Beiträge von Mine_Bue

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    Der bekannte Fantasy- und zeitgleich Bestseller- Autor Markus Heitz hat mit „Die schwarze Königin“ seinen neusten Vampirroman geschrieben. Diesen kann man ohne Vorkenntnisse aus seinen anderen Werken lesen. Jedoch hat man auf den letzten Seiten dann ein bisschen fehlendes Wissen. Dies betrifft aber wirklich nur die letzten 50 Seiten, hier kommen Charaktere aus anderen Werken vor.



    Klappentext:


    Der Busausflug nach Prag und ins Banat läuft anders, als der junge Len es sich je hätte ausmalen können. Auch wenn seine Großmutter immer behauptet hatte, er sei ein Drăculești und der letzte Nachfahre von Vlad II, hat er es selbst nie geglaubt. Bis er in Prag von Vampiren gejagt wird – denn Vlad und seine Familie galten als erbitterte Feinde der Blutsauger. Nun fürchten sie, dass Len ein Vorbote ist: für die Rückkehr der Schwarzen Königin! Sie wollen über ihn an die alten magisch-alchemistischen Aufzeichnungen der geheimnisvollen Herrscherin. Dumm nur, dass Len nicht den blassesten Schimmer hat. Sowohl von der Vergangenheit als auch dem Kommenden. Vom Mittelalter bis heute: Ein unsterblicher Vampirroman. Denn auch die Geschichte hat es in sich, wie das parallele, dramatische Geschehen um Königin Barbara von Cilli, Vlad Dracul und den rivalisierende Vampirfürsten in Transsilvanien und der Walachei im Mittelalter zeigt.



    Dies war nicht mein erstes Werk aus der Feder von Markus Heitz. Ich liebe seine Zwergen- Reihe, diese habe ich mit vollstem Genuss gelesen. Auch seine Drachen- Reihe fand ich gelungen, oder Ritus und Sanctum. Mit seinen Vampir-Büchern rund um die Kinder des Judas habe ich persönlich mich immer etwas schwergetan. Dennoch hat mich der Klappentext zu „Die schwarze Königin“ neugierig gemacht und daher habe ich mich an dieses Buch herangewagt.


    Zu Beginn ist ein Personenregister und ein Glossar angeführt. Dies hilft einem, einen besseren Überblick über die Charaktere zu behalten und besonders zu Beginn des Werkes ist dies hilfreich und ich persönlich habe es gerne zu Rate gezogen.


    Der Schreibstil ist, wie ich es bereits aus deinen anderen Werken gewohnt bin, angenehm und lässt sich flüssig lesen. Durch den bildhaften Stil kann man sich die Örtlichkeiten gut vorstellen und hat von Prag oder auch den historischen Gegebenheiten einen guten Eindruck. Gekonnt schafft es Markus Heitz, eine dichte und düstere Atmosphäre aufzubauen. Auch passt dieses düstere Setting sehr gut zu der Stadt Prag und setzt sich zu einem harmonischen Bild zusammen. Action- und temporeich wird die Handlung vorangetrieben. Auch gibt es einige blutige Szenen, nichts Anderes erwartet man von einem Vampirroman. Dennoch sind manche Szenen vielleicht nicht für schwache Nerven geeignet. „Die schwarze Königin“ wird in zwei Zeitebenen erzählt. Ein Strang ist in der Gegenwart angelegt. In diesem ist Len der Protagonist. Er tritt an der Stelle von seiner Oma eine Busfahrt durch Tschechien beziehungsweise Prag an. Laut seiner Oma ist er ein Nachfahre von Vlad dem Pfähler, ein sogenannter Draculesti. In der Reisegruppe ist auch eine junge Frau namens Klara und ihrer Oma Mokka dabei und die beiden freunden sich an. Es dauert nicht lange und sie treffen auf Professorin Jolana. Diese führt Len in die Welt der Vampire ein. In dem anderen Strang erzählt Heitz die Vergangenheitsstory. Im Zentrum stehen hier Barabara von Cilli und Vlad II. Dieser ist im 15. Jahrhundert angesiedelt und zusammen möchten sie die Strigoi bekämpfen. Dabei nutzt Barbara die Alchemie und die Wissenschaft und Vlad verlässt sich auf seine Muskelkraft und Kampferfahrung. Innerhalb der Vergangenheitsperspektive erkennt man, wieviel Recherchearbeit Heitz in dieses Werk gesteckt hat. Diese fand ich sehr gelungen. Auch schafft er es gekonnt, die Fakten mit der Fiktion zu vermischen. Manchmal fragt man sich als Leser, was hier der Relation entspricht und was der Vorstellungskraft des Autors entsprungen ist.


    Zu Beginn fand ich den Strang aus dem 15. Jahrhundert sehr interessant. Wie sich Barbara und Vlad kennen lernen und sich zusammentun. Auch welche Fortschritte aber auch Rückschläge die beiden zu verzeichnen haben. Aber stellenweise gab es meiner Meinung nach ein paar Längen. Meiner Ansicht nach kommt die Perspektive aus der Gegenwart nur langsam in Fahrt. Besonders zu Beginn muss man etwas durchhalten, man muss erstmal die Charaktere kennen lernen und die Spannung wird nur langsam aufgebaut. Auch weil der Protagonist noch so naiv und unbeholfen ist und bisher noch keinen Kontakt zur Vampirwelt hatte und diese erst kennen lernen muss.


    Teilweise fand ich die Charaktere etwas schwierig. Len ist schon recht naiv und hat auch keine wirklichen Talente vorzuweisen. Nur langsam kommt er in Kontakt mit der Vampirwelt und daher lernen wir nur recht zäh etwas mehr über diese. Ich mochte seine Art nicht immer und stellenweise hat mich seine Story nicht wirklich berührt. Len hegt Gefühle für Klara, die ebenfalls Teil der Reisegruppe ist. Später spielt sie auch eine wesentlichere Rolle in dem Buch, doch zu Beginn gibt es nur ein paar kleine Szenen mit ihr. Für mich fühlte es sich an, als wäre sie die Notlösung für ein Problem gewesen, welches Heitz am Ende des Fantasybuches klären musste.


    Negativ möchte ich noch das Ende des Buches anprangern. Dies konnte mich leider überhaupt nicht überzeugen. Es hat auf mich so gewirkt, als ob Heitz nicht so richtig wusste, wie er das Problem lösen soll. Dafür nimmt er ein paar Charaktere aus bisherigen Werke und wirft dem Leser eine nicht zufriedenstellende Notlösung hin. So richtig zu Ende gedacht fühlt sich dieses Werk nicht an. Mich persönlich hat dies unzufrieden zurückgelassen. Das Buch selbst war recht solide, aber der Cliffhanger konnte mich nicht überzeugen und auch die Einführung der neuen ehemaligen Charaktere fand ich nicht gelungen.



    Insgesamt konnte mich der Fantasy- Autor Markus Heitz einige interessante Aspekt bieten. „Die schwarze Königin“ ist ein düsterer Vampirroman, welcher teilweise auch im 15. Jahrhundert handelt. Die Handlung war recht ansprechend und es gab einige spannende Szenen. Dennoch habe ich auch ein paar Kritikpunkte, wie zum Beispiel das unzufriedene Ende. Daher möchte ich 3,5 Sterne vergeben. 3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

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    Die Autorin June Hur hat mit „Der rote Palast“ einen eigenständigen Roman geschrieben, welcher sich ohne Vorkenntnisse lesen lässt.



    Klappentext:


    Joseon (Korea), 1758. Unehelichen Töchtern stehen in der Hauptstadt nur wenige Möglichkeiten offen, aber durch harte Arbeit und Studium hat sich die achtzehnjährige Hyeon eine Stelle als Palastschwester verdient. Alles, was sie will, ist, den Kopf unten halten, gute Arbeit leisten und vielleicht endlich die Anerkennung ihres entfremdeten Vaters gewinnen. Doch plötzlich wird Hyeon in die dunkle und gefährliche Welt der Hofpolitik gestoßen, als jemand in einer einzigen Nacht vier Frauen ermordet. Die Hauptverdächtige ist Hyeons Mentorin. Entschlossen, die Unschuld ihrer geliebten Lehrerin zu beweisen, beginnt Hyeon mit ihren eigenen geheimen Ermittlungen. Bei ihrer Suche nach der Wahrheit trifft sie auf Eojin, einen jungen Polizeiinspektor, der ebenfalls auf der Suche nach dem Mörder ist. Als die Beweise beginnen, auf den Kronprinzen als Mörder hinzuweisen, müssen Hyeon und Eojin zusammenarbeiten, um die dunkelsten Ecken des Palastes zu durchsuchen und die tödlichen Geheimnisse hinter dem Blutvergießen aufzudecken.



    Im Rahmen der Leipziger Buchmesse wurde ich auf dieses Buch aus dem Cross Cult Verlag aufmerksam. Der Inhalt klang vielversprechend und hat sofort mein Interesse geweckt. Meine Erwartungen an dieses Buch wurden nicht enttäuscht.


    Der Schreibstil von Hur ist angenehm, sodass sich das Buch flüssig lesen lässt. Spannend wird in diesem Werk ein Kriminalfall aufgeklärt, mehrere Frauen wurden auf brutale Weise ermordet. Dabei gelingt der Autorin ein ausbalancierter Genremix. Ein packender Kriminalfall ist im historischen Gewand gekleidet und zusätzlich ist dieses Buch für jugendliche Leser geeignet, aber auch für Erwachsene spannend zu lesen. Das Setting finde ich in diesem Werk sehr gelungen. Der Leser wird nach Korea in das 18. Jahrhundert entführt und lernt dabei einiges über das damalige Leben aber auch das Leben im Palast. Allgemein ist der historische Hintergrund ein interessanter. Gelungen finde ich hierbei auch, wie die Autorin gekonnt die Fakten mit der Fiktion vermischt. Gelungen wird beides ineinander verwoben und im Nachwort geht Hur darauf noch einmal ein. Der Prinz Sado ist eine historische Person, auch wenn dieser in diesem Buch leider nur eine Nebenrolle spielt. Dennoch hat es mir Freude bereitet, etwas über ihn zu lesen. Leider kenne ich mich mit der Geschichte von Korea nicht so gut aus, daher habe ich es genossen, spielerisch etwas über dieses Land zu lernen. Außerdem wird hier auch Wissen über die damaligen medizinischen Kenntnisse im Palast in die Story eingebunden. Auch erfährt man so einiges über das damalige Leben am Hofe. Mir persönlich hat dies sehr gefallen.


    Positiv möchte ich ebenfalls noch den interessanten Kriminalfall beziehungsweise dessen Aufdeckung erwähnen. Spannend wird man immer tiefer in diese Mordreihe hineingesogen und Stück für Stück erkennt man zusammen mit den Protagonisten die Zusammenhänge, sodass man am Ende richtig mitfiebert.


    Gelungen finde ich ebenfalls die Darstellung der Charaktere. Sei dies die Protagonisten oder auch die Nebenrollen. Mich konnten diese überzeugen und wirkten authentisch auf mich. Die Protagonistin in „Der rote Palast“ ist eine junge medizinische Palastschwester. Hyeon ist klug und zielstrebig. Sie besitzt eine gute Beobachtungsgabe und Auffassungsgabe. Auch möchte sie sich gerne am Hofe integrieren und ein wichtiger Aspekt für sie ist, dass ihr Vater stolz auf sie ist. Hyeon ist ein uneheliches Kind und hat es daher nicht immer leicht im Leben. Eine Überraschung war für mich auch die Beziehung zu ihrer Mutter, die im Verlauf des Buches noch einmal in ein anderes Licht gerückt wird. Der männliche Gegenpart heißt Eojin. Dieser ist ein junger Polizeiinspektor und zusammen wollen die beiden den Kriminalfall aufklären. Dabei ergänzen sich die beiden ganz gut und mir hat das Zusammenspiel zwischen den beiden echt gut gefallen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass sich zwischen den beiden eine zarte Liebesgeschichte entwickelt. Diese nimmt jedoch nicht allzu viel Raum ein, was mir persönlich gefallen hat. Dennoch bereichert sie dieses Buch und ordnet sich gekonnt dem eigentlichen Thema des Buches unter, ohne zu aufdringlich oder gekünstelt zu wirken. Gekonnt wird hier ein Mittelweg zwischen blutigen Szenen und den Mordermittlungen und den eher zarteren Szenen mit Charakterdarstellung gefunden.



    Insgesamt konnte mich die Autorin June Hur mit „Der rote Palast“ gut unterhalten. Gebannt habe ich an den Seiten gehangen und habe zusammen mit Hyeon und Eojin die Mordserie aufklären wollen. Neben einem interessanten Setting und einem spannenden Kriminalfall hat dieses Buch authentische Charaktere zu bieten. Gerne möchte ich noch mehr von Hur lesen. Hierfür möchte ich 4 Sterne vergeben.


    4ratten :tipp:

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    Mit dem Genremix aus Jugendbuch und Dystopie „Gameshow – Der Preis der Gier“ hat Franzi Kopka zeitgleich ihren Debütroman auf dem Büchermarkt veröffentlicht und zugleich den Reihenauftakt rund um die Protagonistin Cass geschrieben.



    Klappentext:


    2126, New London: Als die siebzehnjährige Cass in die niedrigste Klasse der Gesellschaft verstoßen wird, weiß sie, dass es nur einen Weg gibt, dieser Hölle zu entkommen: Sie muss es in die nächste Gameshow schaffen. Wer an der Gameshow teilnimmt, kann ein Ticket nach ganz oben gewinnen – oder bezahlt die Chance mit dem Leben. Cass bekommt unerwartet Hilfe von Jax, dem besten Gamer in der Arena. Die beiden werden Verbündete im großen Spiel um ihr eigenes Leben und gesellschaftlichen Aufstieg. Doch ihr Deal und auch ihre Gefühle füreinander beruhen auf einer Lüge, die alles, was sie sich gemeinsam erkämpft haben, zum Einsturz bringen könnte.



    Ich bin im Rahmen der Leipziger Buchmesse auf dieses Werk aus dem Fischer Verlag aufmerksam geworden. Bei einer Lesung wurde mein Interesse geweckt, die Autorin hat es sofort geschafft, mich auf den Verlauf der Story neugierig zu machen. Daher habe ich mich voller Vorfreude an dieses Buch herangewagt. Und meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht.


