Beiträge von Nina2401

    Diesen Satz kann ich sogar genau so unterstreichen und ich denke so sollte es auch sein: Eine lange Beziehung sollte echt ein "nach Hause kommen" darstellen und nicht Arbeit und Stress verursachen.


    So sollte es im Idealfall sein, aber leider sieht es in der Realität ja oft anders aus. So nach 30 ... 40 Jahren dominieren zwar nicht unbedingt Arbeit und Stress, aber oft Resignation und Frust. Die Aussage fand ich aber auch wunderschön :)

    Ja, das habe ich mich auch gefragt. Ich finde diese Lügen, die sie Godfrey erzählt hat, auch einfach nur furchtbar. Warum muss ich einen Menschen so schlecht machen, obwohl der gar nicht böse ist? Und bei einem Kind für solche Minderwertigkeitsgefühle sorgen. Unmöglich. :grmpf:


    Leider stellt Godfreys Mum da keine Ausnahme dar. Viele Frauen machen ihre Expartner vor den Kindern schlecht. Allerdings hat es nicht immer solche Auswirkungen wie bei Godfrey. Er entschuldigt ja alles mit seinem "bösen" Vater. Das war eine von vielen Sachen, die mich bei ihm sehr genervt haben.

    Eine Liebesgeschichte der völlig anderen Art


    „Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben“ fällt mir spontan zu diesem Buch ein. Schon das Vorwort des Autors hatte mich so erfreut, dass ich ganz hingerissen und sicher war, dass ich ein ganz besonderes Buch lesen würde. Besonders ist tatsächlich die Sprache, in der Gregory Sherl seine Geschichte verfasst hat. Viele schöne Sätze und Redewendungen, ja ich habe mich spontan verliebt in das Buch mit seinem trockenen Humor zwischen den Zeilen und seinen beiden skurrilen Hauptfiguren.


    Aber je mehr ich über Evelyn und Godfrey erfahre, umso verwirrter bin ich. Gregory Sherl lässt beide abwechselnd aus der Ich-Perspekive erzählen, jedes Kapitel trägt eine passende Überschrift - hier ist Gregory Sherl wirklich sehr kreativ - und den Hinweis, wer gerade an der Reihe ist. Dabei erfahre ich wichtige Dinge, aber auch viele belanglose Dinge, mit denen ich auch im Nachhinein nicht viel anfangen kann. Gregory Sherl lässt sich wirklich viel Zeit … zu viel Zeit, mir Evelyn und Godfrey vorzustellen. Evelyn mag ich auf Anhieb. Die etwas schrullige Bücherliebhaberin kommt auf die kuriosesten Ideen und hat ein sehr großes Herz. Auf der anderen Seite ist sie schon fast süchtig nach der perfekten Zukunft mit dem perfekten Mann. Da blieb mir zeitweise das Grinsen im Hals stecken.


    Godfrey wird auch sehr gut charakterisiert und er war mir sehr schnell suspekt. Genau so skurril wie Evelyn, aber das typische männliche Weichei, das mich im Verlauf der Geschichte doch sehr nervte. Überhaupt kommen die Männer in diesem Buch nicht gut weg und die meisten Frauen auch nicht. Die „Nebenrollen“ besetzt Gregory Sherl mit ebenso skurrilen Persönlichkeiten, allen voran Evelyns kleptomanische Freundin Dot, deren Humor allerdings vom allerfeinsten ist. Ich habe schallend gelacht, als sie Evelyn auf einem Picknicktisch im Park das Schwimmen beigebracht hat. Ja, es gab immer wieder wunderschöne und auch sehr lustige Szenen.


