wurde.



    Sehr unlogisch finde ich auch, wieso sie sich dann noch abgemüht haben soll, um ihren Peiniger zu beerdigen – nun gut vielleicht war dies die ordnungsliebende Pfadfinderin???
    Hmm, Zeit lassen konnte sie sich ja, aber ich finde es trotzdem seltsam …


    Ich tippe auf Kleine Frau, denn sie hat den Entführer ja irgendwie "geliebt".

    Wow, was für ein Buch. Aber erst einmal von vorne:


    Angie und Abraim sind wirklich niedlich, ich hoffe, sie bleiben noch länger zusammen.


    Einsame Seele war also die weitere Person, die den Schaukelstuhl im Angies Zimmer benutzt und sich in der inneren Hütte versteckt gehalten hat. Dass Angie sie dort eingemauert hat, war wirklich nicht sehr nett von ihr, aber am Ende ging ja zum Glück alles gut aus. Dass die beiden eins werden in der Extremsituation mit dem Feuer finde ich nachvollziehbar.


    Dass Sam tatsächlich Angies Kind ist, hattet ihr ja teilweise schon vermutet, ich persönlich habe gar nicht damit gerechnet. Das ist mir fast etwas zu viel "Zufall", dass ausgerechnet ihre Nachbarn den Kleinen adoptiert haben. Darüber, ob es eine gute Entscheidung war, ihn bei seinen Adoptiveltern zu lassen, kann man bestimmt streiten. Ich denke, wenn Angie ihn zu sich nehmen wollte, dann müsste sie es jetzt machen, solange Sam noch so klein ist. Sie hat sich dagegen entschieden und sie wird ihn (gerade nachdem sie sein Leben gerettet hat) garantiert aufwachsen sehen und als Babysitterin/Nachhilfelehrerin/Freundin für ihn da sein können.


    Auch ihrem Vater hat Angie endlich die Meinung gesagt und ich schätze, dass sich ihr Verhältnis nun besser wird. Übrigens hatte ich recht und die Mutter hat Gott sei dank nichts mit dem Polizisten gehabt ;)


    Alles in allem ein Happy End in einem schwierigen Jugendbuch. Mir hat das Buch grundsätzlich gut gefallen, einige Kleinigkeiten waren mir zu unrealistisch oder zu schnell abgehandelt. Aber trotzdem ein sehr bewegendes und empfehlenswertes Buch. Mehr dann in der Rezi.


    So richtig verstanden habe ich auch gar nicht, warum sich Livvie schon nach ihrem 1. Treffen von Angie abgewendet hat, wenn Greg gar nichts erzählt hat. :rollen:


    Das ist mir auch nicht ganz klar, aber evtl. war Livvie einfach unsicher und wusste doch nicht so wirklich, wie sie damit umgehen sollte, dass Angie wieder da ist. Und weil Angie sie dann ignoriert hat, wollte sie auch nicht auf sie zugehen. So ganz logisch ist es nicht, aber ein Erklärungsansatz :breitgrins:


    Dafür braucht es nun wahrlich nicht viele Seiten. :zwinker:


    Grunsätzlich hast du Recht, aber ich habe nicht das Gefühl / ich hoffe nicht, dass die Autorin einfach noch am Ende etwas einfügt a la "ach übrigens, Mama war schwanger von dem Polizisten und am Ende haben sich die Eltern doch getrennt". Das wäre so ein wichtiger Einschnitt in Angies Leben, dass man dem ganzen schon etwas mehr Platz widmen sollte.


    Das mit der Brandwunde hatte ich nicht so verstanden, dass er es jedes Mal macht. Ich dachte er hätte ihr nur einmal erklärt, wie heiß die Hölle ist. Hatte mich schon gewundert, dass er es wieder macht als sie ihn mit 16 trifft.


    Irgendetwas wurde im Buch erwähnt, was mich darauf schließen lies, dass er es jedes Mal gemacht hat, um die Drohung zu verstärken. Aber jetzt finde ich die Stelle nicht mehr, also hatte ich evtl. einfach was falsch verstanden :gruebel:


    Für Angie entwickelt sich nun scheinbar alles zu einem positiven Abschluss. Was ich noch nicht wirklich verstanden habe ist, ob Junkle jetzt der Tat überführt wurde oder nicht. Dr. Grant wollte seine Tat wohl zur Anzeige bringen. Ist das auch geschehen? Und wie haben die anderen Familienmitglieder das aufgenommen? Zunächst einmal glaubt ja niemand Angie. Das kann ich auch verstehen. Diese ganze Sache kann eine Familie ja total durcheinander wirbeln.