    Zuerst möchte ich sagen, dass dieses Buch für einen Debütroman wirklich richtig gut ist. Es gab hier einige Aspekte, welche mich überzeugen konnten, sodass sich „Gameshow – Der Preis der Gier“ für mich in einen wahren Pageturner entwickelt hat. Ich wollte diese Dystopie einfach nicht mehr aus der Hand legen, bis ich nicht weiß, wie der Reihenauftakt endet.


    Der Schreibstil von Kopka ist sehr flüssig, sodass sich das Buch wirklich zügig lesen lässt. Auch ist der Stil recht bildhaft, sodass eine dichte Atmosphäre entsteht und vor meinem geistigen Auge sind Bilder entstanden. Ich persönlich konnte mir die Gegebenheiten gut vorstellen und es hat Spaß gemacht, zusammen mit den Charakteren weitere Facetten dieser Welt zu erkunden. Das Setting ist passend und auch die Welt an sich klingt vielversprechend. Und dies ist leider auch ein Kritikpunkt meinerseits. Zu gerne hätte ich mehr über die Welt erfahren. Es werden ein paar Andeutungen gemacht und kurz wird auf das Kastensystem hingewiesen. Jedoch hat es mir hier an Tiefe gefehlt, auch über die Geschichte zu dieser Welt, welche Umstände zu diesem System geführt haben, darauf wird leider nicht näher eingegangen. Daher hoffe ich sehr, dass man über die Welt im weiteren Verlauf der Reihe noch näheres erfährt. Denn diese fiktive Welt hat bestimmt noch viel zu bieten.


    Kopka schafft es, dass auf vielseitige Weise Spannung erzeugt wird. Daher ist es nicht verwunderlich, dass ich an den Seiten geklebt habe. Der Spannungsbogen wurde in meinen Augen permanent hochgehalten und auf keiner Seite kam Langeweile auf. Die bedrohliche, düstere Atmosphäre sorgt zusätzlich dazu, dass man um die Charaktere bangen muss. Dies tut der Spannung und dem Nervenkitzel natürlich ebenfalls keinen Abbruch. In dieser Welt lauern überall Gefahren. Besonders, wenn man in den untersten Schichten sich behaupten muss, dann kann jeder Tag ein Kampf ums Überleben sein.


    Die Charaktere haben mir ebenfalls gut gefallen. Diese sind authentisch und ich habe mit ihnen mitgebangt. Cass wird aus ihrer gewohnten Umgebung gerissen. Sie lebt mit ihrem Vater recht wohlbehütet, sie sind im Kastensystem recht weit oben. Zu Beginn lernt man ihren Alltag kennen, welches Leben bisher Cass geführt hat. Als sie in die niedrigste Klasse der Gesellschaft abrutscht, muss sie für ihr Überleben kämpfen. Sie muss sich dort beweisen und lernt neue Freunde kennen, die ihr zur Seite stehen. Die Entwicklung von Cass hat mir hier gut gefallen, wie sie sich an die neuen Gegebenheiten anpasst und lernt, sich mit diesen zu arrangieren. Cass ist ein starker Charakter, die zwar auch mit ihrem Schicksal hadert, aber dennoch nicht den Kopf hängen lässt. Sie möchte das Beste aus ihrer aktuellen Situation machen und hinterfragt auch gewisse Zusammenhänge oder Charaktere. Der männliche Gegenpart ist hier Jax. Er gibt sich nur allzu geheimnisvoll. Doch im Verlauf des Buches lernt man ihn besser kennen und natürlich ist er nicht der, wofür man ihn zunächst gehalten hat. Allgemein fand ich die Charakterdarstellung gelungen, auch die Nebencharaktere konnten mich hier überzeugen.


    Das Ende fand ich auch gelungen. Es macht Lust auf mehr, und nur zu gerne hätte ich gleich im Anschluss daran den zweiten Band gelesen. Aber zum Glück lässt dieser nicht allzu lange auf sich warten, sodass die Vorfreude auf die Weiterführung hochgehalten wird.


    Die Kritikpunkte, dass es hier einige Parallelen zu Hunger Games gibt, kann ich durchaus nachvollziehen. Dennoch hat dies meinem Lesevergnügen keinen Abbruch getan.



    Insgesamt konnte mich Franzi Kopka mit ihrem Debütroman „Gameshow – Der Preis der Gier“ gut unterhalten. Meiner Meinung nach ist dieser jugendlicher Dystopieroman ein echter Pageturner. Dieses Buch hat einiges zu bieten, sodass ich schon sehr auf die Fortsetzung gespannt bin. Von mir gibt es 4 Sterne und eine Leseempfehlung.


    4ratten :tipp:

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    Der fantastische Roman „Treacle Walker – Der Wanderheiler“ stammt aus der Feder von Alan Garner. Dieses lediglich 154 Seiten starkes Büchlein weiß dennoch mit seiner ganz besonderen Art zu überzeugen, wenn man sich auf dieses einlässt.



    Klappentext:


    Als der junge Joseph diesem Ruf vor seinem Fenster folgt, findet er vor seiner Tür einen fahrenden Händler mit dem Namen Treacle Walker, sowie seinen Karren, auf dem er mit eine Kiste voller mysteriöser Gegenstände durch die englischen Lande zieht. Und so beginnt ein phantastisches Abenteuer voller magischer Begegnungen. Joseph Coppock, ein kleiner Junge, lebt allein in einem alten Haus an einer Eisenbahnstrecke im Nordwesten Englands. Er hat ein schwachsichtiges Auge, liest gerne Comics und spielt mit Murmeln, vor allem mit seinem heißgeliebten Bucker. Eines Tages taucht ein Lumpensammler namens Treacle Walker auf, der ein leeres Töpfchen allheilender Medizin und einen Reibstein gegen Josephs alten Schlafanzug und den Knochen einer Lammschulter eintauscht, woraufhin zwischen den beiden eine außergewöhnmliche Freundschaft entsteht. Treacle Walker bringt Mythen, Magie, Wunder und jene Geschichten, die wir für uns selbst erfinden. Eine bemerkenswerte Erkundung des Vergehens der Zeit und ihrer Auswirkung auf einen in sich gekehrten Jungen, der versucht, sich einen Reim auf die Welt um ihn herum zu machen.



    Ich persönlich habe noch kein Buch von Alan Garner gelesen. Aber der Klappentext zu diesem Werk klang so vielversprechend, sodass ich mich ohne große Erwartungen, aber dennoch mit Hoffnungen an dieses Werk herangewagt habe.


    Der Schreibstil von Garner ist recht poetisch und bildhaft. Gekonnt schafft es der Autor, mit wenigen Worten ein Bild entstehen zu lassen. Ich konnte mich in dieser Geschichte fallen lassen und habe den poetischen Stil sehr genossen. Nicht immer ergibt alles auf den ersten Blick einen tieferen Sinn, manche Szenen muss man Revue passieren lassen, sie klingen nach. Seite für Seite gelangt der Leser tiefer in die Story hinein- Bild für Bild bzw. Szene für Szene setzt sich die Geschichte zusammen und wie ein Puzzle ergeben diese einen Sinn. Dieses dünne Büchlein ist wie ein Rätsel, welches man erst lösen muss. Und dennoch werden nicht alle Fäden aufgelöst, nicht jedes Fragezeichen ist am Ende aufgeklärt. Die Grenzen zwischen Fiktion und Realität sind hier fließend und nicht immer war ich mir als Leser sicher, wie ich diese Szene einordnen musste. Aber am Ende ergeben diese größtenteils mehr Sinn. Man merkt dem Buch sehr gut an, wie Garner gekonnt mit der Sprache spielt und wieviel Freude es ihm bereitet, in kleine Worte oder kurze Sequenzen eine tiefere Bedeutung zu legen.


    Positiv möchte ich auch die Dialoge erwähnen. Diese waren etwas sehr Besonderes. Hier merkt man dem Buch an, wie der Autor gekonnt mit den Worten spielt. Nur wenige Worte können essentiell sein. Die Wichtigkeit ist nicht immer auf den ersten Blick erkennbar. Manchmal muss man hier zwischen den Zeilen lesen und nicht immer ergibt sich sofort der Sinn. Die Dialoge sind stellenweise sehr poetisch und oftmals hilft es, diese ein zweites Mal zu lesen.


    Auch die Charaktere waren vielversprechend. Man lernt Joseph, welcher größtenteils nur Joe genannt wird, ganz gut kennen, wobei es mir jedoch schwerfällt, sein Alter einzuschätzen. Er lebt alleine in einem Haus und genießt in seinem Alltag gerne mal ein Comicbuch. Joe sieht auf einem schlecht, seine Wahrnehmung ist hier verschoben. Dies bringt die Geschichte ins Rollen. Schon zu Beginn des Buches lernen wir Treacle Walker kennen, einen Wanderheiler. Dieses tätigt Tauschgeschäfte. Dieser ist ein recht interessanter Charakter, welcher die Story belebt. Allgemein fand ich die Interaktionen zwischen den Charakteren sehr interessant und gebannt habe ich den Dialogen zwischen diesen mitverfolgt.



    Insgesamt konnte mich der Autor Alan Garner mit seinem fantastischen Werk „Treacle Walker – Der Wanderheiler“ gut unterhalten. Dieses dünne Büchlein ist ziemlich poetisch und oftmals muss man eine Szene Revue passieren lassen. Wer sich auf diesen besonderen Stil einlässt, kann seine Freude an dem Werk haben. Von mir gibt es hierfür 4 Sterne.


    4ratten

    Der Fantasy- Roman „Rivalinnen – A River of Royal Blood“ ist der Debütroman von Amanda Joy und stellt den Auftakt zu einer Fantasy- Reihe dar.



    Klappentext:


    Zwei Schwestern, ein Thron und ein grausamer Wettkampf. Früher war ihre große Schwester Isa alles für Eva: ihre beste Freundin, ihre Lehrerin in Hofetikette und ihre Beschützerin. Kurz vor ihrem 17. Namenstag sind die beiden nur noch eins füreinander: Rivalinnen. Denn ihre Vorfahrin Reina – die erste Menschenkönigin von Myre – hat eine grausame Tradition ins Leben gerufen. Wie sie selbst damals, sollen auch die zukünftigen Königinnen sich den Weg auf den Thron erkämpfen. Während Isa Licht und Gedanken manipulieren kann, fürchtet sich Eva vor ihrer Blut-und-Knochen-Magie – einem weiteren brutalen Erbe von Reina. Doch wenn sie überleben will, muss sie ihre Angst hinter sich lassen. Und die Gefühle für ihre Schwester…



    Ich persönlich fand den Klappentext recht ansprechend, dies klang nach einer vielversprechenden und spannenden Fantasy- Saga. Da mir der Name der Autorin bis dahin nicht geläufig war, habe ich mich ohne Erwartungen an dieses Werk herangewagt. Meine Erwartungen wurden nicht direkt erfüllt, aber auch nicht enttäuscht.


    Den Schreibstil von Amanda Joy empfand ich recht angenehm. Der Stil ist recht leicht gehalten, sodass sich das Buch flüssig lesen lässt. Auch hat die Autorin einen bildhafter Erzählstil, ich konnte mir die Örtlichkeiten gut vorstellen und vor meinem geistigen Auge ist direkt ein Bild von diesen entstanden. Positiv möchte ich auch die interessante Welt und die darin existierende Magie erwähnen. Die fiktive Welt hat einige ansprechende Aspekte zu bieten. Als Leser lernt man etwas über die Vergangenheit dieser kennen und welche Umstände derzeit in dem Land Myre herrschen. Es gibt ein paar unterschiedliche Völker und auch diese werden näher beleuchtet. Das Magiesystem, welches hier nur Magika genannt wird, ist ebenfalls detailreich, sowie mit interessanten Bestandteilen versehen, und konnte mich in ihren Grundprinzipien überzeugen. Nur zu gerne würde ich über die Welt und die unterschiedlichen Völker, welche diese besiedeln lesen. Und auch das Magiesystem ist vielversprechend, sodass ich hoffe, mehr darüber zu erfahren. Leider hat man nach meinem Geschmack zu wenig über die Magie erfahren. Hier hätte ich gerne mehr darüber gelesen und gerne hätte ich noch mehr Details und Prinzipien darüber erfahren. Auch sollte man sich bewusst sein, dass in diesem Buch ein paar blutige Szenen vorhanden sind. Diese werden nicht bis ins genauste Detail besprochen, jedoch werden ein paar Einzelheiten in die Handlung eingebunden.


    Der Einstieg in das Fantasy-Werk ist recht gemächlich. Nur langsam lernt man die Welt und auch die Charaktere kennen. Hierbei wird nur langsam die Spannung aufgebaut beziehungsweise zu ihrem Höhepunkt getrieben. Ich persönlich fand diesen Einstieg etwas unglücklich gewählt, aber dies ist Geschmackssache. Auf diese Weise lernt man die Protagonistin Eva gut kennen, welche Vorlieben sie hat und was ihr wichtig ist, wie sie die Welt sieht. Aber mir persönlich war dies etwas zu langsam. Hier hätte man mehr Tempo reinbringen können oder auch die Spannung früher anziehen können.


    Eva ist eine sympathische Protagonistin, welche ich als sehr angenehm empfinde. Sie ist mitfühlend und sieht die Welt nicht nur in schwarz oder weiß. Sie beschäftigt sich mit ihren Mitmenschen näher und steckt sie nicht auf den ersten Blick in eine bestimmte Schublade. Eva hat sich ihrem Schicksal eigentlich ergeben und im Verlauf des Buches hinterfragt sie dieses. Langsam lernt sie mehr über ihre Magie, welche eher selten ist und auch nicht den besten Ruf hat. Zusammen mit Eva lernt der Leser mehr über das Magiesystem, welche Möglichkeiten diese aufbieten und allgemein welche Fähigkeiten sie selbst besitzt. Jedoch fand ich die Nebencharaktere eher blass. Sowohl die Mutter von Eva als auch ihre Schwester Isa sind für die Handlung wichtig, dennoch werden sie nicht wirklich näher beleuchtet. Hier wird definitiv Potential verschenkt. Sie werden immer als die Antagonisten dargestellt, aber wirklich näheres erfährt man nicht über sie. Lediglich Bakkha wird ein wenig beleuchtet. Dieser bringt Eva mehr über ihre Magie bei und lernt Eva die Grundzüge davon. Bakkha bleibt recht mysteriös und bruchstückweise erfährt man etwas über sein Leben. Sein Charakter hat mir persönlich gut gefallen und nur zu gerne würde ich mehr über ihn erfahren. Die eingebundene Liebesgeschichte konnte mich leider auch nicht komplett überzeugen. Hier fehlte es mir an Substanz.


