Beiträge von Ostsee_71

    Inhalt:


    Johanna Petersen hat nach einer enttäuschten Liebe ihre alte Heimat Eutin vor 12 Jahren verlassen und lebt als erfolgreiche Immobilienmaklerin in Hamburg. Als ihre Großmutter Charlotte stirbt, fährt sie zurück zum alten Gutshof der Familie, um sich um die Beerdigung zu kümmern und die Hinterlassenschaft zu regeln. Das alte Gutshaus löst bei ihr viele schöne Erinnerungen an ihre Kindheit und Jugend, die sie hier verbracht hat aus, die leider von einer enttäuschten Liebe überschattet werden. Als auf der Suche nach den alten Kochbüchern der Großmutter 3 Gemälde des Malers Friedrich Linder findet und auch noch ein alter Brief aus der Bräutigamseiche auftaucht, wird Johanna von Neugier gepackt und die begibt sich auf eine Reise in ihre Familienvergangenheit.


    Meine Meinung:


    Zusammen mit Johanna begeben wir uns auf eine Reise zurück in die Vergangenheit in das Jahr 1936, in dem sich die dramatischen Ereignisse um Emilie, Johannas Urgroßmutter zugetragen haben. Eine Geschichte über eine unerfüllte Liebe mit einem dramatischen Finale.


    Die Geschichte hat mich von der ersten Seite an gefangen genommen. Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich angenehm lesen. Die Charaktere werden sehr gut gezeichnet und ich konnte ihre Handlungen gut nachvollziehen. Auch wenn es sicherlich eine extreme Haltung ist, die geliebt Großmutter 12 Jahre lang nicht zu besuchen, nur weil eine Jungendliebe enttäuscht wurde. Extrem, aber nicht unglaubwürdig.


    Die Suche nach den Ereignissen in der Vergangenheit haben mich als Leser dazu angeregt, eigenen Überlegungen anzustellen zu dem, was damals wohl passiert ist. Die Handlung nimmt aber einige unerwartete Wendungen, so dass ich immer wieder überrascht wurde. Die Handlung ist insgesamt nachvollziehbar aufgebaut und obwohl sich das Ende logisch aus der Handlung entwickelt, war es für mich überraschend.


    Ein lesenswerter Roman, der viel Spaß beim Lesen macht und viele schöne Lesestunden bereit hält.

    Inhalt:


    Als Anne Südhaus die Nachricht erhält, dass ihre Großmutter Charlotte verstorben ist, macht sie sich auf den Weg nach Innsbruck, um sich als einzige Hinterbliebene um die Formalitäten zu kümmern. Auch wenn sie ihre Großmutter in den letzten Jahren kaum noch gesehen hat, sieht sie es als ihre Aufgabe an, den Nachlass zu ordnen und sich um die Bestattung zu kümmern. Bei der Durchsicht er Unterlagen findet sie 13 schwarze Kladden, die Tagebuchaufzeichnungen von Charlotte enthalten. Sie wurde nach dem Tod ihres Zwillingsbruders 1943 im Sanatorium Schattwald in Österreich behandelt und hat ihre Erlebnisse dort aufgezeichnet.


    Meine Meinung:


    Dieses Buch nimmt ein trauriges Kapitel deutscher Geschichte auf, die Verfolgung und Vernichtung psychisch kranker Menschen unter der Nazi-Diktatur. Schattwald war anscheinend eine Einrichtung, in der es der Leiter Dr. Amberger geschafft hat, Deportationen und Menschenversuche zu verhindern.
    Die Geschichte wird auf 2 Ebenen erzählt. Einerseits auf der Sicht Annes, deren Neugier schnell geweckt ist und die gerne Erfahren möchte, was damals passiert ist. Auch in der Gegenwart kommt es rund um die Tagebücher zu einigen dramatischen Ereignissen. In der zweiten Ebene lesen wir zusammen mit Anne Charlottes Tagebücher und erfahren dort von den Ereignissen im Sanatorium Schattwald, die von dem Kampf des Klinikpersonals, um das Leben ihrer Patienten erzählt.


    Eine packende Geschichte, die mich von der ersten Seite an gefangen genommen hat. Die Handlungen auf beiden Zeitebenen sich sehr flüssig und mitreißend erzählt. Die Charaktere sind sehr gut gezeichnet und man kann sich als Leser sehr gut in ihre Situation hinein versetzen. Durch die Ereignisse aus den Tagebüchern bekommt man einen tiefen Einblick in die Situation in dem Sanatorium und der bedrohlichen Situation für die psychisch Kranken in der damaligen Zeit, geht es doch darum die Patienten vor Menschenversuchen und Ermordung zu schützen. Die Bedrohung schwebt bei der gesamten Handlung über den Ereignissen und verbreitet ein dunkle Stimmung.


