Beiträge von ysa

    Was für ein turbulentes und knappes Ende der Geschichte! Aber bis zum Happy End für alle war es noch ein weiter Weg!


    Der Bote des Königs und Seyfried sind wirklich im allerletzten Moment gekommen um Elsbeth zu retten. Gottfried wollte dann gleich Anna köpfen, aber auch Karl ist gerade noch rechtzeitig zu ihrer Rettung gekommen. Abt Eberhard war bereit ihn anzuhören, Gottfried und Theobalds Helfer waren da nicht so bereit - aber die Wahrheit ist trotzdem ans Licht gekommen. Wie traurig für Gottfried zu erfahren, dass er von seinem Vertrauten so grausam hintergangen wurde.


    Zwischendurch dachte ich eigentlich, dass Seyfried und Elsbeth irgendwo zwischen politischem Kalkül und klerikalen Vorurteilen verloren gehen. Aber der Schachzug des Königs war im Endeffekt erfolgreich. Hier hat auch Hildegard wirklich Herz und Größe bewiesen und nicht in erster Linie an das Kloster gedacht.

    Seyfrieds Bitte wäre aber auch von Gregor unterstützt worden und ich glaube sogar, dass er auch so erfolgreich gewesen wäre. Aber das konnte er ja nicht wissen. Ganz am Schluß findet auch Seyfried wieder zurück zu Gott - naja... in der Geschichte muss das wahrscheinlich sein. Mir haben aber die Zwiegespräche gut gefallen. Denn sein Hadern mit Gott bedeutet ja keinesfalls, dass nicht an ihn glaubt, ganz im Gegenteil.


    Adelheyd ist tatsächlich schwanger und auch hier zeigt sich Hildegard mitfühlend. Wie schön, dass Ralf auch hier ein Happy End zugelassen hat. Adelheyd hat es wirklich verdient. Ebenso wie Anna und Karl. Und am Schluss auch Seyfried und Elsbeth. Nur Hildegard hat ihre Freundin Richardis verloren - es ist immer traurig, einen geliebten Freund zu verlieren ohne ein Missverständnis ausgeräumt zu haben. Es hinterlässt Narben. Es interessiert mich wirklich, wie Hildegard als Mensch tatsächlich war und welche biographischen Ereignisse sie wirklich beeinflusst haben.

    Sehr spannend fand ich übrigens das Gespräch mit dem König. Perfekte Paartherapie, wo auch der König Dinge zu hören bekam, die er so eher nicht erwartet hat!

    Bleibt noch der Hauptbösewicht der Geschichte:

    Theobalds letzte Stunden waren auch sehr spannend beschrieben - seine verbissene und gnadenlose Jagd auf Anna und das dramatische Ende seines Lebens. Der Bär ist da gerade noch im richtigen Moment aufgetaucht (allerdings wünsche ich wirklich niemandem so einen Zweikampf). Seine letzten Worte waren seltsam. Eine völlig neue Seite eines grausamen, berechnenden und völlig gewissenlosen Mannes. Aber er ist der einzige, mit dem ich hier kein Mitleid habe.


    Alles in allem ein tolles Buch: der Schreibstil gefällt mir gut (abgesehen von ... :breitgrins:). Der Aufbau der Geschichte ist spannend, dass jedes Kapitel datiert ist und damit zu einer Art Count down wird verstärkt die Spannung noch zusätzlich. Die Personen sind so beschrieben, dass man mit ihnen mitfiebern muss, ihre Lebensumstände werden verständlich und informativ geschildert.

    Es waren starke Stunden, die ich mit Hildegard, Seyfried, Adelheyd und Anna und all den anderen verbringen durfte. Sicher nicht mein letztes Buch von Dir Ralf H. Dorweiler !

    Liebe Iris,


    herzlichen Dank für Deine tolle Begleitung. Die Leserunden mit Dir machen immer viel Spaß und sind immer besonders interessant! Ich freue mich wirklich schon auf den nächsten Band.