    Dafür bleibt meiner Meinung nach etwas die Handlung auf der Strecke. Hier hätte man mehr daraus machen können. Der Konflikt zwischen den Schwestern und das nur eine von beiden überleben kann. Es wird zwar immer wieder in die Geschichte eingebunden und stellenweise auch näher thematisiert, aber im Rückblick passiert eher wenig in diesem Buch.



    Insgesamt hat mich die Autorin Amanda Joy mit „Rivalinnen – A River of Royal Blood“ gut unterhalten. Es gab Aspekte, welche mir persönlich gefallen haben, wie zum Beispiel die Welt und das Magiesystem im Allgemeinen und auch die Protagonistin Eva. Aber es gab auch Aspekte, welche mich nicht komplett überzeugen konnten, wie beispielsweise der Spannungsaufbau und die Nebencharaktere. Für dieses Debüt möchte ich 3,5 Sterne vergeben.


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Die Autorin Anna Johannsen hat mit dem Kriminalroman „Die Tote am Fastensee“ ihre Reihe rund um die Polizistin Lena Lorenzen fortgesetzt. Dies ist nun schon der zehnte Roman rund um die Inselkommissarin. Dennoch kann man den Inhalt auch ebenso als Quereinsteiger ganz gut nachvollziehen, auch wenn einem manche Zusammenhänge zur persönlichen Entwicklung der Charaktere nicht so bewusst sind. Dies spielt für die Auflösung des Kriminalfalls keine essentielle Rolle.



    Klappentext:

    Merle Harmsen, eine Polizistin aus Schleswig, wird auf Fehmarn tot aufgefunden. Eine delikate Angelegenheit für die Polizei: Merle hatte sich zuletzt krankschreiben lassen und sich auf den elterlichen Hof zurückgezogen, nachdem sie einen korrupten Kollegen angezeigt hatte. Die Inselkommissarin Lena Lorenzen wird mit dem Fall betraut und bekommt Unterstützung von Naya Olsen, einer jungen Polizistin mit dänisch-grönländischen Wurzeln. Der Kreis der Verdächtigen ist groß. Neben Gegnern im Schleswiger Kommissariat zählen dazu vor allem Merles Jugendfreunde, zu denen sie nach vielen Jahren neuen Kontakt gesucht hatte. Bei ihren Befragungen rufen Lena und Naya heftige Reaktionen hervor. Als sie das Zimmer der toten Merle plötzlich verwüstet vorfinden, ist für die Ermittlerinnen klar, dass sie dem Täter ganz nahe sind.



    Ich habe bereits „Der Tote auf Amrum“ und auch „Die Frau aus der Nordsee“ aus der Feder von Anna Johannsen gelesen, welche mir ganz gut gefallen und mich gut unterhalten hat. Daher war ich schon auf die Weiterführung der Handlung gespannt, auch wie es um das Privatleben von Lena Lorenzen steht hat mich interessiert – wie sie sich weiterentwickelt hat.


    Auch wenn ich wieder einen Band der Reihe übersprungen habe, bin ich gut in das Buch hereingekommen. Ich würde sogar behaupten, dass man auch gut in den Krimi hereinkommt und die Handlung nachvollziehen kann, wenn man noch keinen Teil der Reihe gelesen hat. Dank ein paar wichtiger Rückblenden wird das Wesentliche – auch in Bezug auf das Privatleben von Lena Lorenzen zusammengefasst, sodass man auch ohne Vorkenntnisse das Gefühl hat, auf dem aktuellen Stand zu sein.


    Der Schreibstil ist auch dieses Mal wieder recht angenehm und bildhaft, sodass sich der Krimi flüssig lesen lässt. Auch die knappen Kapitel führen dazu bei, dass der Stil zügig und temporeicher wirkt. Zusätzlich schafft es die Autorin auf vielseitige Weise Spannung zu erzeugen. Zum einen wird hier das Privatleben der Ermittlerin gekonnt in Szene gesetzt. Aber auch der Fall an sich und das Fortschreiten der Ermittlungsarbeiten hat hier einiges an Spannung zu bieten. Jedoch konnte mich dieses Mal der Kriminalfall an sich und auch die Auflösung bzw. die Herangehensweise von Lena Lorenzen nicht komplett überzeugen. Denn Fall selbst fand ich persönlich nicht so spannend. Und auch die Ermittlungsarbeiten ziehen sich in meinen Augen etwas, auch wurde mir persönlich etwas zu eindimensional ermittelt. Es gibt zwar spannende Wendungen, aber leider konnte mich hier der Fall und die Idee dahinter nicht so richtig packen. Dies hat dazu geführt, dass ich nicht so gebannt an den Seiten geklebt habe. Dieses Herumstochern im Freundeskreis der Toten konnte mich leider nicht so richtig fesseln. Teilweise wirkte es auf mich ein wenig inkonsequent und ohne direkte Vermutungen oder Intentionen, warum diese Person so befragt wurde.


    In diesem Regionalkrimi wird auch wieder die Inselkommissarin Lena Lorenzen und ihr Privatleben näher beleuchtet. In den bisherigen Büchern, welche ich aus der Reihe gelesen habe, habe ich damals bemängelt, dass ich zur Protagonistin keine richtige Bindung aufbauen konnte. Und auch in „Die Tote am Fastensee“ konnte ich keine wirkliche Beziehung zu ihr aufbauen. Sie ist sympathisch und clever. Lorenzen ist hin- und hergerissen zwischen ihrem Privatleben, ihrem Familienglück und ihrem Sohn und dann auf der anderen Seite ihrem Berufsleben und die damit verbundenen Verpflichtungen. Dies fand ich recht gut dargestellt. Dennoch hat sie auf mich etwas blass gewirkt und mir hat da manchmal einfach die Tiefe gefehlt. Ich habe ihre Geschichte mit Neugier gelesen, aber ich habe nicht mitgefiebert.


    Dann wird in diesem Band eine junge Kollegin namens Naya Olsen in der Aufklärung des Mordes hinzugezogen. Diese hat dänisch- grönländische Wurzeln und wird auf Grund dessen nicht nur von ihren Kollegen diskriminiert. Der Umgang mit diesen ausländerfeindlichen Kommentaren war mir persönlich etwas zu lasch. Die Inselkommissarin registriert dies zwar, greift aber hier nicht wirklich ein. Olsen muss sich selbst verteidigen und wird zum Teil noch gerügt, wenn sie dabei etwas hitzig wird. Olsen selbst fand ich einen interessanten Charakter, aber der Umgang in Bezug auf ihre Herkunft empfand ich etwas fragwürdig.



    Insgesamt konnte mich Anna Johannsen mit ihrem Kriminalroman „Die Tote am Fastensee“ gut unterhalten. Jedoch fand ich, dass es nicht der stärkste Band der Reihe ist und leider konnte mich der Kriminalfall nicht komplett packen. Auf Grund ein paar Schwächen möchte ich 3,5 Sterne vergeben.


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Mit „Die Schrift“ hat Elias Haller einen weiteren Thriller geschrieben, bei dem der Ermittler Arne Stiller als Protagonist agiert. Dieser ist der 5. Band der Reihe, jedoch lässt sich das Buch auch ohne Schwierigkeiten lesen, auch wenn man noch kein weiteres Werk aus dieser Thriller-Reihe gelesen hat.



    Ich habe schon ein paar Bücher aus der Feder von Elias Haller gelesen und bisher wurde ich nie enttäuscht. Leider habe ich die Reihe nicht konsequent der Reihe nach gelesen, dennoch habe ich mich sehr auf ein weiteres Buch von Haller gefreut und wurde nicht enttäuscht.


    Der Schreibstil ist sehr angenehm und sorgt dafür, dass sich das Buch flüssig und zügig lesen lässt. Man wird sofort mitten in das Geschehen hineingezogen und als Leser möchte man einfach nur wissen, wie all dies zusammenhängt und was hinter diesen Taten steckt. Dieser Thriller wird in kurzen, knappen Kapiteln erzählt. Dies sorgt für zusätzlich Tempo- rasant wird die Handlung vorangetrieben, sodass regelrecht ein Sog entsteht. Der Thriller entwickelt sich zum Pageturner. Spannend werden die Taten erzählt und man bekommt immer ein paar Häppchen hingeworfen. Langsam erkennt man ein paar Zusammenhänge, man rätselt mit und fragt sich, welche Ereignisse zu solchen schlimmen Taten geführt haben. Insgesamt konnte mich der Fall überzeugen, es werden ein paar interessante Facetten eingebracht. Auf vielseitige Art wird Spannung erzeugt, die Seiten fliegen nur so dahin und man möchte einfach nur wissen, wie dieser Fall geklärt wird. Dabei sollte man sich im Klaren sein, dass dies kein Thriller für schwache Nerven ist. In diesem Werk gibt es ein paar brutale und teilweise blutige Szenen.


    Auch wird „Die Schrift“ aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Dadurch bekommt man einen vielseitigen und umfangreichen Einblick in das Geschehen. Was mir persönlich gut gefallen hat sind die Kapitel, welche aus der Sicht des Täters erzählt werden. Dadurch bekommt man Einblicke in seine Gedankenwelt und auch dessen Vergangenheit wird beleuchtet. Man kann seine Tat besser nachvollziehen, auch wenn man sie natürlich nicht gutheißt. Was ich persönlich etwas schade fand, dass die Ermittlungsarbeiten hier etwas in den Hintergrund gerückt wurden. Stellenweise gab es ein paar Passagen zur Kryptologie, welche ich auch sehr interessant fand. Dennoch war mir persönlich die Hintergrundarbeit oder allgemein die Ermittlungen nicht so präsent. Zum Teil kamen mir manche Erkenntnisse zu plötzlich, nicht jeden Fortschritt in der Tätersuche empfand ich als nachvollziehbar.


    Überzeugen konnten mich auch die Protagonisten Arne Stiller und dessen Assistentin Inge. Diese haben sich im Verlauf der Reihe weiterentwickelt und es hat mir Spaß gemacht, diese Entwicklung mitzuverfolgen. Allesamt waren sie authentisch und facettenreich dargestellt. Gebannt habe ich ihre Handlungen und auch Gedanken gelesen, habe um sie gebangt oder mitgefiebert. Ein kleiner Kritikpunkt von meiner Seite ist hier jedoch die ständigen Erwähnungen von Stiller seinen religiösen Ansichten. Mir persönlich wurden sie zu oft in die Handlung eingebunden, wurden zu oft erwähnt und nicht ganz konnte ich diese Ansichten nachvollziehen. Bei mir haben sie teilweise dazu geführt, dass ich aus den Lesefluss gebracht wurde. Hier wäre meiner Meinung nach weniger mehr gewesen.



    Insgesamt konnte mich Elias Haller mit seinem Thriller „Die Schrift“ gut unterhalten. Ein temporeicher, actiongeladener und stellenweise blutiger Fall, der sich regelrecht zum Pageturner entwickelt. Gebannt habe ich den Kriminalfall mit Arne Stiller verfolgt. Aufgrund von ein paar kleinen Kritikpunkten möchte ich 4 Sterne vergeben.


    4ratten

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    Der bekannte Fantasy- Autor Garth Nix hat mit „Ashblood – Die Herrin der Engel“ sein neustes Werk auf den Büchermarkt gebracht. Dieses ist (bisher) ein eigenständiges Werk und kann daher gelesen werden, ohne dass man andere Bücher aus der Feder von Nix gelesen hat.



    Klappentext:


    Vor mehr als hundert Jahren kam die Aschblut-Plage über das Reich Ystara. Sein Schutzherr, der Erzengel Palleniel, wandte sich damals von seinem Volk ab – heute glaubt jeder, dass die Engelsmagierin Liliath die Schuld daran trägt, was vor so langer Zeit geschehen ist. Um die Zeit zu überdauern, flüchtete sich Liliath in einen magischen Schlaf, aus dem sie nun erwacht. Sie ist immer noch eine junge Frau, und sie wird ihren geheimen Plan von damals endlich umsetzen. Auch wenn Menschen und Engel sie aufhalten wollen, wird sie triumphieren. Und obwohl der Preis unvorstellbar hoch ist, wird sie alles opfern – im Namen der Liebe!



    Mir ist Garth Nix vor allem durch seine Trilogie Das alte Königreich bekannt, daher habe ich mich mit einer gewissen Grunderwartung an das Buch herangewagt. Doch leider sind meine Erwartungen und Hoffnungen an dieses Buch nicht vollständig erfüllt wurden.


    Zunächst möchte ich das Bonusmaterial in dem Buch positiv erwähnen. In dem Buch sind mehrere hilfreiche Karten beigefügt wurden, welche ich nur zu gerne ratsam zur Hand genommen habe. Dadurch konnte ich oftmals der Geschichte bzw. die Wege der Charaktere besser nachvollziehen.


    Der Schreibstil von Garth Nix ist recht bildhaft. Gekonnt schafft es der Autor, dass Bilder vor meinem geistigen Auge entstehen. Und nur zu gerne stelle ich mir örtlichen Gegebenheiten vor und kann mich in diesen fallen lassen. Nix besticht hier durch seine detailreiche Erzählweise. Dadurch wird eine dichte und packende Atmosphäre erschaffen, sodass man tief in der Geschichte abtauchen kann. Leider ist mir der Einstieg in das Buch nicht leichtgefallen. Der Prolog ergibt im ersten Moment nicht wirklich Sinn und der Sprung zur Haupthandlung fand ich zunächst auch zu extrem. Nur recht langsam fügen sich die einzelnen Puzzleteile zusammen, sodass ich mich besonders zu Beginn sehr konzentrieren musste. Auch die Spannung wurde meiner Meinung nach nicht immer hochgehalten. Es gab Passagen, welche sich meiner Ansicht nach gezogen haben, welche ich als zäh empfunden habe. Durch diese musste ich mich durchbeißen und wurde dann aber zum Glück mit ansprechenden Ansätzen belohnt.


    Auch die Welt an sich fand ich sehr interessant. Die Grundidee mit den Engeln fand ich sehr ansprechend. Doch leider hat mich hier die Umsetzung nicht überzeugen können. Es wird immer wieder erwähnt, wie die Engel im Alltag der Menschen eingesetzt wird und auch welchen Tribut diesem gezollt werden muss. Aber genau in diesem Aspekt der Welt haben mir die Details erwähnt. Oftmals kommen die Engel nur kurz angeflattert, erfüllen eher widerwillig ihre Aufgabe und versuchen schnell wieder zu entkommen. Hier hätte man meiner Meinung nach definitiv mehr machen müssen. Man hätte den Engel mehr Tiefe zugestehen sollen und diese aktiver in die Handlung eingreifen sollen. Hier haben mir einfach die intensiven Szenen mit den Engeln gefehlt.


