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    In ihrem historischen Roman „Die Bernsteinhexe“, greift die Autorin Lena Johannson die Geschichte eines Ostsee-Mythos auf, eine dramatische Geschichte über eine mutige junge Frau auf Usedom.




    Dabei entführt sie ihre Leser in die Zeit des Dreißigjährigen Krieges, genauer gesagt ins Jahr 1629. Es ist eine schreckliche Zeit, eine Zeit, in der Not und Elend herrschen und ums tägliche Überleben gekämpft werden muss. So ergeht es auch den Bewohnern einer kleinen Gemeinde auf Usedom. Da stößt die Pfarrerstochter, Maria Schweidler, auf eine Bernsteinader, um das schwere Los der Gemeindemitglieder zu lindern, nimmt sie einen langen und gefährlichen Weg in Kauf, um die kostbaren Steine zu Geld zu machen.


    Da Maria dadurch an Ansehen unter den Dorfbewohnern gewinnt, ist sie leider auch einigen Menschen ein Dorn im Auge, allen voran dem Amtshauptmann von Appelmann. Dieser sieht mehr und mehr seinen Einfluss und seine Macht auf der Insel schwinden. Aus diesem Grund versucht er Maria aus dem Weg zu schaffen und ersinnt einen düsteren Plan.


    Maria wird plötzlich bezichtigt eine Hexe zu sein, niemand, nicht einmal die Menschen, denen sie in ihrer Not geholfen hat, stehen zu ihr. Ihr Schicksal scheint besiegelt und sie wird zum Scheiterhaufen verurteilt. Einzig Rüdiger, ihre große Liebe, kann sie noch vor dem Flammentod retten, doch auch hier hat von Apellmann wieder seine Finger im Spiel und versucht mit allen Mitteln, Marias rechtzeitige Rettung, zu verhindern.


    Meinung:


    Beim Lesen wirkt die gesamte Handlung so, als hätte die Autorin vorher ein Konzept erarbeitet, das nach und nach niedergeschrieben wurde. Sie erzählt Kapitel für Kapitel ihre Geschichte, was regelrecht abgearbeitet wirkt. Mal mit einer recht geballten Handlung und mal mit Nebensächlichkeiten. Insgesamt mangelt es am mitreißenden, an etwas, das die Handlung lebendig und nicht nur dahin geschrieben wirken lässt.


    So, wie der Handlungsverlauf, wirken leider auch die Protagonisten nicht gerade lebendig. Sie agieren zwar, doch so richtig ein- und mitfühlen vermag man beim Lesen nicht mit ihnen. Hilfreich und schöner wären hier der Einbau mehrerer Dialoge und Gefühle, sowie ein bildlicher Schreibstil gewesen.


    Ebenso wirkt auch der Schreibstil sehr „trocken“ auf mich, viele Stellen musste ich mehrmals lesen, da meine Gedanken immer wieder abschweiften.


    Fazit:


    Insgesamt erzählt die Autorin eine recht interessante Geschichte, die allerdings sehr „abgehandelt“ wirkt, es gibt keine echten Emotionen und alles wirkt nicht gerade lebendig. Wem dies nicht stört, der wird durchaus gut unterhalten werden. Für meinen Geschmack mangelt es hier allerdings an zu vielen Stellen, so dass ich diesen Roman nur als mittelmäßig einstufen kann.
    Buchdetails


    Erscheinungsdatum Erstausgabe : 14.06.2017
    Aktuelle Ausgabe : 14.06.2017
    Verlag : Aufbau TB
    ISBN: 9783746633152
    Flexibler Einband 400 Seiten
    Sprache: Deutsch


    Mein Buch ist gestern angekommen. Vielen Dank an Euch und den Verlag.

    In ihrem historischen Roman „ Der Gaukler und die Tänzerin“ erzählt die Autorin Nicole Steyer die Geschichte des Zigeunermädchens Suni und ihrem Jugendfreund Mathis, einem dunkelhäutigen „Schokoladenjungen“.


    Um was geht es?


    Die kleine, 6 jährige, Magdalena wächst wohlbehütet im Haus ihres gräflichen Vaters auf, bis zu dem Tag an dem ihre Mutter einem Mordanschlag zum Opfer fällt. Magdalena hat alles beobachtet und läuft in ihrem Schock von zu Hause fort. Bei den Zigeunern findet sie ein neues zu Hause. Nun ist aus ihr die Tänzerin Suni geworden, die schon viele Jahre bei einer Zigeunerfamilie verbracht hat. Ihr voriges Leben scheint sie längst vergessen zu haben, bis die Vergangenheit sie einholt und ihr Leben damit in Gefahr ist. In Mathis, ihrem damaligen Jugendfreund, der im Hause ihres Vaters die Rolle des „Schokoladenjungen“ hatte, findet sie erneut einen Lebensretter. Zusammen mit ihm beginnt sie um ihr Recht und die Bestrafung des Täters zu kämpfen.


    Meinung:


    Erwartungen


    Dies ist nicht der erste historische Roman den ich von der Autorin gelesen habe, und so war ich natürlich neugierig und gespannt auf einen neuen Roman aus ihrer Feder. Leider musste ich feststellen, dass dieser nicht an seinen Vorgänger herankam und bei weitem nicht mit ihm mithalten konnte.


    Geschichtliche Aspekte


    Die Autorin entführt ihre Leser nach Darmstadt ins 18 Jahrhundert, einer Zeit in der es noch viel Vorurteile, so auch gegenüber andersfarbigen Menschen und Zigeunern gab, einer Zeit in der eine Freundschaft zwischen einem reichen Mädchen und einem „Schokoladenjungen“ wohl kaum geduldet wurde. Versetzt man sich nun als Leser in diese Zeit wirkt die Handlung und die Freundschaft zwischen Mathis und Mathilde nicht gerade realistisch. Ebenso ging es mir mit vielen anderen Szenen, die ich hier nicht im Einzelnen aufzählen möchte.


    Die Geschichte insgesamt ist sehr langatmig geschrieben und die Autorin vermochte mich leider auch nicht in die damalige Zeit zu versetzen. Geschichtliche Ereignisse bieten zwar den Ausgangspunkt und die Rahmenhandlung zu diesem Roman, wurden aber im weiteren Handlungsverlauf sehr außer Acht gelassen. Die Autorin hat so leider nur wenige geschichtliche Aspekte in ihrem Roman eingearbeitet.


    Handlung, Schreibstil, Protagonisten


    Die Handlung allgemein wirkt sehr zäh auf mich, es kam bei lesen leider kaum Spannung auf. Der Schreibstil der Autorin ist relativ einfach gehalten, dabei gut und flüssig zu lesen, wobei ich mir an der einen und andern Stelle zum böseren Verständnis etwas mehr „Ausschmückung“ gewünscht hätte. Auf der andren Seite allerdings wurden viele belanglose Szenen beschrieben, die für den weiteren Handlungsverlauf irrelevant waren und getrost hätten gekürzt werden können.


    So wie der Schreibstil sind leider auch die Protagonisten sehr fade dargestellt worden, sie wirken eher farblos auf mich. Mehr Persönlichkeit und Charaktereigenschaften hätten ihnen gut getan.


    Fazit: mittelmäßiger historischer Roman mit stellenweiser unrealistischer Handlung und etwas farblosen Protagonisten, auch die geschichtlichen Aspekte wurden leider weitestgehend außer Acht gelassen


    3ratten

    „Die Bestimmung des Bösen“ ist das Thrillerdebüt der Autorin Julia Corbin. Die studierte Biologin greift in ihrem Thriller die umfassende Thematik der Kriminalbiologie auf und zeigt ihren Lesern sehr ausführlich wie man z. B. anhand des Mageninhalts einer Mücke einen Mörder identifizieren kann. Ebenso kann man mithilfe von Maden die Todesumstände eines Mordopfers bestimmen.


    Buchinhalt:


    In einem abgelegten Waldstück am Rhein, werden zwei Frauenleichen, grausam entstellt, vorgefunden. Die Aufklärung des Mordfalls gestaltet sich aufgrund der starken Verwesung als sehr schwierig. Aus diesem Grund wird die Kriminalbiologin Karen Hellstern um Hilfe gebeten, sie soll anhand von Maden und Käfern den Tathergang rekonstruieren.


    Ebenfalls wird die junge Kommissarin Alexis Hall und ihr Team mit den Ermittlungen betraut. Als der Mörder sein Schema ändert und weitere tote gefunden werden, erkennt Alexis ein Muster. Ein Muster, das sie nur zu gut aus ihrer eigenen Kindheit kennt und mit grausamen Erinnerungen konfrontiert.


    Meinung:


    Der Thriller bietet zwei interessante Charaktere, die ihr Geheimnis in der Vergangenheit haben. So wird auch auf zwei Zeitebenen erzählt. Die Handlung ist vollgepackt mit biologischen und pathologischen Informationen und gleicht größtenteils einer wissenschaftlichen Abhandlung. Das hat zwar von Vorteil das man sich gut in die jeweiligen Verfahren einfinden kann, geht allerdings zu Lasten der Spannung, die eigentliche Handlung wird dadurch zu sehr ins Abseits gedrängt.


    Für meinen Geschmack sind die umfassenden Kriminalbiologischen Themen einfach zu viel des Guten, was hier vielleicht auch Geschmackssache ist, doch bei einem Thriller lege ich Wert auf Spannung, überraschende Wendungen und insgesamt einen guten Unterhaltungswert. Die wissenschaftlichen Abhandlungen hätten ihren Platz besser im Anhang finden sollen. Hier habe ich mich leider Stellenweise wie beim Lesen eines Fachbuches gefühlt und so wurde der Thriller, der so viel versprechend klang sehr schnell zur herben Enttäuschung.


    In Kürze:


    Protagonisten: interessante Charaktere


    Schreibstil: gekennzeichnet mit jeder Menge fachlicher Begriffe, sehr detailreich, ähnelt schon manchmal einer wissenschaftlichen Abhandlung


    Handlung: trotz überraschendem Ende sehr geringe Spannung, viel zu viele wissenschaftliche Informationen


    Fazit: durch den sehr detaillierten Schreibstil und dem Einbau sehr vieler Kriminalbiologischer Themen rückt die eigentliche Handlung zu sehr in den Hintergrund


    2ratten

    „Besuch von oben“ von Jochen Siemens ist ein Roman, der seine Leser vor die Frage stellt, was man seinen verstorbenen Eltern erzählen wurde, wen man sie noch einmal treffen könnte. So geht es dem Hauptprotagonisten Johannes Schweikert in diesem Roman, seine Eltern sind bei einem Autounfall ums Leben gekommen, das ist bereits 22 Jahre her. Nun stehen sie plötzlich vor ihm. Dass man hier an eine Halluzination oder gar einen Trick denkt ist verständlich, doch all dies geschieht tatsächlich. Johannes Eltern haben einen Tag Ferien vom Jenseits erhalten und nutzen diesen zur Kontaktaufnahme mit ihrem Sohn. Das Jochen nun mit dieser Situation überfordert ist, kann man sich gut denken, aber es wird noch unangenehmer für ich, denn er muss seinen Eltern einige unangenehme Dinge beichten.


    Meinung:


    „Besuch von oben“ ist das Romandebüt des Autoren. Der Klapptext verspricht einen unterhaltsamen, locker leichten Roman über den man nachdenken und an der einen und anderen Stelle vielleicht auch lachen kann. All dies ist dem Autoren bei der an für sich traurigen und ersten Thematik „Tod“ hervorragend gelungen.


    Die Story insgesamt ist trotz dieses Themas locker und leicht behandelt, geht stetig voran und lässt zu keinem Zeitpunkt Langeweile aufkommen. Mich hat dabei angesprochen, dass der Autor den Spagat zwischen diesem sehr ersten Thema und humorvollen Einlagen geschafft hat.


    Der Schreibstil ist angenehm, gut und flüssig zu lesen und orientiert sich am Wesentlichen. Der Hauptprotagonist wurde hervorragend ausgearbeitet, mal mit beiden Beinen fest im Leben stehen und mal hilflos wirkend, wirkte er sehr sympathisch auf mich.


    Fazit: kurzweilige, manchmal nachdenkliche und manchmal humorvolle Lektüre
    4ratten

    „Die Anatomie des Teufels“ von Jordi Llobregat ist eine Mischung aus Thriller und historischem Roman mit einer kleinen Priese Fantasy. Er spielt in der spanischen Metropole Barcelona im Jahr 1888, einer Zeit in der die Kluft zwischen Arm und Reich enorm ist, auf der einen Seite gibt es einen gewaltigen Aufschwung in der industriellen Entwicklung und der kulturelle Fortschritt boomt, auf der anderen Seite leiden die Bürger Hunger, haben schwere Krankheiten wie Malaria, Typhus und Tuberkulose und vegetieren mehr schlecht als recht vor sich hin.


    Mitten in diese Kulisse setzt der Autor einen skrupellosen Mörder aufs „Spielbrett“. Ihm gegenüber stellt er ein sehr ungleiches Ermittlerpaar, Daniel ein junger, intellektueller Mann, der sich als Dozent in Oxford ein zufriedenstellendes Leben aufgebaut hat, gerade vor der Eheschließung und Beförderung zum Professor steht und Bernat ein ziemlich „heruntergekommener“, etwas mysteriös und geheimnisvoll wirkenden Journalisten. Beide machen sich auf die Suche nach dem Mörder von Daniels Vater. Dieser war Mediziner und einer großen „Sache“ auf die Spur gekommen. Einige Andeutungen darüber hatte er Bernat vor seinem Tod bereits geäußert.


    Die Suche nach dem Mörder ist allerdings nicht so einfach, die Polizei scheint involviert zu sein, lässt die Leichen verschwinden und die Bevölkerung hüllt sich in Schweigen, sie glaubt das hinter den Morden ein grausames Tier, das Gros Negre steckt.


    Meinung:


    Der Autor bietet als Story eine gute Mischung an, insgesamt ist es eine interessante und durchaus spannende Mischung, die leider etwas am Schreibstil hapert. Dieser liest sich zwar flüssig, wird aber zu sehr detailliert. Viele für die eigentliche Handlung irrelevante Szenen werden bis ins kleinste Detail beschrieben und sind sehr langweilig. So ging es auch gleich zu Beginn sehr schleppend voran, man wurde mit vielen Belanglosigkeiten konfrontiert, die Handlung zog sich breit wie ein Kaugummi und die Spannung lies etwas bis zur Mitte des Buches hin auf sich warten.


    Auf der anderen Seite hatte dieser Schreibstil auch Vorteilen, so gab er hervorragende Einblicke in die Thematik Anatomie und Pathologie, was durchaus interessant war. Ebenso garantierten einige Szenen dadurch ein Gänsehautfealing, da sie bis ins Einzelne sehr bildlich und gut vorstellbar beschrieben wurden.


    Für die beiden Hauptprotagonisten hätte ich mir mehr Nähe gewünscht, sie blieben mit trotz des Schreibstils einfach zu fern, ein Bezugaufbau war kaum möglich.


    Insgesamt lässt mich der Thriller etwas gespalten zurück auf der einen Seite der detailreiche Schreibstil der die Handlung enorm in die Länge zieht, dennoch einige Szenen so ins Licht rückt das man sie sich bildlich vorstellen kann. Dann die Protagonisten, sie agieren und lösen den Mordfall, halten einige Überraschungen bereit, bleiben mir im ganzen Handlungsverlauf dennoch zu fern.


    Aufgrund dieser angeführten Punkte kann ich diesen Thriller leider nur als mittelmäßig einstufen.


    3ratten