    Rezi folgt - versprochen!


    Alles Liebe!:blume:

    miriam

    Das gehört alles zu einem Plan, den Hidegard, glaube ich, von Anfang an hat. Ich glaube sie wollte ziemlich bald, dass der König hilft, weil sie ihre eigenen Möglichkeiten richtig einschätzt. Oder zumindest hat sie Seyfried hingehalten, so lange, bis ihr die glorreiche Idee gekommen ist, weil sie wusste, dass ihr Schreiben nicht viel wert wäre.

    Wahrscheinlich hast Du damit recht - es wäre passend für den historischen Roman, den wir ja lesen.

    Es würde mich interessieren, ob die reale Hildegard als Person auch so war. So bestimmend, andere instrumentalisierend und wegen ihrer überlegenen Intelligenz recht hochmütig.

    Als mal ehrlich, auch Seyfried muss doch da seine Zweifel haben. Er weiß doch, dass die hohen Herren nichts auf die Meinung von Frauen geben. Er klammert sich mit Hildegard lediglich an einen Strohhalm - oder er überschätzt Hides Einfluss TOTAL.

    Aber er ist in einer Ausnahmesituation. Da ist es für mich verständlich, dass er sich an jeden Strohhalm klammert. Und er hat zumindest gedacht, dass der Abt Eberhard ohne Hintergedanken und Schlupflöcher verhandelt und urteilt.

    " Zuvor soll der Zeidler eine Frist von zwei Wochen und damit die Gelegenheit erhalten, die Fürsprache der Äbtissin Hildegard von Bermersheim einzuholen. Wenn Hildegard unser Urteil bestätigt, so wird es zum Ende der Osterzeit vollstreckt, am Samstag vor Pfingsten!" Seite 88

    Da steht leider nichts davon, was passiert, wenn die Äbtissin das Urteil NICHT bestätigt...

    Ich fürchte, das hat der Zeidler überhört.

    . Ich hatte mich schon die ganze Zeit gefragt, ob ein einfaches Schreiben von Hildegard für eine Abwendung des Todesurteils irgend etwas bringen sollte.

    Das frage ich mich auch. Sogar Hildegard selber zweifelt an ihrem Einfluß auf den Abt. Hätte sie das Seyfried nicht vorher sagen sollen? Sie hat zwar eine gute Idee, denn der König hat sicher Einfluß.

    Wenigstens hat sie den Boten mit der Bitte um Aufschub geschickt. Ob diese Bitte gehört wird? Ob der Bote überhaupt ankommt? Ist es fair von Hildegard unter diesen Vorraussetzungen Seyfried so viele Aufgaben aufzuhalsen?


    Aber sehr interessant war alles, was man in diesem Zusammenhang über Hildegard von Bingen und ihr Leben erfahren hat! Sie hatte es wirklich nicht ganz leicht. Und Seyfrieds Sonderaufgabe im Kloster war auch interessant. Möchte Hildegard Corinna als Freundin und Vertraute wieder in ihrer Nähe wissen oder geht es eher um die finanziellen Möglichkeiten, die Corinnas Familie bietet?


    Anna muss fliehen - der Ritter Theobald wird ihr sicher nie verzeihen, dass sie ihn so behandelt hat! Das geht doch zu sehr gegen seine Ehre. Aber Anna und Jasper verursachen viel Chaos und können fliehen. Sie flüchten zum Köhler Niklaus, der dann mit seinem Leben bezahlen muss. Theobald ist ein grausamer Mensch. Hannes ist in dieser Szene auch ein Ekel. Und Colère ... auch er hat mir leid getan.

    Es geht jedenfalls dramatisch weiter.