    Ein weiterer Kritikpunkt ist in meinen Augen die Charakterdarstellung. Auf der einen Seite gibt es Liliath, eine alte Engelsmagierin, welche aus einem langen magischen Schlaf erwacht ist. Sie nutzt die Menschen in ihrem Umfeld nur zu gerne für ihre Pläne aus. Sie gibt sich eher geheimnisvoll und versucht konsequent ihre Ziele zu erreichen und geht dabei auch mal im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen. Sie ist definitiv kein Sympathieträger, macht die Handlung aber spannender und ist teilweise auch unberechenbar und führt zu ein paar unerwarteten Wendungen. Dann sind auf der anderen Seite die vier jungen Auserwählten. An diesen ist etwas besonders und man erfährt mit ihnen zusammen immer mehr die Zusammenhänge. Henri, Dorotea, Simeon und Agnez spüren beim ersten Zusammentreffen eine tiefe Verbundenheit, welche sie sich aber nicht erklären können. Auf der einen Seite liest man einige Details über diese jungen Leute, aber dann bleiben sie auch eher blass und oberflächlich. Mir sind sie leider auch nicht wirklich ans Herz gewachsen. Hier wollte der Autor wohl einfach zu viel, bei mir ist leider keine Bindung zu den Charakteren entstanden. Daher habe ich leider auch nicht so richtig mitgefiebert oder um sie gebangt.



    Insgesamt konnte der Autor Garth Nix mit seinem Fantasy- Buch „Ashblood – Die Herrin der Engel“ meine Erwartungen nicht vollständig erfüllen. Es gab interessante Ansätze, die Grundidee und der Weltenaufbau waren recht ansprechend. Doch die Umsetzung empfand ich als mangelhaft. Mir fehlten hier intensive Szenen mit den Engeln und auch die Charaktere sind mir nicht wirklich ans Herz gewachsen. Daher möchte ich 3 Sterne vergeben.



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    Mit „Violet made of thorns – Dem Schicksal zu trotzen hat seinen Preis“ hat die junge Autorin Gina Chen ein fantastisches Buch mit leichten Märchenadaptionen geschrieben. Dies ist bisher ein eigenständiges Werk, in dem die Prophetin Violet als Protagonistin eine tragende Rolle spielt.



    Klappentext:


    Violet ist Prophetin und Lügnerin, die den königlichen Hof mit ihren raffiniert formulierten – und nicht immer zutreffenden – Weissagungen beeinflusst. Ehrlichkeit ist für Verlierer, wie den gar nicht so märchenhaften Prinzen Cyrus, der Violet ihres offiziellen Postens berauben will, sobald er am Ende des Sommers den Thron besteigt – außer Violet unternimmt etwas dagegen.

    Doch als der König sie bittet, für einen bevorstehenden Ball Prophezeiungen bezüglich Cyrus’ Liebesleben zu fälschen, erweckt Violet einen gefürchteten Fluch zum Leben, der das Königreich entweder verdammen oder erlösen wird – je nachdem, für welche Braut sich der Prinz entscheidet. Auch Violet steht vor einer Wahl: entweder die Gelegenheit nutzen, ihr Schicksal in die eigene Hand zu nehmen, egal was es kostet, oder der wachsenden Anziehung zwischen ihr und Cyrus nachgeben. Violets scharfer Verstand mag sie bisher am intriganten Hof geschützt haben, doch auch er kann ihr Schicksal nicht ändern. Und während die Grenze zwischen Hass und Liebe bei Cyrus und ihr immer weiter verschwimmt, muss Violet ein teuflisches Netz der Täuschung entwirren, um sich selbst und das Königreich zu retten – oder für immer zu verdammen.



    Bisher hatte ich von der Autorin noch nichts gehört geschweige denn ein Buch gelesen. Aber mich hat dieses Cover sofort neugierig gemacht und voller Vorfreude habe ich mich in diesem Buch fallen lassen. Ob meine Erwartungen erfüllt wurden?


    An den Schreibstil von Gina Chen musste ich mich auf den ersten Seiten erst einmal gewöhnen. Ihr Schreibstil ist leicht und lässt sich flüssig lesen. Gekonnt baut Chen eine dichte Atmosphäre auf, diese hier wirkt recht geheimnisvoll und man spürt quasi einen dunklen Einschlag und kann als Leser nur erahnen, welche Dornen diese Welt zu bieten hat. Man kann sich hier gut fallen lassen und den Alltag vergessen. Doch leider fand ich ihren recht umgangssprachlichen Sprachgebrauch nicht immer ansprechend. Teilweise waren mir manche Wendungen zu flapsig oder haben meiner Meinung nach nicht zu der Situation gepasst. Dafür schafft es die Autorin, dass ein lockerer Stil erschaffen wird, der sich zügig lesen lässt. Zwischen den Zeilen schimmert immer mal die humoristische Ader durch. All dies hat dazu geführt, dass ich das Buch dann zügig gelesen habe.


    Positiv möchte ich auch die Grundidee erwähnen. Die Story im Grundgerüst finde ich sehr ansprechend. Hier gibt es einige erwähnenswerte Aspekte. Die Umsetzung der Fähigkeiten von Violet als Prophetin fand ich gut in Szenen gesetzt und auch die Prophezeiung und die Auslegung dieser fand ich gelungen. Auch die Welt und wie sich die Story in diese einfügt, zum Beispiel die Rolle der Feen in diesem Setting, fand ich überzeugend. Dennoch fand ich die Umsetzung nicht immer gelungen. Auf der einen Seite passiert in diesem Buch einiges an Story und die Handlung an sich ist durchaus spannend. Aber an manchen Stellen haben mir einfach ein paar Ausführungen oder Details dazu gefehlt. Manche Gedanken oder Handlungen fand ich nicht vollständig ausgezählt. Hier hätte ich mir manchmal ein paar Sätze mehr gewünscht. Mir hat es ein wenig an Tiefgang gefehlt. So bleibt es eine lockere und leichte Märchenadaption, die sich für mich nicht vollständig angefühlt hat.


    Auch in Bezug auf die Charakterdarstellung bin ich zwiegespalten. Violet als Protagonistin hat mir persönlich gut gefallen. Sie ist keine typische Protagonistin. Sie ist eine Prophetin, die sich durchsetzen musste. Früher hat sie auf der Straße gelebt, ist nicht mit dem Silberlöffel im Mund groß geworden. Sie musste sich ihre Position erarbeiten und hat dabei nicht immer auf das Wohlwollen ihres Umfeldes geachtet. Violet ist nicht auf den Mund gefallen, sie hat eine scharfe Zunge und kämpft für sich selbst. Nicht selten handelt sie egoistisch, aber auch gibt auch Situationen, in denen sie an andere denkt. Teilweise führt dies zum Tunnelblick, weil sie mehr an ihr eigenes Wohl denkt und dabei nicht bedenkt, welche Folgen dies für andere haben könnte. Auch ist sie störrisch, aber auch tough und dann wieder ein wenig anstrengend. Dennoch mochte ihre Art, einfach, weil sie keine zarte Prinzessin ist, welche auf den berühmten Prinzen mit seinem Gaul wartet. Der männliche Gegenpart von Violet ist – wie könnte es anders sein in einem Märchen – der Prinz Cyrus. Mit seinem Charakter bin ich dagegen nicht so richtig warm geworden. Es wird ein paar Mal betont, dass er nicht so naiv ist, wie er sich teilweise gibt. Doch diesen Eindruck habe ich leider nicht während des Lesens bestätigen können. Er sträubt sich gegen seine Prophezeiung und hat zum Teil auch nur sein eigenes Wohl im Sinn. Ich fand ihn recht oberflächlich und gewissen Handlungen konnte ich nicht nachvollziehen. Mir persönlich war Cyrus zu klischeebelastet und hat diese Klischees nur zu gerne und in meinen Augen zu oft bedient. Leider fand ich auch die Lovestory in diesem fantastischen Werk nicht überzeugend. Diese Beziehung hat sich in meinen Augen nicht entwickelt oder langsam aufgebaut, sie war für mich nicht nachvollziehbar und mir ging dann dieses hin und her leider eher auf die Nerven.



    Insgesamt konnte mich Gina Chen mit „Violet made of thorns – Dem Schicksal zu trotzen hat seinen Preis“ nicht vollständig überzeugen. Es gab einige interessante Ansätze und auch die Story im Grundgerüst konnte mich überzeugen. Aber leider gab es auch ein paar Aspekte, welche ich nicht so gelungen fand, wie zum Beispiel die Lovestory oder fehlende Tiefgründigkeit in gewissen Aspekten des Buches. Ich möchte für dieses Fantasy-Werk 3 Sterne vergeben.


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    Die Autorin R.F. Kuang hat mit „Babel“ einen (bisher) eigenständigen Fantasy- Roman geschrieben, wobei in diesem Werk die Sprache und dessen Entwicklung, aber auch die Übersetzung dieser in eine andere Sprache eine wesentliche Rolle spielen.



    Klappentext:


    1828. Robin Swift, den ein Cholera-Ausbruch im chinesischen Kanton als Waisenjungen zurücklässt, wird von dem geheimnisvollen Professor Lovell nach London gebracht. Dort lernt er jahrelang Latein, Altgriechisch und Chinesisch, um sich auf den Tag vorzubereiten, an dem er in das Königliche Institut für Übersetzung der Universität Oxford - auch bekannt als Babel - aufgenommen werden soll. Oxford ist das Zentrum allen Wissens und Fortschritts in der Welt. Für Robin erfüllt sich ein Traum, an dem Ort zu studieren, der die ganze Macht des britischen Empire verkörpert. Denn in Babel wird nicht nur Übersetzung gelehrt, sondern auch Magie. Das Silberwerk - die Kunst, die in der Übersetzung verloren gegangene Bedeutung mithilfe von verzauberten Silberbarren zu manifestieren - hat die Briten zu unvergleichlichem Einfluss gebracht. Dank dieser besonderen Magie hat das Empire große Teile der Welt kolonisiert. Für Robin ist Oxford eine Utopie, die dem Streben nach Wissen gewidmet ist. Doch Wissen gehorcht Macht, und als chinesischer Junge, der in Großbritannien aufgewachsen ist, erkennt Robin, dass es Verrat an seinem Mutterland bedeutet, Babel zu dienen. Im Laufe seines Studiums gerät Robin zwischen Babel und den zwielichtigen Hermes-Bund, eine Organisation, die die imperiale Expansion stoppen will. Als Großbritannien einen ungerechten Krieg mit China um Silber und Opium führt, muss Robin sich für eine Seite entscheiden...Aber kann ein Student gegen ein Imperium bestehen?



    Bisher habe ich von der Autorin noch kein weiteres Werk gelesen, habe aber über „Babel“ aus dem englischsprachigen Raum bereits viele positive Resonanzen gehört. Daher war ich sehr erfreut, als eine Übersetzung angekündigt wurde und freute mich sehr auf dieses Werk. Meine Erwartungen daran waren recht hoch und dennoch wurde ich nicht enttäuscht.


    Zunächst möchte ich aber anmerken, dass „Babel“ auf dem deutschsprachigen Markt falsch angepriesen wird. Die Marketing- Abteilung fand es wahrscheinlich gut, die Leser mit Schlagwörtern wie „Harry Potter“ oder „Dark Academia“ zu ködern – setzt aber vollkommen falsche Hoffnungen. Und führt nur zu Enttäuschungen, denn dieses Buch geht in eine vollkommen andere Richtung.


    Der Schreibstil von Kuang fand ich sehr angenehm. Dieser ist nicht immer leicht, hat dafür aber eine wunderbare und tiefe Melodie. Auch weiß die Autorin, wie sie eine dichte Atmosphäre erschafft, sodass man als Leser mitten im Geschehen ist. Dabei werden gekonnt Bilder vor dem geistigen Auge gemalt, sodass ich das Gefühl hatte, zusammen mit den Charakteren in Oxford zu verweilen und zusammen mit ihnen Babel zu erkundigen. Das Setting konnte mich hier ebenfalls überzeugen. Eine wunderbare Stadt wird hier in einen historischen Kontext gesetzt, zeitgleich wird ein fantastischer Rahmen darum gespannt. Oftmals habe ich mich gefragt, was hier Fakten und was Fiktion ist. Hier möchte ich meinen fiktiven Hut vor der Leistung der Autorin ziehen. Ich kann nur ansatzweise nachvollziehen, wieviel Recherchearbeit und mühsame Arbeit hinter diesem Roman steht. Dieses Buch besticht durch seine Komplexität und konnte mich im positiven Sinn zum Staunen bringen. Themen wie die Übersetzung von Texten, welcher Verlust für die Sprache und dessen unterschwellige Bedeutungen damit einhergeht oder auch die Verwandtschaft und Verknüpfung der Sprachen sind hier nur ein kleiner Aspekt des Wissens, welches hier vermittelt wird. Auch die Kolonisierung und dessen Folgen stehen hier im Zentrum und spielen eine wesentliche Rolle für die Handlung. Manche interessanten Aspekte werden anhand von Fußnoten beleuchtet, dies fand ich ebenfalls sehr gelungen. Nur allzu gerne habe ich die beigefügten Karten zu Hilfe genommen, um mich besser zu orientieren – sowohl in Babel als auch in Oxford.


    Positiv möchte ich auf jeden Fall auch die Charakterkonstellation und die Darstellung der Charaktere betonen. Die einzelnen Charaktere fand ich sehr gelungen und oftmals musste man die ein oder andere Person neu einsortieren. Hier wird nicht nur schwarz oder weiß gezeichnet, sondern in sehr unterschiedlichen Grautönen. Jeder Charakter hat seine Hintergründe und Beweggründe, warum er so handelt oder warum er diese Überzeugungen hat, auch wenn diese nicht immer für den Leser aus heutiger Sicht nachvollziehbar sind. Gebannt habe ich mit den Protagonisten mitgefiebert und nicht selten musste ich mir Sorgen um sie machen. Und nicht selten waren diese Sorgen auch begründet. Kein Charakter ist hier sicher und muss so einiges erleiden, sowohl seelisch als auch körperlich. Manches Seelenleiden wird dem Leser erst später bewusst, was es aber nicht ungeschehen macht. Allgemein hat mir hier die Gruppe aus den vier Protagonisten gut gefallen. Das Zusammenspiel zwischen Robin, Ramy, Letty und Victoire fand ich sehr gelungen und nicht selten habe ich die sozialen Aspekte dieser Gruppe hinterfragt. Nicht immer geht es hier harmonisch zu und manche Ansichten sind sehr unterschiedlich. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Freundschaft zwischen diesen ihre Höhen und Tiefen hat. Ich habe das Wechselspiel zwischen den Charakteren sehr genossen. Auch wenn ich sagen muss, dass mir der Protagonist Robin ein wenig zu passiv war. Er hat nicht für sich eingestanden, hatte quasi keine eigene Meinung und war eher ein Mitläufer.


