Beiträge von warmerSommerregen

    Sehr schön!


    Seit 2013 kreiert und fotografiert die Österreicherin Michelle Thaler Desserts, welche sie auf ihrem Blog “Sugar Stories” vorstellt. In ihrem kürzlich erschienenen, gleichnamigen Buch zeigt sie ihre besten Rezepte – von Torten über Cupcakes und Eiscreme bis hin zu Desserts ist hier alles vertreten. 60 abwechslungsreiche Kreationen sollen Naschkatzen mit aufregenden Geschmackskombinationen überzeugen.
    Zu Beginn des Buches bringt eine kleine Art Interview die Autorin näher, da man erfährt, wie sie zum Backen gekommen ist, was sie gerne in ihrer Freizeit macht und was sie am liebsten backt. Im Anschluss daran gibt Michelle Thaler Hinweise und Tipps und erklärt außerdem ihre Symbole, die Schwierigkeitsgrad und Zeitaufwand angeben.
    Nach dieser kurzen Einführung geht es auch schon mit den Rezepten los. Zu erst werden im Kapitel “Cherry Berry Stories” zahlreiche fruchtig-sündhafte Rezepte vorgestellt. Es folgen die Kapitel “Chocolate Stories”, “Summer Stories”, “Special Stories” und “Sunday Stories”. Jedes Kapitel umfasst zahlreiche sehr schön aussehende Leckereien. Dass die Autorin gelernte Grafik-Designerin ist merkt man daran, wie schön die Köstlichkeiten in Szene gesetzt worden sind.
    Jedoch sind die Rezepte nicht nur ein Augenschmauß, sondern schmecken auch sehr. Besonders gut hat mir auch die “Apfelrosen-Tarte” (S. 141) gefallen, auch wenn sie bei mir nicht ganz wie eine Rose ausgesehen hat… Lecker war sie auf jeden Fall. Ein weiteres Highlight waren die “Mini-Himbeer-Cheesecakes” (S. 20), die sich ganz schnell und leicht zubereiten lassen.
    Die Rezepte reichen, was mir sehr gefällt, von einfachen Rezepten zu schwierigeren, von schnellzuzubereitenden bis zu zeitaufwendigen, sodass man für jede Gelegenheit etwas Passendes findet. Da die Rezepte auch von den Zutaten her abwechslungsreich sind, findet jeder in diesem Buch etwas, was ihm zusagt.
    Darüber hinaus ist es äußerst ansprechend gestaltet, da die süßen Köstlichkeiten auf den vielen schönen Farbfotos perfekt in Szene gesetzt wurden.
    Außerdem lässt sich an ein paar Zeichen zu Beginn eines jeden Rezeptes ganz schnell ablesen, wie anspruchsvoll und zeitintensiv die Zubereitung ist.
    Mir gefällt bezüglich der Gestaltung außerdem, dass jedes Kapitel eine neue Farbe bekommt, sodass man die Rezepte schon anhand der Schriftfarbe direkt beim Durchblättern zuzuordnen weiß.


    Alles in allem bin ich sehr begeistert von dem Buch und möchte noch viele weitere Rezepte von Michelle Thaler ausprobieren!


    5/5 kuchensüße Sterne


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    EDIT: Betreff angepasst. LG, Saltanah

    Spannende Ermittlungen in Schottland!


    Harold Philipp Arthur Escroyne, 36. Earl of Sutherly, Count of Dermond, Ritter von Kent sowie passionierter Gärtner und über die Grenzen der Grafschaft für seine Nacktstängel-Schwertlilienzucht bekannter Werbegrafiker einer bekannten englischen Shortbreadfirma steht vor dem Traualtar. Als ihm die im fünften Monat schwangere Leiterin der Mordkomission Rosemary Amanda Hortense Daybell in der Kathedrale von Gloucester das Jawort gibt, könnten beide glücklicher nicht sein.
    Bald schon sind die Koffer gepackt, in den Flitterwochen soll es, ausgerüstet mit Schnorchel und Strandsandalen, soll es an die Côte d’Azur gehen. In wenigen Stunden soll ihr Flugzeug gehen, doch dann klingelt das Telefon. Sich dieser bedrohlichen Lage aufgrund von zu viel Vorfreude auf die Flitterwochen nicht bewusst, nimmt Arthur ab. Am Apparat ist Rosys Trauzeugin Detective Inspector Gwyneth Trout, die vor Jahren als Waisenkind vom Vater Arthur Escroynes unter seine Fittiche genommen und auf der Polizeischule von Rosy ausgebildet worden ist. Mittlerweile ist sie Chief Detective im schottischen Hochland.
    Selbst als sie die frisch gebackene Braut sprechen möchte, ist Arthur sich keiner Gefahr bewusst und überzeugt seine Frau, die erst nicht ans Telefon gehen möchte, davon, mit Gwyn zu sprechen.
    Das ist ein fataler Fehler, denn was ihr Schützling Rosemary daraufhin erzählt, wird die Flitterwochenplanung gehörig umwerfen: In dem Restaurant namens Shortbread eines sehr edlen Hotels wurden von einem wild um sich Schießenden vier Personen getötet und eine sehr schwer verletzt. Rosy beschließt deswegen, dass Arthur und sie ihre Flitterwochen statt am warmen Strand im verregneten Schottland verbringen werden, damit sie Gwyn bei den Ermittlungen ein wenig unter die Arme greifen kann. Auch wenn ihr Mann von dieser Idee alles andere als begeistert ist, ist es beschlossene Sache.
    Die beiden checken in dem Nobelhotel ein, damit Rosy undercover ermitteln kann. Auf sie wirkt das Szenario keineswegs wie ein typischer Amoklauf, da die Opfer gezielt ausgesucht scheinen – wie ließe sich sonst bei dreißig Schüssen eine derart verschwindend geringe Trefferquote erklären? Doch stellen sich viele Fragen: Welche Verbindung könnte zwischen einer reichen alten Dame namens Mrs. MacDannagh, einem berühmten Pianisten, der Frau des Hoteldirektors und zwei Juristen aus London (Mr. Terrace und Mr. Hughes, der wahrscheinlich nicht mehr aus dem Koma erwachen wird) bloß bestehen. Oder handelt es sich letzten Endes doch bloß um einen betrunkenen oder verrückten Täter ohne konkretes Ziel?
    Wegen eines Auftritts des angesehen Pianisten Russell Suckling war das Restaurant des Trackergill Tower Castle ungewöhnlich voll, weswegen es viele Zeugen zu befragen gibt. Auch wenn nur die wenigsten etwas zu wissen scheinen.
    Und schon stecken Gwyn, Rosy und ungewollter Weise auch Arthur mitten in den Ermittlungen. Dass diese doch gefährlicher und ungesünder sein werden als ursprünglich gedacht, wird sich erst später herausstellen. Zu spät vielleicht?


    “Schüsse im Shortbread” ist mein erstes Buch aus der Reihe um Arthur Escroyne und Rosemary. Dennoch konnte ich mir sehr schnell ein klares Blid von den Charakteren machen und mich in das Geschehen finden. Die ersten beiden Bände sind demnach nicht zwingend notwendig, wenn man dieses Buch lesen möchte. Dennoch werde ich sie sicherlich nachholen, da mir das Buch sehr gefallen hat.
    Der Kriminalroman ist sehr spannend und es hat mir wirklich Spaß gemacht, die drei bei den Ermittlungen zu begleiten und nach und nach immer mehr Hinweise und Indizien aufzudecken. Außerdem lässt sich das Buch sehr schön flüssig lesen, da es so spannend ist und man die Charaktere auch liebgewinnt. Allerdings wurde der Lesefluss immer wieder von merkwürdigen Ausdrucksweisen oder Fehlern unterbrochen wurde. Hierbei war ich mir nicht sicher, ob dies an Rudolf Katzer als Übersetzer liegt oder ob ein (weiteres) Korrekturlesen da nicht einfach geholfen hätte. So war das an einigen Stellen schon etwas verwirrend und unpassend.


    Dennoch ist dieser Roman auch wegen der in sich schlüssigen Handlung und der sehr schön gezeichneten Charaktere trotz der Patzer ein – zu schnell beendeter – sehr gelungener, zu empfehlender Roman.


    Von mir gibt es daher 4/5 schwertliliengelbe und shortbreadsüße Sterne!


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    Ein wunderbares, sehr hilfreiches und ganz liebreizend gestaltetes Buch!


    In diesem wunderbaren Buch von Coco Burckhardt werden die verschiedensten Wildpflanzen vorgestellt und ihre Verwendungsmöglichkeiten gezeigt.


    Die auf einem Selbstversorgerhof mit Wildpflanzenbau im Allgäu lebende Autorin des Buches probiert seit über 20 Jahren alte wie auch neue Verwendungsmöglichkeiten aus, die sie in diesem Buch zusammengetragen hat. Die Wildpflanzenexpertin gibt ihr fundiertes Wissen und ihre erprobten Rezepturen zum einen als Dozentin für Weiterbildungen und zum anderen als Walderzieherin weiter.
    In “Alles aus Wildpflanzen” gibt sie dem Leser einen Einblick in die Flora und zeigt die unzähligen Möglichkeiten auf, die Wildpflanzen in Bereichen wie dem Kochen, Konservieren, Heilen, Vorbeugen, Waschen, Färben, Räuchern oder auch Wettervorhersagen haben.
    Zu Beginn wird Basiswissen wie zu pflanzlichen Inhaltsstoffen vermittelt und Grundrezepte wie Kräuterbonbons, Blütenwackelpudding, Brotaufstriche oder Wurzelaufläufe vorgestellt. Darüber hinaus gibt es Tipps zum Ernten, Haus- und Heilmittel und Entgiften mit Wildpflanzen. Ein Kapitel, welches mich auch sehr angesprochen hat, ist “Handwerkliches”. Hier wird auf das Färben thematisiert: Es wird erklärt, welche Pflanzen sich am besten zum Färben eigenen, welche Farbe sie ungefähr ergeben und wie man Wolle Schritt für Schritt färbt.
    Nun folgt “Bräuche, Zauber, Zeiger”, was ich auch äußerst spannend fand. Mystisches und Mythologisches findet hier genauso Platz wie Wissen zu Räuchern, Waschen oder Pflanzenamuletten. Doch nicht nur das: Auch, wofür bestimmte Pflanzen Indikatoren sind (Wetterpflanzen, Bodenanzeiger, Störzonenanzeiger oder Ernteanzeiger). Sehr gefallen haben mir auch die Seiten zum traditionellen Gebrauch von Pflanzen an Festtagen.
    Anschließend folgt ein sehr umfassender und beeindruckender Teil, in dem Wildkräuter – alphabetisch geordnet – vorgestellt werden. Dabei wird auf viele Details eingegangen, sodass man ein umfassendes Bild und viele hilfreiche Tipps erhält. Danach werden auf die gleiche liebevolle Weise Sträucher und Bäume portätiert.
    Zu guter Letzt folgen ein paar sehr anschauliche Tabellen, um einen Komplettüberblick zu den vorgestellten Pflanzen zu geben. Außerdem werden sehr hilfreiche Adressen, Internetseiten und weiterführende Bücher vorgestellt, was mir sehr gefällt.
    Als nächstes möchte ich gerne auf die wunderschöne Gestaltung eingehen, denn die Buchseiten sind einfach zauberhaft illustriert. Herr Walentowitz’ filigrane Zeichnungen unterstreichen den Charme dieses Buches ganz wunderbar.
    An den umfassenden Informationen, die dem Leser zu Teil werden, merkt man, wie sehr sich die Autorin mit Wildpflanzen auseinandergesetzt hat und dass sie keine dieser Autorinnen ist, die nur einem Trend folgen wollen. Autorin und Buch wirken sehr authentisch; man merkt wie viel Wissen, Liebe, Erfahrung, Ausprobieren, Zeit und Arbeit in dem Buch steckt.