    Der Roman ist sehr lesenswert, greift er doch eine Thema auf, dass in meine Augen bislang wenig Beachtung gefunden hat. Mir hat es ein trauriges Kapitel deutscher Geschichte vor Augen geführt, das mir zwar bekannt war, aber durch dieses Buch hat es ein persönliches Gesicht bekommen.

    Inhalt:


    Nürnberg 1409: Der 11-jährige Bettelknabe Jona kommt ich die große Reichsstadt Nürnberg. Es ist Winter, er hat keine Unterkunft und hat Hunger. Als ein reicher Nürnberger ihm für eine kleine Gegenleistung ein Obdach und etwas zu essen anbietet, ist seine Freude groß. Er ahnt nicht, dass er sich damit in einen Strudel auf Gewalt, Verrat und Täuschung begibt.
    Zur gleichen Zeit lebt die junge Salbenmacherin Olivera in der Stadt. Sie ist vor ihrem Mann Vinzenz geflohen und lebt jetzt mit dessen Bruder Götz zusammen. Als sie den Bettelknaben halbtot in ihrem Hinterhof findet, wird auch sie in den Strudel gezogen und gerät in höchste Lebensgefahr.


    Meine Meinung:


    Mit ihrem flüssigen, gut zu lesenden Schreibstil nimmt uns die Autorin mit auf eine Reise ins späte Mittelalter und zeichnet eine schönes Bild der Zeit. Sehr gut kann man sich aufgrund ihrer Beschreibungen das Leben in der alten Reichsstadt vorstellen und in die damalige Zeit eintauchen.


    Die Handlung wird zunächst aus 2 Perspektiven erzählt. Einmal aus Jonas Sicht, der aus Bamberg nach Nürnberg kommt und versucht in der Stadt zu überleben. In einem weiteren Erzählstrang nehmen wir an dem Leben von Olivera teil, die versucht sich ein Leben in der Stadt aufzubauen und sich zusammen mit Götz um eine Apothekerlizenz bewirbt. So erfahren wir viel über das Alltagsleben in der Stadt und lernen die Charaktere sehr gut kennen. Besonders Olivera ist eine sehr sympathische, kluge Frau, die ihr Kenntnisse als Salbenmacherin aus Konstantinopel mitgebracht hat. Sie ist sehr gut gezeichnet und man bekommt ein sehr gutes Bild von ihr. Das gleich gilt für Jonas, dem das Leben bisher übel mitgespielt hat und den auch das Leben in Nürnberg anfangs nicht besonders gut beginnt. Es wird aber schnell klar, dass er ein starker, pfiffiger Junge ist, der sich nicht so schnell unterkriegen läßt


    Die Geschichte ist sehr spannend geschrieben und die Handlung schlüssig aufgebaut. Bis zum Ende nimmt die Handlung den Leser gefangen und man fiebert mit den Hauptfiguren mit, Längen konnte ich keine in diesem Roman finden.


    Dieses Buch ist eine klare Leseempfehlung für jeden Fan historischer Romane. Besonders gut hat mir auch gefallen, dass die Handlung in Nürnberg spielt, eine Stadt die ich gut kenne und die auch heute noch viel Geschichte ausstrahlt. Es ist immer schön, zu erleben, wie eine alte Stadt wieder zum Leben erwacht.

    Vielen Dank, dass ich bei dieser Runde dabei sein durfte. Leider konnte mich dieses Buch nicht wirklich überzeugen, aber die Runde hat trotzdem Spaß gemacht, denn die Diskussionen waren auch zu diesem Buch sehr interessant.


    Inhalt:


    Die 16-jährige Rebecca Winter ist 2003 spurlos verschwunden. 11 Jahr später wird eine Herumtreiberin von der Polizei aufgegriffen, die behauptet, Rebecca zu sein. Sie kehrt in ihre Familie zurück, trifft ihre alten Freunde wieder. Immer weiter taucht sie in das Leben des verschwundenen Mädchens ein und kommt schließlich dem wahren Geheimnis hinter Rebeccas Verschwinden auf die Spur.


