Es steht nicht gut um Suhrkamp

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  • Der Machtkampf zwischen den Gesellschaftern bringt den Suhrkamp-Verlag in existenzielle Nöte. Vor einem Berliner Amtsgericht hat die Geschäftsführung ein sogenanntes Schutzschirmverfahren beantragt - was dem Eingeständnis einer Insolvenz nahekommt.


    Suhrkamp flüchtet in Quasi-Insolvenz

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Die ZEIT meldet als Randnotiz, dass Suhrkamp in diesem Frühjahr statt der üblichen Vorschauprospekte ein kleines Büchlein mit Michael Kohlhaas verschickt habe. Vielleicht nur ein Gag der Journalistin, aber es passt ...


    Gruß, Thomas


  • Die ZEIT meldet als Randnotiz, dass Suhrkamp in diesem Frühjahr statt der üblichen Vorschauprospekte ein kleines Büchlein mit Michael Kohlhaas verschickt habe. Vielleicht nur ein Gag der Journalistin, aber es passt ...


    Oder ist das nur ein Gag der ZEIT? Ich habe mich zufällig gestern mit einer Freundin, die als Buchhändlerin arbeitet, getroffen und wir haben unter anderem über Suhrkamp gesprochen. Der Verlag hat ein ganz normales Vorschaupaket mit gewohnt umfangreichen Vorschauen verschickt...

    Liebe Grüße

    Tabea

  • Oder ist das nur ein Gag der ZEIT? Ich habe mich zufällig gestern mit einer Freundin, die als Buchhändlerin arbeitet, getroffen und wir haben unter anderem über Suhrkamp gesprochen. Der Verlag hat ein ganz normales Vorschaupaket mit gewohnt umfangreichen Vorschauen verschickt...


    Kann ich zustimmen, wir haben auch das "Übliche" von Suhrkamp erhalten

    Bücherwurm - naher Verwandter der Lindwürmer<br /><br />Wenn es sein muss, trete ich auch Zwerge! - Hildegunst von Mythenmetz<br /><br />:buecherstapel:

  • Der Kommentar von Andreas Platthaus zur Suhrkamp-Krise:


    http://www.faz.net/aktuell/feu…rkamp-kampf-12196896.html


    Hier der letzte Artikel der FAZ:


    http://www.faz.net/aktuell/feu…iungsschlag-12197109.html


    Insgesamt fällt auf, dass sich FAZ und Spiegel auf die Seite der Verlegerin stellen. In den Leserkommentaren gibt es m.E. zu Recht kritische Stimmen, denn Barlach hat Gerichtsurteile hinter sich. Dass ein Verlag Insolvenz anmelden muss, nur weil er Gewinne auszahlen muss, spricht m.E. überhaupt nicht für die Geschäftsführung. Meines Erachtens hat sie versagt. Ich kann diesen Leserkommentaren immer stärker zustimmen. Die Suhrkamp-Literatur geht auch nicht unter, wenn sie unter neuer Verlagsleitung oder gar neuem Verlag herausgegeben würde.


    Schöne Grüße,
    Thomas


  • Meines Erachtens hat sie versagt. Ich kann diesen Leserkommentaren immer stärker zustimmen. Die Suhrkamp-Literatur geht auch nicht unter, wenn sie unter neuer Verlagsleitung oder gar neuem Verlag herausgegeben würde.


    Stimme dir zu.
    Der Suhrkamp-Verlag wird vielleicht bleiben, nur sollte dann die Fürstin endlich gehen und der ihr immer so vorauseilend ergebene Hofstab gleich mit.
    Hätte man diese Kaufmannsseele nicht von Anfang an so maßlos unterschätzt, in der intellektuellen Arroganz sich selbst ernannter Eliten, es wäre nicht zu dem gekommen.

  • Stimme dir zu.
    Der Suhrkamp-Verlag wird vielleicht bleiben, nur sollte dann die Fürstin endlich gehen und der ihr immer so vorauseilend ergebene Hofstab gleich mit.
    Hätte man diese Kaufmannsseele nicht von Anfang an so maßlos unterschätzt, in der intellektuellen Arroganz sich selbst ernannter Eliten, es wäre nicht zu dem gekommen.


    Nur - als Autor dieses angesehenen Verlags wünscht man sich ja vielleicht doch eher die exaltierte Intellektuelle als Chefin, und nicht den profitorientierten Kaufmann ohne größere öffentlich bekannte literarische Kenntnisse. Und als Leser der Erzeugnisse dieses Verlags möglicherweise ebenfalls...

  • Mir ist es eingentlich völlig egal, wer Suhrkamp in den Untergang führt, ob nun diese selbstverliebte Fürstin oder der finstere Schächer, denn Suhrkamp ist für mich schon lange nicht mehr Suhrkamp.

  • In der ZEIT dieser Woche gibt es ausführliche Hintergründe zum Schutzschirmverfahren. Das Interview mit dem Generalbevollbemächtigten des Verlages Frank Kebekus ist online nur zusammengefasst.


    http://www.zeit.de/kultur/lite…p-vorab-interview-kebekus


    Unabhängige Wirtschaftsprüfer haben aber die Überschuldung des Verlages festgestellt, so dass das Verfahren angewendet werden kann. Kebekus zeigt auf, wie das Verfahren idealerweise ablaufen könnte und welche Möglichkeiten die Gläubiger haben, das ganze zu torpedieren. Er ist jedoch zuversichtlich.


    Gruß, Thomas

  • Die FAZ meldet heute, dass erst jetzt bekannt wird, dass Hans Barlach in der Schweiz zu 5 Mio Schweizer Franken verurteilt worden ist. Barlach hat Anteile des inzwischen verstorbenen Anteilseigners Claus Grossner übernommen, diese aber aufgrund von Streitigkeiten nie bezahlt. Jetzt wurde er von einem Schweizer Gericht am 7. Mai zur Zahlung verurteilt.


    http://www.faz.net/aktuell/feu…rkamp-kampf-12203945.html


    Schöne Grüße, Thomas

  • Noch zu Schulzeiten, als ich meine Freude an Büchern entdeckte, stand Suhrkamp für mich für allerbeste Qualität.


    Auch bei Autoren, die man vielleicht damals noch nicht kannte, konnte man mit diesem Qualitätssiegel einen Kauf riskieren.
    Es wäre sehr schade, wenn das jetzt auf dem Altar der Egoismen geopfert würde.



    Kann denn Barlach dann nicht auch einen Schritt zur Rettung machen?


    Vermutlich ist das bei zwei großen und in ihrer Eitelkeit verletzten Egos nicht möglich.


    VG Helmut

  • Die Welt vermeldet heute, dass der Insel-Verlag bereits vor Wochen Insolvenz beantragt habe:


    http://www.welt.de/kultur/lite…-meldet-Insolvenz-an.html


    Die Gegenseite sieht das anders. Zitat: Hans Barlach hält die Suhrkamp-Insolvenz für "vollkommen konstruiert", er spricht von "betrügerischem Bankrott" und hat Einspruch eingelegt. Der Fall Insel bestätigt ihn in seiner Einschätzung. Gegenüber der "Welt" bekräftigte er noch einmal seine Zuversicht, dass die Insolvenzverfahren gar nicht erst eröffnet werden.


    Gruß, Thomas

  • Nee. Das sind die jutstischen Tricksereien der Verlagsfuehrung.


    Gruss Thomas