    Ich bin von diesem Werk hin und weg, weil es zum einen so wunderschön gestaltet und zum anderen so liebevoll zusammengestellt und geschrieben ist. Ich möchte am liebsten mit allen vorgestellten Pflanzen arbeiten, so viele Rezepte und Anleitungen ausprobieren – besonders das Färben und Räuchern hat es mir (neben den Rezepten natürlich) sehr angetan.


    Von mir gibt es daher 5/5 blütenknospenschöne Sterne!


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    EDIT: Betreff angepasst. LG, Saltanah

    Ein ausgesprochen gutes Werk!


    Die Landwirtschaft steht stark in der Kritik: Von Lebensmittelskandalen, steigenden Preisen (wegen der nicht enden wollenden Gier), Gentechnik, Pestiziden, Überdüngung, Monokulturen, Massentierhaltung (und damit verbundener Tierquälerei) bis hin zu immer mehr Subventionen – Landwirte haben keinen guten Ruf. Auch wenn man Fernsehformate betrachtet, in denen sich wenig gebildete Bauern in Gummistiefeln und Mistgabel in der Hand, einem kleinen, ärmlichen und unordentlichen Hof mit unterschiedlichen Tieren, so ist das vermittelte Bild auch nicht gerade ein sympathisches Bild.
    Die Verbraucher kritisieren immer mehr an den Bauern, möchten preiswerte Lebensmittel auf der einen, qualitativ hochwertige Produkte jedoch auf der anderen Seite. Da der Weg vom Bauern bis zum Konsumenten aber immer länger wird und somit der direkte Kontakt von Erzeuger zu Kunden nur noch in den aller seltensten Fällen gegeben ist, fällt ein Austauschen und Zusammenarbeiten beider Parteien denkbar schwer. Deswegen wendet sich der Bauer Dr. Willi Kremer-Schillings mit seinem neuen Buch “Sauerei! Bauer Willi über billiges Essen und unsere Macht als Verbraucher” direkt an den Verbraucher, damit dieser versteht, was den Beruf des Landwirten wirklich ausmacht und in wie weit er als Mündiger, der er nun ist, etwas an der zur Zeit herrschenden Situation ändern kann.
    Denn das momentan etwas gewaltig schiefläuft ist offensichtlich: Dass 500 Gramm Katzenfutter mehr kosten als ein ganzes Huhn, da wird jeder zustimmen, ist unverhältnismäßig. Aber wie in dem Buch gesagt wird: “Wer ein Hähnchen für 2,79 Euro kauft, gibt an der Supermarktkasse das Recht ab, sich über Massentierhaltung zu beschweren.” Und so berichtet der Autor von der Seite des Bauern aus, wie es um faire Preise, unser nostalgisch-idyllisches Bild des Bilderbuch-Bauernhofes, gesundes Essen, Wirtschaftlichkeit, Vorurteile und die Mittelsmänner steht. Denn auch der Verbraucher sollte sein eigenes Verhalten reflektieren, um etwas ändern zu können, worum es auch im Buch geht.


    Zu Beginn des Buches werden generelle Informationen zum Nahrungstrend gegeben (“billig, billig, billig”) und der Bauer als Unternehmer vorgestellt, der mit seinem Familienunternehmen auch wirtschaftlich bleiben muss, dafür mit anderen Bauern Geräte und Ähnliches teilt oder sich aber auch für den Tierschutz einsetzt. Im Anschluss daran werden die Ängste der Verbraucher, die gleichzeitig die Albträume der Bauern sind, behandelt. Ausführlich werden somit Themen wie Massentierhaltung, Genmanipulation, Überdüngung oder durch Subventionen abgestumpfte Bauern behandelt. Anschließend werden Nestlé, Aldi, Oetker, Rewe und Co. aber auch Kantinennahrung als lebenslanger Begleiter beschrieben. Außerdem wird erklärt, wie der Markt entscheidet, was geliefert wird.
    Nun folgt, was wir alle unternehmen können und müssen, welche Macht die Verbraucher haben. Des weiteren beschäftigt sich Dr. Willi Kremer-Schillings sich mit der Frage, ob er seinen Betrieb nun auf Bio umstellen sollte. Sehr interessant bei der Beantwortung dieser Frage war für mich auch folgende Befragung: 93 Prozent der Bewohner im Stadt- und Landkreis München behaupten, Bio einzukaufen, aber nur zwei Prozent des in Deutschland produzierten Fleisches stammt aus Biobetrieben.
    Für mich waren auch die Alternativen für Bauern sehr spannend, welche nur mithilfe der Verbraucher erreicht werden könnten und lauten: Direktvermarktung, Genossenschaften, Solidarische Landwirtschaft, Umsteigen auf Bio, andere Kulturen anbauen oder Greenwashing. Sie werden bündig und verständlich erläutert. Auch vor dem Thema Palmöl wird kein Halt gemacht, sodass ein sehr umfangreiches, verständliches und interessantes Bild vermittelt wird.


    Dabei ist der Schreibstil derart fesselnd, da Dr. Willi Kremer-Schillings zum einen die perfekte Menge an Daten und anderen Informationen vermittelt und diese zum anderen mit herrlichem Humor präsentiert. Die 336 Seiten des Buches fliegen deswegen nur so dahin, man kann es kaum aus der Hand legen. Jeder der angesprochenen Punkte ist sehr interessant und es lohnt sich über jeden einzelnen von ihnen nachzudenken.
    Für mich war dieses Buch eine wirkliche Bereicherung! Ich bin vollkommen begeistert von der ehrlichen, humorvollen und gleichermaßen informierenden Art.
    Somit kann ich das Buch alles in allem sehr weiterempfehlen!


    5/5 Sterne


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    EDIT: Betreff angepasst. LG, Saltanah

    Leider nicht emotional…


    Molly, die engste Freundin der französischen Erzählerin, lebt in New York. Sie hat viele Freunde, ist überzeugter Single während die Französin verheiratet ist, Kinder hat.
    Beide verbindet ihre Arbeit in der Filmbranche, über die sie sich auch kennengelernt haben.
    Was keiner richtig einzuordnen weiß, wird Mollys Leben vollkommen verändern. Ihre fast durchgehend andauernden Migräneanfälle zum Beispiel. Als bei ihr eine Aneurysmaruptur im Gehirn diagnostiziert wird, ist es schon fast zu spät. Die doch immer so perfekte Molly liegt im Koma – und es ist fraglich, ob sie wieder aufwachen wird…
    Doch sie wacht – von den Ärzten unerwarteter Weise – nach drei Monaten wieder aus dem Koma auf. Allerdings ist sie als sie aufwacht nicht nur halbseitig gelähmt, sondern auch ihr Kurzzeitgedächnis hat stark gelitten. Die einst so starke und kämpferische Molly zieht sich zurück und verbringt die Tage damit, fernzusehen und Süßigkeiten und Fastfood zu essen.
    Aber die Erzählerin möchte dies nicht wahrhaben, erinnert sich noch an die “alte” Molly und will sie wieder zurückholen. allerdings ist das leichter gesagt als getan.


    Dieses Buch besteht aus einer Aneinanderreihung von Tagebucheinträgen der Ich-Erzählerin. Von dieser erfährt man niemals den Namen, nur dass er auch mit einem “M” beginnt. Eigentlich möchte man meinen, dass dieses Buch sehr emotional ist, zumalen einem dies im Klappentext versprochen wird. Allerdings konnte ich zu keinem Zeitpunkt auch nur irgendeine Verbindung zu einer der Freundinnen aufbauen. Ihre Charaktere wurden nicht so beschrieben, dass man sich mit ihnen identifizieren oder einfach mit ihnen mitfühlen konnte. Mich hat die Geschichte nicht im geringsten berührt, was ich sehr schade finde, da es sich ja um eine traurige Thematik handelt…
    Darüber hinaus konnte ich mich mit dem Schreibstil nicht anfreunden, da dieser immer sehr abgehackt und holprig war. Was sich durch das ganze Buch zog – und mich insgeheim nervte – war die Beschreibung, Molly sei im Koma auf dem Planeten Komma (einer Lücke zwischen zwei Wörtern oder Satzgefügen und somit auf einem Planeten der Atempause) gelandet. Kaum eine Seite kam ohne den Planeten Komma aus…


    Alles in allem bin ich von diesem Buch recht enttäuscht. Ich hatte mir ein emotionales Buch erhofft, welches zeigt, wie Freundschaft auch schwierige Situationen überdauern kann.



    2/5 Sterne


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    Sehr zu empfehlen!


    Srdja Popovic wurde 1973 in Belgrad geboren und ist ein international bekannter Politaktivist. Im Jahre 2000 stürtzte er mit der von ihm mitgegründeten Gruppe OTPOR! den Diktator Slobodan Milosevic. Seitdem berät er mit seiner unabhängigen Organisation CANVAS (Centre for Applied Nonviolent Action and Strategies) in der ganzen Welt Widerstandskämpfer.
    In seinem Buch “Protest! Wie man die Mächtigen das Fürchten lehrt” beschreibt er, wie man in der Gesellschaft wirklich etwas bewegen kann.
    Es wird anhand vieler Beispiele gezeigt, weswegen ein wenig Humor und Einfallsreichtum wirksamer als jeder Einsatz von Gewalt ist. Dabei werden viele Revolutionen vorgestellt und es wird gezeigt worauf man achten muss, um Anhänger zu finden, diese weiterhin zu motivieren, Mut innerhalb der Bewegung zu verbreiten, nicht zu hohe und nicht zu kleine Ziele zu setzen, selbst wenn der Widerstand verboten ist zu handeln, breite Massen anzusprechen und so weiter. So wird einem von der Idee bis zum Umsetzen dieser angeleitet wird. Selbstverständlich ist eine solche Protestbewegung etwas individuelles und hängt von den Zielen und der Region, wo sie etwas ausrichten möchte, ab, jedoch lassen sich ganz eindeutige Übereinstimmungen finden, die einem bei der Organisation helfen.
    Dabei berichtet Popovic zu Beginn, dass er bei seiner Tätigkeit bei CANVAS immer wieder mit Skepsis auf Seiten der Widerstandskämpfer konfrontiert wird. Doch wie er sehr verständlich zeigt, ist der gewaltfeie Widerstand das beste Mittel, um die Zukunftsvisionen erfolgreich zu verwirklichen. Dies gelingt ihm durch das Vorstellen zahlreicher Fallbeispiele gescheiterter wie auch geglückter Widerstandsbewegungen.
    Man kann seinen Ausführungen sehr gut folgen, da sie zum einen sehr nah an Beispielen und somit konkreten Problemen und Lösungsvorschlägen liegen, es zum anderen aber auch einfach sehr spannend zu sehen, wie Menschen (Institutionen und Politiker) auf Protestaktionen reagieren. Darüber hinaus ist der Schreibstil äußerst ansprechend, da man unter anderem durch viel Humor zum Weiterlesen motiviert wird. Auch die Vergleiche zu Werken wie Tolkiens “Der Herr der Ringe” machen es einem leicht, das Buch zu lesen und den Inhalt zu behalten.
    Auch wenn ich am Anfang etwas skeptisch war, in wie weit die beschriebenen Aktionen wie Boykott von Lebensmitteln helfen könnten, überzeugte mich das Buch nach und nach davon, wie leicht man – wie angekündigt – die Mächtigen das Fürchten lehrt.
    Ich bin ganz fasziniert von den vielen unterschiedlichen Ideen, welche bereits umgesetzt worden sind und wie sie gewirkt haben. Leider waren nicht alle Organisationen so erfolgreich wie OTPOR!, jedoch erfährt man in diesem Buch alles darüber, wie man ein hohes Risiko zu scheitern umgeht.


    Alles in allem kann ich dieses Buch sehr weiterempfehlen, da es immer etwas gibt, was es zu verändern lohnt. Ob man nun eine eigene Demokratiebewegung starten möchte oder “lediglich” sein Wohnviertel verschönern möchte. Möchte man mit seiner Protestaktion erfolgreich sein, so ist “Protest! Wie man die Mächtigen das Fürchten lehrt” sicherlich eine ausgezeichnete Wahl. Selbst wenn man zunächst nur etwas darüber erfahren möchte, wie Politaktivisten ihre Aktionen planen oder was sie besser machen könnten oder wie bereits etwas bewegt worden ist, ist man mit Popovics Buch bestens beraten.


    Von mir also eine klare Leseempfehlung, meinen Respekt und 5/5 Sterne!

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    Wunderbar charmant und liebreizend!


    Für Daniel Mercier, einen unscheinbaren Buchhalter aus Paris, wird sich am Abend durch eine ganz besondere Begegnung sein Leben verändern. Denn eines Tages, als seine Frau über die Ferien mit ihrem Sohn seine Schwiegereltern in der Normandie besucht, beschließt Daniel nach mittlerweile bestimmt einem ganzen Jahr wieder einmal eine Brasserie aufzusuchen. Ihm zaubert schon der Anblick der Tische allein ein Lächeln ins Gesicht: Die schneeweißen Tischdecken und die glitzernden Gläser und Bestecke sind für ihn der Inbegriff von Luxus. Daniel hat auch schon seit einer Weile eine bestimmte Brasserie ins Auge gefasst. Doch als er eintreten möchte, wird er zunächst vom Oberkellner gebremst, schließlich hat Daniel nicht reserviert. Doch zum Glück wurde eine Reservierung abgesagt, sodass der Abend für ihn hier doch noch nicht enden muss.
    Als er am Tisch angekommen zu der Speisekarte greift, bemerkt er schnell, dass alles doch teurer ist, als er es erwartet hatte. Doch um nicht geizig zu erscheinen ordert er die Meeresfrüchteplatte Royal und eine Flasche Pouilly-Fuissé. Als er gerade zu essen beginnt, wird es um ihn im Raum plötzlich ganz still. Und tatsächlich, der Präsident hat die Brasserie betreten und setzt sich mit seinen beiden Begleitern zu Daniel an den Tisch. Der Buchhalter kann es kaum fassen, immer wieder schaut er zu den drei Männern und lauscht ihrem Gespräch. Er wird nie mehr eine Auster mit Essig essen können, ohne dabei François Mitterrands Stimme zu hören: “Das habe ich letzte Woche zu Helmut Kohl gesagt.”
    Nach ein paar Stunden ist der Zauber jedoch vorbei und der Präsident verlässt das Restaurant – allerdings ohne seinen Hut. Diesen hat er dort vergessen. Als Daniel das bemerkt beschließt er ihn an sich zu nehmen.
    Der Filzhut mit den eingeprägten goldenen Initialen F.M. ändert schlagartig Daniels Leben. Plötzlich ist er nicht mehr unscheinbar, sondern selbstsicher. Der Hut verleiht ihm Aufschwung, doch genauso unerwartet wie er in Daniels Leben getreten ist, ist er auch wieder verschwunden. Und so wandert der Hut des Präsidenten immer weiter, das Leben derer, die ihn tragen, von Grund auf verändernd…


    Bei “Der Hut des Präsidenten” handelt es sich nach “Liebe mit zwei Unbekannten” um Antoine Laurains zweiten bezaubernden Roman. Mit großer Leichtigkeit trägt er den Leser in das Paris der 80er Jahre. Dabei wird alles was der Autor erzählt lebendig; man taucht vollkommen in das Buch ein und kann es nicht mehr aus der Hand legen. Laurains Erzählweise ist so voller Charme, dass sie einen von der ersten Seite an packt. Außerdem bringt einen das Buch immer wieder zum Lächeln, da die Geschichte oft mit einem Augenzwinkern erzählt wird, was mir sehr gefallen hat.
    Die Idee des Hutes, der von Kopf zu Kopf wandert und bei den Menschen einen völlig unerwarteten Wandel auslöst, finde ich sehr ansprechend. Man möchte immer wissen wie es weitergeht, wohin es den schwarzen Filzhut wohl als nächstes tragen wird und welche Wirkung er dort wohl entfalten mag.
    Aber auch durch die verschiedenen Charaktere wird das Buch sehr abwechslungsreich. Jeder einzelne von ihnen wird sehr schön beschrieben und erscheint real. Einen besonders tiefen Eindruck hat bei mir jedoch ein einsiedlerischer Herr hinterlassen, der früher für seine meisterhaften Parfüm-Kompositionen bekannt war, doch nun schon eine ganze Weile keinen neuen Duft mehr kreiert hat. Die Beschreibungen wie er Gerüche wahrnimmt und mit anderen Eindrücken in Verbindung bringt, haben mir außerordentlich gut gefallen – ich war von diesem Charakter sehr angetan. Doch auch die anderen Personen sind sehr interessant, lebensnah und auf ihre ganz eigene Art sympathisch.
    Laurain gelingt es, wie auch schon in seinem letzten Roman, diese Geschichte echt und greifbar zu erzählen, sodass man immer mitten im Geschehen ist und das Gelesene nie anzweifeln würde. Es scheint alles ganz nah zu sein, als müsste man selber nur den Arm ausstrecken, um den Filzhut zu berühren und als könnte man ihm bei einem Spaziergang durch die Straßen von Paris tatsächlich begegnen.
    Nicht zu vergessen ist aber auch das wunderbare Ende des Buches. Dieses ist nämlich unglaublich stimmig, charmant und einfach nur perfekt.
    Dieser Roman zeigt auf ganz einfühlsame und liebreizende Weise, wie die kleinen Dinge ein Leben verändern können und wie leicht es ist, einen neuen Weg zu gehen, die Richtung zu ändern und dass man vor diesem Schritt keine Angst zu haben braucht.


    Von mir gibt es für diesen wunderschönen Roman eine ganz klare Leseempfehlung und 5/5 hell leuchtende, filzhutweiche Sterne!


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    Netter Bildband!


    In diesem 216 Seiten umfassenden Werk mit Texten von Mia Raben und Bildern des Fotojournalisten Dirk Bleyer kann der Leser in die abwechslungsreiche Region der Masuren abtauchen. Der Bildband zeigt authentisch das Land der tausend Seen, der großen Felder und der dichten Wälder. Aber auch die Menschen, welche die beiden Autoren des Buches auf ihrem Weg begegnen, werden Teil des Buches. Von Anglern über Jäger und Segler bis hin zu Bauern und ihren Holzhütten wird alles vorgestellt. Es werden die unterschiedlichsten Bereiche bei diesen abgedeckt, was mir sehr gefällt. So sind typische Rezepte und alte Reiseberichte ebenso in diesem Buch zu finden wie informative Texte zu der Geschichte und den Wildpferden der Masuren.
    Die Fotografien sind zum Teil sehr scharf und schön, manchmal jedoch auch verschwommen. Und auch wenn verschiedene Themen abgedeckt werden, so sind zu einigen doch deutlisch mehr abgebildet, als zu anderen Themen. So sind zum Beispiel zahlreiche Bilder von Paddlern und Bootsstegen vorhanden. Diese konnten mich nicht wirklich packen. Gerade bei Bildbänden von National Geographic bin ich bisher immer Fotografien von bestechender und faszinierender Schärfe gewohnt.
    Doch dafür sind die Texte sehr ansprechend. Informativ, aber dennoch persönlich, kommt man den Masuren sehr nahe. Auch durch Gespräche mit in den Masuren lebenden Menschen, und ihre Erinnerungen vermittelt das Buch ein sehr stimmiges Bild der polnischen Region.
    Auch die Städte Danzig, Königsberg und Marienburg werden vorgestellt.
    Deswegen ist das Buch in meinen Augen auch sehr zum Schmökern und Versinken geeignet, allerdings sind die Aufnahmen Bleyers, der sich auf die Spuren seiner Großeltern begibt, nicht so spektakulär wie für National Geographic typisch.


    Alles in allem kann ich diesen Bildband weiterempfehlen, für mich liegt der Fokus allerdings mehr auf den abwechslungreichen und spannenden Texten als auf den Fotografien.
    4/5 Sterne

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    Ein sehr schönes Werk!


    Einsiedlerisch leben drei alte Männer in den nordkanadischen Wäldern. Morgens essen sie Bratkartoffeln mit Speck, sie reden über den Tod, um ihn fern zu halten und leben ihre Freiheit. Sie möchten über ihr Leben – und über dessen Ende – selber bestimmen können. Versorgt werden sie von Bruno und Steve, die beide die Freiheit und das Verbotene lieben. Sie bringen den Alten regelmäßig Dinge, die sie brauchen, das Geld dafür nehmen sie aus dubiosen Geschäften.
    Tom, der jüngste der drei, hat struppiges Haar und einen massigen Körper und einen Blick, der sagt, dass er die Welt kennt und mehr als genug von ihr gesehen hat. Ihm wurde, genauso wie Charlie, ein zweites Leben geschenkt, als sie in die Wälder kamen. Am meisten zu erzählen gehabt, als eine neugierige Fotografin nördlich des 41. Breitengrades auftaucht und Fragen stellt, hätte Ted. Ted, damals unter dem Namen Boychuck bekannt, floh vor seinen Dämonen in den Wald, so heißt es. Er war einer der letzten Überlebenden des Großen Brandes von Matheson 1916. Die große und kräftige Fotografin interessiert sich für die Großen Brände und egal wen sie deswegen trifft, jeder erwähnt Boychuck.
    Doch, so erfährt die junge Fotografin, ist Ted kürzlich verstorben. Aber auch eine zweite Person stößt zu der kleinen Gemeinschaft am See: Eine 82jährige geheimnisvolle Dame namens Marie-Desneige.
    Während die Fotografin immer mehr Informationen rund um die Großen Brände sammelt und die alte Dame in der Gesellschaft der Einsiedler aufblüht und das erste Mal zu leben beginnt, verändern sich auch Charlie und Tom. Ihre einst so lockere und selbstbestimmte Art mit dem Tod umzugehen wird anders, und nach langer Zeit weichen die langen kalten Wintertage im Norden dem Erblühen von Liebe und Freiheit.


    Mir hat “Ein Leben mehr” sehr gefallen. Zum Einen sind die Charaktere äußerst interessant und derart realistisch gezeichnet, dass man sich die kleine Gemeinschaft irgendwo tief in den kanadischen Wäldern sehr gut vorzustellen vermag. Da wären zum Beispiel die alten Einsiedler, jeder auf seine Weise vor irgendetwas geflohen – die einen vor dem Tod, die anderen vor den Dämonen der Vergangenheit – leben sie zusammen und doch jeder für sich. Sie leben in und mit der Natur, fernab der Zivilisation. Oder Marie-Desneige die, trotz ihrer 82 Jahre, zuvor noch nie gelebt hat und nun wie ein zerbrechlicher kleiner Vogel langsam das Fliegen wagt. Natürlich darf man auch die Fotografin nicht außer Acht lassen, von der jeder gedacht hätte, sie würde nicht wieder in den Wald zurückkehren, da Boychuck verstorben ist und alle eines besseren belehrt. Aber auch Steve und Bruno, die die Alten unterstützen und das Verbotene lieben, sind, obgleich man nicht so viel über sie erfährt, sehr faszinierende Personen.
    Zum Anderen ist es die Sprache die einen tiefen Eindruck hinterlässt. Mit großer Leichtigkeit erzählt die Autorin von der frischen Liebe, die in späten Jahren erblüht und mit ruhigem Ton beschreibt sie die Vergangenheit der Alten, lässt den Leser in die Ruhe des Waldes eintauchen, während ihre Sprache bei den Passagen zu den Großen Bränden, wie das Feuer selbst, zu lodern scheint.
    Man fühlt sich immer in das Geschehen gezogen, auch wenn man dennoch eine Gewisse Distanz verspürt.
    Die Perspektive des Buches wechselt von Kapitel zu Kapitel, sodass der Erzähler immer ein anderer ist und auch die Zeit wechselt. Eigentlich mag ich solche Sprünge überhaupt nicht, doch lockern sie hier die Geschichte auf, geben Antworten auf aufkommende Fragen oder führen den Leser kurz in eine falsche Richtung. Außerdem macht es das Buch noch spannender.
    Des weiteren ist die Thematik der Großen Brände zu Beginn des 20. Jahrhunderts sehr schön angesprochen. Das Ganze wird dem Leser informativ wie auch emotional nahegebracht.


    Ein ganz besonderes Buch, welches nahegeht und mit seiner bezaubernden Sprache eine stimmungsvolle Atmosphäre schafft. Auf 192 Seiten kommt man den Charakteren und ihrer Art frei zu sein und mit dem Tod umzugehen sehr nah. Eine klare Leseempfehlung von mir!


    “Die Flucht in eine andere Welt rettete uns das Leben.” (S.114, Z.1,f.)


    5/5 Sterne


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    EDIT: Betreff angepasst. LG, Saltanah

    Interessante Thematik, unterhaltsam geschrieben


    Dr. phil., Dr. med. Ronald D. Gerste wurde 1957 in Magdeburg geboren und ist Arzt und Historiker. Heute lebt er als Buchautor und Wissenschafts­korrespondent in Washington D. C.
    In seinem Buch “Wie das Wetter Geschichte macht – Katastrophen und Klimawandel von der Antike bis heute” zeigt er den Zusammenhang zwischen dem Wetter und Gesellschaften und Kulturen auf. Somit habe das Wetter auch Einfluss auf die Geschichte, zwar sei dies, so der Autor, nicht der einzige Faktor, der den Verlauf der Geschichte prägt, jedoch sollte man diesen Aspekt stets auch betrachten.
    Um zu zeigen, dass unsere Geschichte und die Entwicklung unserer Kultur stärker von Wetter und Klima beeinflusst wurde, als uns bewusst ist, führt er den Leser durch verschiedene Epochen. Von der Antike bis zur heutigen Zeit werden Ereignisse auf ihren Zusammenhang mit dem bereits genannten historischen Entscheidungsfaktor untersucht.
    So werden das abrupte Ende der Maya-Hochkultur, die gescheiterte Invasion der spanischen Armada, die Schlacht bei Waterloo oder die Französische Revolution besprochen, aber auch der Hurrikan Katrina oder das Austrocknen Kaliforniens sowie die Erderwärmung werden thematisiert.
    Dadurch wird gezeigt, wie sehr unsere Kultur und Gesellschaft von dem Klima, von unserer Umwelt, abhängt.


    Das Buch ist unterhaltsam geschrieben, sodass es sich angenehm leicht lesen lässt. Darüber hinaus wird der Text immer wieder durch Schwarz-Weiß-Fotografien aufgelockert. Den Ansatz des Buches, das Wetter in Zusammenhang mit der Geschichte zu bringen, finde ich sehr interessant, auch wenn Ronald D. Gerste nicht der erste ist, der ein Buch zu diesem Thema geschrieben hat. Allerdings erscheinen mir manche Zusammenhänge doch sehr konstruiert. Zum Beispiel die Hexenverfolgung besonders zwischen 1560 und 1660 auf die Wetterbedingungen zurückzuführen, halte ich für etwas weit hergeholt. Somit sei das schlechte Wetter damals unter anderem mit Missernten verbunden gewesen, weshalb man einen Schuldigen finden musste. Auch wenn zu Beginn des Buches mehrfach betont wird, dass das Wetter nur als ein Faktor unter mehreren zu betrachten sei, ist bei einigen der genannten Beispielen dieser in meinen Augen geschwindend gering. Andere Zusammenhänge erscheinen hingegen plausibel und leuchten ein.


    Alles in allem ist “Wie das Wetter Geschichte macht” ein spannendes Buch, welches man beim Lesen nicht aus der Hand legen kann. Allerdings halte ich ein paar der vom Autor aufgestellten Thesen für nicht sehr wahrscheinlich. Dennoch ist das Buch sicherlich lesenswert.


    4/5 Sterne


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    Unglaublich umfassend und abwechslungsreich!


    Die leidenschaftliche Selbermacherin Ingeborg Josel betreibt für ihre selbst erzeugten Naturseifen eine Seifenmanufaktur und einen Seifenladen. Nach ihren erfolgreichen Büchern “Naturseifen selbst sieden: Anleitungen Rezepte Tipps & Tricks” und “Cremes & Salben selbst gerührt: Sonnenkosmetik, Lipgloss, Deos & Co.” folgt nun ihr drittes Buch: “Shampoo ● Schaumbad ● Showergel – Badekosmetik selbst gemacht”. Hier zeigt sie, wie sich Badezusätze und Pflegeprodukte, abgestimmt auf die eigenen Bedürfnisse, ganz leicht zubereiten lassen. Dabei geht es ihr auch darum, dass man weiß, welche Inhaltsstoffe in den Produkten verarbeitet sind, was nur bei selbstgemachter Naturkosmetik der Fall sei. So kann man sich, folgt man den vorgestellten Anleitungen, zum Beispiel sicher sein, dass sein Peeling plastikfrei ist. Auch Haarpflege spielt in diesem Buch eine große Rolle, denn es werden unter anderem Rezepte vorgestellt, die helfen sollen, dass Kopfhaut und Haar ihr Gleichgewicht wiederfinden.
    Zu Beginn des Buches werden die Vorteile selbstgemachter Naturkosmetik genannt und eine sehr schöne Einleitung gegeben. Dort wird erklärt, wie leicht sich die Pflegeprodukte herstellen lassen und wofür man Badekosmetik verwendet. Auch wertvolle Tipps werden gegeben, zum Beispiel dass selbstgemachte Produkte immer sehr viel höher dosiert sind und somit auch effektiver sein. Im Anschluss daran werden die Grundausstattung und Zutaten unter die Lupe genommen. Beginnend mit Ölen, Fetten, Wachsen geht es weiter mit Pulver, Puder und Tensiden sowie Blütenwässern, Hydrolaten, Duftwässern. Auch Wirkstoffe, “zusätzliche feine Beigaben”, Emulgatoren, Düfte, Öl-Klassiker und zu guter Letzt Formen werden vorgestellt. Man erhält zu jedem Stoff ein paar interessante Informationen zu Konsistenz, Verarbeitung und Verwendung. TIPP-Boxen, welche sich im gesamten Buch finden lassen, geben weitere Hilfestellungen.
    Hat man diesen Teil beendet, folgt das Kapitel “Pflege für Dusche und Badewanne”. Hier werden keineswegs solche Anleitungen gegeben, die sich in jedem Buch als Grundausstattung finden lassen, sondern die Autorin möchte auch aktuelle Trends aufgreifen, um zu zeigen, dass man mit selbstgemachten Pflegeprodukten auf nichts verzichten muss. So werden ganz wunderbare Badepralinen, Bathmelts, süße Badetörtchen und -öle, Peelings, Badetabs und -bomben oder Badesticks ganz leicht verständlich vorgestellt. Schritt für Schritt wird alles erklärt und anhand von insgesamt um die 260 Fotos veranschaulicht. Die kalorienfreien süßen Versuchungen sind sehr abwechslngsreich und ansprechend – manche sind Muntermacher, andere wahre Pflegewunder. Es werden auch Hilfestellungen geboten, falls etwas schiefgeht. Es folgen nach einer Einleitung zum richtigen pH-Wert zusätzlich Produkte für die Dusche. Duschmilch, Duschgel, Dusch-Peeling, Duschbutter oder die pflegenden Duschschmusis – die Vielfalt ist riesig! Es gibt kaum ein Pflegeprodukt, welches nicht vorgestellt wird. Die verschiedenstens Wirkungen sollen erzielt werden und es ist mit Sicherheit für jeden etwas dabei!
    Sehr gespannt war ich auch auf das Kapitel zur Haarpflege. Dort versucht die Autorin den Leser zu beraten, welche Zusätze zu seinem Haar und gleichzeitig auch zu seiner Kopfhaut am besten passen, sodass man ein perfekt auf die eigene Person abgestimmtes Produkt herstellen kann. Dabei werden zum Beispiel die Haarfarbe oder bestimmte Haarprobleme betrachtet. Auch hier gibt es wieder ganz viele verschiedene Anleitungen (auch Trockenshampoo und Haargel), mein Highlight waren jedoch die Shampoo-Barren. Auch die Tipps zur Auffrischung der eigenen Haarfarbe haben mir sehr gefallen.
    Zum Schluss werden auch Anleitungen für die perfekte Verpackung gegeben, sodass man rundum beim Herstellen seiner eigenen Pflegeprodukte begleitet wird.


    Ich kann dieses Buch sehr weiterempfehlen, da es so viele abwechslungsreiche Rezepte beinhaltet und man sich genau auf die eigene Haut und das eigene Haar abgestimmte Produkte schaffen kann. Alles wird genauestens erklärt und auch durch die vielen Farbfotos sehr verständlich dargestellt. Die Rezepte sind für Anfänger ebenso geeignet wie für etwas erfahrenere Selbermacher. Man wird direkt von Ingeborg Josel angesteckt und ermutigt, mehr Produkte selber herzustellen und auch mal ein wenig zu experimentieren, um seine Pflege zu perfektionieren.
    Für mich ein rundum gelungenes Buch!


    5/5 nach Rosen duftende Badekugel-Sterne


    EDIT: Betreff angepasst. LG, Saltanah

    Perfekt für junge Leser: abwechslungsreich, spannend & informativ!


    Die letzte Woche vor den Sommerferien besteht aus einer Projektwoche zum Thema “Umweltprobleme”. Die Schüler der 7c sollen sich in verschiedenen Arbeitsgruppen wie “Mehr Bio in der Schulmensa”, “Energiesparen – zu Hause und in der Schule” oder etwa “Forschungsexpedition” Gedanken um die Umwelt machen, denn – das weiß ja jeder – dies sind Themen, die jeden einzelnen betreffen. Der Klassenlehrer Herr Riesling, von den Schülern Riesel genannt, ist gerade dabei, den Schülern die Bedeutung der Umwelt und die Notwendigkeit des Eingreifens zu erklären, als ein “Pfff” ertönt.
    Natürlich war es wieder einmal Paul, der gelangweilt mit den Schultern zuckt. Es folgt eine kleine Auseinandersetzung zwischen Paul und Riesel, die vollkommen unterschiedlicher Auffassungen sind. Während Paul meint, die Erwachsenen hätten alles vermasselt, hätten sie doch mit den zubetonierten Landschaften und den Meeren voller Müll den Planeten und somit auch die Zukunft der nächsten Generationen zerstört, weswegen er keineswegs dafür verantwortlich sei, den Planeten zu retten, findet Riesel, dass Paul es sich hier zu einfach mache.
    Da Paul nicht von seiner Meinung rückt, fasst Riesel einen Entschluss: Paul soll eine eigene Arbeitsgruppe bilden, in der er sich Lösungen für den ganzen “Irrsinn” den die Erwachsenen verursacht haben, ausdenken soll – wenn ihm überhaupt irgendetwas einfällt. Ende der Woche soll er der ganzen Klasse dann seine Ergebnisse vorstellen. Doch was der Riesel nicht erwartet hätte ist, dass sich noch weitere Schülerinnen und Schüler für “Pauls Gruppe” eintragen.
    Lina weiß schon von ihren Eltern sehr viel über die Umwelt und geht mit ihnen sogar auf Demonstrationen, weswegen sie in dieser Gruppe nach Lösungen für diese ganzen Probleme suchen will.
    Anton hingegen hat sich nur für diese Gruppe entschieden, weil Paul das Wort “Planet” ausgesprochen hat. Und er weiß so ziemlich alles über Planeten.
    Ganz im Gegensatz zu Jan, der sich nur für Fußball interessiert und sich nur noch in diese Gruppe eintragen konnte, weil alle anderen bereits ganz belegt waren, hat sich die modeliebende Emma entschlossen, der für sie am wenigsten anstrengenden Gruppe beizutreten, in der sie auch nicht in einem Park Frösche im Schlamm beobachten und zählen muss.
    Und Marie? Von ihr weiß kaum jemand etwas, weil sie fast nie spricht, sondern immer pausenlos zeichnet. Jedenfalls isst sie in der Schulmensa kein Fleisch und hat einen Kater Zuhause.
    Wegen der ganzen “Irren”, die die Gruppe bilden, hat sie schnell ihren Namen weg: Die Irrengruppe.


    Doch ist ihre Aufgabe doch schwieriger als gedacht. Wie soll man Lösungen auf derart schwierige und ungreifbare Probleme finden? Um dem näher zu kommen, beschließen sie, dass jeder seinen ganz persönlichen Irrsinn auf einen Zettel schreibt, sodass sie nacheinander vorstellen können, was in ihren Augen das eigentliche Problem ist. Die Gruppenmitglieder haben hier ganz unterschiedliche Ansätze, die sie den anderen näher bringen wollen. Aber als sie damit fertig sind ist es auch schon fast Zeit für die Präsentation in der Klasse. Schnell müssen Ideen her, die die anderen auch noch überzeugen können – schließlich wäre es sonst vollkommen peinlich. Doch wie kann man das anstellen? Wie kann man den anderen vermitteln, was zu tun ist, ohne dabei die immer gleichen Tipps wie “Verbraucht weniger Strom!”, “Esst weniger Fleisch!”, “Fahrt weniger Auto!”, “Produziert weniger Müll!” oder “Verschwendet weniger Wasser!” abzuspulen, die eh jeder kennt und nicht schon wieder hören möchte?


    Dadurch, dass die Gruppenmitglieder unterschiedliche Sichten auf das Thema Umweltschutz haben, diskutieren sie viel, was das Ganze auf der einen Seite sehr lebendig macht, auf der anderen Seite aber auch die Probleme beim Finden von Lösungen sehr veranschaulicht.
    Das Buch ist sehr ansprechend aufgemacht: Da Marie andauernd zeichnet, finden sich immer wieder ihre Bilder in dem Buch – ihre Karikaturen sind sehr gut gelungen und lockern den gesamten Text, der sprachlich sowieso schon sehr simpel und verständlich gehalten ist, auf. Mir gefällt ausgesprochen gut, wie abwechslungsreich der Leser auf verschiedene Themenbereiche gestoßen wird. Steckbriefe von Planeten, tolle Tabellen und Diagramme und am Ende auch eine Powerpoint-Präsentation (tolle Idee!) lassen keine Langeweile aufkommen. man hat fast immer etwas zu schauen, aber auch die Textpassagen sind sehr packend. Auch wenn das Buch für jüngere Leser gedacht ist, konnte ich das Buch nicht aus der Hand legen, sodass ich es sehr schnell durchgelesen hatte.
    Die vorgestellten Ideen gegen den Irrsinn sind realistisch und nicht die typischen Du-darfst-dies-nicht- Du-sollst-das-tun- Sätze. Darüber hinaus wird der Leser dazu angehalten, selber seinen Irrsinn und seine Lösung zu finden und aufzuschreiben- dafür sind im Buch bestimmte Seiten vorgesehen; man kann aber auch auf dem Blog zum Buch mitdiskutieren, Ideen sammeln und noch mehr Anregungen finden.


    Das Autorenduo möchte mit diesem Buch den Blick junger Leser auf die Zukunft lenken und dabei zum Mit- und Weiterdenken anregen, zu hinterfragen und sich zu engagieren. Sascha Mamczak studierte Politische Wissenschaft, Volkswirtschaftslehre und Öffentliches Recht, Martina Vogl studierte Neuere Deutsche Literaturwissenschaft und Kunstgeschichte.


    Ich kann dieses wunderbare Buch besonders jungen Lesern empfehlen, die einen verständlichen und abwechslungsreichen Einstieg in die Thematik wollen, oder aber auf bereits vorhandenem Wissen aufbauen möchten. Dieses Buch würde sich auch definitiv als Schullektüre eignen und vermittelt jungen Lesern wohlmöglich besser als ein Klassiker, dass etwas getan werden muss und kann und auch, wie dies funktioniert.
    Von mir also eine klare Leseempfehlung!


    5/5 Sterne


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    Ein sehr schönes Dessertbuch!


    Bei “vegane Dessertträume” handelt es sich nach “vegane Backträume” um Brigitte Bachs zweites Buch. Die Autorin hat sich im Herbst 2009 aufgrund ethischer und ökologischer Gründe für den Veganismus entschieden, wollte jedoch nicht auf ihre große Leidenschaft für Süßspeisen verzichten. Deswegen kreierte sie viele neue vegane Rezepte, die sich auch bei ihren Freunden und ihrer Familie großer Beliebtheit erfreuen.


    Zu Beginn des Buches wird ein Einblick in die wichtigsten Zutaten für vegane Desserts gegeben und ihre Bedeutung erklärt. Von Binde- und Geliermitteln über Fette, Früchte, Mehle und Nougat über Nüsse, pflanzliche Milch und pflanzlichen Joghurt bis hin zu Süßungs- und Triebmitteln- hier wird fast alles abgedeckt.
    Im nächsten Kapitel geht es darum, sein Dessert zu verfeinern, ihm das gewisse Etwas zu verleihen. Hierzu werden viele verschiedene und abwechslungsreiche Ideen gegeben, die einen zum Experimentieren und Dekorieren anregen, auch wenn einige davon nichts Neues sind. Die ganzen Anregungen werden sehr schön verständlich beschrieben und lassen sich problemlos umsetzen.
    Anschließend verrät Brigitte Bach ihre Geheimnisse für das perfekte selbstgemachte Eis und gibt an, welche Ausstattung für sie beim Kreierien eines gelungenen Desserts von großer Bedeutung sind. Bevor es dann mit den Rezepten losgeht werden noch Hinweise zu den Rezepten gegeben und Kennzeichnungen erklärt. Diese zeigen zum Beispiel sojafreie oder unkomplizierte Rezepte auf einen Blick an, was mir sehr gefällt.
    Die Rezepte sind in die Kapitel “Zum Löffeln (Cremes, Mousses, Puddings & Co)”, “Zum Herzerwärmen (Strudel, Palatschinken, Aufläufe, Knödel & Co)”, “Zum Schwelgen (Kuchen, Törtchen, Brownies & Co.)” und “Zum Stibitzen (Eis & Frozen Yogurt)” unterteilt. Die Autorin wollte ein breites Spektrum abdecken, damit sich für jeden ansprechende Rezepte finden lassen, was ihr wirklich gelungen ist. Die Desserts sind sehr abwechslungsreich: Klassiker wie auch neue Kreationen werden vorgestellt.


    Die einzelnen Rezepte sind, wie auch das gesamte Buch, sehr liebevoll und ansprechend gestaltet. Ein großes Foto lässt einem das Wasser im Munde zusammenlaufen und macht die Entscheidung schwer, welches der Rezepte man zu erst ausprobieren soll. Unter dem Namen des Desserts finden sich die benötigten Materialien wie Förmchen oder Ähnliches. Dann werden sehr übersichtlich die Zutaten aufgelistet und die vorhin bereits angesprochenen Symbole zeigen bestimmte Eigenschaften des Desserts. Tipps und Anmerkungen der Autorin geben dem Ganzen einen persönlichen Charme.


    Ich kann dieses vegane Dessertbuch sehr weiterempfehlen, da man merkt, wie viel Mühe in ihm steckt, die Rezepte abwechslungsreich sind und somit für verschiedene Anlässe geeignet sind- und natürlich weil sie sehr gut schmecken!


    5/5 Sterne


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    EDIT: Betreff angepasst. LG, Saltanah

    Sehr interessant und empfehlenswert!


    Gerade einmal 70 Jahre ist es her, dass in Europa Krieg herrschte. Der Alltag sah düster aus; Hunderttausende, wenn nicht Millionen Frauen wurden von deutschen Besatzern vergewaltigt, wurden danach oder dabei getötet, brachten sich später selber um oder mussten mit dieser traumatischen Erfahrung weiterleben. In Deutschland sollen rund 2 Millionen Frauen bei Kriegsende vergewaltigt worden sein (S.100). Aber nicht nur das wurde erlitten, Bomben, Schüsse, Heimatverlust, Flucht und Flüchtlingselend, Hungersnot, Gefangenschaft, Konfrontation mit Tod und dem Verlust von Unversehrtheit und das Loslassenmüssen.
    Doch wurden solche traumatischen Erfahrungen nur in den aller seltensten Fällen in irgendeiner Art aufgearbeitet. Viel verbreiteter war es, dass der Mantel des Schweigens über die Erlebnisse gelegt wurde, da man weder über Ängste noch über Schwäche sprach.
    Es ist einleuchtend, dass dies nicht ohne Folgen blieb. Seit einer Weile wird die transgenerationale Weitergabe von Kriegstraumata zunehemend diskutiert. Der Begriff meint, dass die Traumata von einer Generation an die nächste weitergegeben werden, sodass, selbst wenn jemand selber keine Kriegserfahrungen gemacht hat, er solche von seinen Eltern oder Großeltern übernimmt.
    So kommt es, dass sich unterschwellige Gefühle in einer Person ausbreiten, die diese nicht begreifen, nicht fassen kann, da ihre Auslöser im Dunkeln bleiben. Die daraus resultierende Folge ist, dass in den meisten Fällen Erscheinungen wie plötzliche Angstanfälle, welche ohne Vorwahrnung über einen hereinbrechen, die Schwierigkeit zu trauern, innere Leere, Leistungsdruck, Unsicherheit bezüglich der Heimat oder bezüglich des Frau- beziehungsweise des Mannseins so hingenommen werden, oder bei einem selber die Ursache gesucht wird, jedoch nicht gefunden werden kann.
    Zwar, darauf wird mehrfach hingewiesen, lassen sich nicht alle solcher Symptome auf von den Eltern oder Großeltern vererbte Kriegstraumata zurückführen, allerdings sei es oftmals lohnenswert, sich mit dieser Möglichkeit zu beschäftigen.
    Da Kinder sehr empfindsam für Atmosphäre sind, nehmen sie die Traumata wie ein Schwamm auf, verinnerlichen sie und bemerken dies nicht einmal. Dann werden diese an die nächste Generation weitergegeben.
    Die Autoren des Buches sehen unsere Aufgabe darin, diesen ewigen Kreislauf zu durchbrechen, damit die folgenden Generationen vor den Folgen des Krieges geschützt sind.
    Wie dies funktioniert wird in “Kriegserbe in der Seele” erklärt. Dazu sind mehrere Schritte zu beachten. Zunächst soll geklärt werden, ob die Symptome, die man aufweist, wirklich von einer weitergegebenen Kriegserfahrung herrühren. Dazu werden einige anschauliche Beispiele genannt und durchgesprochen, was für mich sehr interessant war. Ich finde den in diesem Buch beschriebenen Ansatz sehr spannend, weswegen mich die Analyse verschiedener Situationen sehr fasziniert hat. Anhand dieser lässt sich bereits vertrautes Verhalten reflektieren. Außerdem wird gezeigt, wie man Licht ins Dunkel bringen kann, wie man diejenigen, die das Trauma weitergegeben haben, zu einem Gespräch bringen und was dies bewirken könnte.
    Im zweiten Teil wird geholfen, das Irritierende an den Eltern und Großeltern zu verstehen. Es werden wieder sehr verständliche Beispiele gegeben, welche auch realistisch scheinen, hat man doch schon etwas von den ewigen, sich wiederholenden Heldengeschichten oder Ähnlichem gehört. Durch die Beschreibung der verschiedenen Situationen und der Erklärungsweise Baers und Frick-Baers erhält man eine neue Sicht auf zunächst unverständliches Verhalten. Darüber hinaus werden Hilfestellungen gegeben, wie man sich traumatisierten Eltern oder Großeltern gegenüber verhalten sollte. Des weiteren wird erklärt, was Schweigen auf Seiten der Eltern oder Großeltern bedeuten könnte und wie man sich verhalten sollte, um dennoch mit ihnen das Erlebte besprechen zu können.
    Anschließend wird erklärt, warum man verstehen kann, aber dennoch nicht verzeihen muss und wie wichtig dies ist.
    Daraufhin folgt der dritte Schritt: Den Schritt beiseite zu schaffen. Dazu soll man erst auf das Problem zugehen, um dann Abstand schaffen zu können. Um dies zu erreichen, werden zahlreiche Übungen genannt und erklärt. Wichtig dabei ist, so wird klar, dass man sich am besten von den Kriegstraumata löst, wenn man diesen Schritt mit Freunden wagt.
    Zu guter Letzt wird beschrieben, wie man seine eigene Persönlichkeit würdigt und es werden kurze und verständliche Antworten auf häufig gestellte Fragen gegeben.


    Ich finde den Blickwinkel der Autoren Udo Baer und Gabriele Frick-Baer sehr interessant und ich fand es sehr spannend, mehr darüber zu erfahren. Die aufgezeigten Verbindungen sind einleuchtend und sehr verständlich erklärt. Auch, dass das Buch sehr objektiv gehalten ist und deswegen auch mehrfach betont wird, dass die gegebenen Erklärungen keinen Anspruch erheben, auf jede Situation zuzutreffen und dass auch die Übungen nicht immer ihre Wirkungerzielen, gefällt mir sehr.
    Das Buch ist leicht verständlich geschrieben und lässt sich gut lesen. Die 189 Seiten hat man somit schnell durchgelesen, selbst wenn man Pausen einlegt, um über das Gelesene nachzudenken.


    Ich kann dieses Buch sehr weiterempfehlen, denn auch wenn es nicht universell auf jeden einzelnen zutrifft, ist die vorgestellte Betrachtensweise sehr interessant und es lohnt sich dieser zu folgen. Außerdem ist es wichtig, wie zu Beginn bereits angesprochen, dass die Traumata nun nicht mehr weiter “vererbt” werden, wofür sich dieses Buch sehr gut eignet. Die beiden erfahrenen Therapeuten Udo Baer und Gabriele Frick-Baer haben mit “Kriegserbe in der Seele” den ersten Selbsthilfe-Ratgeber für die Kinder und Enkel der Kriegsgeneration geschaffen.


    5/5 Sterne


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    Ein bemerkenswertes und beeindruckendes Buch, welches von mehr Menschen gelesen werden sollte!


    Der Vietnamkrieg forderte zahlreiche Opfer. Darüber hinaus wurden bis jetzt zu keiner anderen Zeit so unglaublich viele Vernichtungsmittel eingesetzt, wie in Vietnam zwischen 1964 bis 1975: Im Zeitraum zwischen 1964 und 1966, nach zwei Jahren Luftkrieg, gingen rund 860.000 Tonnen Bomben allein auf den Norden nieder, in den nächsten beiden Jahren folgten 2.865.808 Tonnen Bomben, die sich über Vietnam, Kambotscha und Laos verteilten. “Bis 1975 verfeuerten die US-Streitkräfte sieben Millionen Tonnen Bomben und Artilleriegranaten in Nord- und Südvietnam.” (S. 41)
    So blieben auf einem Land, welches mit rund 330.000 Quadratkilometern kleiner als Deutschland ist, unvorstellbare 26 Millionen Bombenkrater zurück. Aber nicht nur das; folgt man den niedrigsten Schätzungen, so starben zwischen 1965 und 1974 um die 627.000 Zivilisten in Nord- und Südvietnam, des weiteren 444.000 Mann der vietnamesischen Armee und des Vietcong, die USA verloren rund 56.000, ihre Alliierten knapp 226.000 Soldaten. Rechnet man diese, von vielen Autoren für zu niedrig angesetzten Zahlen, zusammen, so kommt man auf 1.353.000 Kriegstote. Andere gehen von rund 7 Millionen Toten aus (S. 43).


    Zahlen, die man sich kaum vorstellen kann. In seinem Buch “Krieg ohne Fronten- Die USA in Vietnam” hat Bernd Greiner unzählige Informationen zum Vietnamkrieg zusammengetragen. So erklärt er zum Beispiel die Dynamik dieses asymmetrischen Krieges, bei dem die involvierten Parteien in vieler Hinsicht vollkommen unterschiedlich ausgerichtet sind und deswegen die Chance der Schwächeren der beiden darin liegt, dass der Krieg in die Länge gezogen wird. Für den starken Gegner hingegen sind schnelle Erfolge nötig, um erfolgreich aus der militärischen Auseinandersetzung hervorzugehen. Doch es wird nicht nur über die Dynamik und Strategie einer solchen Kriegsführung geschrieben, sondern Greiner stellt ebenso Bezüge zu aktuellerer Kriegsführung her.
    Es wird darüber hinaus erklärt, weswegen sich die USA überhaupt auf diesen aussichtslosen Krieg einließen und immer weiter machten, obwohl das Scheitern so vorhersehbar war. Auch, dass die vielen Gräueltaten in Vietnam nicht durch einzelne Exzesstäter verursacht wurden, sondern dass sie Ergebnis eines Zusammenspiels genauer Planung, Absicht und Radikalisierung waren und von ganzen Einheiten wie der “Tiger Force” verübt wurden. Die militärische sowie politische Weichenstellung, die Reaktionen der Öffentlichkeit werden ebenso beschrieben und erklärt, wie Hintergründe, Auslöser und Folgen des Vietnamkrieges.
    Sehr spannend und auch unfassbar war es für mich ebenfalls, über die Prozesse, das Kriegsrecht, die Ermittlungen und die militärische Rechtskultur zu lesen. Es laufen einem zahllose Schauer über den Rücken, wenn ein Befragter berichtet, wie er als mehrfacher Familienvater, seine Waffe auf Automatik gestellt, Männer, Frauen, Kinder und Babys erschossen hat, jedoch nicht mehr weiß wie viele und das ganze mit einem “Es kommt halt vor” kommentiert. (S.9,10) Der “Body Count” zählte- Erfolg hieß viele Tote.
    Ebenso unbegreiflich ist die Rechtssprechung. “Man muss bedenken, dass Krieg eben Krieg ist und dass es alles andere als ungewöhnlich ist, wenn unschuldige Zivilisten zu Opfern werden. Das war in der Geschichte schon immer so. So war es auch, als Joshua in biblischen Zeiten Jericho einnahm (…) Und Joshua wurde nicht wegen des Gemetzels unter den Zivilisten von Jericho angeklagt. Sondern ‘der Herr war mit Joshua’, wie wir (aus der Bibel) wissen.“, hielt der verhandelnde Richter Robert Elliot fest (S. 494). Die Täter mussten mit kaum Konsequenzen rechnen.


    Es war nur möglich, dieses Buch zu schreiben, da der zuvor unter Verschluss gehaltene riesige Bestand der “Vietnam War Crimes Working Group” und der “Peers-Kommission” seit 1994 zugänglich ist. Allerdings hat er bisher kaum Beachtung gefunden und Greiner befürchtet, dass die Akten bald wieder unter Verschluss geraten. Schließlich ist bereits so vieles vertuscht, zurückgehalten und verfälscht worden, weil es für die Regierung einfach von Vorteil war.