    Meine Meinung:


    Diese Geschichte hat erhebliches Potential sich zu einem spannenden Roman zu entwickeln. Die Handlung wird auf zwei Zeitebenen erzählt. Auf der einen Seite die Ereignisse in der Gegenwart, in der die Ich-Erzählerin von den Ereignissen in ihrer falschen Identität berichtet. Die zweite Zeitebenen blendet in die Vergangenheit und wir erleben hier die Ereignisse die zu dem Verschwinden der wahren Bec führen.


    Leider stellen sich schnell die ersten Fragen nach der Glaubwürdigkeit der Handlung. Merkt eine Mutter nicht, ob sie ihre Tochter wieder in den Armen hält oder eine Fremde, selbst wenn sie diese 11 Jahre nicht gesehen hat? Diese Frage zog sich für mich durch einen großen Teil des Buches.


    Die Person der Ich-Erzählerin, die sich als Rebecca ausgibt, bleibt schwammig, wenig greifbar. Auch die wahre Rebecca konnte ich als Person nicht richtig fassen. Es werden einige Nebenhandlungssträng aufgemacht, die nicht weiterverfolgt werden sondern im Sande verlaufen, Personen eingeführt, die die Handlung nicht wirklich weiterbringen. Mir fehlte einfach die Struktur in der Geschichte. Erst zu Ende hin zeichnet sich wieder eine klare Kontur ab, die zu einem wenig befriedigenden Ende führt.


    Für mich handelt es sich hier um eine gute Geschichte, die leider nicht richtig ausgearbeitet wurde und zu viele Fragen offen lässt.

    Dieser letzte Abschnitt war noch ganz schön heftig. Leider bleiben ja einige Fragen unbeantwortet.


    Bec ist also nicht getötet worden, sondern nur weggelaufen, um den Zwillingen zu entkommen. Die Taten der beiden waren wirklich erschreckend und sie sind ja dann wohl an Max noch tatsächlich zu Mördern geworden. Die falsche Bec hat sich also genau in die Gefahr begeben vor der Bec geflohen ist. Ich halte es auch für wahrscheinlich, dass die richtige Bec die falsche gewarnt hat. Leider sind diese Details etwas zu wenige ausgearbeitet worden und nur so am Rande in die Handlung eingeflossen.


    Becs Mutter scheint den wahren Charakter ihrer Zwillinge erkannt zu haben und hat darüber den Verstand verloren. Der Vater geht sogar noch weiter und nimmt sich das Leben. Es muß für Eltern eine furchtbare Erkenntnis sein, wenn die eigenen Kinder sich zu Mördern entwickeln. Vielleicht habe sie sich ja sogar selber von ihnen bedroht gefühlt und deswegen nichts unternommen.


    Die Geschichte ist insgesamt sicherlich interessant, leider ist sie noch nicht so ganz ausgefeilt. Besonders die Auflösung war doch zu kurz gehalten, um eine runde Geschichte zu ergeben.

    Die SMS würde ich auch Bec zuordnen. Für mich sind aber noch ein paar mehr Fragen offen! Warum verhält sich Becs Mutter so komisch!? Warum hat der Vater Heulkrämpfe? Warum waren Lizzies Eltern nicht überrascht, Bec zu sehen?


    Diese offenen Fragen sehe ich auch. Ich frage mich zudem noch, warum Max ermordet wurde. Wahrscheinlich ist er auch ein Opfer der Zwillinge geworden. Das Verhalten der Mutter ist wahrscheinlich so seltsam, weil sie einsehen mußte, dass mit ihren Söhnen etwas nicht stimmt und darüber hat sie den Bezug zur Realität verloren.


    Ja, das ist der Punkt: Niemand fragt ernsthaft nach. Auch Bec nicht, sie putzt das Blut weg und forscht überhaupt nicht nach, woher es kommt, oder sagt es ihren Eltern. Die Kommunikation zwischen ihr und ihren Eltern scheint überhaupt nicht stattzufinden, auch in dieser Hinsicht tritt die Ich-Erzählerin in Becs Fußstapfen.


    Vielleicht ist dieses mangelnde Hinterfragen genau der Grund, warum auch jetzt in der Gegenwart nicht genauer nachgefragt wird. Die Familie schein so nebeneinander her zu leben, das war in der Vergangenheit so und ist auch jetzt nocht so. Gut für Bec, denn das macht ihr ihr Versteckspiel einfacher.

    Auf mich wirkt die Handlung sehr verwirrend.


    Die Bec in der Gegenwart spielt ihre Rolle nach wie vor sehr geschickt, auch wenn ich mich frage, wie sie mit ihren Lügengeschichten durch kommt. Aber ich kann auch ihre Mitmenschen verstehen, die sie in den ersten Tagen schonen wollen. Wenn man sich 10 Jahre nicht gesehen hat, entsteht auch eine gewissen Entfremdung, die Distanz muß erstmal abgebaut werden. Da niemand genau weiß, was mit Bec passiert ist, möchte wahrscheinlich niemand in die dringen und sie dadurch unter Druck setzen. In der ersen Zeit ist das eine verständliche Reaktion. Sobald aber einige Zeit ins Land gegangen ist wird Bec mit dem Verhalten nicht mehr weiterkommen.


    Das Verhalten der Bec in der Vergangenheit ist sehr seltsam. Was war das für ein Blut in ihrem Zimmer? Glaubt sie wirklich daran, dass sich da ein unbekanntes Wesen in ihrem Zimmer befindet?
    Stutzig gemacht hat mich ein Satz, in dem sie sinngemäß sagt: Wie krank muß ich werden, damit meine Eltern mich wahrnehmen. Ist die wirklich krank oder fühlt sie sich vernachlässigt und entwickelt dadurch seltsame Symptome. Jetzt will sie mit ihren Freunden sogar einen Exorzismus durchführen. Ich bin mal gespannt was da so passiert.

    Jetzt ist mir noch etwas eingefallen. Lizzie hat doch bei der Polizei ausgesagt, dass sich Bec vor ihrem Verschwinden sehr verändert hat, sogar ihre Körperhaltung war eine andere. Das deutet doch auch darauf hin, dass vor etwas Angst hatte. Auch die Beschreibung dieser unheimlichen Beobachtung in ihrem Zimmer in der Nacht deutet doch in diese Richtung. Gab es da wirklich eine Bedrohung oder liegt hier eine psychische Erkrankung vor? Ich könnte mir vorstellen, dass wir aus dieser Richtung noch weitere Informationen bekommen warden.


    Wer sitzt in dem schwarzen Truck? Oder bildet sie sich das nur ein? Und wer hat die SMS geschickt? Ich könnte ja mal spekulieren, dass es die ECHTE Bec ist und sie auch die SMS geschickt hat mit dem "Hau ab"! Das wäre doch ne Möglichkeit.


    Der schwarze Truck und die SMS sind schon sehr seltsam. Deine Theorie, dass die echte Bec die SMS geschickt hat ist interessant und würde ja für die Fluchttheorie sprechen. Es scheint aber auf jeden Fall jemanden zu geben, der von Becs Spiel mit ihrer Identität weiß und sie beobachtet und in gewisser Weise auch bedroht. Hier ist einiges sehr mysteriös.

    Beim Lesen dieses Abschnitts habe ich mich immer gefragt, wie lange Bec ihr Lügengebäude noch aufrecht halten kann. Aber irgendwie eiert sie sich durch die Szenen und bis jetzt scheint noch niemand mißtrauisch geworden zu sein, zumindest äußert niemand eine Verdacht.
    Bei der Szene, in der Bec sich über ihr Kleid äußert und dass die dafür viele Bürger hat wenden müssen dachte ich schon, dass Lizzie darauf reagiert. Sie war doch damals dabei, als Bec das Kleid gestohlen hat. Aber von ihr kommt keine derartige Reaktion.
    Ich vermute einfach mal, dass die Becs Familie und Freunde noch so überwältigt sind von ihrer Rückkehr, dass sie über diese Situation einfach hinweg gehen. Sie wissen ja nicht, was Bec durchgemacht hat und nehmen ihr eine gewisse Verwirrung ab. Ich kann mir aber auch nicht vorstellen, dass Bec nicht doch bald Mißtrauen in ihrer Umgebung wecken wird.


    Auch die Polizei wird sich nicht ewig hinhalten lassen. Ich glaube nicht, dass man ihr dauerhaft glauben wird, dass sie sich an nichts erinnern kann. Auch um die Blutprobe wird sie nicht ewig herumkommen. Ich hatte schon das Gefühl, dass hier schon das erste Mißtrauen aufkommt, aber auch hier wird noch versucht auf Becs Erlebnisse Rücksicht zu nehmen.


    Ich habe auch das Gefühl, dass in der Familie Winter die Welt nicht so heil ist, wie sie nach außen hin ausschaut. Ich vermute hier stark, dass es hier ein Geheimnis gibt, das vielleicht sogar der Auslöser für Becs verschwinden war. Es ist ja gar nicht klar, ob sie wirklich entführt wurden, vielleicht ist sie ja auch geflohen.