Beiträge von warmerSommerregen

    Vielseitige Erklärungen!


    Dieses Buch befasst sich ganzheitlich mit der Traditionellen Europäischen Medizin (TEM), welche sich im Verlauf von ca. drei Jahrtausenden entwickelt haben soll.
    Ausgehend von vier Typen, den Phlegmatikern, den Sanguinikern, den Cholerikern und den Melancholikern sollen die einzigartigen Charakterzüge, die dem Typen entsprechende körperliche Konstitution, usw. betrachtet werden, um eine ganzheitliche Behandlung zu ermöglichen.
    Zu Beginn des Buches wird erklärt, was TEM ist und deren Entwicklung in mehreren medizingeschichtlichen Etappen erläutert, wobei ebenso Einflüsse anderer Kulturen angeführt werden. Auch wird die TEM heute erklärt – schon in dem ersten Abschnitt dieses Unterkapitels wird deutlich gemacht, wie wichtig die Weiterentwicklung der westlichen Heilkunst doch sei.
    Mir hat dieses Kapitel sehr gefallen, da es sehr spannend ist, wie sich im Laufe der Zeit verschiedene Behandlungsmethoden und Überzeugungen durchgesetzt und Kulturen einander beeinflusst haben. Sehr interessant finde ich auch den Ansatz, die Möglichkeiten der Natur an sich als therapeutisches und präventives Mittel einzusetzten (Pflanzenheilkunde, Baum- und Pilzheilkunde, Wasseranwendungen, Massagetechniken, uvm.) oder mit Gymnastik den Organismus zu stärken. Herausgestellt wird ebenfalls, dass die Achtung vor Natur und Individuum im Vordergrund stünde.
    Nach diesem war ich auf das nächste Kapitel sehr gespannt. In „Die Basis der TEM – Die Säftelehre“ werden die möglichen Konstellationen von trocken und feucht sowie kalt und warm vorgestellt und erklärt. Auch die vier Säfte und die durch sie jeweils repräsentierten Funktionsprinzipien werden ausgiebig erläutert. So finden sich gleichermaßen Angaben zu den Säften (Humores), ihren Funktionen und Nahrungsqualitäten in diesem Abschnitt.
    Im Folgenden wird auf die Elemente eingegangen, sodass auch das Zusammenspiel innerer und äußerer Faktoren zum Ausdruck kommt. Auch werden die Elemente, ausführlich erklärt, mit dem Vorangegangenen in Verbindung gebracht.
    Das nächste Kapitel befasst sich dann mit den „Rhytmen in der TEM“, also dem Lebensrhytmus samt verschiedener Lebensabschnitte, dem Jahresrhytmus und dem Tageszyklus.
    Anschließend geht es um die Lebensregeln in der TEM. Die Unterkapitel („Licht und Luft“, „Speise und Trank“, „Arbeit – Bewegung – Ruhe und Entspannung“, „Schlafen und wachen“, „Absonderungen und Ausscheidungen“, „Anregung des Gemütes“) sind alle sehr verständlich ausgeführt. Sehr interessant fand ich den Aspekt, dass Bewegung regelmäßig, in der Natur, vielfältig, an der frischen Luft und mit Konzentration stattfinden sollte.
    Als nächstes werden die „fünf Säulen des Lebens nach Pfarrer Kneipp“ unter Betrachtung sehr vieler Aspekte vorgestellt. Dann werden im Kapitel „Naturheilkundliche Maßnahmen in der TEM“ die „Biochemie nach Wilhelm Heinrich Schüßler“, „Kneipp’sche Wasseranwendungen nach Dr. Heinz Schiller“, „Fasten nach Hildegard von Bingen“ sowie „weitere naturheilkundliche Möglichkeiten“ vorgestellt und ausführlich erklärt.
    Danach werden „die Temperamente in der TEM“ besonders intensiv beschrieben – von der Beschreibung des Temperamentes, über Körpermerkmale, den Charakter, die Stimmungslage, die soziale sowie mentale Kompetenz, die Verdauung, den Stoffwechsel, über den Schlaf, die Entgleisungen, bis hin zu allgemeinen Tipps, Bewegung, Wydaübungen, Ernährung, Heilpflanzen und physikalischen Hausmittel – was für eine Bandbreite!


    Das Buch ist sehr ansprechend gestaltet: Viele Farbfotos lockern die Texte auf, durch Stichwortlisten erhält man schnell einen Überblick, Tabellen veranschaulichen Zusammenhänge leicht verständlich, farblich anders unterlegte Abschnitte kündigen Übungen an, welche mit Zeichnungen illustriert werden, Darstellungen werden zum Erklären von Zusammenhängen und Ähnlichem angebracht. Von der Gestaltung her ist dieses Werk wirklich ganz ganz toll. Man wird nicht müde weiterzublättern und zu -lesen.
    Das liegt auch an den kurz gehaltenen Abschnitten, welche sehr verständlich geschrieben sind. Auch die ausführlichen Erklärungen sprechen sicherlich für das Buch.
    Was mir ebenfalls zusagt, sind die vielen Rezepte, Anwendungstipps und so weiter, die jeden Abschnitt abrunden. So findet man wirklich zu jedem Thema umfassende Informationen und Tipps.
    Allerding muss ich gestehen, dass mich die Säftelehre an sich einfach nicht überzeugen konnte… Meines Erachtens kann man einen Menschen schon rein Äußerlich in den allerseltensten Fällen einem von vier Typen zuordnen… Von seiner Erscheinung dann auch noch auf seinen Charakter, seine Verdauung und zu bevorzugende Lebensmittel zu schließen, halte ich für nicht ganz so verlässlich… Auch fällt mir die Zuordnung der Attribute kalt, warm, feucht und trocken zu bestimmten Lebensmitteln oder Alterstufen schwer… Das liegt aber, so konnte ich feststellen, nicht am Buch, sondern an dem vorgestellten Ansatz an sich.
    Das Buch hält voll und ganz, was es verspricht: Es erklärt die Grundsätze der TEM sehr ausführlich und verständlich und zeigt verschiedene Aspekte auf. Von der Gestaltung des Buches bin ich, wie bereits erwähnt, ganz angetan. Allerdings konnten mich einige Aspekte der TEM, auch wenn mir eine ganzheitliche Betrachtung und der Wunsch nach Balance gefallen, nicht überzeugen.


    Kein Makel des Buches also, weswegen ich es jedem, der sich über die Traditionelle Europäische Medizin informieren möchte, empfehlen kann. Mit diesem Werk ist man sicherlich bestens beraten und es dürfte kaum eine Frage offen bleiben.


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    EDIT: Betreff angepasst. LG, Saltanah

    Eine tolle Auswahl!


    In diesem Werk wurden Brecht-Gedichte aus den Jahren 1918 bis 1950 zusammengetragen.
    Gegliedert in die Kapitel „Lieder / Betrachtungen / Kinderlieder“ (S.13-52) „Balladen“ (S.55-90), „Berichte/Chroniken“ (S.93-145), „Deutsche Marginalien (1938)“ (S.149-160), „Pamphlete und Loblieder“ (S.163-208), „Zeitgedichte und Marschlieder“ (S.211-233), „Gedichte im Exil“ (S.235-253) sowie den Anhang samt „Biographischer Notiz“, „Zu dieser Ausgabe“ und einem Alphabetischen Verzeichnis, wird dem Leser ein faszinierender Einblick in die Werke Brechts ermöglicht.
    Die Auswahl reicht von bekannteren Werken wie der „Kinderhymne“ (S. 51), dem „Kälbermarsch“ (S. 184) oder dem „Einheitsfrontlied“ (S. 224) bis zu weniger bekannten Werken.


    Mir hat die Zusammenstellung ausgesprochen gut gefallen, da sie sich besonders zum Einstieg in seine Texte bestens eignet; so sind beispielsweise auch aus Arbeiten wie der „Dreigroschenoper“ (1928), dem „Leben des Galilei“ (1938/9) oder „Der gute Mensch von Sezuan“ (1938/42) oder der „Hauspostille“ (1927) Werke entnommen.
    Ich bin von diesem Sammelband wirklich begeistert; hier wurde eine äußerst interessante Auswahl getroffen.


    So kann ich dieses leinengebundene Buch jedem, der sich gerne ein Bild von Brechts Werken machen, seine Schreibweise kennenlernen oder sich starke Bilder in den Kopf pflanzen lassen möchte, empfehlen. Aber auch wer Werke Brechts bereits kennt, wird an diesem Buch seine Freude haben. Wie der Klappentext schon sagt: „Faszinierend durch die Kunst der Lakonie, durch höchste Präzision und Bildkraft.“ Ich kann nur empfehlen, sich mit dieser Sammlung auseinanderzusetzen – ich habe sie genossen.


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    EDIT: Betreff angepasst. LG, Saltanah

    Vermag in einem die Lust aufs Brotbacken zu wecken!


    Brot ist ein wunderbares Lebensmittel, weswegen es auch schon sehr lange auf dem Speiseplan der Menschen steht. Es backen darüber hinaus auch immer mehr Menschen ihr eigenes Brot. Für die Autorinnen Christine Metzger und Elisabeth Ruckser ein Grund mehr, sich intensiv mit Brot auseinanderzusetzten. Um einen Überblick zu dem Thema zu geben, gehen sie daher in ihrem 224 Seiten umfassenden Buch „Brot backen wie es nur noch wenige können“ auf etliche sehr interessante Aspekte, wie verschiedenen Weizen, ein, aber auch auf wunderbare Rezepte, welche sie mit der Unterstützung von Bäckermeister Fritz Potocnik und Jakob Itzlinger zusammengetragen haben.


    In den Kapiteln erhält der Leser dieses Buches beispielsweise Einblicke in die Geschichte des Brotes, lernt etwas über Bauer, Müller und Bäcker.
    Sehr spannend war für mich auch das Kapitel „Was ist gutes Brot?“, in welchem erklärt wird, wie Brot seinen Geschmack bestmöglich entfalten kann oder weswegen früher nicht alles besser war.
    In „Brauch kommt von Brauchen“ wird gezeigt, wie wichtig Brot auch in Bezug auf unsere Bräuche und Traditionen ist.
    Besonders gut hat mir der Abschnitt „Das beste Korn – Von Amaranth bis Weizen“ gefallen, da hier Pflanzen sehr schön vorgestellt. Dank äußerst ansprechender Zeichnungen und Farbfotos kann man die einzelnen Pflanzenbestandteile gut erkennen und lernt die Gewächse auseinanderzuhalten. Darüber hinaus liefert ein spannender Text auf den Punkt gebracht Informationen zu Aufbau, Verwendung, Gattung, Geschichte, Herkunft, Eigenschaften, Inhaltsstoffe oder Ausbreitung.
    Sehr hilfreich war auch eine beschriftete Zeichnung, welche den Aufbau des Korns zeigt. Danach wird darauf aufbauend gezeigt, welche Mehltypen es gibt und wie diese sich unterscheiden.
    Auch das Thema der Gewürze hat mich sehr gereizt.
    Zum Schluss runden einige tolle Brotrezepte das Buch ab. Hier lässt sich für jeden etwas finden: Vom „Roggen-Honig-Lavendelbrot“ (S.173) über das leckere Walnussbrot oder das „Joseph-Brot“ (S. 185) bis hin zum „Osterzopf“ (S. 202) ist hier alles vertreten. In den 17 ganz verständlich geschriebenen Rezepten findet sich auch für jede Gelegenheit etwas. Außerdem werden einem mit den „10 goldenen Regeln fürs Brotbacken“ tolle Hilfestellungen gegeben. So macht das Brotbacken sehr viel Spaß und wird von Erfolg gekrönt.
    Im Anschluss zeigen einige Rezepte noch, was sich mit älterem Brot alles zaubern lässt – super lecker und einfach.


    Die wunderschöne Gestaltung des Buches fällt schon beim ersten Durchblättern ins Auge: Allgemein wurde eine sehr ansprechende Farbwahl getroffen, viele Farb- und Schwarzweißfotos, anschauliche Zeichnungen und Tabellen zeugen von der Mühe, welche in dieses Werk geflossen ist. Erwähnenswert ist zudem, dass die Grundrezepte durch die bebilderten Schritt-für-Schritt-Anleitungen sehr anschaulich sind und sich leicht befolgen lassen.
    Dabei lockern viele kleine Geschichten in braunen Boxen den Lesefluss auf.


    Da so viel Wissenswertes und so viel Herzblut in diesem Buch stecken, bin ich sehr angetan. Es ist ein unglaublich umfassendes Werk, welches beim Leser die Begeisterung fürs Brotbacken zu wecken vermag. Außerdem gewinnt man einen neuen Blickwinkel auf unser so oft unterschätztes Lebensmittel kennen und lernt es mehr wertzuschätzen.
    Daher ist dieses Buch sehr empfehlenswert für alle, die gerne Brot backen und verstehen wollen, was sie dabei warum zu beachten haben. Ein Buch, welches zeigt wie wundervoll das Brotbacken sein kann und bewirkt, dass man sich wie in eine Backstube gezaubert fühlt: Ganz wunderbar!


    Und so vergebe ich 5/5 mehlbestäubte Sterne


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    EDIT: Betreff angepasst. LG, Saltanah

    Kunterbunt durchs ganze Jahr


    Die Designerin, Kinder- und Sachbuchautorin sowie TV-Kreativexpertin aus dem ARD-Buffet, Bine Brändle, stellt in ihrem bereits fünften Buch über 100 bunte Ideen für drinnen und draußen vor.
    Im Vorwort erklärt sie, dass sie den Leser durch ein ganzes kreatives Jahr begleiten, ihm gewissermaßen die „die vier Jahreszeiten mit Familie Brändle“ zeigen möchte. Außerdem wird bereits hier angekündigt, dass man als Leser einige Einblicke in ihre Familie erhalten wird.
    Im Anschluss daran gliedert sich das 276 Seiten umfassende Werk in die Kapitel „Frühling“ (S.7-42), „Sommer“ (S. 45-86), „Herbst“ (S.89-128), „Winter“ (S.131-154) und „Meine Tipps und Tricks“ (S. 156), zum Schluss finden sich auf Seite 160 auch noch Leserfotos.
    Jedem Kapitel dient als Einleitung eine Doppelseite mit Farbfotos, die bereits auf die Jahreszeit einstimmen und wegen der schönen Beschriftung und kleinen Details Lust aufs Weiterstöbern bereiten. Die Kapitel werden stets mit weiteren Fotos sowie Tipps zu Bastelideen unter „Weitere Ideen“ abgeschlossen.
    Der Frühling lockt beispielsweise mit dem „Blütenkranz aus Muffinförmchen“ (S. 10) oder der Anleitung „Luftige Schalen aus Papier“ (S. 27).
    Im Sommer geht es wunderbar farbenfroh weiter: „Bunte Kerzenständer aus Holz“ (S. 50) oder „Windlicher im Netz“ (S. 51) lassen sich schnell und leicht basteln, aber auch anspruchsvollere und zeitaufwendigere Projekte wie der „Mosaik-Tisch“ (S. 61) kann man hier finden.
    Mein persönliches Highlight für den Herbst stellt der „India-Tisch“ (S. 108) dar.
    Für den Winter zeigt Bine Brändle Ideen wie den „Mini-Garten im Winterschlaf“ (S. 151).
    Der Aufbau der Anleitungen ist sehr ansprechend: Kleine Details und Anekdoten geben dem Buch einen persönlichen Charme. Außerdem sind sie sehr ansprechend bebildert – mehrere Farbfotos, sehr übersichtliche Materiallisten, einfach und verständlich erklärte Schritte, manchmal noch weitere Tipps zur Verwendung, Dekoration oder Verziehrung,…


    Mit diesem Werk fällt sofort auf, wie man sein ganzes Jahr bunt gestalten kann. Durch die farbenfrohe und liebevolle Gestaltung bekommt man direkt Lust, zu basteln und zu werkeln; die vielen Ideen regen an, kreativ zu werden. Dadurch, dass sich beim Stöbern sowohl sehr leichte als auch sehr anspruchsvolle und zeit- sowie arbeitsintensive Projekte finden lassen, ist „Mein buntes Jahr“ perfekt für Gute-Laune-Projekte fürs ganze Jahr geeignet. Allerdings kennt man, sofern man sich mit Bastel-Anregungen auseinandergesetzt hat, vieles aus dem Buch bereits, weswegen ich mir auch etwas mehr Abwechslung gewünscht hätte.


    Von mir gibt es daher 4/5 vor Farbenpracht strotzende Sterne

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    ... ihm ein Tiger auf die Sprünge half


    Ganz famos!


    Auch wenn Göran Borg erst seit kurzem wieder in Malmö verweilt, ist er in Gedanken doch schon wieder in Indien, denn seit seiner Reise durch das südasiatische Land, lassen ihn die dort gesammelten Erlebnisse und Eindrücke nicht mehr los. Immerzu muss er auch an seinen Freund Yogi denken, den er dort kennenlernte.
    Da er so nach und nach in eine Identitätskrise schlittert, stimmt er dem Vorschlag seiner Tochter zu, eine Psychologin aufzusuchen. Doch das Erreichen der bei Karin Vallberg Torstensson’s kognitiven Verhaltenstherapie festgelegten Ziele – Liebe, Familie, Freunde, Arbeit und Sport – fällt schwerer denn je, da sich ein Stolperstein nach dem anderen in Görans ohnehin schon holperigen Weg bequemt.
    Deswegen freut sich der Werbetexter umso mehr auf die in Kürze anstehende Hochzeit seines Freundes Yogenda in Delhi, für die er wieder nach Indien anreisen müsste. Endlich wieder raus aus dem schwedischen Alltag entfliehen zu können ist wohl zur Zeit eine der verlockensten Möglichkeiten für Mr. Gora, wie er von Yogi genannt wird… Dieser Plan wird aber hinfällig, als die Hochzeit verschoben wird, da die Sterne an dem anvisierten Tag nicht optimal stehen.
    Aber dennoch reist Göran nach Indien und muss feststellen, dass er dort einige Probleme zu lösen hat – und die Zeit drängt. Doch wie der wortgewandte Yogi es ausdrückt:
    „In Indien wohnen eins Komma zwei Milliarden Menschen. Hier gibt es drei Millionen Götter und dreimal so viele Inkarnationen von ihnen. Kühe haben wir mindestens dreihundert Millionen und achtzehn offizielle Sprachen und mehrere Hundert lokale Dialekte. Bei der indischen Eisenbahn gibt es eins Komma vier Millionen Angestellte, und sie transportiert täglich über zwanzig Millionen Passagiere kreuz und quer über unseren wunderbaren Kontinent, und Tendulkar, der beste Schlagmann der Welt, hat allein schon über fünfzehntausend Runs gemacht und…“ (S. 326, f.)
    … „Denkt doch nur mal an unsere mehr als viertausend verschiedene Reissorten. Ein Land mit einer so bedeutsamen Menge und Vielfalt an Reis muss doch logischerweise auch ein Land mit vielen Ideen sein.“ (S. 327)
    Und dieser Ideenreichtum kann doch nur zum Ziel führen… Oder?


    Auch wenn ich den ersten Teil der Göran-Borg-Trilogie nicht gelesen habe, konnte ich mich sofort in die Geschichte einfinden. Auch von den verschiedenen Charakteren konnte ich mir sehr schnell ein Bild machen, ohne die Handlung aus dem ersten Teil wirklich zu kennen.
    Denn jede in dem Buch auftretende Person ist derart detailreich, lebendig und liebevoll gezeichnet, dass sie kaum wie ein Buchcharakter, sondern viel mehr wie ein echter Mensch erscheint. Beispielsweise Gaga, der, immer mit seinem gut geölten Universalwerkzeug bewaffnet, die schwierigsten Situationen zu retten und die defektesten Maschinen zu reparieren vermag.
    Besonders Abschnitte mit Yogi sind, dank seiner wunderbar blumig-phantastischen Sprache und den vielen Metaphern und Gleichnissen, ein echter Lesegenuss. Auch kann man sich seinem Ideenreichtum kaum entziehen, wenn er wieder Lösungen auf schwerwiegende Probleme gefunden hat – auch wenn sie nicht, wie er meist meint, „dreihundertsechzigprozentig“ die Lage verbessern.
    Da die Figuren aber allesamt so unterschiedlich sind, wird das Erzählte nie langweilig, was auch mit dem unfassbar unterhaltsamen Schreibstil einhergeht. Ich hatte beim Lesen stets das Gefühl, dass sich der Autor des Buches, Mikael Bergstrand, bei jedem einzelnen Satz genau überlegt hat, wie er ihn noch verbessern könnte. So wurde ich auf keiner der 400 Seiten müde, das Buch zu lesen. Ganz im Gegenteil konnte ich es kaum aus der Hand legen.
    Sehr beeindruckend ist auch die Kreativität des Autors beim Schreiben des Buches. Alles war stimmig, spannend – und humorvoll.
    Meistens kann ich mich mit Büchern, welche den Anspruch erheben, humorvoll zu sein, nicht anfreunden. Denn zu oft entpuppt sich der angepriesene Humor als eine Anreihung zwanghaft zusammengebastelter Unwahrscheinlich- aber Vorhersehbarkeiten, die mich nicht für sich gewinnen kann. Bei „Der Fünfzigjährige, der den Hintern nicht hochbekam, bis ihm ein Tiger auf die Sprünge half“ kann ich diesbezüglich allerdings nichts aussetzen.


    Alles in allem bin ich von diesem Werk vollkommen begeistert und kann es nur weiterempfehlen. Deswegen habe ich mir nun vorgenommen, den ersten Teil der Reihe zu lesen und mir so auch die Wartezeit bis zum dritten Buch zu verkürzen.


    So gibt es von mir „dreihundertachtzigprozentig“ 5/5 hell leuchtende Sterne!


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    Titel angepasst. LG, Valentine

    Lässt mich zwiegespalten zurück…


    Als vor zehn Jahren Gesine Cordes kleiner Sohn durch Giftpflanzen den Tod fand, veränderte dies ihr Leben von Grund auf. Mittlerweile arbeitet die ehemalige Kriminalkommissarin als Friedhofsgärtnerin, auch wenn sie den Bereich der Kindergräber noch immer meidet. An einem nebligen Herbsttag, als Gesine gerade erst zur Arbeit erschienen ist, fühlt sie sich jedoch jäh in die Vergangenheit versetzt: Was sie zunächst nur als leises Wimmern wahrnimmt, führt sie zu einem weinenden Säugling. Völlig unterkühlt liegt er in seiner Babyschale und blickt sie mit seinen leicht mandelförmigen hellen Augen mit Sprenkeln an – doch ist von der Mutter keine Spur zu sehen. Könnte sie ihn etwa ausgesetzt haben?
    Sofort bringt Gesine den Jungen ins Krankenhaus, wo sie auch erfährt, dass er das Down-Syndrom hat, was vielleicht auch der Grund dafür sein könnte, dass er ausgesetzt worden ist. Dies ist ein unglaublicher Schlag für Gesine, aber die nächste unfassbare Nachricht folgt sodann: Als sie von der Polizistin Marina Olbert, die auch schon im ersten Buch der Reihe, „Kaninchenherz“, ermittelte, erfährt, dass an der Bushaltestelle vor dem Friedhof eine nakte Frauenleiche gefunden wurde, kann Gesinne nicht glauben, dass sie als ehemalige Kommissarin eine Tote übersehen haben kann.
    Doch sind zwei Straftaten in solch kurzer Zeit an einem Ort recht unwahrscheinlich, sodass die Vermutung nahe liegt, dass die beiden Fälle miteinander verknüpft sind. Ist das Fuchskind, wie Gesine den Säugling, weil ihr, kurz bevor sie ihn gefunden hat, ein Fuchs über den Weg gelaufen ist, nennt, wohlmöglich das Kind der georgianische Frau?
    Sobald Gesines Exmann, zu dem sie seit dem Tod ihres gemeinsamen Kindes keinen Kontakt mehr hatte, plötzlich auftaucht, ist das Durcheinander komplett. Da er in Georgien lebt und arbeitet, kommt schnell die Frage auf, ob er in die Fälle verwickelt sein könnte.
    So ermitteln Marina Olbert und Gesine – beide auf ihre Art – in die unterschiedlichsten Richtungen. Schließlich kann Gesine die Ermittlungen nicht einfach so der Polizei überlassen und irgendwie ist sie ja auch involviert.


    Nach und nach treten immer mehr Charaktere auf, was manchmal für Verwirrung sorgt. Auch, dass die Perspektive – besonders gegen Ende des Buches – zwischen Gesine und „der Olbert“ springt, strengt beim Lesen an. Leider wirkt die Handlung auf mich auch sehr konstruiert, das Ende kommt recht holprig und plötzlich daher, sodass man sich verwirrt fragt, ob das nun wirklich alles gewesen sein soll.
    Auf der anderen Seite ist der Schreibstil äußerst ansprechend: Detailverliebt passt er sehr gut zu Gesine. Mir gefällt, wie beispielsweise verschiedene Pflanzen beschrieben werden, die ihr wie von selbst ins Auge stoßen. Auch wird die Geschichte – trotz einiger Längen – immer wieder mal spannend. Obwohl die Charaktere sehr genau gezeichnet werden, konnte ich zu keinem von ihnen eine Bindung aufbauen…
    Ein Detail, welches mir wiederum sehr gefällt, ist, dass sechs Mal die Geschichte durch einen Giftpflanzen-Steckbrief unterbrochen wird. Diese tolle Idee, die auch schon bei „Kaninchenherz“ umgesetzt wurde, zeigt immer wieder, dass Gesine der Tod ihres Sohnes nicht loslässt. Für mich war es sehr spannend, etwas über die Giftpflanzen zu lesen.


    Mich lässt das Buch zwiegespalten zurück: Es hat durchaus seine langatmigen Phasen, ist aber auch immer wieder mal spannend, das Ende wirkt jedoch sehr konstruiert und unrealistisch, die vielen Charaktere verwirren beim Lesen, doch der Schreibstil ist sehr ansprechend.


    Deswegen vergebe ich 3/5 vom morgendlichen Nebel umschwaderte Sterne


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    Ich hatte mehr erwartet…


    Niemand kann genau sagen, wer Panic erfunden hat. Niemand weiß, seit wann es das Spiel gibt. Aber jeder kennt es. Und auch, wenn die Polizei versucht, es zu unterbinden, findet das Tribunal von Panic einen Weg das Spiel stattfinden zu lassen. In Carp, einer armen Stadt mit zwölftausend Einwohnern im Bundesstaat New York, findet es jährlich statt. Jeder einzelne Schüler an der Highschool weiß davon, doch niemand darf etwas verraten. Schließlich ist das Spiel wegen des Geldes irgendwie im Interesse aller. Denn das ist der Anreiz des Ganzen: Jeder Schüler muss in einen Jackpot einzahlen – ausnahmslos. Und zwar einen Dollar pro Schultag von September bis Juni – wer nicht zahlt muss mit mehr oder weniger sanften Ermahnungen rechnen.
    Alle aus der Abschlussklasse dürfen mitspielen und um das so zusammengetragene Geld kämpfen. Runde um Runde scheiden dann mehr Spieler aus, denn es kann nur einen Gewinner geben. Auch wenn der Start mit dem Sprung von den Klippen immer der gleiche ist, so sind die Aufgaben doch immer andere, da für diese jedes Jahr unter strengster Geheimhaltung zwei andere Punktrichter ausgewählt werden. Sie erhalten eine nicht zu verachtende Bezahlung dafür, dass sie sich Prüfungen ausdenken und über die Punktvergabe entscheiden.
    Die Regeln sind ganz leicht und jedem bekannt. Zum Beispiel ist strengste Geheimhaltung oberstes Gebot, der Kommentator, der die von den Punktrichtern aufgestellten Runden vorstellt und moderiert, darf nicht angegriffen werden und vor allem: Wer Angst hat, scheidet aus.
    Als Heather zum Startsprung an den Klippen erscheint und dort auf ihren Exfreund und dessen neue Flamme trifft, weiß sie, dass sie, trotz ihres Vorsatzes es nicht zu tun, spielen wird. Auch ihre beste Freundin Nathalie entschließt, es auf einen Versuch ankommen zu lassen, obwohl sie sich vor beinahe allem fürchtet. Ihr Ziel ist es, mit dem Geld eine Schauspielausbildung zu finanzieren. Auch Dodge, der seit mittlerweile zwei Jahren in Carp zur Highschool geht, hat seine ganz eigenen Beweggründe – und er ist sich seines Sieges sicher…
    Als dann die Summe des diesjährigen Jackpots genannt wird, sind alle sprachlos: 67.000 Dollar – so viel gab es noch nie zu gewinnen. Dass dies kein leichtes Spiel wird, steht von Anfang an fest.
    Und so beginnt in diesem heißen Sommer ein Spiel, bei dem jeder über seine eigenen Grenzen gehen muss; bei dem immer weniger Spieler übrigbleiben. Ein tödliches Spiel, das dieses Mal schon in der zweiten Runde sein erstes Opfer fordert, aber dennoch jedes Jahr wiederkehren und wie immer jeden Beteiligten verändern wird.


    Die Geschichte ist abwechselnd aus der Sicht von Heather und Dodge geschrieben, sodass man immer neue Seiten der Protagonisten kennenlernt und sich recht gut in ihre Gedanken- und Gefühlswelt hineinversetzen kann. Auch sind so die Beziehungen der Charaktere zueinander gut verständlich. Durch die detailreiche Beschreibung (auch ihrer Lebensumstände) fühlt man schnell mit den Freunden mit, wobei man jedochnicht vollkommen zu ihnen durchdringen kann. Da die Mutproben, wie auch ihr Ende und noch so viel mehr in diesem Buch, recht vorhersehbar sind, wartet man nur selten gespannt auf die neuen Mutproben, die es zu bestehen gilt, obwohl das Buch hier wirklich Potenzial gehabt hätte. Ein paar andere konnten mich allerdings fesseln. So sind die Wendungen nur zum Teil überraschend.
    Spannender war für mich dafür die Entwicklung, welche die Charaktere durchlaufen und wie sie Kapitel für Kapitel erwachsener werden.
    Viele der Aufgaben sind sehr kreativ und gefährlich, jedoch trägt dies auch dazu bei, dass Panic phasenweise nicht sehr realistisch wirkt. Denn wenn es stattdessen um die Beziehungen der Personen geht, ist das Buch sehr gut nachvollziehbar, verständlich und glaubwürdig.
    Sehr gefallen hat mir, dass ich total schnell in das Buch abtauchen konnte, da der Schreibstil wirklich unkompliziert und leicht zu verfolgen ist. Deswegen lässt sich das Buch problemlos zwischendurch lesen, ohne dass man sich anstrengen müsste.


    So sind alles in allem einige Mutproben unrealistisch, viele Wendungen vorhersehbar (besonders das Ende), jedoch die Charaktere sehr schön ausgearbeitet und interessant. Das Buch „Panic“ lässt mich zwiegespalten zurück, da ich zum Einen etwas von den Prüfungen enttäuscht, von den Charakteren aber positiv überrascht bin. Die Idee des Buches ist zwar nichts völlig Neues, hat mir aber dennoch sehr gefallen, allerdings ist die Umsetzung meines Erachtens noch ausbaufähig. Auf der einen Seite ist die Sprache angenehm leicht, auf der anderen Seite ist sie mir jedoch manchmal etwas zu umgangssprachlich und bremst auch das Mitfühlen etwas ab…
    In meinen Augen eignet sich dieser Jugendthriller deswegen gut zum Zwischendurch-Lesen, allerdings sollte man meiner Meinung nach auch nicht mit allzugroßen Erwartungen an das Buch gehen.


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    Sehr ansprechend!


    Mit diesem Buch möchte der Gesundheitsberater und vegetarisch-vegane Koch aus Leidenschaft, Udo Einenkel, zeigen, wie man mithilfe der Yoga-Küche in „Einklang mit sich durch Entspannung und Genuss“ gelangen kann.
    Dabei ist ihm die ganzheitliche Betrachtung sehr wichtig: Das Kochen soll Spaß machen und gleichzeitig das Essen Kraft spenden. Deswegen werden in diesem Buch nicht nur die fünf Ernährungsrichtungen in der Yoga-Küche – vegan, vegetarisch, Ayuveda, Vollwert und Rohkost -, sondern auch kleine Übungen, um Gelassenheit zu gewinnen, vorgestellt.
    Zu Beginn des Buches wird erklärt, wie Yoga und Ernährung zusammenpassen und -gehören. Außerdem werden die acht Prinzipien des Yoga vorgestellt, sodass man gleich zu Beginn einen tollen Überblick erhält. Auch, wie man gesunde Lebensmittel erkennt und bestmöglich zubereitet, wird erklärt. Dann befasst sich ein weiterer spannender Unterpunkt damit, welche Ernährungsform für einen die Richtige ist. Zum Abschluss dieser Einführung wird gezeigt, dass auch im Yoga reichlich geschlemmt wird.
    Sehr spannend war für mich auch der darauf folgende Teil des Buches, in dem es um „Wissen und Praxis“ geht. So werden zum Beispiel Süßungsmittel, Mehlprodukte, Fabrikfette und -öle vorgestellt und in den Kontext der yogischen Ernährung eingeordnet. Eine sehr anschauliche Infobox fasst dann die wichtigsten Ernährungstipps für Yogis zusammen. Diese sind wirklich sehr hilfreich und gut nachvollziehbar; stimmen auch mit dem überein, was man generell in Bezug auf eine gesunde Ernährung liest.
    Im Anschluss daran wird bereits Ayuveda in den Blickwinkel genommen. Jedes Kapitel – und somit jede Ernährungsweise – wird von einem Yogi eingeleitet. So wird beispielsweise darauf eingegangen, dass man „keine starren Vorgaben“ braucht. Danach erhält man viele Informationen zu der jeweiligen Ernährungsweise – beim Ayuveda werden zum Beispiel Gewürze der indischen Heilküche vorgestellt oder die Anfänge des Ayuveda erklärt. Sehr schön finde ich auch, dass verschiedene Typen innerhalb dieser Ernährungsweise gezeigt werden (der Vata-Typ, der Pitta-Typ, der Kapha-Typ), an denen man sich im Folgenden orientieren kann.
    Nach diesen Erklärungen werden einige ansprechende ayuvedische Rezepte vorgestellt.
    Der zweite Teil befasst sich mit der vegetarischen Ernährung. Der informative Einleitungsteil ist auch hier sehr spannend gehalten und die Rezepte dieses Kapitels können einen direkt begeistern. Besonders gut haben mir hier die „Auberginen mit Ziegenkäse und Zitronen-Couscous“ (S. 83) gefallen.
    Die Beschreibung zu Beginn des Rezeptes – „Mediterrane Gemüseküche: frisch, einfach, schnell und lecker“ – trifft wirklich auf den Punkt, was ich an diesem Rezept so mag. Außerdem finden sich hier viele verlockende Süßspeisen wie der „Schokoladen-Reis-Pudding“ (S. 93).
    Danach geht es um die vegane Ernährung. Unter Anderem wird gezeigt, was es mit Kalzium, Eisen, Eiweiß und B12 bei der veganen Ernährung auf sich hat und wie man sie in einem gesunden Maße zu sich nimmt. Darauf folgen wieder tolle abwechslungsreiche Rezepte (besonders lecker waren die „Haselnuss-Kohlrabi-Schnitzel“ (S. 112)).
    Als nächstes ist „Vollwert“ an der Reihe – frisches Gemüse, Obst und Vollwertgetreide werden als Grundlage für die „vitalstoffreiche Vollwerternährung“ verwendet. Wie auch zuvor wird die Ernährungsweise gründlich aber nicht zu detailreich vorgestellt. Bei den Rezepten war ich von der Vielfalt erneut überrascht.
    Im Anschluss daran folgt die „Rohkost“, welche auch erstaunlich viele und vor allem abwechslungsreiche Rezepte bietet.
    Die „Basic-Rezepte“ bilden dann den letzten, sich mit den Ernährungsweisen des Yoga befassenden, Teil.
    Danach folgt das Kapitel „Yoga-Praxis“, in welchem verschiedene Variationen des Sonnengrußes vorgestellt werden, womit der Aspekt des Ganzheitlichen erneut zum Tragen kommt.


    Die Rezepte sind sehr abwechslungsreich – von süß bis herzhaft ist für jeden etwas dabei. Darüber hinaus ist die Gestaltung des Buches äußerst ansprechend: Die Rezepte sind sehr übersichtlich gestaltet, die Zubereitungsdauer stimmt, soweit ich das bisher nachvollziehen konnte, mit der angegeben Zeit überein. Jedes Rezept wird durch kleine Texte zum Geschmack oder Ähnlichem eingeleitet, was mir sehr gefällt. Auch ist alles sehr gut beschrieben, sodass man problemlos jedes Rezept nachkochen kann. Außerdem wecken tolle Farbfotos die Lust aufs Nachkochen und durch die farbenfrohe aber farblich schön aufeinander abgestimmte Gestaltung bessert sich schon beim Durchblättern die Laune. Weil die Gerichte von ihren Zutaten her so schön bunt sind, macht das Kochen und Genießen nochmal so viel Spaß.
    Auch der Aspekt der Ganzheitlichkeit gefällt mir sehr; die Erklärungen zu jedem Thema sind sehr verständlich und machen neugierig auf mehr.


    Für mich ist dieses Kochbuch daher rundum gelungen und ich kann es sehr weiterempfehlen.


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    EDIT: Betreff angepasst. LG, Saltanah

    Verführerische Kreationen – leicht nachzumachen!


    Für Ophélie Véron bedeutet rohköstliche Ernährung keineswegs, dass man sich nur von rohem Obst und Gemüse ernährt. Deswegen möchte sie, dass man mit ihrem Buch „Rohköstliche Patisserie“ durch Spaß am Experimentieren und mit den Möglichkeiten der Rohkost eine neue erfrischende Küche kennenlernt. Überraschend seien die „raffinierten und verführerischen Kreationen“ – ganz ohne weißen Zucker, Eier, Butter, Margarine, Hefe oder Mehl. Dabei sind mache Kreationen auf den ersten Blick wirklich abenteuerlich. „Hätten Sie gedacht, dass ein Käsekuchen mit Zucchini besonders leicht und locker wird und dass Avocado einer Schokoladencreme eine besonders cremige Konsistenz verleiht?“


    Bereits zu Beginn wird, was mir sehr gefällt, gezeigt, dass man sich nicht dogmatisch an Rezepte machen, sondern aus Neugierde die Rezepte ausprobieren soll. Die Autorin erklärt außerdem, dass Rohkost durchaus leicht verdaulich, aber trotzdem kalorienreich sei und zeigt, dass man nicht verkrampft an die Sache gehen soll, da beispielsweise nicht alle Produkte vollkommen roh sein (z.B. pasteurisierte Nüsse und Trockenfrüchte). Darüber hinaus soll man „exotischen Pülverchen“ oder dem neusten Superfood besser mit Skepsis begegnen.
    Im ersten Kapitel „Rohköstliche Patisserie – raffiniert und verführerisch“ werden wichtige Zutaten, Küchengeräte und -utensilien vorgestellt, was bereits eine gute Vorstellung zu den Rezepten ermöglicht, da beispielsweise die Zutaten sehr gut mit ihrer Verwendung beschrieben werden. So wird man auch zum Experimentieren aufgerufen.
    In „Grundrezepte“ finden sich sehr leicht zuzubereitende Rezepte, die für die Rezepte der nächsten Kapitel teilweise auch benötigt werden. Von Tarteteig über Kokosbutter und Fruchtaufstriche bis hin zur pflanzliche Milch ist hier alles vertreten.
    Danach folgen in „Die Klassiker – rohköstlich zubereitet“ viele tolle rohköstliche Varianten der üblichen Lieblingskuchen, was ich sehr ansprechend finde. Absolute Highlights sind hier die „Dattel-Buchweizen-Brownies“ (S. 50) und der „Amerikanischer Käsekuchen“ (S. 63).
    Besonders raffinierte Leckereien finden sich dann in „Rohe Köstlichkeiten für Naschkatzen“. Schon die Fotos der „Schoko-Minz-Torte“ (S. 80), der „Macarons“ (S. 91) oder der „Schoko-Muffins mit flüssigem Kern“ (S. 100) lassen einem das Wasser im Munde zusammenlaufen.


    Insgesamt ist die Gestaltung des Buches auch wunderschön und man merkt, wie viel Mühe in das Buch geflossen ist. So ist zum Beispiel wenn ein neues Kapitel beginnt, die Seite der Kapitelüberschrift mit einem süßen Muster gestaltet. Durch die schöne Gestaltung wird dieses Werk zu einem Wohlfühlbuch – schon beim Durchblättern.
    Aber auch die Rezepte an sich sind allesamt ganz besonders schön gestaltet: Eingeleitet von kurzen Texten zu der jeweiligen Leckerei, wird die die Freude aufs Ausprobieren verstärkt. Aber auch die tollen Farbfotos, die einfach unglaublich lecker aussehen, sind wunderbar, da sie große Lust aufs Nachmachen und Losnaschen bereiten; man schmeckt die Köstlickeiten schon förmlich beim Betrachten der Fotografien. Darüber hinaus sind die Zutaten und Schritte sehr ordentlich gegliedert, sodass ein guter Überblick, leichtes Verständnis und problemloses Nachmachen möglich werden. In diesem Buch sind wirklich alle Rezepte so verständlich erklärt, dass gar nichts schief gehen kann – zum Beispiel dank der bebilderten Schritt-für-Schritt-Anleitung bei der „Schoko-Minz-Torte“ (S.80-83), damit einem das wunderbare Marmormuster auf jeden Fall gelingt.
    Allgemein lässt sich dieses Nichtaufsichalleinegestelltsein auch an den vielen Tipp(s)-Feldern zu Haltbarkeit, Variationen oder Zeitspartipps erkennen, die mir auch ausgesprochen gut gefallen haben.
    Das alles macht es so schwierig, ein erstes Rezept auszuwählen. Versucht man sich dann aber endlich an einem, ist man tatsächlich überrascht, da man – auch wenn einige Naschereien eine Weile lang kaltgestellt werden müssen – mehrere Rezepte sofort genießen kann. So ist für jede Gelegenheit etwas dabei und auch viele verschiedene Geschmäcker werden bedient.
    Außerdem wirkt die Autorin durch ihren nicht bekehrenden, im ersten Kapitel vorgestellten Ansatz, Stück für Stück bereits verarbeitete Produkte aus der Ernährung zu streichen, sehr sympathisch. Mich hat überrascht, dass die Rezepte derart gut machbar sind – ich hatte mit komplizierten Zubereitungen gerechnet – und überhaupt nicht so viele (exotische) Zutaten nötig sind, wie ich gedacht hatte. Sehr hilfreich sind auch die Bezugsquellen am Ende des Buches, Tipps zum Weiterlesen oder mehr Erfahren.


    Ich bin von diesem Buch begeistert: Es fehlt nichts, jedes Rezept, das ich nachgemacht habe, war sehr lecker. Da noch so viele andere Rezepte in dem Buch verführerisch sind, freue ich mich schon darauf, weiter auszuprobieren und kann das Buch sehr empfehlen.


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    EDIT: Betreff angepasst. LG, Saltanah

    Zauberhaft und zuckersüß!


    Wer hat nicht schon einmal vom eigenen kleinen und feinen Café geträumt? Und wie oft hat man diesen Traum dann wieder verworfen? In „Sugar Girls“ zeigen 20 Frauen, die ihren Beruf an den Nagel gehängt und sich stattdessen ihren Traum erfüllt haben und ihn Tag für Tag leben, was ihr Café ausmacht, wie sie es eingerichtet und welchen Stil sie dabei verfolgt haben, stellen DIY-Ideen und Lieblingsrezepte vor.
    So gehört jedem Café ein Kapitel, wobei jeweils auf der ersten Seite eine schöne Einführung gegeben wird. Hier erfährt man zum Beispiel wie die Frauen an ihr Café gekommen sind und welchen Beruf sie zuvor ausgeübt oder welches Konzept die Gründerinnen verfolgt haben. Das ist schon immer sehr spannend und weckt die Neugierde auf das Folgende. Denn als nächstes darf man einen Blick in die Cafés aus Deutschland, Österreich und der Schweiz werfen.
    Hier erzählen die Cafébesitzerinnen von den Beginnen und ihrem jetzigen Alltag, erklären, was sie sich bei einzelnen Gestaltungen gedacht, warum sie bestimmte Möbel oder Farben gewählt oder wie sie den Namen ausgesucht haben. Außerdem werden DIY-Tipps und besonders schöne Rezepte vorgestellt, sodass man sich beispielsweise mit einem selbstgemachten Paletten-Tisch (S.150,f.) und einer Heidelbeer-Baiser-Torte (S.180) etwas Café-Flair nach Hause holt.
    Je mehr man in diesem Buch liest, desto stärker fällt einem auf, wie viel Herzblut in jedem Café steckt – alles ist durchdacht, die Besitzer stehen hinter jeder Einzelheit, haben die Räumlichkeiten zum Teil mühsam um- und aufarbeiten müssen.
    Am Ende des Buches findet der Leser außerdem eine „Kleine Starthilfe für Existenzgründer“ (S.168), denn in diesem Kapitel geben die Sugar Girls Antworten auf für vom eigenen Café Träumende typische Fragen. So erfährt man etwas über die Wahl der richtigen Immobilie, Genehmigungen, Ausstattung, Einrichtung, Preise, Ruhetage, Werbung, Mitarbeiter und vieles mehr. So erhält man einen guten Überblick und eine bessere Vorstellung davon, was es bedeutet ein Café zu leiten.


    Mir hat das Buch „Sugar Girls“ ausgesprochen gut gefallen, da es einen in lauter zauberhafte Cafés entführt und man auf jeder Seite spürt, wie stolz die Cafébesitzerinnen sind, wie viel ihnen an ihrem wahrgewordenen Traum liegt, aber auch wie viel Arbeit es bedeutet, diesen zu leben. Darüber hinaus sind die Rezepte und Kreativ-Ideen sehr schön und regen zusammen mit den unglaublich vielen wunderschönen Farbfotos zum Träumen und Schwelgen an.
    Zauberhaft ist auch die hochwertige und sehr gelungene Gestaltung des Buches, die einem das völlige Abtauchen in das Buch ermöglicht.


    Alles in allem kann ich dieses Buch jedem weiterempfehlen, der schon von seinem eigenen kleinen Café geträumt hat. Man erfährt beim Lesen viel Interessantes, wird zum Träumen angeregt und wenn man sich entschlossen hat, seinen Traum wahrwerden zu lassen, wird man ermutigt. Aber auch um nur zu Schmökern ist dieses Buch perfekt – zauberhaft und zuckersüß!


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    EDIT: Betreff angepasst. LG, Saltanah

    Sehr eindrucksvoll!


    Kurz nachdem ihre Mutter gestorben ist, leben die fünfzehnjährige Sam und ihre elfjährige Schwester Ollie bei ihrem Vater Bear, einem auf einer Weide im ländlichen Oregon lebenden Eigenbrötler, der Bienen züchtet und sich weitestgehend selbstzuversorgen versucht. Daher gibt es bei ihm nicht den Luxus eines Hauses, wie es Verwandte für die Mädchen vorsehen, sodass ihr Vater vorerst nur eine Art Probezeit bekommt, in der er sich als verantwortungsvolles Elternteil beweisen soll. Doch für die beiden Mädchen ist die Weide der schönste erdenkbare Ort auf der gesamten Welt, ihr kleines Paradies. Jedoch beginnt dieses zu bröckeln, als sie kurz nach ihrer Ankunft die Leiche einer Frau im an die Weide angrenzenden Fluss, dem Crooked River, entdecken.
    Bald schon wird Bear verdächtigt, da dieser doch so anders lebt als alle anderen in der Gegend. Der Aussteiger war sowieso jedem suspekt. Als dann noch Indizien auf Bear als Täter schließen lassen, ist der Mörder scheinbar für die Polizei bereits gefunden. Selbst Zeb und Franny, die Bears einzigen Freunde zu sein scheinen, beginnen an seiner Unschuld zu zweifeln. Trotzdem können seine Töchter nicht glauben, dass der mit den Bienen Sprechende und ihren Liedern Lauschende Bear, der keiner Fliege etwas zu Leide tun könnte, mit dem Mord an der jungen Frau in Verbindung gebracht werden könnte. Also bleibt der praktisch veranlagten und stets anpackenden Sam nur übrig, selbst die Initiative zu ergreifen und den tatsächlichen Täter zu entlarven. Das ist die einzige Möglichkeit, um ihren bereits festgenommenen Vater zu befreien, das, was nach dem Tod ihrer Mutter noch von der Familie übrig geblieben ist, zu retten und nicht zu ihren Großeltern geschickt werden zu müssen. Aber leider bleibt ihr dafür nur wenig Zeit.
    Bei ihren Ermittlungen stößt sie auf immer mehr Ungereimtheiten, sodass sie sich jedes Mal wieder aufraffen muss, um nicht die Hoffnung zu verlieren. Denn wenn sie nicht auf ihren Vater aufpasst, wer soll es dann tun?
    So gerne Ollie ihrer großen Schwester auch helfen möchte – sie kann es nicht. Denn seit dem Tod ihrer Mutter ist sie verstummt. Das gleiche ist ihr zuvor bereits als ihre Tante verstorben war passiert. Doch ist es nun etwas anderes: Jetzt muss sie schließlich auch auf ihre Schwester aufpassen, sie müssen sich gegenseitig beschützen! Denn wenn Bear nicht der Mörder ist muss dieser noch irgendwo dort draußen umherstreifen – und er wird keineswegs davon begeistert sein, wenn man ihm auf die Schliche zu kommen droht.
    Auch sieht Ollie „Schimmernde“; Tote, die ihren Frieden noch nicht gefunden haben, weswegen sie noch umherwandeln. So auch die tote Frau aus dem Crooked River, von der Ollie um Hilfe angefleht wird und die dem Mädchen seine Stimme stiehlt. Aber Ollie kann nichts von alledem, nichts von dem was sie weiß, erzählen. Und so muss sie mit ansehen, wie der Albtraum seinen Lauf nimmt…


    Abwechselnd wird das Geschehen aus der Sicht von Sam und Ollie beschrieben, sodass man zu beiden Mädchen sehr schnell eine Bindung aufbauen kann. Beide möchten aufeinander Acht geben und halten sich aneinander fest. Man merkt wie schwer sie es haben und es ist beeindruckend wie sie dennoch nicht die Hoffnung aufgeben. Außerdem sind sie von ihren Charakteren her sehr angenehm: Ollie zum Beispiel hat eine auf der einen Seite kindliche Sicht auf die Welt, ist auf der anderen Seite aber immer wieder sehr erwachsen für ihr Alter. Ich habe ihre Art zu beschreiben, was sie sieht, denkt und fühlt sehr genossen, da ihre verträumte, poetische und außergewöhnlich bildhafte Sprache dafür sorgt, dass man sofort in die Geschichte gezogen wird und sie trotz ihrer Stärke am liebsten in den Arm nehmen und ihr Mut zusprechen möchte. Außerdem finde ich die Idee sehr süß, dass Ollie hin und wieder versucht auf ihre ganz eigene Art mit ihrer Schwester zu sprechen, indem sie Stellen in dem Alice im Wunderland-Buch, das sie mit ihrer Mutter nicht zu Ende zu lesen geschafft hat, unterstreicht. Aber auch die Passagen, welche aus Sams Sicht geschrieben wurden, lassen einen nicht los. Auch sie schafft es, den Leser mit ruhigen Tönen zu verzaubern, ihn die Bienen summen und den Crooked River fließen zu hören. Mich hat der bezaubernde Schreibstil der Autorin sehr beeindruckt.
    Wie ich bereits angesprochen habe, sind für mich die Charaktere auch sehr eindrucksvoll: Sie sind alle vielschichtig und man spürt beim Lesen von Seite zu Seite stärker, dass sich bei dem ein oder anderen Bewohner unter der Oberfläche etwas Düsteres verbirgt. Aber auch wenn ich mit jedem Kapitel misstrauischer – und neugieriger – wurde, kam ich nicht auf die Lösung des Falles. Und das obwohl doch gefühlt jeder schon auf meiner Verdächtigenliste stand. So gelingt es der Autorin, den Leser direkt mit auf die Mördersuche zu nehmen, ihn in die Irre zu führen, um das Ganze zu einem feuerwerksartigen, krönenden Abschluss zu bringen, der zwar sehr überraschend und eindrucksvoll, jedoch auch sehr nachvollziehbar und in sich schlüssig ist.
    Mich hat das Buch mit seiner wunderbar ruhigen sowie leisen Sprache und der subtilen Spannung bemerkenswerter Weise von der ersten Seite an gepackt und nicht mehr losgelassen. Nach und nach entwickelt sich die Handlung, Stück für Stück, was die Spannung immer aufrecht erhält. Sehr hat mir auch die Idee mit den schimmernden Geistern, die Ollie sieht, gefallen.


    Alles in allem ist „Das Schweigen der Bienen“ ein sehr sanftes und leises Buch mit subtiler Spannung, ganz liebenswerten und authentischen Charakteren – und auch solchen vor denen man am liebsten davonrennen würde. Der Schreibstil ist wirklich herausragend, da einem beim Lesen sofort Bilder in den Kopf gepflanzt werden und man so beispielsweise Bear an seinen Langstroth-Beuten herumwerkeln sehen, die Bienen summen hören, die Sonne über und das Gras unter einem spüren sowie den süßen Duft von frisch abgefülltem Honig riechen kann.
    Ich bin von diesem facettenreichen Buch ganz begeistert und hoffe, dass ich schon bald ein weiteres wunderbares Werk der Autorin werde lesen können.


    Von mir gibt es daher 5/5 honiggelbe und -süße Sterne und eine klare Leseempfehlung!


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    EDIT: Betreff angepasst. LG, Saltanah

    Sollte in keiner Ostseestrand-Reisetasche fehlen!


    In diesem wunderschönen Büchlein wird jungen Lesern die Ostsee näher gebracht. Dabei werden ganz verschiedene Aspekte angesprochen und sehr anschaulich erklärt.
    So wird zuerst auf die Ostsee selbst eingegangen, wobei zum Beispiel ihre Entstehung erklärt oder verschiedene Küstenformen kindgerecht erläutert werden. Auch auf verschiedene Gefahren an Steilküsten wird hingewiesen und Wissen über sie vermittelt.
    Das folgende Kapitel beschäftigt sich mit Strandsteinen, sodass Versteinerungen, Granit, Porphyr, Gneis, Sandstein, Kalkstein, Feuerstein und noch vieles mehr in den Fokus gerückt werden. Man erhält nicht nur interessante Angaben zur Entstehung dieser, sondern auch zu Auftreten oder Zusammensetzung. Sehr spannend ist meines Erachtens auch der Teil, welcher sich ausschließlich mit verschiedenen Fossilien befasst, zumalen, wie sonst auch im gesamten Buch, Fotografien, Infoboxen und Zeichnungen alles gleichermaßen bündig und verständlich zusammengefasste Wissenswerte sowie Tipps und Tricks zum Suchen und Finden wunderbar veranschaulichen. Selbstverständlich wird auch das Thema Bernstein sehr ansprechend ausgeführt, sodass man sich am liebsten direkt auf die Suche nach diesem begeben möchte.
    In „Tiere und Pflanzen“ dann ist von Großalgen und Strandpflanzen über Muscheln und Schnecken bis hin zu Seesternen, Möwen, Quallen und Krebstieren alles vertreten.
    Im Anschluss daran wird sich mit Fischen und Fischern befasst; verschiedene Ostseefische und Fangmethoden werden vorgestellt. Auch vielversprechende Ausflugsziele werden aufgezeigt und verschiedene Leuchttürme und Schiffe miteinander verglichen.
    Abgerundet wird das Buch noch durch das Unterkapitel „Mehr über die Küste – Was du noch wissen solltest“.


    Die Gestaltung des 80 Seiten umfassenden Buches ist unglaublich ansprechend. Dank der vielen Farbfotografien ist es ganz lebendig und lädt zum Weiterstöbern und Selberentdecken ein. Auch die vielen Schaubilder machen die in dem Ostseebuch vermittelten Informationen wunderbar verständlich. Da auch viel anspruchsvolles Wissen kindgerecht vermittelt wird, eignet sich das Buch für die ganze Familie und sollte meiner Meinung nach bei keinem gemeinsamen Urlaub an der Ostsee fehlen. Darüber hinaus lockern viele „(Schon) Gewusst?“- oder „Tipp“-Boxen den Lesefluss auf. Da die einzelnen Textpassagen auch kurz gehalten sind, wird das Lesen auch nie anstrengend.
    Des Weiteren bin ich von dem Wissensumfang des Buches trotz seiner geringen Seitenzahl – was es auch sehr schön handlich zum Mitnehmen macht – begeistert: es werden so viele Themen behandelt, dass man Seite für Seite die Ostsee für sich entdecken kann.


    Alles in allem handelt es sich bei „Mein Ostseebuch“ von Rolf und Matthias Reinicke um ein liebevoll gestaltetes Buch, welches viel Wissen (für Kinder) verständlich vermittelt. Durch die tolle Gestaltung macht es noch mehr Spaß, sich mit der Ostsee auseinanderzusetzen.
    Dieses Buch sollte in keiner Ostseestrand-Reisetasche fehlen!


    Daher vergebe ich 5/5 bernsteinfarbene & tangbehangene (See-) Sterne!


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    EDIT: Betreff angepasst. LG, Saltanah

    Einfach bemerkenswert!


    Als die Entnazifizierungsakte des Großvater von Lorenz Völker auftaucht, versetzte dies seine Mutter und ihn in Aufregung. Schon bald kam die Frage auf, ob Hans Dombois, welcher als Jurist im Dritten Reich arbeitete, ein „Mitläufer“ oder gar ein „Nazi“ war. Gerade Fotografien, auf denen er in SA-Uniform zu sehen war, oder eine Kopie seiner NSDAP-Mitgliedskarte ließen annehmen, dass er doch besser in das System integriert war, als seine Familie angenommen hatte.
    Doch hatte der „kluge Hans“, wie er manchmal genannt wurde, nie etwas in der Richtung erzählt. So erinnert sich der Autor des Buches an seinen Großvater als einen warmen, herzlichen Erzähler und Zuhörer, einen sanften und gemütlichen Menschen, als jemanden mit einem sehr guten Gedächtnis und der Fähigkeit, zu reflektieren und der völlig in seine Briefmarken vertieft am Schreibtisch sitzen konnte. Aber hier war die Frage bereits aufgekommen, die Recherchen wurden aufgenommen.
    Von da an macht sich Lorenz Völker auf die Suche nach Dokumenten, die zeigen könnten, was sein Großvater im Dritten Reich gemacht, wie er sich gegenüber dem System verhalten hat. Da die Entnazifizierungsakte auch eher keine Hilfe darstellt, weil sich Hans Dombois dort einwandsfrei als „Mitläufer“ dargestellt hat und einige Details weitere Fragen aufwerfen, startet der Autor eine Suche nach Personen, die (in Strafsache „3Kls 26/35“ verwickelt waren und) Auskunft zu den Entscheidungen und Taten als Jurist geben könnten. Jedoch leben immer weniger Zeitzeugen und eine vermeindliche Antwort wirft immer mehrere neue Fragen auf.
    Dadurch, dass sich Lorenz Völker auch mit den Schicksalen von an Strafprozessen Beteiligten auseinandersetzt, erhält man als Leser einen viel detailierteren Blick auf den Staatsanwalt, der sich nicht nur aus seinen eigenen Erlebnisberichten zusammensetzt. So zeichnet der Autor beispielsweise das Leben eines jüdischen Pärchens, auf das er in der oben genannte Strafsache gestoßen war, so gut es geht nach, um nicht nur Fakten herunter zu schreiben, sondern Ereignisse auch mit Menschen und Schicksalen verknüpfen kann.
    Auch dadurch, dass Völker den Lebensweg von Alfred Lehmann, der, ein Jahr jünger, ebenfalls Jurist und aus vergleichbaren familiären und gesellschaftlichen Verhältnissen stammend, so etwas wie Hans Dombois‘ „Alter Ego“ war, erhält man noch einmal einen anderen Blickwinkel. Denn auch wenn sich ihre Lebenswege zu Beginn sehr ähneln, sich sogar kurz bei einem Gerichtsverfahren – beide die jeweils andere Seite vertretend – kreuzen, verlaufen sie dann in zwei vollkommen unterschiedliche Richtungen: Während Dombois noch einige Jahrzehnte weiterleben wird, stirbt Lehmann kurz vor seinem 31. Geburtstag im Konzentrationslager Groß-Rosen.


    So zeigt Lorenz Völker anhand einer Vielzahl von Quellen den Lebensweg seines Großvaters Hans Dombois auf. Dabei hat er einiges über das Leben und Wirken des damals jungen Juristen herausgefunden, kann jedoch keine eindeutige Antwort geben, sodass er aus verschiedenen Perspektiven betrachtet verschiedene Schlussfolgerungen erläutert.
    Während der gesamten Lesezeit war ich von dem Umfang seiner Recherchen, der Objektivität und Sachlichkeit sowie der zeitweise persönlichen Einordnung sehr angetan. Es ist schier unglaublich, wie viel Arbeit Lorenz Völker in seine Recherchen gesteckt und wie viele Spuren er gefunden hat.
    Außerdem wird einem beim Lesen durch Fotografien und das Einbeziehen einiger von den Taten des Staatsanwaltes beeinflussten Menschen bewusst, dass es sich hier nicht nur um Zahlen, sondern um Schicksale handelt, was meines Erachtens ein sehr wichtiger Aspekt dieses Buches ist.
    Darüber hinaus ermutigt das Buch, sich selber auf Spurensuche zu begeben und zeigt durch das Beschreiben der Verschiedenen Anlaufstellen und Schritten im Zuge der Recherchen, wie man eine solche angehen könnte.
    Deswegen kann ich das Buch sehr empfehlen!


    Von mir gibt es daher 5/5 Sterne


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    EDIT: Betreff angepasst. LG, Saltanah

    Wunderbar unterhaltsam!


    Alexander Klein steckt mitten in den Vorbereitungen für den Familienurlaub: Schon morgen soll es auf nach Italien an die Adria gehen, was sich in der Familie durch immer hektischeres Suchen von Pässen und Ähnlichem bemerkbar macht. Schließlich handelt es sich auch nicht nur um irgendeinen, sondern einen Nostalgie-Urlaub, der wirklich die ganze Familie zusammenschweißen soll.
    Noch als seine Frau und ihre beiden pubertierenden Kinder zu Bett gehen, schließlich soll die Fahrt um fünf Uhr morgens beginnen, versucht Alex urlaubswichtige Vorbereitungen zu treffen – bis er schließlich mit einer Flasche Wein und dem Fotoalbum von seinem ersten Urlaub an der Adria auf dem Schoß auf dem Sofa sitz und … einschläft.


    Es ist einfach herrlich in das “entartete Jahrzehnt” abzutauchen und die Kleins bei ihrem Urlaubsabenteuer zu begleiten. In diesem Buch wird gekonnt mit Vorurteilen gespielt, ohne dass es zuviel und deswegen nervig oder ermüdend würde. Mich hat “In der ersten Reihe sieht man Meer” sehr gut unterhalten, da der zweiwöchige Urlaub so humorvoll und mit etwas Selbst-Ironie und die Charaktere so genial beschrieben werden. ich konnte von der ersten Seite problemlos in die Geschichte abtauchen und mich an den “Teutonengrill” versetzt fühlen.
    Darüber hinaus ist die Geschichte wunderbar authentisch erzählt, und der flüssige Schreibstil trägt auch zum Lesevergnügen bei. Es kommt nicht soo häufig vor, dass mich das Lesen von als unterhaltsam angepriesenen Büchern wirklich zum Lachen bringt – dem für die Kluftinger-Krimis bekannten Autoren Duo Klüpfel/Kobr ist dies mit diesem Buch aber definitiv gelungen!
    Auch sehr schön ist die Idee, dass jedes Kapitel nach einem 80er oder 90er Jahre Hit benannt und durch ein nostalgisches Urlaubsfoto der Autoren eingeleitet wird.


    Von mir gibt es daher 5/5 eisgekühlte Sterne

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    Eine zauberhafte Geschichte!


    Als der Leiter des Kinderheimes in der Straße des Friedens, Herr Sörendorf, Karl und Achim um Hilfe bittet, da ihre ehemalige Heimmutter Maria, nachdem sie beim Staubwischen etwas in vergilbte Zeitung Gewickeltes entdeckt hat, seit Tagen in ihrem Bett liegt, ihren Blick starr an die Decke geheftet ohne etwas um sie herum wahrzunehmen, willigen die beiden Jungen sofort ein. Schließlich war Maria stets freundlich und hatte noch kurz zuvor von Achim und Karl gesprochen. Kurz nach ihrer Ankunft entdecken sie eine Hagebutte mit roten Tupfen, welche Maria fest umklammert hielt. In einem mysteriösen Brief, der offensichtlich von ihr geschrieben worden ist, lesen die Freunde von eben solchen Hagebutten wie sie gerade eine gefunden haben, die Wünsche zu erfüllen in der Lage sind.
    Sofort ist den Dreizehnjährigen klar, wofür sie die Hagebutte verwenden müssen: Marias Wunsch soll in Erfüllung gehen, denn von einem solchen hatte etwas in dem Brief gestanden. Auch wenn dieser Wunsch gefährlich zu sein scheint, pflanzen Achim und Karl im verwilderten Garten auf der anderen Seite der Straße die Rose.
    Und tatsächlich – auch wenn keiner von ihnen daran geglaubt hätte – finden sie sich plötzlich in einer anderen Welt wieder. Einer Welt, die sie nicht mehr verlassen können, in der die Kinder des Heims immerzu laufen und arbeiten müssen, Hohe Herren ihren Besuch ankündigen, der verwilderte Garten hinter der Mauer einen schwarzen und einen weißen Schatten und bedrohliche Wölfe mit Mondscheinspiegelaugen beherbergt – und Karl und Achim um ihr Leben kämpfen müssen…


    Antonia Michaelis schafft es wieder einmal den Leser mit ihrer wunderbar poetischen und bildhaften Sprache in eine andere Welt zu entführen, die voller Bedrohungen, Geheimnisse und Abenteuer ist. Auch die Charaktere sind sehr schön gezeichnet: Der bücherliebende Achim und der starke, das Meer liebende Karl, die beide ihre Adoptiveltern so sehnlichst vermissen. Oder die Heimkinder die in einem dauernden Zwiespalt leben müssen.
    Darüber hinaus ist auch der von der Autorin beschriebene Ort sehr ansprechend: Ein verwilderter Garten mit einem alten und verlassenem Herrenhaus, durch eine Mauer von der Umwelt abgegrenzt.
    Außerdem ist das Buch sehr spannend geschrieben und so tritt in jedem Kapitel eine Wendung auf. Dabei ist das Buch auch keineswegs vorhersehbar – bis auf bei einem “Rätsel” tappte ich bis zur Auflösung völlig im Dunkeln.


    Für mich ist “Wolfsgarten” ein wunderbares Buch voller Symbolkraft, Freundschaft und Abenteuer, welches ich sehr weiterempfehlen kann!


    Von mir gibt es daher 5/5 mondscheinspiegelaugengelbe Sterne


    EDIT: Betreff angepasst und Amazonlink ergänzt. LG, Saltanah

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    Sehr interessantes Thema, unterhaltsam beschrieben.


    Religiöse Vielfalt ist in Deutschland zur Zeit sehr groß – und wird sogar noch größer. Wer sich mit dem Thema des Glaubens in Deutschland auseinandersetzten möchte, sieht sich mit zahlreichen verschiedenen Ausrichtungen konfrontiert und ist bald noch verwirrter als zuvor. “Auf der Suche nach der Heimat für die eigene Seele” sollte deswegen verglichen werden, damit man keine Fehlentscheidung trifft oder Alternativen außer Acht lässt.
    Deswegen tritt Gideon Böss eine Reise durch Deutschland an, auf der er möglichst viele Einblicke in Sekten, Tempel oder Kirchen gewinnen möchte. Dabei macht er an 26 Stationen Halt und befragt Gläubige, Theologen, Priester oder auch Funktionäre ohne jedoch auch – sofern vorhanden – Schriften oder Ähnliches aus den Augen zu verlieren.
    Von sehr bekannten und vielfach vertretenen Religionen wie dem Protestantismus oder dem Judentum, über Organisationen, deren Name so ziemlich jedem ein Begriff, der Inhalt jedoch unbekannt ist, wie der Heilsarmee, bis hin zu solchen, die einem für gewöhnlich bei der Thematik nicht sofort in den Sinn kämen, wie beispielsweise der Raelismus oder Lahore-Ahmadiyya. Von monotheistischen, wie dem Bahaitum bis zu polytheistischen Religionen, von Naturreligionen, wie den Wicca, bis zu Buchreligionen wie dem Mormonentum: In “Deutschland, deine Götter – Eine Reise zu Kirchen, Tempeln, Hexenhäusern” wird versucht, möglichst facettenreich Möglichkeiten zur Seelenrettung aufzuzeigen.


    Mit sehr lockerem Ton und teilweise herausfordernden Fragen versucht Böss dem auf den Grund zu kommen, was den Gläubigen am Wichtigsten an ihrem Glauben ist. So macht er auch auf Widersprüchlichkeiten oder Ungereimtheiten aufmerksam, ohne jemals eine Ausrichtung als falsch oder Ähnliches anzuprangern. Gerade bei der Thematik des Buches ist die Gradwanderung zwischen lockerem bis humorvollen Übermitteln und Respektlosigkeit stets sehr schwierig. Doch auch, wenn einen hin- und wieder das Gefühl beschleicht, dass diese Grenze gerade überschritten worden sein könnte, ist bis auf eben jene wenige Ausnahmen die Balance gut gefunden.
    So wird viel mit Verbildlichungen gearbeitet, Vergleiche angestellt und durch lockere Sprache teilweise trockener Inhalt unterhaltsam vermittelt. Das Buch lässt sich, auch wegen der vielen Gespräche, sehr flüssig und entspannt lesen, ohne dabei auf Zahlen zu verzichten. Man lernt in den einzelnen Kapiteln über die Geschichte, Motivationen, Ziele, Ansichten, Gestaltung und Vertreter der verschiedenen Glaubensrichtungen.
    Die Kapitel sind auch von der Länge her sehr angenehm, da die Menge an Informationen immer so gehalten ist, dass sie zwar einen guten Einblick und somit auch ein gewisses Verständnis gewährt, jedoch nicht ermüdet und langweilt. Allgemein ist Böss bemüht, den Inhalt stets verständlich und bekömmlich zu vermitteln.
    Am Ende des Buches erklärt der Verfasser des Buches noch, dass ihn keine der vorgestellten Glaubensgemeinschaften vollends überzeugen könnte, beschreibt aber auch, was ihn beeindruckt und welche neuen Einsichten er gewonnen hat. So hält er zum Beispiel fest, dass er überrascht davon war, wie offen und respektvoll die meisten Gläubigen mit anderen Glaubensrichtungen umgehen, jedoch auch erstaunt davon war, was für eine ablehnende Haltung trotz aller Offenheit beispielsweise gegenüber Homosexualität an den Tag gelegt werde. Außerdem stellt er heraus wie wichtig es in seinen Augen ist, auch innerhalb einer Religion zweifeln zu dürfen.


    Für mich handelt es sich bei “Deutschland, deine Götter” um ein unterhaltsames aber dennoch respektvolles Sachbuch zum Thema Glauben in Deutschland, dass die religiöse Vielfalt durch viele verschiedene Stationen näher bringt. Anhand der vielen Gespräche, Verweise auf Statistiken, Hinzuziehen von Büchern, Schriften oder Ähnlichem, gewinnt man als Leser das Gefühl, dass sich Gideon Böss intensiv mit dieser Thematik auseinandergesetzt hat.
    Alles in allem kann ich dieses Buch allen empfehlen, die etwas über verschiedene in Deutschland vertretene Glaubensrichtungen – und deren Vertreter – lesen und sie dadurch ein Stück weit besser kennenlernen möchten, ohne sich dabei durch trockene Texte im Lesefluss gehemmt fühlen zu müssen.


    5/5 Sterne


    Amazonlink ergänzt. LG, Valentine

    Äußerst hilfreich und ansprechend!


    Die Wahl der richtigen Fliege kann durchaus zu einem Problem werden, da sich die Entscheidung, welche Fliege gerade am fängigsten wäre, nicht so leicht treffen lässt. Hat man noch nicht genügend Erfahrungen gesammelt, auf die man zurückgreifen kann, ist auch keine Lösung des Problems in Sicht. Die vielen verschiedenen Fliegen und unterschiedlichen Ansichten erfahrenerer Fliegenfischer erleichtern einem die Entscheidung dann auch nicht wirklich. Dieses Taschenbuch schon.
    Da in “Erfolgreich Fliegenfischen” von Ernst Bauernfeind und Walter Reisinger wichtige Insektengruppen, Fliegenmuster, für den Fliegenfischer bedeutsame Fische und alle attraktiven Gewässer vorgestellt und in Bezug zueinander gestellt werden, soll einem die oben genannte Entscheidung leichter gemacht werden.


    Im Vorwort wird erklärt, dass die Autoren des Buches versucht haben, die verschiedenen Insekten hinsichtlich ihrer Bedeutung für Fisch und Fischer vergleichbar zu machen, einen guten Mittelweg zwischen Vereinfachung und naturwissenschaftlich fundierter Erläuterung zu finden und den Begriff der Fliegenwahl beispielsweise auch über Beobachtung, Interpretation und Fragen der Nachhaltigkeit zu definieren.
    Im Anschluss daran folgt das Kapitel “Fliegenwahl”, in dem bereits einige Ratschläge gegeben werden, wie sich durch das Beobachten des Wassers einige Schlüsse darauf ziehen lassen können, was an dieser Stelle am ehesten zum Erfolg führen könnte. Dabei wird nach mehreren grundlegenden Hinweisen genauer auf Gewässer- und Insektenkunde, Fischverhalten, Anbietetaktik sowie Jahres- und Tageszeit eingegangen.
    Als nächstes werden wichtige Insektengruppen beschrieben und durch Fotografien veranschaulicht. Darauf aufbauend werden die Grundtypen der Fliegenmuster, unterteilt in Trocken- und Naßfliegen, vorgestellt. Die vielen Informationen und Fachbegriffe verwirren den Leser nicht, sondern helfen beim Verständnis. Sehr interessant in diesem Kapitel ist meines Erachtens auch das Unterthema der Qualitätskriterien, da hier aufgezeigt wird, worauf man, wenn man die Fliegen anstatt sie selber zu machen kauft, achten sollte.
    Nun folgen Texte zu Bachforelle, Regenbogenforelle, Äsche, Bach- und Seesaibling, in denen zum Beispiel das Verhalten der Fische beschrieben wird, woran erklärt wird, wie man sich als Fischer am besten verhalten sollte.
    Anschließend werden Bäche, Flüsse, Seen und besondere Situationen in den Fokus gerückt; dabei wird das Gewässer zuerst beschrieben, danach werden Tipps zu Anbietetaktik und Präsentation gegeben, dann natürliche Vorbilder und vorzuziehende Muster bezüglich der Fliegen beschrieben. Abschließend werden dem Leser durch mit Fotos versehene Steckbriefe geeignete Fliegen – auch für verschiedene Jahres- und Tageszeiten – näher gebracht.
    Da das Taschenbuch mit seinen 96 Seiten sehr handlich ist, eignet es sich auch hervorragend, um es ans Wasser mitzunehmen. Und durch die 65 Farbfotos wird der Inhalt wunderbar veranschaulicht. Auch gefällt mir der gut getroffene Mittelweg, der problemlose Wissensaneignung auf der einen und fasziniertes und entspanntes Schmökern auf der anderen Seite ermöglicht.


    Für mich ist “Erfolgreich Fliegenfischen” ein sehr zu empfehlendes Buch, da es einen auf dem Weg zur richtigen Fliege begleitet und unterstützt. Auch, dass dieses doch eigentlich so kleine Werk so viele Gesichtspunkte umfasst, finde ich sehr bemerkenswert.


    Also, eine klare Leseempfehlung für alle, die immer mit der passenden Fliege fischen möchten.


    5/5 Sterne


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    EDIT: Betreff angepasst. LG, Saltanah

    Sehr hilfreich!


    Nach “Alles aus Wildpflanzen” hat Coco Burckhardt mit “Erste Hilfe mit frischen Wildpflanzen – Die Naturheilkunde für unterwegs” ein wunderbares neues Buch geschrieben. Hier stellt sie die 35 besten Sofort-Hilfen aus der Natur vor, die sich unterwegs einfach und schnell verwenden lassen.
    Zu Beginn des Buches wird erklärt, wie man die Wildpflanzen vorzugsweise verwendet, sodass sie eine bestmögliche Wirkung erzielen können, und was man beim Sammeln beachten sollte. Aber auch auf günstigere und ungünstigere Standorte wird eingegangen.
    Die verschiedenen Pflanzen werden nach ihrer Verwendung in den Kapitel “Wenn’s außen wehtut”, “Wenn’s innen schmerzt”, “Wenn der kleine Hunger kommt” und “Mehr Pflanzenwissen” alphabetisch sortiert vorgestellt. Der Aufbau ist sehr ansprechend: Ein großes Foto auf der linken Seite zeigt auf einen Blick, um welche Wildpflanze es sich handelt, ein Steckbrief gibt hilfreiche Informationen zum Aussehen, zur Blühzeit, wo sie wächst und womit man sie verwechseln könnte.
    Es folgt ein Abschnitt, in dem erklärt wird, was man sammeln kann und wie sie wobei hilft. Bei einigen Pflanzen wird darüber hinaus angegeben was an ihr besonders gut schmeckt, ob und wenn ja wie man es zubereiten sollte.
    So erhält man auf einen Blick alles Wissen, was was einem zum Beispiel bei Insektenstichen, Nasenbluten, müden Füßen, Muskelkater, Schwellungen oder Sonnenbrand unterwegs helfen kann. Auch die Tipps unter “Wenn der kleine Hunger kommt” sind ganz wunderbar.
    Zuletzt zeigt eine Tabelle nochmal alle zuvor vorgestellten Pflanzen sowie ihre Anwendung und Wirkung.


    Die in “Erste Hilfe mit frischen Wildpflanzen” vorgestellten zahlreichen Tipps sind sehr hilfreich: Die vorgestellten Pflanzen lassen sich leicht finden, da sie fast überall in der Natur zu finden sind. Ohne langwieriges und aufwendiges Zubereiten lassen sich die Soforthelfer direkt anwenden. Ich bin ganz begeistert von diesem Büchlein, welches sich auch problemlos überall hin mitnehmen lässt.


    Von mir gibt es deswegen 5/5 hell leuchtende Sterne


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    EDIT: Betreff angepasst. LG, Saltanah

    Schönes Backbuch für Experimentierfreudige


    Patrick Rosenthal betreibt den erfolgreichen Foodblog ichmachsmireinfach.de, auf dem er zahlreiche Rezepte vorstellt. Lauter Süßes wie Mini-Kuchen, Desserts, Eis und mehr sind, so wird versprochen, einzigartig-ausgeklügelte Leckereien, die sehr leicht von der Hand gehen. Denn der Name seines Blogs ist Programm: Einfach leckere Rezepte.
    Was mich auch sehr angesprochen hat, war, dass versprochen wird, dass man die Rezepte immer schön abwandeln kann, um auch mit den Zutaten, die man sowieso noch zu Hause hat, etwas Schönes zu zaubern.
    Die Rezepte sind in die Kapitel “Patrick backt”, “Patrick eiskalt und ganz heiß”, “Patrickfrühstück”, “Patricks Desserts” und “Patricks kleine Sünden” gegliedert. Schon wenn man das Inhaltsverzeichnis betrachtet fällt auf, dass die Rezepte alle sehr abwechslungsreich und die meisten auch ungewohnte Kombinationen sind. Dem Inhaltsverzeichnis folgt das Vorwort, in welchem der Autor erklärt, wie seine Leidenschaft zum Backen und Ausprobieren durch seinen im September 2014 gestarteten Blog entflammt wurde.
    Die daraufhin folgenden Rezepte sind immer so aufgebaut, dass unter den Bezeichnungen kleine Texte zum Beispiel mit Anekdoten oder Beschreibungen stehen. Außerdem findet man fast immer noch einen Tipp oder eine weitere Anmerkung zu dem Rezept, was das Buch persönlicher macht.
    Da das Motto des Buches ist, dass alles möglichst schnell und einfach zuzubereiten sein sollte, braucht es in den Rezepten keine Angaben zu Zeit und Schwierigkeitsgrad.
    Ansprechende Fotos machen Lust darauf, die Rezepte sofort auszuprobieren.
    Die Kombinationen, beispielsweise beim “All in One- Riegel” (S. 132), dessen Zutaten Kartoffelchips, gesalzene Erdnüsse, Rosinen, Kokosraspeln, Schokolade und Toffee-Bits (S. 131) ebenso umfasst wie gezuckerte Kondensmilch, sind muten teilweise schon merkwürdig an… Zwar wird versprochen, dass diese sehr harmonisch sind und sich perfekt ergänzen, jedoch bin ich da etwas skeptisch. Mir gefallen da die Rezepte wie “Knackiges Brombeer-Dessert” oder jene aus dem ersten Kapitel doch besser. Aber dennoch denke ich, dass ich mich bald auch an die etwas experimentierfreudigereren Rezepte wagen werde.
    Auf jeden Fall gibt es in diesem Buch für jeden Geschmack das Richtige, auch lassen sich die verschiedenen Naschereien größtenteils spontan zubereiten, da man viele der Zutaten zuhause hat oder durch andere Zutaten ersetzen kann; schließlich ist Patrick Rosenthal das Rumexperimentieren mit unkomplizierten Rezepten wichtig. Trotzdem sind die hochkalorischen Rezepte nichts für jeden Tag.


    Alles in allem ist “Ich machs mir einfach – einfach lecker” ein Backbuch für jeden, der gerne mal Neues ausprobiert und experimentierfreudig ist. Wenn man Spaß am Backen, jedoch nicht immer viel Zeit oder Lust auf stundenlanges in der Küche Stehen hat, ist dieses Buch sicherlich die richtige Wahl!


    5/5 Sterne


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    EDIT: Betreff angepasst. LG, Saltanah