    Und dennoch konnte mich das Buch nicht vollends überzeugen. Das lag zu einem großen Teil an vielen unlogischen Details. Mir war eine lange Zeit nicht klar, in welcher Zeit diese Geschichte angesiedelt ist. Ich bin zunächst von der nahen Zukunft ausgegangen, denn eine Vergegenwärtigungsmaschine existiert nicht. Aber dann liefen Songs, die ich in den Achtzigern gehört habe. Das war für mich so unlogisch. Die Idee von dieser Vergegenwärtigungsapparatur fand ich zunächst sehr faszinierend. Aber dann wurde die ganze Prozedur so laienhaft beschrieben, dass ich mich in nostalgische Science Fiction Filme der 50er Jahre versetzt fühlte und das alles nicht mehr so recht ernst nehmen konnte. Und die eigentliche Liebesgeschichte von Evelyn und Godfrey blieb dabei leider auf der Strecke. Zwischen den Beiden geschah einfach zu wenig, es war zu viel Drumherum, was mich langweilte und verwirrte. Und so lässt mich dieses Buch mit sehr gemischten Gefühlen zurück.


    Skurril, verwirrend und utopisch präsentiert sich diese Geschichte als eine Liebesgeschichte der völlig anderen Art!


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:


    Oh ich bin die Erste, die in diesem Abschnitt etwas schreibt. Nun gut nach dem vorherigen Abschnitt war ich so derbe gespannt auf den Schluss, dass ich mich arg zurückhalten musste nicht schon gestern wie verrückt zu lesen.


    Ich wollte nicht immer die erste sein :breitgrins: Ne, im Ernst, ich bin schon seit ein paar Tagen fertig und je mehr ich darüber nachdenke, um so weniger gefällt mir das Buch :redface:


    Huch und dann die große Offenbarung: die Zukunftsvisionen sollen alle nicht echt sein. Hä was soll das denn jetzt mitten in der Geschichte? Wie konnten Godfrey und Evelyn sich dann sehen und was hat das überhaupt für unsere Pärchen alles zu bedeuten?


    Das habe ich auch überhaupt nicht verstanden ... und fühle mich damit auch ein bisschen veräppelt :rollen:



    Ich weiß nicht so genau, aber beim Schluss hat mir so ein bisschen was gefehlt, auch wenn ich es gerade nicht benennen kann. Zumindest habe ich mich gut unterhalten gefühlt.


    Ich fand den Schluss dann auch etwas abrupt, obowhl ich gar keine große Lust mehr auf die Geschichte hatte ...

    Madge hat tatsächlich das Handy und schreibt wirklich blöde SMS. Ich finde, das passt irgendwie gar nicht zu ihr. Vielleicht habe ich aber auch ein völlig falsches Bild von ihr.


    Bart ist genau so ein Weichei wie Godfrey, scheinbar kann er sich auch nicht wirklich durchsetzen gegen Amy. Absolut lächerlich, dass er noch nicht mal entscheiden kann, ob Godfrey ein Kissen zum Schlafen bekommt.


    Das Treffen mit seinem Vater fand ich rührend. Aber hätte er sich nicht in der Realität einfach auf die Suche machen können?


    Der Kreis schließt sich dann im Club Q, wo alle aufeinander treffen. Aber das ist nicht genug, Evelyn will dann auch noch erfahren, was gewesen wäre, wenn ihre Schwester nicht gestorben wäre. Das war mir ehrlich gesagt zu viel des Guten. Und als Godfrey sich dann in Dr. Chins Praxis zu ihr gesellt hat, war ich komplett verwirrt. Ich finde Zeitreisen zwar interessant, aber wenn sie nicht gut erklärt werden, sehr verwirrend. Und genau so ging es mir hier. Für mich bleiben einfach zu viele Fragen offen. Und das Ende hat mir auch nicht wirklich gefallen …

    Und genau das empfinde ich auch als "unreif" oder vielleicht besser ausgedrückt, unüberlegt. Natürlich sollte er sich seinen Berufstraum erfüllen. Aber den Job hinschmeißen und erst mal gar nix haben? Wovon will er denn in der Übergangszeit leben? Vielleicht bin ich da einfach zu realistisch und bodenständig :breitgrins:


    Über seine Mutter musste ich mich ja jetzt richtig ärgern. Da erklärt sie Godfrey, was er doch für einen furchtbaren Vater hätte, aber nachdem Brief habe ich ja nicht das Gefühl, dass der Vater wirklich so schlimm ist. Das ist auch etwas, was ich gut finde, dass Evelyn die Erste ist, die ihm auch mal sagt, dass seine Abstammung nichts Schlechtes sein muss. Furchtbar, wie alle ihm erklären, dass er von einem "Tier" abstammen würde. So was macht mich echt wütend. :grmpf:


    Das fand ich auch sehr ärgerlich. Godfrey hatte sich ja schon damit abgefunden, auch so ein "Tier" zu sein. Aber so etwas ist ja leider realistisch. Es ist eine Sache, übre den Ex abzulästrn. Aber seinem Kind dann einreden, dass es die negativen Eigenschaften dieses Elternteil geerbt hat, das geht gar nicht ...

    Irgendwie kann ich mir nicht richtig vorstellen, in welcher Zeit dieses Buch spielt. Erst dachte ich, in der nahen Zukunft, weil es ja so eine Apparatur nicht gibt. Dann wiederum höre/ lese ich von Songs und Bands, die ich in den Achtzigern gehört habe. Das passt für mich irgendwie nicht …


    Allerdings entdecke ich immer wieder Satzkreationen, die ich einfach nur schön finde und dafür mag ich das Buch sehr. Allein schon die Überschrift auf Seite 251 „Der Geruch von Glück“.


    Das Spiel „Alles Bullshit“ fand ich sehr amüsant, auf die Idee muss man erst mal kommen. Die Freundschaft zwischen Dotty und Evelyn finde ich sehr entzückend und Dotty sehe ich nicht mehr so negativ. Das Klauen finde ich zwar nach wie vor doof, aber irgendwie mag ich sie mittlerweile, sie hat echt coole Ideen.


    Godfrey hat tatsächlich den Mumm, Evelyn zu besuchen. Die Idee mit den Steinchen fand ich zwar ein bisschen albern, aber das passte zu Godfrey. Die Klingel wäre ja zu einfach gewesen. Aber Evelyn gefällt es. Ich weiß nicht, beide wirken auf mich so unreif, vielleicht passen sie ja deshalb so gut zusammen. Die gemeinsame Nacht hat mich ein bisschen an „Zwei an einem Tag“ erinnert.
    Laut los lachen musste ich bei Evelyns Schwimmübungen auf dem Picknicktisch. So bescheuert und gleichzeitig lustig.
    Warum Godfrey jetzt aber total ausflippt und seinen Job hinschmeißt ohne etwas Neues zu haben? So allmählich kann ich Madge verstehen, dass sie ihn so gängelt. Godfrey fordert das ja förmlich heraus mit seinem Verhalten. Ich könnte ihn weiterhin schütteln.


    Die letzten beiden Sätze in diesem Abschnitt fand ich wunderschön!!


    Ich war schon lange nicht mehr so hin und hergerissen mit einem Buch ...


    Alles in allem begeistert mich das Buch nicht wirklich. Einige Ansätze von Godfrey finde ich ganz lustig, aber manchmal bringt er auch so dämliche Sachen, dass auch ich schon die Augen verdrehen muss. Und diese krampfhafte Suche nach "dem / der " Richtigen finde ich echt anstrengend.
    Obwohl ich sagen muss, dass mir gut gefällt, dass jetzt sowohl bei Evelyn, als auch bei Godfrey jeweils der andere immer unangemeldet im jeweiligen Zukunftsszenario auftaucht. Doch noch ein Appell an die"zufällige" Liebe? :breitgrins:


    Anstrengend trifft es perfekt. Auch meine Begeisterung schwindet immer mehr. Godfrey ist durch seine Art genau so anstrengend wie Evelyns krampfhafte Suche ... Dieses Autauchen ist bestimmt der angekündigte Systemfehler. Wenn das die Aussage von diesem Buch werden wird, ist der Weg dahin aber sehr ... anstrengend ... für mich als Leser ;)


    Interessant fand ich übrigens die Aussage von dieser Tina. Tauchen denn die Typen dann in der Zukunft tatsächlich auf? Denn diese Aussage von ihr, dass Godfrey bereits der 4. ist, der auftaucht, fand ich dann doch seltsam?


