Veronica Mars ist zurück in Neptune, wo sie einen verzwickten Fall übernimmt: die Suche nach einem verschwundenen Teenager. In Neptune herrscht Ausnahmezustand, da die Stadt überlaufen ist von Studenten, die während ihrer Frühjahrsferien mal so richtig auf die Pauke hauen.
Nachdem auch noch ein zweites Mädchen verschwindet, verdichten sich die Hinweise auf eine ganz bestimmte Familie. Veronica ermittelt, und plötzlich ist alles ganz anders als erwartet.
So, das Buch ist seit ein paar Tagen ausgelesen, aber es ist Sommer, und ich war viel unterwegs, deswegen bin ich noch nicht zum schreiben gekommen.
In der Leserunde ging es hoch her, wir diskutierten das Für und Wider von Waffenbesitz, Scheriffswahlen und so einiges mehr.
Auch die Meinungen zu dem Buch waren unterschiedlich, obwohl es generell positiv aufgenommen wurde.
Diesem Tenor möchte ich mich anschließen: das Buch hat mir gut gefallen. Es war spannend, die Charaktere haben Tiefe, und es gab ein paar sehr überraschende Wendungen sowie einen völlig unerwarteten Schluss.
Natürlich haben die Protagonisten nicht immer logisch gehandelt, aber in welchem Buch tun sie das denn schon.
Es erzeugt natürlich eine gewisse Spannung, mitunter auch Heulen und Zähneknirschen, um schlussendlich eventuell zum ‘Aha-Effekt’ zu führen.
Wenn ich mir betrachte, wie viele Gedanken wir uns gemacht haben, und welche Diskussionen wir führten, würde ich allein deswegen das Buch schon als vollen Erfolg bezeichnen.
Es ist jedoch noch auf einer anderen Ebene erfolgreich: selbst für mich, die ich die Serie nicht kannte, war der Einstieg leicht. Alles war gut zu verstehen, und mir persönlich hat es Lust gemacht, mir die Serie anzuschauen.
Ich bin auch schon gespannt auf die Fortsetzungen, die bestimmt folgen werden. Diese werde ich aber vermutlich dann im Original lesen (ausgenommen, es würde eine Leserunde geben).
Es ist kein anspruchsvolles Buch, also wer tiefgründige Lektüre sucht, ist hier falsch. Es wird aber durchaus kritisch mit Themen wie Waffengebrauch, Korruption, Vertrauen und Klischees umgegangen.
Es gibt ein oder zwei Stränge die nicht aufgelöst wurden. Dies sehe ich aber nicht als Manko, ich vermute sie werden im Folgeband aufgegriffen. Es war auch für die eigentliche Entwicklung des Buches nicht wichtig, diese Handlungsstränge zu einem Abschluss zu bringen, und es hätte sicher auch den Rahmen etwas gesprengt, hätte man dem in diesem Band gerecht werden wollen.
Mein einziger Kritikpunkt ist der deutsche Titel. Im Original heißt das Buch: The Thousand Dollar Tan Line — daraus wurde im deutschen: Zwei Vermisste sind zwei zuviel. Zugegeben, es gibt kein deutsches Äquivalent zu tan line, wir reden da von nahtloser Bräune, aber trotzdem. Ich bin sicher, man hätte mit ein bisschen Mühe etwas finden können, was dem Originaltitel näher kommt und prägnanter ist.
Auf einer Skala von eins bis fünf gebe ich auch diesem Buch fünf Leseratten (trotz des Titels ;-)).