    Adelheyd und Seyfried machten sich gemeinsam auf den Weg. Wie es ihr während des Weges ging ist komisch. Sicher kann Hitze vieles bewirken und man bekommt bei der Kleidung auch schnell darunter einen Hitzestau, aber dieses einmalige Erbrechen macht mich stutzig. Hat das etwas mit ihrem Geheimnis zu tun?

    Das ist ja ein interessanter Gedanke! Hitze und Anstrengung können schon sehr viel anrichten, aber hier in diesem Zusammenhang und weil Adelheyd ja ein Geheimnis hütet, vermute ich wirklich, dass sie schwanger ist. Kessi69 Danke, dass Du mich an diese Szene erinnert hast - ich hätt sie glatt vergessen!

    Allmählich habe ich auch Verständnis für Hildegard ihr Verhalten. Sie muss sich behaupten um ihre Ziele erreichen zu können.

    Bei mir hapert es noch ein wenig mit meinem Verständnis für Hildegard. Sich behaupten bedeutet ja nicht zwangsläufig andere für die eigenen Zwecke auszunützen - und ich finde halt, dass sie das macht. Natürlich: sie ist klug und weiß das auch gegenüber Abt Kuno einzusetzen. Da muss sie das auch tun. Aber Seyfried gegenüber? :biene:

    Achja, soll ich euch etwas verraten? Wir haben so im September etwas eine weitere Leserunde mit Sabina geplant ^^

    Wie schön! Gibt es einen nächsten Fall um Fodor? Oder ist es ein ganz anderes Buch? Ich bin jetzt schon neugierig und natürlich möcht ich mich schon mal anmelden...

    :*

    Dass Fodor Paul Porony dran kriegt, finde ich sehr gut. Ihm wünsche ich, dass er für sein Tun hart bestraft wird und sich nicht doch noch irgendwie raushangeln kann.

    Das gefällt mir auch ausgesprochen gut. Allerdings fürchte ich, dass sich der saubere Herr Ministerialrat doch rauswurschteln wird können. Und dann hat Fodor einen Feind auf Lebenszeit, der auch in den nächsten Fällen durchaus noch eine Rolle spielen könnte. Was meint Ihr?

    Nun hoffe ich, dass sich viele Leser finden, die das Trio genau so lieben lernen, wie ich und dass es weitergehen wird, in einem Jahrzehnt in dem ich meine Kindheit verbracht habe.

    Das hoffe ich auch - diese Zeitreise war kriminell spannend und gleichzeitig ein wenig nostalgisch. Mir ist da bewußt geworden, wie viel sich in den letzten Jahrzehnten verändert hat, wie der Alltag damals ausgesehen hat und wie viel ich bereits wieder vergessen hab aus dieser Zeit:S

    Wann genau die Herren von Staufen Obervogtrechte über das Kloster bekamen, also sozusagen weltliche Verwalter wurden, kann ich nicht genau sagen. Soweit ich weiß, gehörte das auch zu den Dingen, die nicht endgültig mit Datum überliefert sind. Ich muss gestehen, mich für die Einzelheiten wieder tiefer in meine Rechercheunterlagen stürzen zu müssen. Vor einem Jahr hätte ich gleich antworten können, aber jetzt stecke ich kopfmäßig schon wieder in einer anderen Zeit ...

    Danke für die Info!

    Damit hast Du mich neugierig gemacht: was ist Dein aktuelles Projekt? Mit welcher Zeit beschäftigst Du Dich jetzt? Und wann können wir dann lesen...?

    Ich habe aber wie du, gagamaus , den Eindruck, dass Hildegard sich nicht so bewusst über die Situation von Seyfried ist. Da empfinde ich sie als sehr unempathisch. So hätte Seyfried bspw. Adelheyd auch begleiten können, eben nach Hause gehen können, und dann nochmal zurück kehren und Adelheyd dann wieder nach Bingen bringen können.

    Hildegard hat ja noch eine geheime Aufgabe für Seyfried. Dass sie aber diese Aufgabe über die Interessen Seyfrieds stellt, entspricht nicht wirklich christlichen Grundsätzen. Gibt es wirklich niemanden sonst, den sie mit der Begleitung Adelheyds und dieser Spezialaufgabe betrauen könnte? Sie sagt aber selber, dass für sie beide viel auf dem Spiel steht und auch, dass Abt Kuno ein gefährlicher Mann ist. Ich nehme an, dass der nächste Abschnitt da ein wenig mehr Klarheit bringen wird!


    Ein wenig enttäuscht bin ich auch von der Köchin. Im vorherigen Abschnitt hatte ich noch gehofft, dass sie zwar streng ist, aber immerhin das Herz am rechten Fleck hat. Mittlerweile bin ich mir da aber nicht mehr so sicher. Wie sie sich Anna und Jasper gegenüber verhält und auch ihre Aussage zu Jeans Tod waren wirklich unmöglich.

    Diesbezüglich geht es mir ähnlich: vorher dachte ich noch, dass Anna und Jasper es eigentlich gar nicht so schlecht getroffen haben und dass die Küchenmeisterin nur sehr genau ist und darauf achtet, dass in ihrer Küche gut gearbeitet wird. Und ich dachte sogar, dass ihre Anweisung, dass Anna und Jasper nicht in die Nähe von Gottfried kommen dürfen, gleichzeitig auch eine Art Schutz für die beiden ist.

    Aber ihre Art, Anna damit zu erpressen, dass Jasper in einer Silbermine arbeiten muss - grausam!

    Der Abschnitt hat es wirklich in sich!


    Da ist einmal Anna, die sich auf der Burg durchkämpfen muss. Dass ausgerechnet Theobald sie erwischt, ist ärgerlich. Aber bis jetzt entkommt sie ihm ja noch. Zwischendurch dachte ich, ich hätte ihn völlig falsch eingeschätzt, aber Theobald hat das gleich wieder zurecht gerückt: er ist ein primitiver A...! Und der Tritt war ihm von Herzen vergönnt!

    Ich glaube auch nicht, dass Anna ihn erstechen wird. Es gehört viel dazu, einen Menschen zu ermorden und außerdem wäre sie dann die nächste, die gefangen genommen wird und das sicher nicht überlebt.


    Ralf H. Dorweiler Sorry, aber eines muss ich jetzt loswerden, auch wenn Du es nicht wirklich ernst nehmen musst: immer wenn es in einem historischen Roman zu einer Fast-Vergewaltigungsszene kommt, schwirrt irgendwo eine "pochende Männlichkeit" herum. Das ist sowas von abgeschmackt und gräuliche-schatten-mäßig! Es gibt doch so viele Möglichkeiten männliche Erregung/Gier/Wollust/Lüsternheit etc auszudrücken. "Pochende Männlichkeit" ist da echt entbehrlich (zumindest meiner Meinung nach!)

    Sorry - das musste jetzt sein;)


    Seyfried muss weiter warten - es dauert bis sich Hildegard Zeit für ihn nimmt. Und dann muss er noch Aufgaben erfüllen. In diesem Moment hab ich Seyfried für seine Geduld wirklich bewundert. Ich fürchte, ich könnte diese Geduld nicht aufbringen. Es geht um sein Leben und das seiner Familie und die Äbtissin möchte, dass er Bienen fängt. Im Gegenzug will sie ja erst darüber nachdenken, ob sie ihm hilft oder nicht. Das finde ich dann doch sehr hochmütig und selbstverliebt von ihr!


    In dem Gespräch bzw vorher kommen aber noch zwei andere Details ans Tageslicht: Wann hat Elsbeth ihm das Leben gerettet? Und dass Elsbeth von Beginen gelernt hat. Ganz ehrlich - ich hab vorher noch nie etwas von dieser Vereinigung gehört. Abgesehen von der absoluten Armut war (lt Wikipedia) auch antiklerikale Opposition eine Grundlage dieser Gemeinschaften. Das war aber eher auch kein Pluspunkt in den Augen der Kirche.