    An die Stelle kann ich mich gar nicht mehr erinnern. Wo stand das?

    Godfrey enttäuscht mich sehr, hat er denn gar keine eigene Meinung? Und wenn, dann kann er sie nur unter Alkoholeinfluss äußern? Sein Auftritt auf der kleinen Party war schon witzig und ich dachte, na endlich! Aber wie viele Flaschen Bier waren dafür notwendig. Und es war ja klar, dass er jetzt den Gewinner Bon bekommt. Obwohl ich das auch ein bisschen … lächerlich finde. Aber es passt zu seiner Schrulligkeit. Ob er den Mut aufbringt, bei Evelyn anzurufen?
    Seine Vergegenwärtigung mit Evelyn fand ich auch sonderbar. Sie zeigte ihm zwar, dass die beiden sich sehr gut verstehen und immer noch lieben, aber den Film an sich fand ich Quatsch.
    Die Filme mit seinen Verflossenen fand ich dagegen sehr lustig.


    Madge ist doch eigentlich sehr taff, warum beendet sie die ganze Sache mit Godfrey nicht einfach. Sie behandelt ihn nicht wie einen Mann sondern wie ein Kind. Und scheint die Lektion, dass man Menschen nicht ändern kann, noch nicht gelernt zu haben. Vielleicht genießt sie es aber auch, Macht über Godfrey ausüben zu können und ihn ständig zu maßregeln. Der arme Kerl klammert sich ja an jeden Strohhalm …


    Evelyn ist da schon sehr viel konsequenter. Sie lässt Adrians letzten Versuch an sich abprallen, obwohl sie ja noch Gefühle für ihn hat. Und sie erkennt, dass sie ein Junkie ist. Dieses Kapitel hat mir besonders gut gefallen, vor allem diese Stelle (S. 225): Ich weiß, dass das Leben Anforderungen an einen stellt. Man soll etwas hergeben, was man nicht hergeben möchte … Für solche Sätze liebe ich das Buch.


    Und … bandelt Madge jetzt mit Adrian an? Och nö, das würde mir nicht gefallen …

    SABO


    Nein, das sind keine Visionen, sondern tatsächlich Filme. Und geworben wird nur für Produkte von Dr. Chin. Die anderen Dinge sieht man ja nur verschwommen, weil es Ärger gegeben hatte. Also so habe ich es verstanden.

    Guten Morgen :)


    Ist Evelyn wirklich süchtig nach der Zukunft? Dr. Chin hat sie da wohl durchschaut und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass man danach süchtig werden kann. Es gibt ja auch Leute, die keine Entscheidung ohne ihre Kartenlegerin treffen.


    Die Hintergründe / Familien sind sowohl bei Evelyn als auch bei Godfrey etwas merkwürdig. Evelyns Eltern sind so distanziert, was sie aber scheinbar akzeptiert hat. Godfrey macht sich sehr abhängig von seinen Eltern und auch von Madge. Als er so spät nach Hause kommt und sie durch sein Verhalten unbedingt wecken will, das fand ich einfach nur lächerlich. Er ist schon ein Weichei. Ich mag Godfreys Humor sehr, aber als Mann ist er eine einzige Katastrophe.
    Und wann merken die Beiden endlich, dass sie nicht zusammen passen? Madge scheint ja schon auf dem Weg zu sein, aber Godfrey? So richtig witzig fand ich seinen Traum.


    Was ich nicht so ganz verstanden habe, war die Vergegenwärtigung, bei der Evelyn Godfreys Namen hat eintragen lassen. Was sollte ihr das denn sagen? Oder war das schon ein Systemfehler?


    Und Evelyns Freundin Dot ist mir suspekt, passt aber zu der etwas schrulligen Evelyn. Aber ob Evelyn und Godfrey so gut zusammen passen würden? Da bin ich mir nicht so sicher ...


    Ich bin gerade nicht mehr ganz so begeistert, weil ich momentan nicht weiß, wo die Geschichte hin will und was der Autor mir gerade erzählen will. Gut, ich lerne Evelyn und Godfrey immer besser kennen, aber manches erscheint mir ... sinnlos ...