    Mein kleiner Kritikpunkt ist der geringe Fantasyanteil. Es gibt in „Babel“ zwar magische Silberbarren, aber hier haben mir einfach ein paar Ausführungen gefehlt. Sie werden genutzt, sind jedoch eher Alltag in dieser Welt und werden daher auch nicht wirklich ausführlich beleuchtet.


    Ein weiterer Kritikpunkt ist für mich das Ende. Dieses konnte mich nicht vollkommen überzeugen. Zu gerne hätte ich hier noch ein paar weitere Ausführungen gelesen, hätte nur zu gerne weitergelesen. Aber dies ist Geschmackssache und spricht eigentlich nur für die Qualität des Buches, dass ich nur zu gerne mehr gelesen hätte.



    Insgesamt konnte mich R.F. Kuang mit ihrer Geschichte „Babel“ vollständig in ihren Bann ziehen. Ich habe hier jede Seite genossen. Deswegen wird dies auch nicht das einzige Werk sein, welches ich von der Autorin lesen werde. Ich bin schon auf ihre anderen Bücher gespannt. Aufgrund meiner zwei kleinen Kritikpunkte, welche aber nicht meinen Lesegenuss getrübt haben, möchte ich 4,5 Sterne und eine Leseempfehlung vergeben.


    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus: :tipp:

    Der bekannte Fantasy-Autor Anthony Ryan hat mit „Der Paria“ seinen Auftakt zu der Trilogie „Der stählerne Bund“ geschrieben. Diese Reihe ist unabhängig von den anderen Werken von Ryan und kann daher ohne Vorkenntnisse gelesen werden.



    Klappentext:


    Es ist die Zeit des großen Aufruhrs und Alwyn wächst als Gesetzloser heran. Er ist ebenso gewieft im Umgang mit einer scharfen Klinge wie mit seinem scharfen Verstand - und er liebt gleichermaßen die Freiheit der Wälder und die Kameradschaft seiner Diebesbande. Ein Verrat trifft den Gesetzlosen Alwyn wie ein Blitz und führt auf einen Pfad voller Blut und Rache. Es dauert nicht lange, da findet er sich als Gefangener und Arbeiter in den Erzminen wieder, wo er unter den verwahrlosten Gefangenen Sihlda kennenlernt, eine Frau,die für diesen Ort seltsam gelehrt ist. Sie bringt Alwyn das Lesen und Schreiben bei. Und dann begegnet er auch noch Evadine, einer Frau, die aus ganz anderem Holz geschnitzt ist und an deren Seite er in den Kampf gegen dunkle Mächte ziehen wird. Beides wird ihn und womöglich das ganze Reich von Albermaine für immer verändern.



    Ich habe schon diverse Bücher aus der Feder von Anthony Ryan gelesen und war daher auch sehr auf sein neustes Werk gespannt. Voller Vorfreude habe ich mich an diesen umfangreichen Reihenauftakt herangewagt.


    Der Schreibstil von Ryan ist, wie ich es aus seinen anderen Werken gewohnt war, recht bildgewaltig und bildhaft. Dies führt dazu, dass sich das Fantasy- Buch angenehm lesen lässt und man in dieses hinabtauchen kann. Gekonnt schafft es der Autor, eine dichte Atmosphäre aufzubauen, in der man sich als Leser fallen lassen kann. Außerdem sollte man sich bewusst sein, dass dies ein schlachtenreiches und stellenweise recht blutiges Buch ist und zum Teil geht der Autor Ryan hier ein wenig ins Detail. Daher würde ich „Der Paria“ nicht für schwache Nerven empfehlen.


    Das mittelalterliche Setting hat mir persönlich gut gefallen. Man hat das Gefühl, dass man in die Vergangenheit hineinkatapultiert wird, in der ein raues Klima herrscht. Die Menschen untereinander sind eher ruppig und jeder muss sich hier beweisen und seinen Weg gehen. Mir persönlich hat in dieser Welt jedoch ein wenig der Fantasypart gefehlt. Eher in der zweiten Hälfte des Buches gibt es ein paar Einwürfe magischer Natur, aber im Großen und Ganzen kommt dieses Buch ohne fantastische Anteile aus. Ich hätte mir hier mehr magische Elemente gewünscht. Dennoch konnte mich die Welt durch ihren Facettenreichtum überzeugen und mir hat es Spaß gemacht, diese zusammen mit dem Protagonisten Alwyn zu erkunden. Auch die Religion spielt in diesem Werk eine essentielle Rolle. Teilweise habe ich diese aber nicht immer als greifbar empfunden. Mir fehlten hier ein paar Erklärungen oder auch Ausführungen über die wesentlichen Eigenschaften oder auch die Herkunft der Religion. So fühlte es sich für mich eher an, als ob die Religion Mittel zum Zweck war, um einfach die Auseinandersetzungen und damit die Schlachten zu erklären. Mir war die Religion hier zum Teil zu sehr in den Fokus gerückt, für mich hat es nicht immer zur Story gepasst.


    Der Einstieg in das Buch ist eher gemächlich. Auf den ersten Seiten wird man erst einmal in die Welt eingeführt und lernt die Charaktere kennen. Ein gewisses Robin-Hood- Feeling kommt auf. Man lernt die einzelnen Personen innerhalb der Räuberbande kennen und auch das Machtgefüge innerhalb dieser Gruppe. Dies hat mir persönlich ganz gut gefallen und hat einen guten ersten Eindruck von der Welt und auch den Charakteren vermittelt. Aber bald kommen ein paar unerwartete Wendungen, welche zu einem Plottwist führen und die Handlung nimmt einen anderen Lauf, als man auf den ersten Seiten erwartet hätte. Es gibt hier einige spannende Aspekte, aber manchmal hat sich das Buch auch ein bisschen gezogen. Zum Großteil wurde der Spannungsbogen oben gehalten und auf vielseitige Art wurde Spannung erzeugt.


    Positiv möchte ich noch die Charakterdarstellung erwähnen. Hier sind die Charaktere nicht nur einfach schwarz oder weiß, sondern haben die unterschiedlichsten Grautöne. Man kann sie nicht in eine Schublade stecken und entsprechend handeln diese dann so. Oftmals bekommen die Charaktere einen gewissen Hintergrund, sodass man ihre Beweggründe zum Handeln ganz gut nachvollziehen kann. Auch der Protagonist Alwyn Scribe hat mir zugesagt. Ich fand diesen sympathisch und habe es genossen, seine Ausführungen zu lesen. Alwyn wächst mit seinen Aufgaben und nicht nur einmal muss er dabei sein Weltbild überdenken. Dabei ist er seinen Prinzipien treu und besticht durch seine Beobachtungsgabe und seine Kombinationsfähigkeiten. Gerne habe ich hier seinen Gedankengängen gelauscht und gelesen, wie er gewisse Situationen wahrgenommen hat.


    Auch das Ende fand ich gelungen. Ein paar Fragen wurden beantwortet, dafür wurden andere in den Raum geworfen. Sodass man als Leser nur zu gerne wissen möchte, wie die Geschichte weitergeht.



    Insgesamt konnte mich der Autor Anthony Ryan mit „Der Paria“ recht gut unterhalten. Es gab meiner Meinung nach ein paar schwächere Aspekte und auch die Ausführungen über die Religion fand ich nicht immer passend zur Handlung. Aber es gab auch stärkere Elemente und die Charakterdarstellung hat mir persönlich gefallen. Daher möchte ich für diesen Reihenauftakt 4 Sterne vergeben.


    4ratten

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    Die Autorin Stefanie Hasse hat mit „Master Class - Blut ist dicker als Tinte“ den Auftakt zu einer Dilogie geschrieben, sodass sich dieses Buch ohne Vorkenntnisse von anderen Werken aus der Feder der Autorin lesen lässt.



    Klappentext:


    Eigentlich hatte sich Riley auf den Schreibwettbewerb auf Masters‘ Castle gefreut. Schließlich lernt sie ihre Online-Schreibgruppe dort endlich persönlich kennen und kommt ihrem Traum, Autorin zu werden, näher. Doch dann reicht jemand bei der Jury anonym Geschichten über Riley ein, mit geheimen Details aus ihrem Leben. Wer steckt dahinter? Hat Killian Masters, Jury-Mitglied und Sohn der Gastgeber, etwas damit zu tun? Als die Geschichten zunehmend bedrohlicher werden, gerät Riley in Gefahr.



    Ich persönlich habe noch kein Wer von Stefanie Hasse gelesen, doch bei diesem Werk hat mich der Klappentext neugierig gemacht. Daher bin ich ohne große Erwartungen an dieses Buch herangegangen und wurde positiv überrascht.


    Zu Beginn des Buches ist eine Übersicht beigefügt, welches die Mitglieder der LetterBattler zeigt. Auch sind noch ein paar wesentliche Informationen zu diesen aufgelistet. Dies hat mir persönlich geholfen, besonders zu Beginn des Buches die einzelnen Charaktere zu sortieren und damit einen besseren Überblick zu bewahren.


    Der Schreibstil von Hasse ist sehr angenehm und leicht. Dadurch lässt sich das Buch flüssig lesen und man ist sofort mitten in der Geschichte drin. Auch der gewählte Ort, wo die Handlung stattfindet, fand ich sehr gelungen. Ich konnte mir alles gut vorstellen, die Autorin schafft es, diese Bilder gekonnt durch Worte zu zeichnen.


    Da dies der erste Band einer Dilogie ist, muss man zunächst erst einmal die Charaktere kennen lernen. Mir ist dies persönlich am Anfang etwas schwergefallen, ich hatte leichte Schwierigkeiten diese zu sortieren und auseinander zu halten. Aber dies hat sich mit fortschreitender Handlung gelegt, sodass ich dann komplett in die Story hinabtauchen konnte. Allgemein fand ich den Plot recht ansprechend. Es geht um eine Gruppe, welche sich nur aus dem Internet kennt, eine gemeinsame Liebe zum Schreiben verbindet diese. Sie haben sich gegenseitig Ratschläge gegeben und sich unterstützt, haben dadurch eine enge Freundschaft aufgebaut. Diese Schreibgruppe hat an einem Wettbewerb teilgenommen und wurde daraufhin zu einem Schreibwettbewerb auf Masters‘ Castle eingeladen. Als Leser ist man dabei, wenn sich die Gruppe zum ersten Mal im Real Life kennen lernt. Aber natürlich ist dies nicht so einfach, denn es sind noch weitere Gäste anwesend und es gilt, die Freunde aus der Schreibgruppe zu erkennen. Dabei merkt man, dass gewisse Vorurteile aufgebaut wurden, kennt man sich doch bisher eher anonym. Natürlich treffen diese nicht immer zu und es ist ziemlich schwierig, anhand des Geschriebenen einen Menschen zu erkennen. Auch gibt es Reibungspunkte, ein Kennenlernen im wirklichen Leben ist doch etwas Anderes, wenn man sich nur über das Internet kennt. Hier fand ich es wirklich interessant zu lesen, welche Schwierigkeiten auftreten, sind einem doch eigentlich vertraute Personen auf einmal doch etwas fremd.


    Die Geschichte wird aus der Sicht von Riley. Sie ist eine eher ängstliche junge Frau, welche oftmals Selbstzweifel hat. Riley ist recht abgeschottet aufgewachsen und wird von ihrer Mutter eher wie ein rohes Ei behandelt. Dadurch konnte sie sich nicht so richtig entfalten und ist teilweise etwas unbeholfen, auch in ihrem sozialen Verhalten. Mir hat es Spaß gemacht, die Entwicklung von Riley zu verfolgen. Auch lernt man immer mehr über sie, erfährt etwas aus ihrer Kindheit und was sie geprägt hat. Dabei ist eine unterschwellige Bedrohung erkennbar. Während des Schreibwettbewerbs ereignen sich merkwürdige Zufälle und Riley scheint in dessen Mittelpunkt zu stehen. Wie bei einem Puzzle erfährt man bruchstückweise kleine Zusammenhänge, nur um diese kurz darauf wieder zu hinterfragen. Auf vielseitige Weise wird Spannung erzeugt, sodass eine regelrechte Sogwirkung entsteht. Als Leser taucht man immer tiefer in die Geschichte hinab. Dabei entpuppt sich die Geschichte als mehrschichtiger, als man zunächst vermutet hätte.


    Interessant fand ich auch die kleinen Zwischenkapitel, welche quasi aus der Sicht des Antagonisten geschrieben sind. Hier kann man fleißig miträtseln und grübeln, welche Zusammenhänge damit wohl angesprochen werden.


    Am Ende denkt man zunächst, dass sich gewisse Zusammenhänge geklärt haben. Nur um dann feststellen zu müssen, dass vieles doch anders ist, als man angenommen hat. Ein böser Cliffhanger sorgt dafür, dass man am liebsten sofort weiterlesen möchte.



    Insgesamt hat mich die Autorin Stefanie Hasse mit ihrem Auftaktsband „Master Class – Blut ist dicker als Tinte“ wahrlich gut unterhalten. Sowohl die Charaktere als auch die Story fand ich ansprechend, sodass ich tief in diese Geschichte hineingezogen wurde. Dafür möchte ich 4 Sterne vergeben.


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    Der Autor Akram El- Bahay hat mit seinem Jugendbuch „Fabula – Der Schatten der Nachtfee“ den zweiten und zeitgleich auch abschließenden Band zu seiner Reihe rund um die Zwillinge Will und Charlotte geschrieben. Ich würde hier empfehlen, dass man bereits „Fabula – Das Portal der dreizehn Reiche“ gelesen hat, damit man in den vollständigen Genuss von der fantastischen Geschichte rund um Fabula kommt.