    Ich glaube, das kommt noch. Oder die Psychologin hat die Anzeige schon "heimlich" in die Wege geleitet und wir erfahren erst im nächsten Teil davon.



    Aber wieso wurde die Schwangerschaft dann wenn, nicht bei der Untesuchung festgestellt. Denn man sieht schon, ob eine Frau schon einmal entbunden hat, oder nicht.


    Vielleicht wurde es nicht festgestellt, weil es nie so weit gekommen ist. Wenn sie das Kind relativ früh verloren hat, dürfte es schwieriger werden, so etwas festzustellen.



    Ansonsten hat sich mir der Verdacht aufgedrängt, dass Angelas Mutter vielleicht gar nicht von ihrem Mann schwanger ist. Die Vertrautheit mit dem Polizisten und die mangelnde Zuneigung der Eltern lässt da einigen Spielraum zu.


    Könnte zwar sein, glaube ich aber nicht. Das würde das Buch zu sehr verkomplizieren und hier geht es ja in erster Linie um Angie. Um noch ein Familiendrama aufzulösen, reichen die Seiten eher nicht :zwinker:



    Greg geht nun doch auf Angie ein und betrügt somit Livvie. Zu Angie stehen will er natürlich nicht :rollen:
    Und dieses Kompliment "Du siehst vielleicht wie ein Hausfrauengolf aus,...". Wow...wenn man sich da nicht geschmeichelt fühlt :/


    Urks, da muss man sich wirklich fast übergeben, wenn man solche Sätze liest. :wand:



    Das Pfadfinderin und Petze so schnell "integriert" werden konnten, fand ich beinahe etwas unglaubwürdig. Wenn das so schnell geht, hätte die OP ja nicht sein müssen. War nicht von jahrelanger Therapie die Rede? Für Angie freut es mich natürlich. Sie konnte somit einen weiteren Schritt in ein normales Leben gehen.


    Mir ging das auch alles viel zu schnell. Das war einfach zu unrealistisch.

    Ich wäre eigentlich lieber für die allmähliche Aussöhnung der Persönlichkeiten und aus allen wieder ein Ganzes zu machen, aber nicht zuletzt scheitert diese Therapie ja auch am Geld. Das ist wirklich schlimm. Geld sollte bei einer notwendigen Behandlung niemals eine Rolle spielen.


    Das ist wohl leider auch in der Realität viel zu häufig so.


    Keine physische Gewalt? Wie definierst du eine Vergewaltigung?


    Zusätzlich hat er ihr jedes Mal eine Brandwunde mit dem Streichholz zugefügt. Auch die könnte/sollte man bemerken und dann ließe sich, auch ohne dass das Kind etwas erzählt, ein Zusammenhang zu den Besuches des Onkels herstellen.



    Das kleine Mädchen hat es nicht als etwas schlechtes empfunden, hatte vermutlich Angst, weil es weh tut, hat aber nicht verstanden, dass der Onkel was Böses tut. Somit hat sie ihn bestimmt immer begeistert begrüßt, wie ja auch das 16jährige Mädchen, dass sich nur an die schöne Zeit mit ihrem Onkel erinnert.


    Ähm, nein. Ich glaube, fast jedes Kind spürt instinktiv, dass das etwas Böses ist. Das Problem bei Angie ist jedoch noch ein anderes: Das Mädchen, das den Onkel begrüßte, war Angie. Das Mädchen, das vergewaltigt wurde, war Petze. Deshalb hat sie ihn immer so fröhlich begrüßt - weil Angie "sich nur an die schöne Zeit mit ihrem Onkel erinnert", denn alles Böse hat nicht sie erlebt.

    Direkt am Anfang dieses Abschnittes war ich etwas schockiert darüber dass der Arzt Kleine Frau als "Schlampe" bezeichnet. So nennt Pfadfinderin sie zwar, aber die hat doch noch gar nicht mit ihm gesprochen und selbst wenn, finde ich das aus dem Mund eines Arztes doch etwas krass, vor allem da sie ja auch einen anderen Namen (Kleine Frau) hat...


    Kate geht sehr gelassen mit der Neuigkeit um, dass ihre Freundin ein multiple Persönlichkeit hat. Für meinen Geschmack etwas zu gelassen. Sie ist nicht einmal wirklich verwirrt. Aber ich fand es einen guten Vorschlag von ihr, den Persönlichkeiten eigene Anziehtage zuzuweisen. Ein erster Schritt in Richtung Zusammenarbeit.