    Sie müsssen sich ja auch so ein komisches Ding auf den Kopf setzen. Vielleicht funktioniert das nicht, wenn sie normal angezogen sind und z. b. Metall an ihren Kleidungsstücken haben. Werden nicht alle Markennamen in den Filmen verwischt angezeigt und die in den Werbepausen läuft nur Werbung, die sich auf Dr. Chin bezieht?


    Vielleicht aus Datenschutzgründen? Oder weil dann identische Filme ablaufen würden, mit dem das System nicht klar kommt?

    Danke schön für eure Genesungswünsche!


    Ich glaube, wenn man sich hundertprozentig sicher ist, würde man die Praxis von Dr. Chin nicht aufsuchen. Aber wenn Zweifel da sind, dann ist das schon eine Option, die ich auch für mich nicht ausschließen würde.


    Richtig vorstellen kann ich mir auch nicht, wie das funkoniert, aber genau das fasziniert mich an Geschichten, die in der nahen Zukunft spielen :)

    Guten Morgen,


    da ich mit ner blöden Bronchitis die Couch hüten muss, habe ich gestern schon mal angefangen und bin jetzt schon hin und weg.


    Ein Vorwort löst bei mir selten Begeisterungsstürme aus, aber das hier fand ich so nett und es macht mir den Autor so sympathisch. Und das bestätigt sich auch nach den ersten Seiten. Der Schreibstil gefällt mir richtig gut und das Thema finde ich sehr spannend. Ich mag den trockenen Humor, den ich zwischen den Zeilen entdecke, sehr!


    Die Bücherliebhaberin Evelyn mag ich auf Anhieb – ist ja eigentlich klar :) So eine schöne Idee, das Ende von Klassikern neu zu erfinden. Da musste ich schmunzeln. Und Buchläden machen sie nervös (S. 44) So habe ich das noch gar nicht gesehen. Und bekomme direkt ein schlechtes Gewissen, weil nicht jedes Buch bei mir bleiben darf. Ich finde Evelyn so schön charakterisiert, ein bisschen schrullig und total liebenswert. Aber ob das so eine gute Idee ist, sich von diesem Apparat so beeinflussen zu lassen? Aber auch das passt zu ihr.


    Godfrey, der mir auch sofort gefallen hat, ist da schon etwas skeptischer. Er lässt sich so gängeln von Madge. Mich hat Madge von Anfang an genervt, aber Godfrey scheint das nicht zu merken. Es wäre ein großer Fehler, mit ihr zusammen zu bleiben und wohin das führen würde, haben wir ja nun mit ihm zusammen entdeckt. Da musste ich wirklich schallend lachen. Und das war nur eine von vielen Szenen, die mir so gut gefallen haben. Leider kann ich nicht alle hier aufschreiben, denn es sind so viele. Ich habe mich jetzt schon in das Buch verliebt.


    Wann spielt das Buch? Ich denke mal irgendwann in der nahen Zukunft. Die Beschreibung von Dr. Chins Laden und auch die „Klauseln“ erinnern mich irgendwie an nostalgische Science Fiction Filme, die ich mir sehr gerne anschaue. Und dann dieser Humor, einfach genial.

    Die Suche nach der Wahrheit


    Ich liebe es sehr, wenn Geschichten mich überraschen und das ist Zoë Beck mit ihrem neuen Thriller perfekt gelungen. Ich habe schon einige Bücher von ihr gelesen, die mir alle gefallen haben. Aber dieses hier wird wohl mein Favorit werden.


    Zoë Beck erzeugt auf ihre ganz eigene Art eine Atmosphäre, die ich hier schon fast geheimnisvoll nennen möchte. Gefesselt war ich von Anfang an … und gespannt. Denn ich wusste lange Zeit gar nicht, wo sie mich hinführen will.