    Klappentext:


    Seit die Zwillinge Will und Charlotte es geschafft haben, New York von der Nachtfee zu befreien, ist das Portal in die märchenhafte Welt von Fabula verschlossen. Doch in einer tiefen Winternacht erwacht der alte Weltenbaum im Central Park erneut zum Leben. Ein Schattenwesen tritt aus dem Portal hervor und raubt Wills kostbares Notizbuch. Die Verfolgungsjagd führt die Zwillinge durch die Pforte, und was sie dort entdecken, lässt sie zutiefst erschrecken: Schwarze Dornenranken wuchern in Fabula - die Nachtfee ist zurück. Während Charlotte sich sofort auf die Suche nach den letzten Drachen begibt, den einzigen Kreaturen, die der Fee Einhalt gebieten können, versucht Will in seiner Rolle als Erzähler den Kampf gegen den Schatten aufzunehmen. Längst geht es nicht mehr nur um sein Notizbuch, sondern um die Zukunft von ganz Fabula ...



    Mir persönlich hat der erste Band schon gut gefallen, daher war es für mich klar, dass ich auch den abschließenden Band der Dilogie lesen möchte. Voller freudiger Erwartung habe ich mich in dieses fantastische Abenteuer gestürzt. Und ich wurde dabei nicht enttäuscht.


    Akram El- Bahay hat einen sehr angenehmen Schreibstil, sodass sich das Buch wirklich flüssig lesen lässt. Ich bin von diesem Autor jedoch auch nichts Anderes gewohnt. Ich mag seinen bildhaften und poetischen Schreibstil, man kann einfach leicht in seine Bücher abtauchen und dabei den Alltag um einen herum vergessen. Gekonnt baut El- Bahay eine dichte Atmosphäre auf und besticht hierbei durch seine Ideen, sodass vor dem geistigen Auge ein buntes Bild entsteht. Man kann sich Fabula mit seinen Geschöpfen sehr gut vorstellen und hat dabei das Gefühl, dass man an der Seite der Charaktere aktiv an den unterschiedlichen Abenteuern teilnimmt. Zusätzlich streut der Autor eine gute Portion Humor mit in die Story ein, gepaart mit einer ausgereiften Portion Spannung und Action. Dabei entsteht ein gelungener Mix, in den man nur zu gerne eintaucht. Gelungen finde ich auch die magische Welt, die El- Bahay hier zeichnet. Diese besticht durch ihren Ideenreichtum und weiß auf sehr unterschiedliche Art zu überzeugen. Die magischen Wesen, die der Autor hier erschaffen hat, konnten mich allesamt überzeugen. Mein einziger kleiner Kritikpunkt ist hier, dass mir persönlich die Drachen ein klein wenig zu kurz gekommen sind.


    Der Einstieg ist mir - obwohl es schon ein bisschen her ist, dass ich den ersten Band gelesen habe – ziemlich leichtgefallen. Sofort wird man in die Handlung hineingezogen und hat das Gefühl, zusammen mit Will und Charlotte ein neues Abenteuer rund um Fabula bestreiten zu müssen. Durch die vielen bekannten Charaktere hat man als Leser ein Gefühl, dass man wieder zu Hause angekommen ist und altbekannte Freunde wieder besucht. Mir hat dieses Feeling wirklich gut gefallen und als Leser freut man sich, diese wiederzusehen. Ich habe mich sofort wieder wohl gefühlt und habe mich gefreut, erneut in diese fantastische Welt abzutauchen.


    Überzeugen konnte mich ebenfalls die Charakterdarstellung. Das Wechselspiel zwischen den Zwillingen Will und Charlotte hat mir persönlich hier richtig gut gefallen. Die beiden sind reifer geworden und arbeiten miteinander und unterstützen sich. Die beiden Protagonisten sind mit ihren Aufgaben gewachsen und haben gelernt, mit ihrer Rolle als Fee bzw. als Erzähler umzugehen. Sie sind immer noch dabei, ihre Fähigkeiten zu erlernen und auch ihre Grenzen auszuloten und es macht einfach Spaß dies mitzuverfolgen, wie sie mit ihren Aufgaben umgehen. Aber auch die anderen Charaktere wissen zu überzeugen, sowohl die altbekannten als auch die neuen. Es hat mir viel Spaß gemacht, die Welt mit ihnen zusammen zu retten und sich hier gegen das Böse zu behaupten und eine Lösung für das Problem zu finden. Die Charaktere sind einem ans Herz gewachsen, sodass man mit ihnen mitfiebert und in brenzligen Situationen schon mal um diese bangt.


    Allgemein finde ich die Message von dem abschließenden Band sehr gelungen. Die Auflösung in Bezug auf die Nachtfee konnte mich hier vollkommen überzeugen und klingt noch nach, sodass man sich in diesem Zusammenhang noch so seine eigenen Gedanken macht. Doch ich möchte hier nicht zu sehr ins Detail gehen, möchte ich doch nicht zu viel verraten.



    Insgesamt konnte mich Akram El- Bahay mit seinem fantastischen Jugendbuch „Fabula – Der Schatten der Nachtfee“ vollständig überzeugen. Auch wurde ich in eine magische Welt entführt, welche voller Abenteuer und liebgewonnenen Charakteren steckt. Der Erzählstil und die wunderbare Welt sorgen noch zusätzlich dazu, dass man dieses Buch nur ungern wieder aus der Hand legen möchte. Von mir gibt es 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung.


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    Die Autorin Ottessa Moshfegh hat mit „Lapvona“ einen Roman geschrieben, welcher auf bizarre Weise Gesellschaftskritik ausübt. Dieses Buch ist ein eigenständiger Roman und kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Jedoch sollte man sich vor dem Lesen bewusst sein, dass dieses Buch nichts für schwache Nerven ist.



    Klappentext:


    Es riecht nach Kot und Verwesung, nach Blut, Vieh und Schlamm – das ist Lapvona, der gottverlassenste Ort der Romanwelt. Hier ist niemand vom Glück begünstigt, am wenigsten Marek, der missgestaltete Sohn des Schafhirten. Doch sein Elend birgt auch eine große Kraft: baldige Nähe zu Gott durch Entsagung und Erniedrigung. Als er von Villiam, dem irren Landvogt, aufs Schloss berufen und als neuer Fürstensohn eingeführt wird, glaubt Marek sich zu Höherem erkoren. Denn noch ahnt er nicht, wie grausam nicht nur die Not, sondern auch die Sättigung den Menschen macht.



    Ich wurde auf dieses Buch aufmerksam, weil jemand die groteske und verstörende Welt von diesem Roman vermerkt hat. Auch der Klappentext hat mein Interesse an diesem Werk noch gesteigert, sodass ich mich ohne große Erwartungen oder Hoffnungen an dieses Buch herangewagt habe. Doch leider konnte mich „Lapvona“ nicht von sich überzeugen.


    Der Schreibstil von Moshfegh ist ziemlich direkt und bildgewaltig. Sie schafft es gekonnt, eine dichte Atmosphäre aufzubauen und Bilder entstehen zu lassen. Zum Teil ist der Stil auch recht poetisch, fast schon blumig. Dies kommt eher dann vor, wenn dieser Stil im extremen Gegensatz zu der Handlung steht. Die gewalttätigsten und grausamsten Szenen werden in der blumigsten Sprache erzählt, sodass eine skurrile Sogwirkung entsteht. Moshfegh hat in ihrem Roman eine verstörende Welt verschaffen, welche recht rückständig wirkt. Sie ist recht bäuerlich gehalten, in dem aber ein Monarch über sein Dorf herrscht und dieses auf seine recht persönliche Art terrorisiert und in Angst versetzt. Auch sind die Bewohner ziemlich religiös und werden davon geleitet. Diese bizarre Welt weiß zu verstören, es geschehen einige unglückliche Situationen in dieser, allgemein wirkt sie ehr gefühlsarm und kalt. Jeder scheint sich selbst am nächsten zu sein und Ungerechtigkeiten und Gewalt scheinen auf der Tagesordnung zu stehen. Dies ist wirklich kein Roman für schwache Nerven. Es werden Grausamkeiten in die Handlung eingebunden, welche obszön oder auch verstörend sind, die Gewalt wird wortgewaltig geschildert und Ungerechtigkeit steht hier auf der Tagesordnung. Moshfegh möchte mit diesem Roman provozieren und zum Nachdenken anregen. Es reihen sich viele Grausamkeiten aneinander, oftmals hat man Gänsehaut beim Lesen oder ein eiskalter Schauder fährt einem den Rücken herunter. Hier reiht sich eine böse Tat an die nächste, teilweise sind diese gewaltverherrlichend. Dies hat dazu geführt, dass mich persönlich dies eher kalt gelassen hat. Irgendwann waren es mir persönlich zu viele Schockmomente, Moshfegh hat es mit dem Provozieren in meinen Augen etwas übertrieben, sodass die gewünschte Wirkung bei mir persönlich ausgeblieben ist. Zwischen all diesen harten Tönen schwingt immer eine gewisse Gesellschaftskritik mit. Teilweise ist diese recht unterschwellig und zum Teil recht offensichtlich. Aber dieses Aneinanderreihen des Schauderkabinetts hat bei mir dazu geführt, dass die Intention des Buches bei mir nicht vollständig gewirkt hat.


    Auch die Charaktere sind allesamt so angelegt, dass keiner auf den Leser sympathisch wirken soll. Hier hat jeder seine Schattenseiten, welche stark ausgeprägt sind. Keiner besticht durch seine überwiegend positiven Eigenschaften, sondern allesamt werden sie durch negative Charakterzüge dominiert. Das Schaudermärchen wird nicht nur in der Handlung ausgeprägt, sondern auch gekonnt in der Charakterdarstellung fortgeführt und zum Höhepunkt gebracht. Dies hat bei mir dazu geführt, dass ich zu keinem Charakter, auch nicht zum Protagonisten, eine Bindung aufgebaut habe. Ihr Leider oder auch Bangen ist mir nicht nahegegangen, ihr Schicksal hat mich nicht berührt oder mich zum Nachdenken angeregt. Mir fehlte hier einfach der Bezug zu den Personen, es war mir eigentlich egal, ob jemand leiden musste oder welche Abscheulichkeiten dieser erdulden musste. Auch das Schicksal oder die Vergangenheit der einzelnen Charaktere hat mich nicht berührt. Dies hat dazu geführt, dass der Roman nicht richtig nachgewirkt hat, dass er mich erschaudern lies oder das ich über die einzelnen Szenen und dessen Gesellschaftskritik darin weiter nachdenken wollte.



    Insgesamt konnte mich Otessa Moshfegh mit ihrem Roman „Lapvona“ nicht komplett überzeugen. Dieses Werk weiß zu provozieren, es ähnelt einem Schauderkabinett an obszönen und skurrilen Situationen, in denen gesellschaftskritische Äußerungen mitschwingen. Doch mich hat dieser Roman nicht berührt, mir fehlte die Bindung – sowohl zu den Charakteren als auch zur Handlung selbst. Daher kann ich nur 2,5 Sterne vergeben.


    2ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Der Autor Mac P. Lorne hat mit „Jack Bannister – Herr der Karibik“ seinen neusten historischen Roman geschrieben. Dieser spielt im 17. Jahrhundert und ist ein eigenständiges Werk, in dem das Leben und das Schaffen von Kapitän Jack Bannister erzählt wird.



    Klappentext:


    In höchster Not übernimmt der Erste Offizier Jack Bannister das Kommando, als sein Handelsschiff auf der Heimreise aus der Karibik von Piraten angegriffen wird. Im buchstäblich letzten Moment gelingt es ihm, die Freibeuter abzuwehren. Zurück in London, ernennt ihn die Royal African Company zum Kapitän der Golden Fleece, einer neuen, schwer bewaffneten Galeone. Jack ahnt nicht, dass er die Beförderung vor allem den Affären seiner jungen Frau verdankt. Als er auf einem frivolen Maskenball Zeuge ihres Verrats wird, sagt Jack nicht nur der mächtigen Company den Kampf an, sondern auch dem Königshaus der Stuarts und der als unbesiegbar geltenden Royal Navy.



    Ich hatte bereits ein paar Bücher aus der Feder von Lorne gelesen. Besonders „Der Pirat – Ein Francis-Drake-Roman“ und „Der Herr der Bogenschützen“ sind mir hierbei positiv in Erinnerung geblieben. Daher habe ich mich voller Vorfreude in das neue Abenteuer gewagt und freute mich auf die Geschichte von Jack Bannister, dessen Name mir im Vorfeld nicht bekannt war.


    Schon der erste Eindruck ist ein positiver. „Jack Bannister – Herr der Karibik“ ist mit umfangreichen und hilfreichen Bonusmaterial ausgestattet. Zum Beispiel eine historische Karte oder auch der Aufbau eines Schiffes mit den entsprechenden Fachbegriffen.


    Der Schreibstil ist, wie ich es bereits aus seinen anderen Werken gewohnt war, sehr angenehm und hat sich flüssig lesen lassen. Dabei ist der Stil von Lorne sehr bildhaft, gekonnt schafft er es, dass Bilder vor dem geistigen Auge entstehen. Sei es auf Land oder auch dem Seeweg, Lorne schafft eine dichte Atmosphäre und der Leser wird dabei in das 17. Jahrhundert entführt. Schon auf den ersten Seiten wird man sofort mitten in die Geschichte hineingesogen und lernt dabei die Charaktere kennen. Die Handlung ist permanent spannend gehalten und viele unerwartete Wendungen halten hierbei den Spannungsbogen permanent oben. Auf vielseitige Weise wird hier Spannung erzeugt und dabei wird die Handlung nie langwierig. Es gibt immer neue Abenteuer zu bestreiten. Das Buch entwickelt eine Art Sogwirkung und der flüssige Stil tut hierbei sein übrigens, sodass man das Buch nur ungern aus der Hand legen möchte. Außerdem merkt man dem Buch an, dass Lorne dem historischen Roman eine umfangreiche Recherche zu Grunde gelegt hat. Im Nachwort geht der Autor ebenfalls nochmal auf die Recherche ein und klärt auf, was hier seiner Fiktion und was eher den Fakten entspricht. Auch wie es mit Jack Bannister weitergeht und ob seine Wünsche in Erfüllung gegangen sind, wird hierbei geklärt. Im Verlauf der Handlung werden einige nautische Begriffe mit eingebunden, aber auch ohne Verständnis vom Aufbau eines Schiffes kann man die Handlung sehr gut nachvollziehen und die Erklärung hierzu zu Beginn des Werkes sind recht hilfreich.