    Dieses 596 Seiten starke Buch behandelt den Vietnamkrieg unter besonderer Betrachtung des Massakers von “My Lai” in einem unglaublichen Ausmaß. Der deutsche Historiker, Politikwissenschaftler und Amerikanist Bernd Greiner hat das weltweit erste Buch, das mit diesen so lange Zeit unter Verschluss gehaltenen Quellen arbeitet, veröffentlicht. Er erklärt alles so genau, umfangreich und aus so vielen verschiedenen Blickwinkeln, dass einem dieses Buch wie ein riesiges Lebenswerk erscheint. Es ist für mich unfassbar, wie ein Mensch sich so viel Wissen aneignen, so viel Material durcharbeiten und so viele Informationen zusammentragen kann. Denn auch an den unglaublich vielen Anmerkungen wird klar, dass dieses Buch sehr fundiert und das Ergebnis harter und langer Arbeit ist.
    Auch wie der Autor eine Verbindung zwischen dem Vietnamkrieg und der Gegenwart sowie Zukunft herstellt, ist beeindruckend. Ich bin von diesem Buch schwer beeindruckt und kann es wirklich jedem empfehlen! Zwar muss man sich für dieses Buch Zeit nehmen und nebenbei immer wieder parallel etwas recherchieren (weil die Thematik einfach so spannend ist), doch ist dies auch nötig und lohnend! Der Preis, den Bernd Greiner für dieses Werk erhielt, ist in meinen Augen mehr als verdient.
    Es ist nahezu unmöglich, den Inhalt dieses Buches in eigenen Worten kurz und bündig wiederzugeben, weswegen ich jedem nur noch mehr ans Herzen legen kann, dieses Buch zu lesen, damit die Gräueltaten des Vietnamkrieges nicht in Vergessenheit geraten und stattdessen besser verstanden werden können.


    “Krieg ohne Fronten- Die USA in Vietnam” ist ein derart informatives, spannendes, umfassendes, genaues und fundiertes Werk, dass es bei mir einen unglaublich tiefen Eindruck hinterlassen hat. Ich zolle dem Autoren meinen vollen Respekt und bin ganz begeistert über das viele Wissen, welches in diesem Buch vermittelt wird.
    Meine klare Leseempfehlung!!!


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    EDIT: Betreff angepasst. LG, Saltanah

    Schönes Kochbuch!


    “Vegan Homemade” ist nach “Vegan regional saisonal” Lisa Pflegers zweites Kochbuch. In diesem Buch möchte sie zeigen, wie man vegane Basics selber machen kann. Dies soll nicht nur ganz einfach, sondern auch kreativer und abwandlungsfähiger, regionaler und saisonaler und zu guter Letzt auch preiswerter sein. Außerdem wird versprochen, dass sich die Rezepte ganz leicht in den Alltag integrieren ließen und es immer von Vorteil sei, wenn man genau wisse, was in in einem Produkt verarbeitet worden ist. Keine Geschmacksverstärker und andere Zusatzstoffe und kein unnötiger Verpackungsmüll, so heißt es.
    Da mich diese Ideen sehr angesprochen haben war ich total neugierig auf das Buch.
    Die Rezepte sind in die Kapitel “Milchiges”, “Fleischiges und Deftiges”, “Eingemachtes”, “Würziges”, “Teigiges”, “Schnelles” und “Snacks und Süßes” aufgeteilt.
    Im ersten Kapitel wird gezeigt, wie man zum Beispiel Haselnussmilch, Mandelmilch oder Kokosmilch zubereitet. Das geht wirklich schnell und leicht, ich mache sie auch schon seit einer Weile selber. Zuvor hatte ich jedoch noch nie veganen Käse selber hergetsellt, weswegen ich auf die Rezepte für Walnusskäse und Joghurt-Kürbiskernaufstrich sehr gespannt war. Auch andere Käsesorten werden vegan abewandelt vorgestellt. Allerdings lassen sich die benötigten Zutaten nicht mehr so gut selbst anbauen wie im letzten Buch, hier liegt der Fokus aber auch wo anders, wie im Vorwort erklärt wird. So wird zum Beispiel das Nahrungsergänzungsmittel Sojalecithin als Granulat benötigt, damit sich bei der Herstellung veganer Butter das Fett nicht vom Wasser trennt.
    Im Kapitel “Fleischiges und Deftiges” wird die Herstellung von eigenem Tofu, Seitan, Falafeln und Ähnlichem erläutert.
    Als nächstes folgen Einmach-Rezepte. Zucchinimatjes, verschiedene Chutneys, Soßen, Marmeladen und andere Brotaufstriche. Besonders gut hat mir hier der einfache Linsenaufstrich (S. 73) gefallen.
    Dann werden Rezepte für verschiedene Gewürzmischungen vorgestellt. Begonnen mit Kräutersalzen geht es mit aromatisierten Ölen und Essig weiter, bis zum aromatisierten Zucker.
    Anschließend wird das Geheimnis veganer Teige zum Zubereiten von Brot, Nudeln und Kuchen gelüftet. Dieses Kapitel beinhaltet besonders viele unterschiedliche Rezepte: Ravioli, Strudelteig, Pizza, Lasagneplatten, Kartoffelknödel und Schopfnudeln sind hier ebenso zu finden wie Dinkelbrot, Torten und Tortenguss. Auch wie man einen Sauerteig züchtet wird sehr ausführlich und verständlich erklärt.
    Die sich anschließenden schnellen Rezepte sind sehr ansprechend und simpel gehalten.
    In “Snacks und Süßes” werden leckere Knabber- und Naschereien für Zwischendurch vorgestellt. Von knusprigen Crackern über gewürzte Nüsse bis hin zu ganz vielen leckeren Variationen Schokolade zu pimpen, Pudding und Eis.


    Wie man jetzt schon sieht, werden in diesem Buch sehr viele Anregungen gegeben, seine veganen Produkte selber herzustellen. Einige dieser Rezepte nehmen mehr, andere weniger Zeit in Anspruch, jedoch wird dies in kleinen Anmerkungen der Autorin vorher angekündigt, sodass man oft auch zwischen einer schnelleren und einer aufwendigeren Variante wählen kann. So lassen sich sehr viele Produkte selber zubereiten.
    Auch die Gestaltung des Buches ist, wie schon beim Vorgänger, sehr ansprechend. Mit vielen Fotos, Zeichnungen, Tipps, Tricks und Kommentaren der Autorin und mit Lesebändchen.
    Dieses Buch beinhaltet die Grundlagen und ist deswegen, wie die Autorin sagt, etwas für Selbstmachanfänger und weniger etwas für Fortgeschrittene. Deswegen solle man vor dem Kauf ruhig in der Leseprobe das Rezepteregister durchlesen, sodass man weiß, ob das Buch für einen geeignet ist.


    Ich denke, dass einem das Buch sehr hilft, Neues auszuprobieren und mehr selber zu machen. Die Gerichte sind sehr schön verständlich erklärt und decken viele Bereiche ab, sodass ich das Buch weiterempfehlen kann. Allerdings kennt man auf der anderen Seite einige Ideen bereits.


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    EDIT: Betreff angepasst. LG, Saltanah

    Wirklich sehr hilfreich und ansprechend!


    Bereits seit sie sie 16 Jahre alt ist, ernährt sich Lisa Pfleger vegan. Seitdem bereitet ihr Kochen große Freude. Etwa 2008 ging sie dann noch einen Schritt weiter, da sie schon länger von Selbstversorgung träumt. Zu erst kaufte sie nur noch saisonale und regionale Lebensmittel ein, bis sie das Experiment startete.
    Sie begann zu experimetieren, probierte aus, welche Lebensmittel sich wann am besten anbauen lassen, und ist immer auf der Suche nach neuen Ideen. So entwickelt sich ihr Projekt immer weiter, genauso wie ihr Speiseplan.
    In “Vegan regional saisonal” stellt sie Rezepte vor, die zeigen, wie viel sich mit mit frischem Obst und Gemüse oder Wildpflanzen zaubern lässt.


    Zu Beginn werden nach einer ansprechenden Einleitung Zutaten beschrieben, welche sich regional anbauen lassen. Schon hier lässt sich eindeutig erkennen, dass es vielfältige Möglichkeiten gibt.
    Als nächstes wird die Frage beantwortet, wo man regionale Lebensmittel alternativ zum Supermarkt erwerben kann. Sehr haben mich hier Food Coops (Lebensmittelkooperativen) und die solidarische Landwirtschaft interessiert.
    Im Anschluss daran werden die wichtigsten Küchenutensilien beschrieben und ihre Verwendung erklärt.
    Und dann geht es auch schon mit den Grundrezepten los. Diese lassen sich sehr schnell und leicht zubereiten und werden für viele Rezepte als Basis benötigt. Die verschiedenen Grundrezepte sind sehr gut beschrieben, vor allem aber die persönlichen Bemerkungen und Tipps verleihen dem Ganzen seinen Charme.
    Sehr hilfreich finde ich auch die Tabelle zu Kochzeiten von Getreide. Nach den verschiedenen abwechslungsreichen Salatdressing-Grundrezepten geht es mit den eigentlichen Gerichten los.
    Diese sind, was mich sehr anspricht, nach Jahreszeiten geordnet. Auch gehört zu jeder Jahreszeit eine bestimmte Farbe, sodass sich ganz leicht und ohne viel Blättern direkt das richtige Kapitel aufschlagen lässt. Zu Beginn eines jeden solchen Kapitels wird etwas generelles zu der Jahreszeit und den saisonalen Produkten gesagt. Die Abschnitte selber sind wie folgt gegliedert: Zu erst Suppen und Salate, dann Hauptgerichte, Brotzeit und Snacks, und zu guter Letzt Süßes.
    Mir gefallen die Rezepte sehr. Einige sind sehr leicht umzusetzen, andere hingegen nehmen mehr Zeit in Anspruch und sind aufwendiger. So gibt es leckere Gerichte wenn es mal schnell gehen muss, aber auch Rezepte für Oster- oder Weihnachtsmenüs. Mit mehr als 140 Rezepten ist für jeden etwas dabei.
    Darüber hinaus sind die Rezepte sehr schön gestaltet. So regen viele Fotos zum Nachkochen oder -backen an. Die Rezepte sind für zwei Personen konzipiert, lassen sich jedoch mühelos auf beliebig viele Portionen umrechnen. Sehr verständlich werden die Rezepte erklärt und kurze Tipps oder Anmerkungen verleihen dem Buch etwas Persönliches. Aber auch die mit kleinen passenden Fotos verziehrten Info-Boxen, welche immer wieder zu finden sind, tragen dazu bei. Zeichnungen verschönern ebenfalls das Gesamtbild.
    Ich habe viele Rezepte ausprobiert und bin ganz begeistert von der Frische und den vielen Möglichkeiten, die einem mit regionaler saisonaler veganer Ernährung gegeben werden. Die Rezepte sind absolut alltagstauglich und abwechslungsreich!
    Zum Selberanbauen wird man nicht nur durch die leckeren Gerichte, sondern auch durch die Tipps zu Kartoffelzucht und Co. angeregt. Auch die Saisonkalender zu Gemüse, Obst und Wildpflanzen gefallen mir sehr.


    Alles in allem merkt man, dass die Autorin bereits sehr viel ausprobiert hat und gerne andere dazu anregen möchte auch mit veganen regionalen saisonalen Produkten zu experimentieren. Außerdem merkt man, dass sehr viel Mühe in diesem Buch steckt.


    5/5 Sterne


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    EDIT: Betreff angepasst. LG, Saltanah

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    Ganz, ganz toll!!!


