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Nur, will man ihm das jetzt bis zu seinem Tod vorhalten? Darf sich jetzt dieser Mann nun niemals
mehr zu einer moralischen Frage äußern oder anderen ihre Fehler vorhalten?
...
Wenn es darum geht über andere zu richten, aber unsere eigenen Fehler außen vor zu lassen,
sind wir Deutschen offensichtlich Weltmeister.
Es geht nicht darum Grass zu richten. Es geht darum, dass jemand, der seine eigene NS Vergangenheit verschwiegen hat, als moralische Instanz versagt hat und
deshalb ungeeignet ist auf andere mit dem Finger zu zeigen und ihnen Vorhaltungen zu machen.
Zu Mal es nach wie vor ein Junge von 17 Jahren war und kein Erwachsener der damals im Krieg war, es wird immer so getan als ob er weiß gott was vertuscht hätte, aber er war sehr jung und grade hier kann man sich noch ändern. Und wer seine Romane gelesen hat, wusste sowiso das hier jemand schreibt der nicht einfach so auf seine Themen kam... Ich finde es wird hier in keinem Verhältnis geurteilt.
Für mich ist Grass aus anderen Gründen kein Vorbild. Er meldet sich immer dann zu Wort wenn eigentlich schon alles gesagt ist und plustert sich gerne als Moralist auf. Immer dann wenn er mal wieder Aufmerksamkeit braucht. Das ist für mich nicht glaubwürdig.
Eben. Er war 17. Und deshalb hätte ihm auch niemand einen Strick daraus gedreht, wenm er sich geoutet hätte. Aber dieser Makel hätte nicht zu seinem
ikonenhaften Selbstbild gepasst. Er wäre dann eben auch einer der vielen gewesen, die mit dabei waren und nicht der, der über den Dingen steht.
Es war doch Grass, der immer wieder die Bewältigung der Vergangenheit eingeklagt hat. Nur er, der Nobelpreisträger, hat selbst dann 60 Jahre zu seinem Geständnis gebraucht.
In den 60er Jahren erwähnte er es in einem Interview...
In einem Interview erwähnt? Welches Interview wäre das denn?
VG Helmut
Nachtrag:
Anubis - Du hast recht, leider.
http://gaebler.info/politik/grass_vergangenheit.htm#22