    Die Charaktere sind ebenfalls authentisch gestaltet. Besonders der Protagonist Jack ist hierbei gelungen. Er ist ein sympathischer Charakter, welcher vielseitig angelegt ist und dabei seine eigenen Ecken und Kanten hat. Jack wächst einem dabei ans Herz und man fiebert mit ihm mit und verfolgt nur zu gerne seine Abenteuer. Dabei muss Jack einige Hürden meistern und geht seinen Weg. Aber auch einige interessante Nebencharaktere bevölkern dieses Buch. Seine Frau Marie- Claire hat hierbei auch recht viele Facetten und nicht immer war sie mir sympathisch. Teilweise hat sie sich hier alles etwas zu schön gezeichnet, damit sie ihr Fehlverhalten rechtfertigen konnte. Dennoch konnte mich auch ihr Erzählstrang in den Bann ziehen und gefesselt habe ich ihre Story verfolgt. Aber auch andere Charaktere wissen zu überzeugen und beleben die Handlung ungemein.



    Insgesamt hat mich der historische Roman „Jack Bannister – Der Herr der Karibik“ aus der Feder von Mac P. Lorne gut unterhalten. Die Handlung ist spannend und besticht durch seine Vielseitigkeit und den Abwechslungen im Verlauf der Story. Auch die Charaktere sind authentisch und wissen zu überzeugen. Dafür möchte ich 4 Sterne vergeben und gebe eine Leseempfehlung für Liebhaber von historischen Romanen mit einem Piratensetting.


    4ratten :tipp:

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    Der Autor Kevin Hearne hat mit „Do not eat! Wie ein T-Shirt mich vor Aliens bewahrte“ einen nicht allzu umfangreichen Roman geschrieben, welcher ohne jegliche Vorkenntnisse aus anderen Werken des Autors gelesen werden kann.



    Klappentext:


    Wie scheiße kann ein Tag werden? Erst muss Physiker Clint Beecham mit ansehen, wie sein bester Freund von Aliens gefressen wird, dann wird er selbst auf deren Raumschiff verschleppt. Immerhin steckt man ihn zur Sicherheit in ein T-Shirt mit der Aufschrift »Do not eat!« – denn Clint und fünf weitere Wissenschaftler sollen für etwas Besonderes aufgespart werden. Während die Aliens mit Reiseproviant in Form von 50.000 Gefangenen ihren Heimatplaneten ansteuern, um dort vom All-you-can-eat-Buffet namens Erde zu schwärmen, wird den Wissenschaftlern eines klar: Es ist höchste Zeit, E.T. so richtig in den Arsch zu treten!



    Schon der Klappentext konnte mein Interesse an dem Buch wecken, dies klang nach einem humorvollen Ausflug ins Science-Fiction- Genre. Auch habe ich von dem Autor schon so ein paar Bücher gelesen, hauptsächlich im Fantasy- Genre, daher wusste ich in etwa, auf welchen Stil ich mich bei Hearne einlasse. Daher verwundert es nicht, dass meine Erwartungen an dieses Buch recht hoch waren.


    Was man sich bei diesem Buch als erstes vor dem Lesen bewusst sein söllte: es ist ein wirklich kurzer Roman. Außerdem ist ein großer Teil vom Umfang eine Leseprobe zu einem weiteren Werk von Hearne. Dies sollte man sich vorweg bewusstmachen, sonst ist die Enttäuschung am Ende groß. Ich war mitten im Geschehen und habe mich auf ein paar weitere Seiten Lesevergnügen gefreut, da war das Buch schon zu Ende und das restliche Buch war eine Leseprobe. Dies hat mein persönliches Lesevergnügen schon ganz schön geschmälert.


    Der Schreibstil ist, wie ich es bereits aus anderen Werken aus der Feder von Hearne kannte, sehr angenehm und humorvoll. Dieses Buch hat eine gute Portion schwarzen Humor und Sarkasmus. Auch bindet Hearne einige interessante Wendungen in die Story ein. Allgemein ist die Handlung sehr unterhaltsam, die Grundidee hat mir wirklich gefallen und auch die Umsetzung fand ich gelungen. Ebenfalls das Setting mit dem Raumschiff konnte mich überzeugen, hier wurden einige interessante Ideen eingebunden und umgesetzt. Da dies ein kurzer Roman ist, verwundert es nicht, dass man sofort in das Geschehen hineingeworfen wurde. Gleich auf den ersten Seiten ist man mitten in der Handlung und bekommt die wichtigsten Informationen. Es dauert nicht lange, da sind die Menschen schon auf dem Raumschiff und die auserwählten Menschen planen ihren Ausbruchversuch und wollen gegen die Aliens, welche sie gefangen halten, rebellieren. Natürlich nehmen die Aliens dies nicht ernst und so nimmt die Geschichte seinen Lauf, welche humorvoll erzählt wird. Dabei gibt es einige spannende Szene und unerwartete Wendungen. Dabei legt Hearne ein hohes Erzähltempo an den Tag und zügig wird die Geschichte vorangetrieben.


    Das Ende fand ich persönlich etwas zu abrupt. Hier hätte man die Story noch ein bisschen ausbauen können.



    Insgesamt hat mich „Do not eat! Wie ein T-Shirt mich vor Aliens bewahrte“ aus der Feder von Kevin Hearne gut unterhalten. Man sollte sich halt vorher bewusstwerden, dass dies ein Kurzroman ist. Dafür hat mich die Umsetzung und auch der humorvolle Stil überzeugen können. Daher gibt es von mir 4 Sterne für dieses kurzweilige Vergnügen.


    4ratten

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    Das Jugendbuch „Die Chroniken von Lunis – Wächterin des Lichts“ stammt aus der Feder von Janelle McCurdy. Dies ist der erste Band einer Fantasyreihe, welche eine fantastische Welt und eine actionreiche Handlung verspricht.



    Klappentext:


    Mia ist in Nubis, einer Stadt in völliger Dunkelheit, aufgewachsen. Wie fast alle Städte im Königreich Lunis wurde auch ihre Heimat vom sagenumwobenen König der Finsternis in ewige Nacht gestürzt. Nur mit Hilfe der Umbra, gestaltwandelnden Fabelwesen mit magischen Kräften, können die Bewohner die Finsternis unter Kontrolle halten und die Stadt schützen. Doch dann wird Nubis erneut von den Schergen des Königs angegriffen und Mias Eltern werden gefangen genommen! Mia muss ihre Ängste überwinden und lernen, ihren eigenen Umbra zu zähmen. Nur so hat sie eine Chance, den König der Finsternis zu besiegen und ihre Eltern zu retten. Sollte sie es nicht schaffen, wird sie ihre Familie für immer an die Dunkelheit verlieren …



    Der Klappentext klang vielversprechend, sodass ich mich zwar mit großer Vorfreude aber ohne große Erwartungen in dieses Buch hereingestürzt habe.


    Schon der erste Eindruck, welcher das Buch hinterlassen hat, war positiv. Die Gestaltung ist ansprechend und steigert das Interesse an dem Buch. Leider habe ich hier eine Karte vermisst. In dem Buch reist die Gruppe durch das Land, um ein Problem zu lösen, müssen sie in eine andere Stadt, da hätte hier eine Karte geholfen, sich besser in der Welt zu orientieren.


    Dieser Reihenauftakt ist ein Jugendbuch, welches ab einem Alter von 10 Jahren empfohlen wird. Dies merkt man auch am Schreibstil, dieser ist recht leicht gehalten, die Sätze sind einfach gehalten und auch die Dialoge sind einfach. Dennoch ist der Stil angenehm und das Buch lässt sich flüssig lesen. Die bildhaften Beschreibungen sorgen dafür, dass eine dichte Atmosphäre aufgebaut wird und quasi eine Sogwirkung entsteht. Ich konnte dieses Buch nur schwer wieder aus der Hand legen, da ich nur zu gerne wissen wollte, wie die Handlung weitergeht. Das Worldbuilding hat interessante Ansätze. Eine Welt, welche in der Dunkelheit verschwindet und wo es nur noch wenige Gebiete gibt, in dem Sonnenlicht existiert. Auch der Aspekt mit dem König der Finsternis und der vergangene Kampf mit der Königin, welche zu dieser Spaltung geführt hat, sind vielversprechend. Hier hätte ich mir jedoch ein paar Details mehr gewünscht. Hier hat es mir ein bisschen an Tiefe gefehlt. Auch wenn dies ein Jugendbuch ist, hätte man diese fiktive Welt etwas intensiver einführen können. Der Aspekt mit den Umbras ist ebenfalls vielversprechend und hat Potential. Aber auch hier haben mir ein paar Details gefehlt, ein wenig Hintergrundwissen hätte ich mir hier ebenfalls gewünscht. Etwas schade fand ich auch, dass die Magie, welche in dieser fantastischen Welt existiert, nur so am Rande erwähnt wird. Es passt zwar irgendwie zur Story, dass der Leser zusammen mit der Protagonistin erst die Magie entdecken muss und diese erst kennen lernen muss. Dennoch hätte ich mir hier ebenfalls ein paar Erklärungen gewünscht. Allgemein fehlen in diesem Buch die hilfreichen Erklärungen und Details, auch bei einem Jugendbuch kann man erwarten, dass das Buch eine gewisse Tiefe vorweisen kann. Ein Kritikpunkt meinerseits sind auch ein paar Logikfehler, welche jedoch meinem Lesevergnügen nur wenig geschadet haben.


    Positiv zu erwähnen ist, dass die Story spannend und voller Action ist. Es gibt einige Wendungen, welche so nicht zu erwarten gewesen wären. Auch müssen einige Hürden genommen werden, sodass der Spannungsbogen permanent hochgehalten wird. Außerdem konnten mich die Charaktere überzeugen. Mia ist ein junges Mädchen, welches in Nubis lebt, eine Stadt in vollkommener Dunkelheit. Sie lebt recht wohlbehalten auf. Eine schicksalshafte Begegnung um Wald lässt sie ihre Beziehung zu den Umbra überdenken. Sie hat Angst vor ihnen und dennoch schlägt sie den Weg zur Zähmerin ein, damit ihre Familie zufrieden ist. Mia wächst mit ihren Aufgaben und stellt sich dabei ihren Ängsten. Dies hat mir gut gefallen, sie ist nicht immer nur das toughe junge Mädchen, dem alles gelingt. Manchmal geht auch etwas schief und nicht immer stürzt sie sich ohne Vorbehalte in neue Schwierigkeiten. Auch die Sorge um ihren kleinen Bruder finde ich rührend, die beiden sind wirklich ein herzerwärmendes Team. Etwas schade fand ich die mangelnde Tiefgründigkeit der Bösen, hier hätte ich mir ein bisschen Komplexität gewünscht. Es gibt ein paar interessante Ansätze bei Miles, doch leider verschwimmt mir dies zu sehr am Ende des Buches, der Faden geht leider ins Leere.



    Insgesamt hat mich Janelle McCurdy mit ihrem Reihenauftakt „Die Chroniken von Lunis – Wächterin des Lichts“ gut unterhalten. Dieses Jugendbuch bietet viel Action, eine spannende Handlung und gelungene Charaktere. Aufgrund ein paar kleinerer Schwächen möchte ich dem Buch 4 Sterne vergeben und freue mich schon auf die Weiterführung der Buchreihe.


    4ratten

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    Die Autorin Jennifer Benkau hat mit „Wer die Nacht malt – The lost crown“ den Auftakt zu einer Dilogie geschrieben. Hierbei spielt aber diese Reihe in der selben Fantasy- Welt, wie auch schon die Reihe „One true queen“ und „Das Reich der Schatten“. Dennoch lässt sich „Wer die Nacht malt“ ohne weitere Vorkenntnisse aus vorherigen Werken lesen.



    Klappentext:


    Nachtschwarz ist der Wald, in dem die junge Schmiedin Kaya von Räubern entführt wird. Totenbleich ist der verwundete Anführer Mirulay, der Kayas Hilfe braucht. Blutrot ist ihre Angst, dass sie einem Mann in die Falle gegangen ist, der nicht nur mit ihren Gefühlen spielt, sondern auch ihr größtes Geheimnis für seine Zwecke nutzen wird. Denn Kaya beherrscht die Gabe, Magie zu malen. Mirulay verfügt jedoch über eine ganz andere Magie, die Kayas Sinne betört und die Macht hat, Königreiche zu stürzen



    Bisher habe ich aus der Feder von Jennifer Benkau noch kein Buch gelesen, hatte dies aber schon länger vor. Daher habe ich kurzerhand ihren neusten Roman gelesen, um mir einen Eindruck von ihren Werken zu bekommen.


    Der Schreibstil von Benkau ist leicht und angenehm. In diesem Fantasy-Werk wird eine dichte Atmosphäre erschaffen, sodass eine Art Sogwirkung entsteht, man fühlt sich in dieses Buch hineingesogen und kann sich alles gut vorstellen. Dabei schafft es die Autorin, eine vielseitige und interessante Welt zu gestalten. Es gibt viele liebevolle Details, welche die Welt authentisch und komplex erscheinen lässt. Mich konnte diese fiktive Welt in seinen Bann ziehen. Da weitere Fantasy- Werke von Benkau in dieser komplexen Welt spielen, bin ich schon auf mehr Einzelheiten gespannt. Benkau erzählt die Story in mehreren Erzählsträngen und Perspektiven, sodass der Leser einen vielseitigen Eindruck bekommt. Hierbei werden geschickt Rückblenden eingebunden, sodass man einen Eindruck von der Vergangenheit von Mirulay, einem wesentlichen Charakter, erhält. Stück für Stück setzen sich die Puzzleteile zusammen und man erkennt die Zusammenhänge. Außerdem wird die Story aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, sodass man sich gut in die Gedankengänge und Vergangenheit der Protagonisten Kaya und Mirulay hineinversetzen kann. Dadurch kann man der Geschichte besser folgen und die Handlungen besser nachvollziehen kann. Die Story an sich ist recht unterhaltsam und es gibt auch einige interessante Aspekte, welche mich positiv überraschen konnten. Des Weiteren gibt es ein paar Wendungen, welche die Spannung steigern. Doch leider empfand ich den Einstieg in das Buch nicht so gelungen, ich musste mich durch die ersten Seiten ein bisschen durchkämpfen, doch das Durchhalten wurde belohnt. Besonders zu Beginn hätte ich mir einen größeren fantastischen Part gewünscht. Dieser ist ein wenig knapp ausgefallen und auch die Ausführungen dazu sind eher mau. Hier hätte ich mir einfach ein bisschen mehr gewünscht, aber der Fokus der Geschichte liegt wohl auf einem anderen Schwerpunkt. Dafür hat mir die Art der Magie gefallen und auch die Umsetzung, wie diese funktioniert.