    Greg ist einfach ein Arsch (das muss ich leider so deutlich sagen). Ein Quikie auf dem Rücksitz und dann zurück zu seiner Freundin... und dann dieses ganze hin und her... Gut, dass Angie dann doch mit ihm Schluss gemacht hat! Abraim ist da ganz anders, der scheint ein wirklich netter Kerl zu sein und er tut ihr sehr gut. Da er Medizin studieren will, könnte ich mir vorstellen, dass er auch mehr Verständnis für Angies multiple Persönlichkeit haben könnte als andere Leute.


    Sehr gut gefallen hat mir auch, dass Engel sich endlich gegen Junkel zur Wehr gesetzt hat. Zum Glück glaubt wenigstens die Psychologin Angie, dass er sie vergewaltigt hat.


    Ich habe mich gefragt, ob Angie in der Gefangenschaft evtl. schwanger geworden sein könnte. Sie wurde "fett" und danach weinte Pfadfinderin wegen "jemandem" (S. 189) - wegen des verlorenen/abgetriebenen Babys?


    Die Polizei hat die Hütte gefunden, es ist wohl nur noch eine Frage der Zeit bis sie auch den Entführer finden bzw. das, was von ihm übrig ist.


    Kleine Frau und Engel wurden gelöscht, Petze und Pfadfinderin integriert und Torwächter verschwindet. Aber was ist in der Hütte hinter der Veranda? Ich tippe auf noch eine Persönlichkeit, evtl. sogar die "Original-Angie", die seit der ersten Vergewaltigung dort eingesperrt und versteckt wurde. Damit wäre die Angie, die wir kennen, auch nur eine Art Schutzschild. Wobei, das könnte für ein Jugendbuch etwas zu komplex sein ;) Ich bin auf jeden Fall gespannt auf die Auflösung.


    Ich finde am faszinierendsten das mit den mehreren Persönlichkeiten und wie sie Kontakt zu Angie suchen. Ich kann es gar nicht richtig fassen und stelle mir das derzeit wie kleine Menschen in ihr vor, die ihr auf die Nerven gehen bzw. sie beeinflussen. Ich frage mich die ganze Zeit, ob jeder Mensch so etwas entwickeln kann?


    Im Buch wird ja diese Veranda mit den Schaukelstühlen beschrieben. Da halten sich immer die inaktiven Persönlichkeiten auf, soweit ich das verstanden habe. Und von dort aus gibt es ein Tor, durch dass man quasi Angies Körper übernehmen kann. Da es ja durchaus Persönlichkeiten unterschiedlichen Alters und Geschlechts gibt, ist die Vorstellung von kleinen Menschen gar nicht so weit hergeholt.



    Interessant finde ich es allerdings, dass Angela der Psychologin nun so vieles verheimlicht. Warum nur?


    Ich vermute, dass sie sich entweder schämt oder in gewisser Weise die Persönlichkeiten (v.a. Petze) schützen möchte. Petze scheint noch nicht so weit zu sein, dass sie mit anderen Leuten über ihre Erlebnisse sprechen kann.



    THEORETISCH kann so etwas jeder entwicklen. Allerdings ist so was sehr, sehr selten. Ich habe meinen Mitbewohner (Psychologie-Student, Ende Masterstudium) gefragt und er sagte, dass die Bücher uns einen anderen Eindruck vermitteln, aber schon eine weitere Persönlichkeit ist extrem selten. Mehr als eine ist also ein Härtefall und somit sehr unwahrscheinlich.


    Danke an deinen Mitbewohner für das Hintergrundwissen :winken:


    Ich gestehe, dass ich auch etwas anderes erwartet habe. Direkt vorm Schlafengehen werde ich das Buch auf jeden Fall auch nicht lesen können.


    Ich muss gestehen, ich habe ziemlich genau das erwartet :zwinker: Vor dem Schlafengehen lese ich das Buch zwar auch nicht, aber da es nur eine fiktive Geschichte ist, nimmt es mich jetzt auch nicht so sehr mit. :redface:


    Unser Gehirn ist schon wirklich ein Wunderwerk, unfassbar und zugleich auch echt gruselig, dass da tatsächlich völlig verschiedene Charaktere repräsentiert werden und dass die Informationen total abgeschirmt abgespeichert werden, so dass sie nicht ohne weiteres von einer anderen Persönlichkeit abgerufen werden können.


    Das hast du schön gesagt. Es ist wirklich gleichzeitig spannend und unheimlich.



    Ich denke mal, dass dann im Laufe der Zeit noch Engel hinzugekommen ist, der ihr überhaupt den Mut zum Widerstand und Mord? gegeben hat.


    Oder Engel gab es schon früher. Ich habe irgendwie das Gefühl, dass er der Beschützer von Petze ist. Er hat ja doch sehr wütend reagiert, als sie ihr Geheimnis offenbart hat.