    Mit Emma Vine (Em) schickt sie eine Hauptperson ins Rennen, die auf den ersten Blick recht unsympathisch wirkt. Eine junge Frau aus reichem Haus, oberflächlich und arrogant. Aber schon sehr bald darf ich hinter die Fassade von Emma blicken und ziemlich schnell habe ich meine Meinung über sie geändert. Emmas Fassade bröckelt so nach und nach. Daran nicht ganz unschuldig ist ihr Ausflug nach Brixton Hill. Das „Schwärzeste Viertel“ der britischen Hauptstadt ist nicht nur Namensgeber sondern auch der Hauptschauplatz in diesem sehr intelligent aufgebauten Thriller. Emma lernt so nach und nach eine ganz andere Welt kennen und der Blick über den Tellerrand ist äußerst schmerzhaft.


    Die Geschichte umfasst einen Zeitraum von gut einem Monat und ich begleite die ganze Zeit Emma auf der Suche nach Antworten und nach sich selbst … bis auf ein paar Ausnahmen. Denn Zoë Beck stellt in eigenen Kapiteln so nach und nach ein paar Personen vor, die Emmas Weg kreuzen. Sehr interessant fand ich die Kapitel über Angst und Stalking, zwei sehr wichtige Themen in diesem Buch. Durch den minimalistischen Schreibstil von Zoë Beck gingen mir diese Kapitel ganz besonders unter die Haut.


    Auch dieses Mal schafft es Zoë Beck auf ihre unvergleichliche Art die richtigen Stimmungen zu erzeugen. Nicht nur die Straßen von Brixton Hill, in denen der Tod von Maggie Thatcher gefeiert wird, werden vor meinen Augen lebendig. Daneben gibt es eine ordentliche Dosis Sozialkritisches … genau so viel, wie diese Geschichte verträgt.


    Wer blutige und atemberaubende Thriller sucht, ist bei Zoë Beck falsch. Sie ist die Meisterin der hintergründigen, der atmosphärischen Spannung, die wie ein feiner Nebel durch die ganze Geschichte wabert.


    5ratten

    Auch mir hat das Buch sehr gut gefallen. Ich habe es leider alleine gelesen, in der Leserunde gab es bestimmt viel zu diskutieren ;)


    Tragisch!


    Tragisch ist für mich das Wort, dass diese Geschichte am besten beschreiben kann. Tragisch ist die Vergangenheit von Charlotte, die ihr ein Weiterleben in ihrer Heimatstadt Berlin unmöglich macht. Tragisch ist die Geschichte von Tom, dessen humorvoller und intelligenter Geist vom Tod seiner Frau überschattet wird und tragisch sind die Vorkommnisse in Chalk Hill.


    All das verbindet Susanne Goga zu einem historischen Roman, der sich bei all der Tragik wunderbar lesen lässt. Ich mag Geschichten, die im alten England spielen und Susanne Goga hat die etwas neblige Atmosphäre perfekt eingefangen. Alte dunkle Häuser, das stürmische Wetter, etwas verknöcherte Hausdamen, der arrogante Snobismus der Oberschicht. All das erwartet Charlotte in ihrer neuen Heimat. Und Tom, den ich vor ihr kennen lernen darf. Ausgestattet mit einem köstlichen Humor verfasst er Theaterrezensionen und ich musste mehr als einmal über seine Kreationen schmunzeln.

    Zunächst konnte ich mir gar nicht vorstellen, wie die Beiden aufeinander treffen, aber dann nahm die Geschichte eine Wendung, mit der ich nicht gerechnet hatte und die mich sehr überrascht hat. Alles ist sehr geheimnisvoll, aber Charlotte ist so hartnäckig und ich kam aus dem Staunen nicht mehr heraus, je näher ich mit Tom und Charlotte der dunklen Wahrheit über Lady Ellen kam. Damit hat Susanne Goga mich überrascht und macht so ihren Roman zu einem Buch, das ich nicht so schnell vergessen werde. Ich hatte die übliche Geschichte um ein Familiengeheimnis erwartet und habe so viel mehr bekommen. Denn das Thema ist sehr aktuell und hat mich sehr nachdenklich gemacht.


    Geheimnisvoll, tragisch und fesselnd bis zum Schluss!


    5ratten