    Die Charaktere an sich haben mir ebenfalls zugesagt. Kaya ist eine junge Schmiedin, welche ihren Platz in der Welt sucht. Sie hat ein magisches Talent, muss dies aber verbergen, da ihr dadurch Gefahr droht. Durch einen Zufall begibt sich Kaya auf eine Reise, auf der die Reisetruppe überfallen wird und damit nimmt das Schicksal seinen Lauf. Zusammen mit Kaya lernt man die Welt und die Details dieser immer besser kennen. Auch lernt man die Protagonistin dabei immer besser kennen. Sie ist recht taff und stellenweise recht stark und kämpft dabei für ihre Angehörigen. Sie wächst über sich hinaus und lernt mit ihren Aufgaben dazu, auch ändern sich ihre Sichtweisen und sie kann ihre Meinung ändern und auf die neuen Gegebenheiten reagieren. Dennoch ist Kaya recht naiv, aber dies ist in Ordnung, ist sie bisher nie aus ihrem kleinen Dorf herausgekommen. Der männliche Gegenpart ist Mirulay. Man lernt ihn zunächst nur wenig kennen, er gibt nicht viel von sich preis. Doch trotzdem erkennt man, dass hinter der rauen Schale ein guter Kern steckt. Die beiden Protagonisten für sich haben mir gefallen. Störend fand ich dagegen die Beziehung zwischen den beiden. Diese entwickelt sich zwar nur seitenweise und nicht abrupt, dennoch konnte ich dies nicht nachvollziehen. Auch manche Handlungen der einzelnen Person konnte ich nicht verstehen, warum diese so gehandelt haben. Ich bin mit dieser Entwicklung der Story nicht warm geworden und kann diese auch nicht nachvollziehen. Leider war dies ein wesentlicher Kritikpunkt meinerseits. Und da dies ein wesentlicher Part des Buches ist, hat mich dieses Detail doch sehr gestört. Aber dies ist wirklich Geschmackssache, dennoch hat mir dieser Punkt die Bewertung vom Werk im Ganzen herabgesetzt.



    Insgesamt konnte mich die Autorin Jennifer Benkau mit „Wer die Nacht malt – The lost crown“ in einigen Aspekten überzeugen. Die fantastische Welt und auch die Komplexität dieser konnte mich begeistern und auch die Story ist unterhaltsam, auch wenn hier nichts Neues erschaffen wird. Doch leider hat mir die Beziehung der Protagonisten zueinander das Buch etwas vermiest. Daher kann ich leider nur 3,5 Sterne vergeben. Dennoch bin ich neugierig, wie andere Werke der Autorin sind und werde mich an die „One True Queen“- Reihe voller Vorfreude heranwagen.


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

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    Der Thriller „Als die Nacht begann“ ist aus der Feder von Alexander Hartung. Dieses Buch ist bereits der siebte Band aus der Reihe, in dem der Ermittler Jan Tommen im Zentrum steht. Jedoch kann man meiner Meinung nach dieses Werk auch ohne Vorkenntnisse aus vorherigen Teilen lesen, ohne Probleme mit den Zusammenhängen zu haben.



    Klappentext:


    Als auf der Friedrichstraße in Berlin eine Studentin auf offener Straße erschossen wird, ist die Kripo in höchster Alarmbereitschaft. Das zufällig am Tatort aufgenommene Video eines Touristen stellt Jan Tommen und sein Team vor ein Rätsel. War es ein Heckenschütze, der sein Ziel willkürlich ausgewählt hat, oder gab es eine Verbindung zum Opfer? Auf der Suche nach einem Motiv tauchen Jan und seine Freunde in das Leben der jungen Frau ein, doch es findet sich keine verwertbare Spur. Dann wird am Tegeler See ein Mann auf einer Parkbank gefunden, der ebenfalls aus der Ferne getötet wurde.



    Ich habe bereits ein anderes Werk von dem Autor Alexander Hartung gelesen, jedoch aus der Alina- Grimm- Reihe. Dieses konnte mich nicht vollständig überzeugen, daher waren meine Erwartungen an dieses Werk nicht allzu hoch, daher wurde ich positiv überrascht.


    Der Erzählstil ist recht einfach gehalten und ist ziemlich kurzweilig. Der Schreibstil ist flüssig, sodass sich das Buch zügig und angenehm lesen zu lässt. Hierbei wird der aktuelle Fall in Berlin temporeich und rasant erzählt. In „Als die Nacht begann“ wird man unmittelbar mitten in das Geschehen geworfen, sodass man sofort in der Geschichte drin ist. Spannend werden die Ermittlungen erzählt, es ergeben sich immer neue Umstände und das Ermittlungsteam erlangt hierbei neue Erkenntnisse und der Fall nimmt immer neue Entwicklungen. Der Fall entwickelt sich anders, als man zunächst vermuten würde und hinter dem Mordfall steckt mehr als auf den ersten Seiten zu erahnen ist. Teilweise sind diese Ermittlungsarbeiten beziehungsweise auch die Methoden, welche hier angewendet werden, ein wenig unrealistisch. Stellenweise sind diese recht grenzwertig und der Autor übertreibt es hier ein wenig. Gelungen fand ich, dass auch Misserfolge in die Handlung eingebaut werden, nicht jede Spur führt zum unmittelbaren Erfolg. Doch das Ermittlungsteam gibt nicht auf und findet dabei neue Ansätze, welche ein weiteres Puzzlestück in die richtige Richtung ist. Dabei werden einige Wendungen in die Handlung eingebaut, viele waren hier nicht vorhersehbar und haben dazu geführt, dass der Spannungsbogen permanent aufrechterhalten wird. Als Leser rätselt man permanent mit. Man möchte einfach wissen, was hinter all dem steckt und warum diese Mordfälle genau begangen wurden. Aber auch die Handlung an sich hat mich gut unterhalten, die Ermittlungsarbeiten werden hier gekonnt erzählt und die Story entwickelt eine Art Sogwirkung.


    Gefallen haben mir hierbei auch die Darstellungen der Charaktere und insbesondere vom Ermittlungsteam. Der Protagonist ist der Ermittler Jan Tommen, welcher auch privat gerade einiges um die Ohren hat. Dennoch bleibt Tommen relativ ruhig und bedacht. Er handelt überlegt und versucht auf seine Art, diesen vielseitigen Fall zu lösen. Aber auch sein Team finde ich interessant dargestellt. Dabei scharrt Tommen diverse Spezialisten um sich, zum Beispiel auf dem Gebiet der IT oder der Rechtsmedizin. Auch wenn man die vorherigen Bücher nicht kennt, ist das Zusammenspiel der einzelnen Charaktere unterhaltsam zu lesen und es macht Spaß, dies mitzuverfolgen. Das Ermittlungsteam ist vielversprechend und besticht durch seine Vielseitigkeit. Aber auch ein paar Nebencharaktere sind ansprechend dargestellt wurden, sodass das Buch lebendig wirkt.


    Insgesamt hat mich der Thriller „Als die Nacht begann“ vom Autor Alexander Hartung ein unterhaltsamer und temporeicher Roman. Die Ermittlungsarbeiten sind spannend beschrieben und auch die Charaktere sind interessant und wissen zu überzeugen. Mich hat dieses Buch gefallen, insgesamt möchte ich 4 Sterne dafür vergeben.


    4ratten

    Der bekannte Fantasy-Autor Bernhard Hennen hat mit „Der gläserne Kaiser“ den zweiten Teil seiner Schattenelfen- Saga auf den Büchermarkt gebracht. Der Vorgängerroman trägt den Titel „Die Blutkönigin“, fortgesetzt wird mit „Das eherne Wort“. Meiner Meinung nach kann man „Der gläserne Kaiser“ auch ohne Vorkenntnisse lesen, jedoch geht einem hier viel von dem Lesevergnügen verloren. Daher würde ich empfehlen, dass man diese Reihe in der entsprechenden Reihenfolge liest. Auch gibt es ein paar Andeutungen zu anderen Werken aus dem Elfen- Imperium, es ist aber nicht weiter schlimm, wenn man diese nicht vollständig erfasst.



    Klappentext:


    Das märchenhaft schöne Reich Langollion der Fürstin Alathaia schwebt in höchster Gefahr. Die Elfenkönigin Emerelle droht es zu vernichten, und zugleich breitet sich eine böse Kraft in seinem Inneren immer weiter aus. In ihrer Not versucht Alathaia, in den Ruinen lange vergessener Echsentempel eine Macht aus alter Zeit auferstehen zu lassen. Zusätzlich schickt sie die Bienenhexe Leynelle und die Meuchlerin Adelayne an den Hof des Gläsernen Kaisers, um das größte Heer Albenmarks für ihre Sache zu gewinnen. Doch der Kaiserhof ist eine Schlangengrube, wo Missgunst und Intrigen regieren. Und die Zeit verrinnt unerbittlich.



    Ich persönlich kenne schon ein paar Werke aus der Feder von Bernhard Hennen, jedoch noch nicht alle. Auch aus seinem Elfen- Opus habe ich schon einige Bücher gelesen und bisher konnten mich diese immer wieder aufs Neue von dem Erzähltalent von Hennen überzeugen. Daher waren meine Erwartungen an dieses Fantasy- Werk auch relativ hoch, ich habe High Fantasy vom Feinsten erwartet. Und ich wurde nicht enttäuscht.


    Zunächst möchte ich das umfangreiche Bonusmaterial positiv erwähnen. In diesem Buch wurden in der Klappbroschur hilfreiche Karten beigefügt, welche ich während des Lesens nur zu gerne zur Hilfestellung genommen habe, auch um mich in dieser komplexen Welt besser orientieren zu können. Aber auch ein hilfreiches Personenregister befindet sich im Anhang, sowie ein Glossar mit den wesentlichen Begriffen.


    Wie ich es bereits aus anderen Werken aus der Feder von Bernhard Hennen gewohnt war, empfand ich auch dieses Mal den Erzählstil wieder als sehr angenehm. Hennen hat einen fesselnden, leichten und zugleich poetischen Schreibstil. Gekonnt schafft es der Autor, dass auf den Leser eine Art Sogwirkung entsteht, sodass man beim Lesen des Werkes alles um sich herum vergisst und vollkommen in diese fantastische Welt abtaucht. Eine dichte Atmosphäre wird erschaffen, sodass ich das Gefühl hatte, selbst mitten in diesem Abenteuer zu stecken und dieses zusammen mit den Charakteren zu bestreiten. Auch der Humor hat mir persönlich zugesagt. Oftmals hatte ich ein Schmunzeln im Gesicht und viele Dialoge oder auch Bemerkungen haben dieses Buch auf humorvolle Art bereichert. Aber auch die Fantasyelemente konnten mich wieder überzeugen. Hennen schafft es immer wieder, etwas Altbewährtes neu zu erfinden und somit etwas charakteristisches Neues zu erschaffen. Man hat hierbei das Gefühl, dass Hennen niemals die Ideen ausgehen und dies versetzt mich immer wieder ins Staunen. Auf vielseitige Weise wird Spannung erzeugt. Einige unerwartete Wendungen werden in die Story eingebaut. Aber auch charakterliche Entwicklungen erzeugen Spannung und wissen zu überraschen. Dies führt dazu, dass permanent der Spannungsbogen oben gehalten wird, die Spannung bricht nicht ab. Das Worldbuilding weiß ebenfalls zu überzeugen. Komplex ist diese fantastische Welt angelegt, immer wieder gibt es neue Details zu entdecken und fortwährend wird diese ausgebaut. Aber auch bereits bekannte Details werden wieder in die Handlung eingebunden, sodass man die Welt immer besser kennen lernt. Mittlerweile ist diese sehr ausgebaut und dennoch hat man als Leser immer wieder das Gefühl, dass man neue Facetten kennen lernt und diese auch im Nachhinein Sinn ergeben. Komplexe Zusammenhänge werden gekonnt gelöst und werden mit einer Leichtigkeit in die Handlung eingebunden. Hier muss man einfach seinen imaginären Hut vor dem Talent von Hennen ziehen. Dies alles führt dazu, dass man als Leser nur ungern das Buch wieder aus der Hand legen möchte, eine regelrechte Sogwirkung entsteht.


    Auch die Charaktere, welche in dieser komplexen, fantasiereichen Welt wandern, wissen zu überzeugen. Sei es Elfe, Kobold oder Drache – jeder ist auf seine Art einzigartig. Nicht nur die Protagonisten sind komplex angelegt, auch viele Randfiguren haben eine eigene Geschichte zu erzählen und sind facettenreich angelegt. Dies belebt die Story ungemein. Die Protagonisten sind vielseitig und jeder hat hier seine eigene Vorgeschichte, aber auch Motivationsgründe. Sie haben ihr eigenes Päckchen zu tragen und man fiebert einfach mit ihnen mit. Ich persönlich kann mich gar nicht entscheiden, welcher Charakter mir am besten gefallen hat. Die Umsetzung vom Gläsernen Kaiser konnte mich ebenfalls in seinen Bann ziehen. Denn hier ist das Wort gläsern wortwörtlich gemeint. Auch die Beweggründe, warum jemand durchscheinend sein möchte, werden dargelegt. Aber seitenweise bekommt man einen immer besseren Eindruck, welche Tücken dies hat. Allein die Vorstellung, dass der Gesprächspartner gläsern ist, lässt mich erschaudern. Hier fand ich die Umsetzung sehr gelungen, bekommt man doch die Vor- und Nachteile eindrucksvoll erzählt. Allgemein hat mir die Komplexität der Charaktere sehr gefallen, jeder ist wirklich einzigartig und bekommt vom Autor Leben eingehaucht.


    Das Ende ist recht offengehalten. Es verwundert nicht, soll es doch die Vorfreude und die Neugierde auf den Folgeband erzeugen. Dies hat bei mir persönlich auf jeden Fall funktioniert. Nur zu gerne möchte ich wissen, wie es mit den liebgewonnenen Charakteren weitergeht.



    Insgesamt konnte mich der Autor Bernhard Hennen mit seinem Fantasy-Werk „Der gläserne Kaiser“ in seinen Bann ziehen. Sowohl die Story, der Erzählstil, das Worldbuilding als auch die Charaktere wissen zu überzeugen. Da mir persönlich aber noch das letzte i-Tüpfelchen gefehlt hat, möchte ich 4,5 Sterne und eine Leseempfehlung vergeben.


    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus: :tipp: