Beiträge von helmutp

    Noch zu Schulzeiten, als ich meine Freude an Büchern entdeckte, stand Suhrkamp für mich für allerbeste Qualität.


    Auch bei Autoren, die man vielleicht damals noch nicht kannte, konnte man mit diesem Qualitätssiegel einen Kauf riskieren.
    Es wäre sehr schade, wenn das jetzt auf dem Altar der Egoismen geopfert würde.



    Kann denn Barlach dann nicht auch einen Schritt zur Rettung machen?


    Vermutlich ist das bei zwei großen und in ihrer Eitelkeit verletzten Egos nicht möglich.


    VG Helmut


    Aber das sind genau die Leute, die Bücher bei großen Buchhäusern kaufen, sie ohne Knick durchlesen und dann zurückbringen um das Geld wieder einzustreichen... Auch schon erlebt, und das waren Leute mit viel Kohle.


    Ja, solche Leute gibt es leider. Das sind auch jene, die sich darüber aufregen, wenn E-Books mit Kopierschutz ausgeliefert werden und sie keine "Privatkopie" für 450 Bekannte ziehen können ;)


    VG Helmut

    Gelesen:


    01. Goethe: Die Leiden des jungen Werthers +
    02. Goehte: Die Wahlverwandtschaften +
    03. Hoffmann: Die Elixiere des Teufels ++
    07. T. Mann: Buddenbrooks ++
    08. H. Mann: Professor Unrat o
    09. Hesse: Unterm Rad o
    10. Musil: Die Verwirrungen des Zöglings Törleß +
    11. Kafka: Der Proceß +
    12. T. Mann: Der Zauberberg ++
    18. Grass: Die Blechtrommel o


    Was fehlt? Schwierig. Vielleicht Rilkes "Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge". Meine Lektüre ist aber schon zu lange her, als dass ich das mit bestem Gewissen hier aufnehmen wollte.


    VG Helmut

    Bücher kaufe ich fast grundsätzlich in der Buchhandlung bei mir im Viertel. Meine Buchhändlerin kennt meinen Geschmack mittlerweile ziemlich gut und hat eine ziemlich gute Trefferquote bei ihren Emfehlungen. Außerdem kann man auf der Webseite der Buchhandlung Bücher bestellen und dann meist schon am nächsten Tag abholen. Das ist aber der kleine Luxus, wenn man zu Fuß nur 5 Minuten zur nächsten Buchhandlung hat. Würde ich irgendwo auf dem Land leben dann wäre meine Buch-Bestellquote bei Amazon deutlich höher.


    Diese ganze Negativ-Kampagne gegen Amazon, die mit den Berichten über die Arbeitsbedingungen der Leiharbeiter begonnen hat, finde ich mittlerweile ermüdend und teilweise unredlich. Unredlich deshalb, weil sie meinem Bauchgefühl nach von jenen Leuten geschürt wird, die durch den Aufstieg von Amazon viel zu verlieren haben. Nein, ich bin grundsätzlich kein Freund von Monopolisten. Und Ja, Amazon hat eine viel zu dominierende Stellung im Buchmarkt. Aber das ist in erster Linie auf ein völliges Versagen der Konkurrenz zurückzuführen. Die großen Medienkonzerne, die jetzt unter den Aktivitäten von Amazon ächzen, waren schon große Medienkonzerne, als Amazon noch eine Garagenfirma war.


    Natürlich ist es ein Unding, wenn mit Leuten so umgegangen wird und natürlich gehört das schleunigst geändert. Aber leider kommt das eben in allen gewinnmaximierenden Unternehmen vor, sprich in allen Konzernen. Das liegt einmal daran, dass wir immer alles noch billiger haben wollen und andererseits die Firmenlenker ihren Kragen nie voll bekommen. Ich muss wohl nicht an die Schlagzeilen von vor wenigen Wochen erinnern, wo hunderte Frauen in Nähereien in Bangladesh verbrannt sind, weil die Kunden nicht bereit waren zwei Cent mehr pro T-Shirt zu bezahlen, mit denen bessere Sicherheitseinrichtungen möglich gewesen wären. Und eigentlich dürfte man gar nichts mehr online bestellen, denn die Arbeitsbedingungen der Auslieferer von DHL und Hermes sind sicher auch nicht gerade paradiesisch. Und wenn man das konsequent zu Ende denkt, dann dürfte diese Plattform nicht weiterbestehen, denn zu ihrer Pflege sind Computer nötig, die mit hoher Wahrschenlichkeit irgendwo im chinesischen Hinterland unter katastrophalen Arbeitsbedingungen und zu Hungerlöhnen gefertigt werden.


    Fazit: ich kaufe weiter bei Amazon, aber hauptsächlich Elektrogeräte und versuche nebenher meine kleine Buchhandlung damit zu unterstützen, dass ich alles rund ums Buch über sie beziehe.


    VG Helmut


    Vielleicht lese ich ja unwissentlich den einen oder anderen Klassiker von morgen? :breitgrins:


    Möglicherweise :winken:



    Ich muss wohl davon ausgehen, dass ich nicht intellektuell genug bin, mich aus eigenem Antrieb mit klassischer Literatur zu befassen. Das werden die Klassiker überleben. Und ich auch.