    Baja California, was auf Deutsch Niederkalifornien heißt, liegt im nördlichsten Staat Mexikos. Diese 1.220 Kilometer lange Halbinsel wird landschaftlich durch zahlreiche Wüstengebiete und Kakteen geprägt. Durch das nur so weit wie nötig ausgebaute Straßennetz, die kleinen Dörfer, beeindruckende Landschaften und Meeresabschnitte und die dort herrschende Wildnis ist die zweitgrößte Halbinsel der Welt ein Ort ländlicher und nostalgischer Atmosphäre. Auch der Artenreichtum trägt zu dem bunten Bild Baja Californias bei.Gerade durch die Sandstrände, Natur und Kultur ist die Halbinsel sehr attraktiv. Auch die Höhlenmalereien in der Gegend von Mulegé üben auf viele Reisenden eine große Faszination aus.
    In “Not food for old men” wird Baja California vorgestellt und durch viele, die tollen Rezepte ergänzenden, Texte dem Leser nähergebracht.
    So beginnt das Buch mit der Geschichte Niederkaliforniens, was mir ausgesprochen gut gefällt, da man so einen tiefen Einblick in Kultur und Leben erhält und sich der Heimat der folgenden Gerichte deutlich näher fühlt. Es ist sehr spannend erst etwas über ein Gebiet zu erfahren, bevor man Rezepte von dort nachkocht.
    Das Buch ist unterteilt in die Kapitel “Snacks, Salsa and mole”, “Whale watching”, “Salad, soup, and tacos”, “The Caesar salad”, “The tortilla’s culinary identity in Mexico”, “Seafood”, “Ensanada”, “Meat”, “Baja Mil”, “Desserts and cocktails”, “Hotel California, a legend of the legend”, “Mexican wine and the route of wine” und “Chefs” gegliedert.


    Ich finde diesen Aufbau sehr gelungen, da Texte beispielsweise über Wahlbeobachtungen, die Abschnitte mit Rezept unterbrechen und auflockern. Man erfährt hierbei viel Neues, was mich sehr neugierig gemacht hat, sodass ich mich noch weiter über Baja California informiert habe.
    Außerdem ist das Buch äußerst ansprechend gestaltet. Viele abwechslungsreiche Fotos regen zum Nachkochen und -backen an und lassen die Vorfreude auf den jeweiligen Gaumenschmauß steigen. Aber auch liebevolle Zeichnungen vermitteln das Gefühl, dass sehr viel Arbeit und Liebe in dieses Buch geflossen sind.
    Auch die Rezepte an sich sind sehr schön gestaltet. Im gesamten Buch ist alles einmal auf Spanisch und einmal auf Englisch geschrieben, was ich eine sehr nette Idee finde. So sind die Rezepte auch gut verständlich und das Kochbuch erscheint auch sehr viel authentischer und mehr mit Herzblut gefüllt.
    Wie man schon am Titel erahnen kann ist Schärfe ein wichtiger Bestandteil der Rezepte. Allerdings war ich sehr erstaunt über die vielen Arten Meeresfrüchte zuzubereiten. Fisch, Shrimps und Muscheln stehen genauso auf dem Speiseplan wie leckerer Reispudding, die bekannten Churros, erfrischende Cocktails und Salate. Eine derart vielfältige Küche hatte ich ehrlich gesagt vorab gar nicht erwartet. Es werden so viele verschiedene Zubereitungsarten, Kombinationen und Gewürze vorgestellt, dass es schwerfällt, sich zu entscheiden, welches Gericht als nächstes zu kochen ist.
    Kraftvolle Gerichte wechseln sich mit ganz zarten ab, sodass keine Langeweile aufkommt. Alle von mir ausprobierten Rezepte waren unglaublich lecker und gar nicht so schwierig zuzubereiten. Auch der Zeit- und Arbeitsaufwand war keineswegs so, wie man ihn für so leckere Gerichte erwarten würde. Ich bin völlig begeistert!


    Außerdem gefällt mir auch, dass in einem Kapitel die Weine aus Baja California thematisiert werden: Es wird erklärt, woher sie kommen, woraus sie gemacht werden, wie sie schmecken und wozu sie deswegen am besten passen.
    Auf 240 Seiten wird ein ganz umfassendes und buntes Bild von Baja California gezeichnet, sodass man sich immer wieder dorthin versetzt fühlt.


    “Not food for old men” ist mehr als ein Kochbuch: Es entführt nach Mexiko und überwältigt mit wunderschönen Fotos, so abwechslungsreichen wie auch vielfältigen Rezepten, Hintergrundinformationen zum Leben in Baja California, sowie zu Kultur und Geschichte. Ich liebe Kochbücher, die mehr sind als nur eine Aneinanderreihung von Rezepten, die liebvoll gestaltet sind, die mit wunderbaren Rezepten überzeugen und so eine Auszeit bieten. Dieses Kochbuch ist definitiv ein solches und verdient daher meine klare Empfehlung!


    5/5 Sterne


    Betreff angepasst und Amazonlink eingefügt. LG, Valentine

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    Sehr abwechslungsreich und ausgefallen!


    Die Kuchendesignerin Lily Vanilli betreibt in London eine Konditorei. Angefangen hat für sie alles mit einem Wochenmarktstand in Swanfield. Schon bald war, so schreibt sie im Vorwort, ein wahrer Cupcake-Hype ausgebrochen. Doch während die meisten Cupcakes außen zwar sehr schön, jedoch geschmacklich nicht sonderlich überzeugend waren, hatte sich Lily Vanilli, alias Lily Jones, in den Kopf gesetzt, es genau anders herum zu handhaben: Äußerlich grotesk, aber dafür sehr lecker- so sollten ihre Cupcakes sein.
    Schon bald experimentierte sie mit Zutaten und gestaltete ihre Werke mit Würmern oder Käfern. In ihrem Buch “Zombie Cupcakes- Lecker bis zum letzten Biss!” stellt sie einige ihrer Rezepte vor und gibt Tipps zum Dekorieren von Cupcakes oder Küchlein und möchte somit auch die Phantasie eines jeden Backbegeisterten anregen.
    Von menschlichen Körperteilen, Würmern und Käfern bis hin zu jeder Menge (Un)Toter: Die Cupcakes sehen allesamt gruselig aus.


    Das Buch ist so aufgebaut, dass zu erst die einzelnen Dekorationsvorschläge gegeben werden, die alle auf verschiedenen Grundrezepten, die anschließend zu finden sind, aufbauen. Man benötigt dann zum Beispiel einen Satz Red-Velvet-Cupcakes von Seite 58, um diese gruselig gestalten zu können. Daran lässt sich auch erkennen, dass der Fokus in diesem Buch auf dem Dekorieren und Verschönern liegt, darin, den Cupcakes ein außergewöhnliches Aussehen zu verleihen.
    Im Anschluss an die Grundrezepte folgt eine Seite mit wichtigen Werkzeugen und Arbeitsmitteln, sowie Erklärungen dazu, wie und wofür man sie verwendet. Zentral sind verschiedene Modellierwerkzeuge. Auch angegeben werden zwei Internetseiten, von denen sich diese Materialien beziehen lassen sollen.
    Insgesamt ist das Buch sehr schön und übersichtlich gehalten. Im Stile eines Horror-Comics sind die Rezepte sehr abwechslungsreich gestaltet. Monster, Insekten oder Ähnliches versetzen in Grusel-Stimmung. Aber auch die Fotos der Cupcakes sind sehr ansprechend. Einleitend zu jedem Rezept gibt Lily Vanilli Tipps oder erklärt, wie sie auf die Idee zu dieser Kreation gekommen ist.
    Es werden auf 64 Seiten ganz unterschiedliche, gruselige Ideen vorgestellt. Mein einziger Kritikpunkt ist jedoch, dass es wirklich hauptsächlich um das Modellieren geht. Damit meine ich, dass ich es etwas schade finde, dass die Hauptzutaten Marzipanrohmasse und Fondant zu sein scheinen.
    Da man jedoch solche Cupcakes nicht jeden Tag backen und essen wird, sondern sich diese besonders zu Halloween anbieten, ist dieser Punkt nicht allzu schlimm.
    25 ausgefallene Rezepte wie “Sweeney Todds Überraschung” (S. 20) oder “Marzipankäfer” (S. 39) sind sicherlich auf jeder Halloweenparty der absolute Renner, da sie optisch so unglaublich schön gestaltet sind.


    Alles in allem ein sehr ansprechendes Buch mit abwechslungsreichen und ausgefallenen Kreationen! Bei der Bewertung mache ich lediglich wegen des vielen Fondants und der vielen Marzipanrohmasse Abstriche.


    Für eine richtig gruselige Halloweenparty sehr zu empfehlen!


    4/5 Sterne


    EDIT: Amazonlink ergänzt. LG, Saltanah

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    Ein tolles Kochbuch!


    “Französisch kochen mit Aurélie” ist das dritte Kochbuch von Aurélie Bastian. Hier stellt sie ihre Lieblingsrezepte aus der französischen Küche, jedoch so abgewandelt, dass man sie Zuhause ganz leicht zubereiten kann, ohne Probleme damit zu haben, dass sich einige Zutaten außerhalb von Frankreich kaum ausfinfindig machen lassen, vor.
    Für dieses Kochbuch hat die Autorin viel experimentiert, gekocht, fotografiert und schließlich fünf Kilo zugenommen. Nach einem kurzen Blick ins Buch lässt sich dies schon sehr gut nachvollziehen, da alle Gerichte sehr lecker aussehen und einem das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen. Aurélie möchte mit ihrem Buch die französische Küche so vorstellen und nahebringen, dass man sie in Deutschland schnell und einfach zubereiten kann ohne auf den guten Geschmack verzichten zu müssen. Schon im Vorwort entsteht ein sehr sympathisches Bild von der Autorin.


    Das Buch ist sehr schön gestaltet: Die Rezepte sind in die Kapitel “Les entrées- Vorspeisen”, “Les petits plats – Kleine Speisen”, “Les volailles- Geflügelgerichte”, “Les viandes rouge – Fleischgerichte”, “Les poissons – Fischgerichte”, “Les légumes – Gemüsegerichte” und “Les desserts – Nachtisch” gegliedert. Im Anschluss daran folgen das Kapitel “Tipps, Tricks und Infos” und das Rezeptregister.
    Die Rezepte sind ganz wundervoll. Besonders die Rezepte für “Soupe à l’oignon – Zwiebelsuppe” (S. 27) und “Gourgères aux épinards – Spinatwindbeutel” (S. 23) haben es mir angetan.


    Für fast jedes Rezept werden auch Vorschläge gegeben, wie man die Gerichte etwas abwandeln kann, was mir sehr gefällt. Kleine persönliche Texte leiten jedes Rezept ein, immer wieder werden Tipps gegeben und die angegeben Zeiten, die das Kochen wahrscheinlich in Anspruch nimmt, stimmen tatsächlich mit der von mir benötigten Zeit überein. Gerade die Bemerkungen und schönen Fotos machen dieses Buch sehr persönlich und zu etwas Besonderem.
    Sehr gut gefällt mir auch das Kapitel “Tipps, Tricks, Infos”, da dort zum einen Antworten auf Fragen zur französischen Küche gegeben, zum anderen Begriffe erklärt werden und darüber hinaus viele übersichtliche Tabellen Hilfestellungen zu Gar- und Bratzeiten bieten, französische Vokabeln übersetzen oder die Verwendung bestimmter Zutaten verdeutlichen.
    Die Fotos sind auch sehr ansprechend, sodass man direkt Lust bekommt, die Rezepte nachzukochen.


    Für mich ist “Französisch kochen mit Aurélie” ein sehr schönes Kochbuch, welches ansprechend gestaltet ist und dessen leckere Rezepte leicht nachzukochen sind. Von mir gibt es daher eine klare Empfehlung für dieses Buch!


    5/5 Sterne


    EDIT: Betreff angepasst. LG, Saltanah