Beiträge von MacOss

    Finde ich ja spannend, dass Ethan Hawke jetzt auch Bücher schreibt, weil ich ihn als Menschen und Schauspieler interessant finde. Er muss bloß aufpassen, dass er nicht in zu vielen schrottigen Actionfilmen mitspielt. Welche Filme mit ihm ich auf jeden Fall empfehlen kann, sind "Before Sunrise" mit Julie Delpy und die Fortsetzung "Before Sunset" (etwa 10 Jahre später).


    In Amerika scheint es auch nicht anrüchig zu sein, wenn Künstler zwischen den Genres hin- und herspringen, also Schauspieler anfangen zu schreiben (z.B. Carrie Fisher oder jüngst Miranda July) oder Musik zu machen (Juliette Lewis, Johnny Depp, Bruce Willis). Nach Ethan Hawkes Buch werde ich bei meinem nächsten Besuch im Buchladen jedenfalls mal Ausschau halten, Deine Rezi hört sich gut an... :smile:



    Einziger Kritikpunkt an diesem rundum tollen Buch, ist das Alter der beiden, vor allem bei Jimmy fand ich es teilweise unglaublich dass er wirklich schon dreißig ist. Manchmal hat er auf mich wie ein 18-jähriger oder maximal 25-jähriger gewirkt. Insgesamt habe ich aber Jimmys Kapitel deutlich lieber gelesen.


    Manche Menschen wollen eben partout nicht erwachsen werden. Was ich aber nicht schlimm finde, wenn man sich immer noch ein wenig Kindlichkeit bewahrt. Das kann zwar im Extremfall ziemlich schlimm werden, wenn die Betroffenen gar nicht mehr erwachsen werden wollen, überhaupt keine Verantwortung für sich und andere übernehmen können und ihr Leben nicht mehr geregelt bekommen. Bei Männern nennt man das "Peter-Pan-Syndrom". Darüber habe ich mal ein ganz interessantes Buch gelesen, weil ich dachte, ich wäre auch so einer. :zwinker: Aber nach der Lektüre habe ich festgestellt, dass ich doch relativ normal bin. :breitgrins:


    Obwohl ich es richtig gut gefunden hätte,es zur Abwechslung mal mit "niederen Instinkten" zu tun zu haben, nach 700 Seiten totaler Beherrschung und ohne Gefühlsausbrüche !!!


    Tja, aber nicht von Thomas Mann, der personifizierten Selbstbeherrschung. Das hätte sein Bruder bestimmt ganz anders geschildert...



    Naja, zum Glück hat er ihr nicht seinen Bleistift angeboten...... :redface:


    Aber Herr Oooberförster...:elch:


    MacOss: Ich habe ja von Photographieren und vor allem den Techniken „im Hintergrund“ so gar keine Ahnung, aber das klingt wirklich toll. Für weitere Bildbeispiele wäre ich wirklich dankbar, wenn Du da den ein oder anderen passenden Link finden würdest :winken:


    Hmm, ist gar nicht so einfach, auf die Schnelle ein paar Bildbeispiele aus dem Buch zu finden. Hier gibt es die offizielle Seite zum Buch mit dem täglich wechselnden "Photo of the Day". Das aktuelle Foto ist auch im Buch enthalten, und wenn ich die kleinen Bilder darunter so betrachte, so kommt ein Großteil davon ebenfalls im Buch vor. Es lohnt sich also bestimmt, diese Seite jeden Tag im Auge zu behalten. :zwinker:


    Das Googeln nach den Fotografen und meine Suche nach entsprechenden Internetseiten war aber bislang nicht sehr erfolgreich...
    Tim Rudman
    Wolfgang Moersch
    B.A. Bosaiya


    Morgen schaue ich noch mal in Ruhe weiter.



    P.S.: Gute Nacht Gretchen, Myriel und Nad. Und angenehme Träume - aber keine allzu dünnen nach dieser Lesenacht... :zwinker:

    Ich befinde mich gerade im praktischen Teil meines Buches, in dem für verschiedene Schwarzweiß-Papiere und Lith-Entwickler die unterschiedlichsten Entwicklungstechniken erläutert werden. Es ist erstaunlich, welche vielfältigen Errgebnisse möglich sind, von zart angehauchten, fast nebelhaften Bildern bis zu kräftigen, dunklen, überwiegend aus dunklen Schatten bestehenden Fotos. Und das ist mit so vielen schönen Bildbeispielen versehen, dass es eine wahre Wucht ist. :klatschen: Ich muss mal sehen, ob ich davon nicht ein paar im Internet finde, um sie Euch zu zeigen...


    Zurück zu meiner Anthologie "Mein Klassiker":
    Wenn ich schätzen sollte, würde ich sagen, dass ca. 2/3 - 3/4 der Beiträge durchschnittlich oder schlechter sind. Nur etwa jeder 3. oder 4. Beitrag erfüllt wirklich die Themenstellung, die mMn diese Antho hat, nämlich dass Autoren über ihre Erlebnisse mit Klassikern berichten. Der andere, größere Teil geht allgemein etwas auf das Lesen oder die Stellung von Autoren ein, manchmal auch nur auf Ausschweifungen in der Jugendzeit des Autors. So gesehen bin ich schon etwas enttäuscht.


    Puh - so eine Einschätzung hatte doch BigBen auch (hier). Schade, schade eigentlich. :sauer:



    P.S. Gute Nacht Pandora. :winken:


    Ja, gute Nacht, Pandora! :winken:

    So, ich bin wieder da, habe mich mit meiner Kanne Earl Grey aufs Sofa verzogen und mein Buch angefangen. Im ersten Teil wird zunächst kurz dargestellt, worum es sich bei dem Lith-Verfahren handelt. Das weiß ich zwar im Grunde schon und habe es selbst auch bereits zwei, drei Male ausprobiert, aber es ist interessant, es noch mal aus dem Munde von Tim Rudman zu "hören", einem unter SW-Laboranten angesehenen Lith-Spezialisten.


    Vielleicht für diejenigen unter uns, die nicht genau wissen, worum es bei dem Lith-Verfahren geht, hier eine kurze Erläuterung:
    Das Lith-Verfahren ist eine Methode der Entwicklung von Schwarzweißbildern mit einem "falschen", nämlich einem lithographischen Entwickler, der eigentlich nicht für die normale SW-Vergrößerung gedacht ist, sondern für die Entwicklung von hochkontrastigen Spezialfilmen, die eigentlich nur aus Schwarz und Weiß (ohne Graustufen) bestehen. Und dieser Entwickler - hochverdünnt bei der Entwicklung von SW-Papier angewandt - erzielt bei normalen SW-Negativen auf (geeignetem) normalem SW-Papier eine ganz eigene Bildwirkung, nämlich gesteigerte Körnigkeit, tiefe, satte Schatten, starke Kontraste und (je nach Papier) eine mehr oder weniger starke Färbung des Bildes. Leider verbraucht sich der verdünnte Lith-Entwickler während einer Vergrößerungssitzung ziemlich schnell, und so sind die Ergebnisse nie hundertprozentig reproduzierbar, und es ist immer wieder überraschend, was am Ende dabei rauskommt. Anton Corbijn, einer meiner Lieblingsfotografen, ist auch einer der Großen im Lith-Verfahren. Hier ein paar Beispiele auf seiner Internetseite: http://www.corbijn.co.uk/page_photo_brown.htm


    Tim Rudman schreibt im ersten Teil des Buches auch über die schlechten Nachrichten, die die Analog-Fotografen und -selbstentwickler in den letzten Jahren leider zuhauf heimsuchen: Aufgrund des Digitalbooms wird der Analogmarkt immer kleiner, und erst recht im SW-Markt gehen die Verkaufszahlen immer weiter zurück. So mancher Hersteller von Analogmaterialien hat sich bereits völlig aus dem SW-Markt zurückgezogen (z.B. Kodak bei SW-Papieren) oder ist pleite gegangen (Agfa). Das führt natürlich dazu, dass ein großer Teil der fürs Lithen geeigneten Papiere und Entwickler mittlerweile vom Markt verschwunden ist. Dennoch - und das ist die gute Nachricht - hat sich eine Handvoll engagierter kleiner Produzenten etabliert und sich mit feinen Analogmaterialien mittlerweile eine kleine Nische aufgebaut.


    So, jetzt werde ich aber weiterlesen, schließlich hinke ich hier etwas hinterher...
    Viel Spaß noch... :winken:

    Hallo zusammen,


    na, dann möchte ich auch mal mein Buch vorstellen, mit dem ich mich an der heutigen Lesenacht beteilige:


    Tim Rudman - The World of Lith Printing: The Best of Traditional Darkroom and Digital Lith Printing Techniques


    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Amazon-Kurzbeschreibung (leider auf englisch, da dies ein englisches Buch ist):
    Tim Rudman's first book on lith printing - a specialised method of photographic developing which produces exquisitely delicate prints that are easily coloured and enhanced - is recognised as the canonical work on the subject. Since it was published (by Argentum) in 1998, the technique has attracted a growing number of photographers. There have also been significant developments in materials and techniques for 'traditional' lith printing as well as the introduction of digital methods which simulate the process. This new book focuses on two main themes. Firstly, it updates the information in the original book on subjects such as papers and chemicals as well as introducing the new digital techniques, and, secondly, it provides a showcase for leading practitioners from all over the world who have been invited to submit samples of their work. Their submissions illustrate the 'Gallery' section and form a substantial part of the book, demonstrating what can be achieved by adopting a number of quite distinct approaches to lith printing, both traditional and digital, as well as explaining how the effects on display have been achieved.



    Ich werde aber noch nicht sofort zum Lesen kommen, da ich noch ein paar Filme entwickeln möchte und mir danach erst mal was zu futtern machen muss. Aber danach mache ich mir einen schönen Tee (bestimmt wieder einen Earl Grey) und geselle mich dann zu Euch. Bis nachher. :winken:
    M.