    Mir geht dieses elitäre Getue um Literatur grundsätzlich auch ziemlich auf die Nerven. Das finde ich insofern schade, weil durch dieses Gehabe der eine oder andere von schönen Büchern abgeschreckt wird.


    Vielleicht ist ein Merkmal eines Klassikers einfach, dass sich sein Inhalt zu allen Zeiten recht einfach erschließt. Shakespeare beispielsweise hat für zahlendes Publikum geschrieben, deshalb einfach. Hätte er Romeo und Julia affektiert herumschwurbeln lassen, dann hätte er bei der Premiere Tomaten an die Rübe bekommen und wir hätten keinen Klassiker. Vielleicht ist es so einfach.


    VG Helmut


    Mir fehlen die großen Themen und Epen und ich vermute auch nicht, dass es viele Veröffentlichungen der letzten 20 Jahre schaffen werden, in die Annalen der großen Literatur einzuziehen.


    Naja, das ist nicht unbedingt ein Phänomen der Literatur, sondern generell unserer Zeit. In der Musik ist es ähnlich. Das Geträllere die Charts rauf und runter wird man zu 99% in 10 Jahren auch nicht mehr hören. Man wird aber immer noch oder wieder John Lennon hören oder Abba. Ein Musiker, den ich kenne, meinte neulich: Musiker, die man vor drei Jahren schon gehört hat, hat man auch vor 20 gehört. Ich wollte erst widersprechen, dann wußte ich aber nicht, was ich sagen sollte, weil ich es eigentlich genauso sah. Es ist ja alles auf schnellschnell gebürstet. Schnelle Kasse. Nur nichts Ungewohntes ausprobieren. Auf keinen Fall experimentieren. Und das sieht man den Produkten eben auch an.


    In den Spiegel Top 10 ist selten ein Buch, das mich ruft. Vielleicht wird man in 100 Jahren im Rückblick unsere Zeit nicht als die charakterisieren, in der die Leute blöder und oberflächlicher waren, sondern als die, in der die Tricksereien und Manipulationen am ausgeklügeltsten gewesen sind.


    VG Helmut

    Dann den Zarathustra von Nietzsche?


    Ich würde den Zarathustra gar nicht als Zyniker bezeichnen. Er geht doch erstmal los, um die Leute zu bekehren. Nachdem ihn die Nazis so vereinnahmt haben ist es auch schwer, Nietzsche mit ins Boot zu holen. Aus heutiger Sicht sind seine Ansichten teilweise purer Sozialdarwinismus.


    Groucho Marx ist ein Zyniker, aber der ist eben kein Romanheld.


    LG Helmut

    Hallo zusammen,


    gestern bin ich mit einem Freund allgemein auf Romanfiguren zu sprechen gekommen.


    "Welche sind die, die Dir im Gedächtnis geblieben sind aufgrund ihrer Schlagfertigkeit oder ihrer schrägen Sicht der Dinge?"


    Der Butler aus "Was vom Tage übrig blieb" ist sehr präsent in meinem Kopf, aber eben vielleicht wegen des Films. Aber zynisch ist der auch nicht. Candide? Da ist eher der Autor zynisch, während der Held eher naiv daherkommt.


    Welche Romanhelden mit einer ganz besonderen Sicht der Welt sind denn in Eurem Kopf präsent geblieben?


    LG Helmut

    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Nobelpreisträger Kahneman erklärt in "Schnelles Denken, langsames Denken" wie menschliches Denken funktioniert,
    wie Entscheidungsprozesse in unserem Innersten ablaufen und welchen Irrtümern wir immer wieder aufsitzen.


    Das alles beschreibt er in einem angenehmen Erzählstil mit einprägsamen und teils verblüffenden, nachvollziehbaren Beispielen. Unbedingt lesen.


    VG Helmut


    EDIT: Betreff angepasst. LG, Saltanah


    Es gibt meines Wissens recht viele einsame Menschen, oder Menschen, die nicht wissen, was sie so am Tag machen sollen, die ihre Zeit in Einkaufszentren, Möbelhäusern, Kaufhäusern usw. verbringen


    Keshia - da hast Du leider recht. Ich denke auch nicht, dass Hugendubel mit Leuten, die diesen großen Buchladen als sozialen Treffpunkt sehen, ein Problem hat. Im Gegenteil sind die großen Sitzecken gerade dafür ausgelegt.


    Du hast bestimmt auch nie Hausverbot in einer Buchhandlung bekommen, auch wenn Du oft nichts gekauft hast, oder? Habe ich selber auch nie, obwohl ich in meiner Jugend, als ich sehr wenig Geld hatte, fast täglich in der einen Buchhandlung meines damaligen Wohnortes war und nicht immer was gekauft habe.


    LG Helmut


    Wer Recht hat und wer nicht ist Ansichtssache, aber eines kann ich ganz klar sagen: Wenn jemand ein Jahr lang täglich in meine Buchhandlung kommen würde, immer nur lesen und nie was kaufen würde, den würde ich über kurz oder lang auch vor die Tür setzen.
    Immerhin leben die Buchhandlungen von zahlenden Kunden und nicht von denen die stundenlang in Büchern blättern.


    Katrin


    Das sehe ich ganz genau so. Wobei ich mir nicht mal vorstellen kann, dass Hugendubel jemanden vor die Türe setzt, der nur in Ruhe liest, dabei die Bücher pfleglich behandelt und sich auch ansonsten nicht daneben benimmt. Unabhängig davon ist Hugendubel aber eben keine Bibliothek, sondern ein Wirtschaftsunternehmen.

    Was da im Detail vorgefallen ist weiß ich natürlich nicht. Aber allein die Tatsache, dass eine für den Rest der Welt unwichtige Sache in die Zeitung gebracht wird, spricht m.E. Bände.

    LG Helmut

    Hallo zusammen,


    vielen Dank für die vielen Antworten. Ich bin einigermaßen erstaunt darüber, dass doch relativ viele zumindest hin und wieder auf einem Redaer lesen.


    Ich hätte gedacht, dass das weniger sind. Begründen kann ich das nicht, ist eher ein Bauchgefühl.


    LG Helmut

    Hallo zusammen,


    den Begriff Holzbuch finde ich eigentlich doof, aber er passt bei Vergleichen mit dem ebook.


    Mich würde mal interessieren, in welchem Ausmaß die Leserinnen und Leser dieses Forums ebooks wählen. Ist das bei Euch nur eine Ausnahme oder lest ihr beinahe alles nur noch auf Eurem Reader? Oder liegt Euer Leseverhalten irgendwo dazwischen?


    Ich für mich habe nach dem Kauf meines Kindle festgestellt, dass ich gerne Bücher, die ich ansonsten als TB gekauft hätte, mir jetzt lieber als ebook besorge, falls verfügbar. Bei Paperbacks sieht es schon anders aus. Schöne Hardcover und Sachbücher (bei mir die Programmierung) kaufe ich wie gewohnt. Das wird durch den Reader nicht weniger.


    LG Helmut

    "Unser Mann in Havanna" war nach "Der dritte Mann" das zweite Buch von Graham Greene, das ich gelesen habe.


    Es entlarvt die geheimnisvolle Welt der perfekten, gerissenen Agenten als Sammelbecken naiver und gleichzeitig skrupelloser Dilettanten.


    Der Geheimdienst in London ist begeistert über die Pläne angeblicher Militäranlagen, die doch in Wirklichkeit nur verfremdete Staubsaugerpläne sind. Das hätte Loriot nicht schöner erfinden können.

    Hallo zusammen,


    ich wollte Euch heute ein Buch vorstellen, über das ich zufällig gestolpert bin. Es handelt sich um Beryl Markhams "Westwärts mit der Nacht".


    Inhalt
    Afrika im ersten Drittel des vorigen Jahrhunderts. Genauer gesagt Britisch-Ostafrika, das heutige Kenia, in der zur Ende gehenden Kolonialzeit. "Westwärts mit der Nacht" ist der Lebensbericht einer Frau, die als vierjähriges Mädchen aus England nach Afrika kam und den größten Teil ihres Lebens dort verbrachte.
    Als Kind geht sie mit den Eingeborenen auf die Jagd, als junge Frau arbeitet sie als Pferdetrainerin und schließlich als Pilotin und Kurierfliegerin. 1936 wurde sie durch ihren Flug über den Atlantik von Ost nach West weltberühmt.


    Meine Meinung
    Selten hat mich ein Buch über Afrika so gefesselt und die Beschreibungen dieser versunkenen Welt des kolonialen Afrikanischen Hinterlandes. Wer Blixens "Jenseits von Afrika" mag, der wird an "Westwärts mit der Nacht" ebenso seine Freude haben. Wobei Beryl Markhams Leben viel abenteuerlicher ist als das der Baronin.


    Leider ist das Buch vergriffen und nur noch in wenigen gebrauchten Exemplaren lieferbar. Greift zu!


    LG Helmut


    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Ich finde dieses Buch einfach nur so wunderbar! Schön das es dir auch gefallen hat!!


    Was passiert am Ende unsres Lebens? Werden wir uns fragen ob unser Leben anders hätte verlaufen können?


    "Was vom Tage übrig blieb" hat mich auch sehr berührt. Die Geschichte ist m.E. deshalb so bewegend, weil sie uns vor Augen führt, dass es im Leben zwar genug Zeit gibt, aber keine zum Vertrödeln. Sie führt uns vor Augen, dass das Leben auch ohne große Katastrophen scheitern kann, alleine dadurch, dass wir die Gelegenheiten, die sich bieten, vor lauter Pflichterfüllung und Geschäftigkeit nicht sehen oder zu lange zaudern, anstatt beherzt zuzugreifen. Vielleicht fehlt uns manchmal einfach der Mut. Zweimal hat Stevens die Chance zu einer mehr als geschäftlichen Beziehung zu Miss Trenton. Zweimal läßt er die Cahnce ungenutzt verstreichen. Eine dritte wird es nicht geben. Das ist es, was mich am Ende so betroffen macht.