    Auf solche Gedanken komme ich bei diesem Buch einfach nicht :breitgrins:


    Nein, nicht wirklich. Du hast recht. :rollen:
    Damals war man(n) noch galant und hat sich Mühe gegeben, statt nur auffordernd mit dem Kopf zu nicken und zu fragen: "Zu mir oder zu dir...?"


    Höret und staunet! Ich habe soeben das 5. Kapitel beendet! :breitgrins: :trinken:


    O Jubel und Frohlocken! :jakka:



    Jedoch fand ich das Ende, bzw. die letzten 10 Seiten oder so ziemlich anstrengend zu lesen. Mein Französisch ist ziemlich eingerostet und so musste ich mich halb quälend (zum Benutzen eines Wörterbuches war ich zu faul) durch die Seiten kämpfen. So ungefähr wie Hans gesprochen hat, hab ich gelesen, also von dem her passt's ja eh! :rollen:


    Huch! :entsetzt: Hast Du etwa eine Ausgabe ohne Übersetzungsteil im Anhang? Ohne die komplette deusche Übersetzung des Dialogs zwischen Hans und Clawdia wäre ich völlig aufgeschmissen gewesen. So gut ist mein Französisch nicht, als dass ich das ohne Übersetzung verstanden hätte... :rollen:



    Jedoch war die Liebeserklärung von ihm ja wirklich phantastisch. Aber was erwartet man sich von einem Betrunkenen? Ich will ja nichts sagen, aber kennen wir diese spontanen Gefühlsausbrüche nicht alle? :breitgrins:


    Oh ja - und wenn's nicht Anfang des letzten Jahrhunderts gewesen wäre, hätten die beiden bestimmt irgendwann knutschend unterm Tisch gelegen... :breitgrins:

    Also ich fand das Buch extrem abschreckend. Ich habe das Buch als Heranwachsender gelesen, also vor etwa zehn fünfundzwanzig :breitgrins: Jahren, und bis heute habe ich plastisch die Szene vor Augen, in der Christiane F. schildert, wie sie sich in ihrem Zimmer einschließt (oder eingeschlossen wird?), um einen kalten Entzug zu machen, und wie unglaublich dreckig es ihr dabei geht und sie sich mit ihrer Draht-Haarbürste die Arme blutig kratzt.:entsetzt: Sowas fand ich damals wenig verlockend...

    Hm, schade. Das Buch liegt seit einigen Wochen auch auf meinem SUB. Ich finde die Idee des Fischer-Verlags, in seiner neuen Klassiker-Reihe jeweils eine thematisch passende Anthologie zu den monatlich wechselnden Themen herauszugeben, prinzipiell ganz prima. Aber dass gleich die erste ein Reinfall zu sein scheint, ist natürlich bedauerlich.:sauer: Da es so ein schmales Bändchen ist, werde ich es trotzdem lesen. Danke für die Rezi. :smile:

    Und wenn ich gewusst hätte, dass die "Zauberberg-"Lektüre solch ein Langzeitprojekt wird, hätte ich mich vorher um professionellen psychologischen Beistand bemüht...:breitgrins:



    Wenn ich mir so die Kommentare in anderen Threads durchlese, finde ich, dass wir eine Selbsthilfegruppe gründen sollten!


    :elch:


    Au ja! Wie wär's mit dem "Freundeskreis der aufgeschlossenen Teilnehmer anstrengender Leserunden", kurz: FATAL...? :breitgrins:

    Es gab schon andere "Skandalbücher", die sich mindestens ebenso gut verkauft haben, man denke an Wallraffs "Ganz unten", hat das irgendwas bewirkt?


    Bei mir schon. "Ganz unten" habe ich zu Schulzeiten gelesen, und ich möchte behaupten, dass diese Lektüre mein Sozialempfinden bis heute nachhaltig beeinflusst und Auswirkungen auf mein politisches und moralisches Denken gehabt hat.


    Ich denke aber, die Leser moralisch oder politisch aufzurütteln, ist nicht unbedingt die Absicht der "Feuchtgebiete", oder? Was mich an diesem Buch und insbesondere an dem Rummel darum stört: Ich habe das Buch zwar nicht gelesen, aber aus den Berichten darüber schließe ich, dass eine doch eher einfach gestrickte Geschichte garniert wird mit detaillierten und drastischen Schilderungen bestimmter Körperregionen und Sexualpraktiken, die so vielleicht selten in einem Bestseller zu finden sind. Und da scheint mir der Schockeffekt zu sehr im Vordergrund zu stehen, nur um des Schockeffektes willen. Wie bei Splatterfilmen, in denen die Handlung völlig nebensächlich ist, hauptsache es fliegen genügend Blut und Gedärm durchs Bild... (Die Anhänger/innen der "Feuchtgebiete" mögen mir diese Analogie verzeihen.:rollen: :breitgrins:)