    Außerdem hat es mich überrascht, dass Hildegard diesen Abt Eberhard noch gar nicht persönlich kennengelernt hat. Ich hab da ja ein Problem in der Vergangenheit vermutet! Hab ich mich halt wieder mal getäuscht...=O


    Die Art, wie Seyfried zu dem Bienenschwarm kommt ist außergewöhnlich spannend beschrieben. Wie mühevoll sein Handwerk doch zeitweise war. Beeindruckend! Was ich allerdings überhaupt nicht verstanden habe: was wollte Hans mit dem Schuß erreichen?

    Und das Problem mit Hanna löst Seyfried auch noch. Denn dass Hanna in Zukunft einmal im Kloster leben wird, ist eine Gewinn für Hildegard und ihr Kloster.


    Hildegard hat zwar schon ein Schreiben für Seyfried aufgesetzt, aber er bekommt es erst, wenn er noch eine Aufgabe erfüllt. Das finde ich grausam von der Äbtissin. Im folgenden Gespräch merkt man aber, dass sie Seyfried eigentlich sehr schätzt - auch wegen seiner nicht immer angenehmen Ehrlichkeit.

    Tatsache ist aber, dass sie weiß, dass er unter Zeitdruck steht und dass sie mit dieser zusätzlichen Aufgabe, das Leben der Zeidlerfamilie gefährdet. Sie stellt ihre Interessen über das Leben Elsbeths. Na ja.... ich weiß nicht, ob ich das sympathisch finden kann.

    Wegsteine gab es schon im antiken römischen Reich und wurde wohl von der "Verwaltung" verlegt. Deswegen gab es die wohl an manchen Ort mal mehr oder mal weniger. Wie genau das jetzt in dieser Zeit und in dieser Region war, kann ich dir aber auch nicht sagen. Aber eine so neue Erfindung ist das auf jeden Fall nicht. Kommt wohl drauf an, wie gut der jeweilige "Herrscher" Wegmarkierungen fand und ob er dafür Geld aufwenden wollte.

    Danke für die Info. Zwischendurch tauchen bei mir immer wieder solche Fragen auf: es geht um Themen, über die ich bis jetzt eigentlich noch nie nachgedacht habe. Weil Wegsteine bzw Wegmarkierungen irgendwie immer schon dagewesen sind und deshalb eigentlich selbstverständlich.

    Ich hab mir auch vorher noch nie Gedanken gemacht wie wichtig Imker bzw Zeidler im Mittelalter waren und dass sie eigentlich wegen ihrem Handwerk (oder Kunst) eine fast privilegierte Stellung hatten.


    Wenn ich historische Romane lese, kommt mir jedes mal die Frage, ob Menschen, die zum ersten Mal auf Reisen gegangen sind, immer gleich den richtigen Weg gefunden haben

    Ich war heute hier im Wald spazieren - und hab mich prompt verirrt!:rolleyes: Du bist also kein Einzelfall, Kessi!


    Ob der Onkel Elsbert Adelheyd alles genommen hat und sie dann ins Kloster zu Hildegard schickte?

    Ich vermute mal, dass er keine immer nur positive Rolle im Leben Adelheyds gespielt hat. Aber ich bin fast sicher, dass wir hier die Hintergründe noch erfahren werden!

    Die wollten sicher nicht, dass eine Frau so einfach ein eigenes Kloster baut. Ich denke mal, Hildegard mit ihrer bestimmenden Art war auch dem Abt ein Dorn im Auge.

    Da hast Du sicher recht! Und deshalb vermute ich auch eine Vorgeschichte im Verhältnis der beiden zueinander und weiters vermute ich, dass diese Vorgeschichte auch im Fall Elsbeth eine Rolle spielen wird.

    Das bringt mich wieder mal zur Erkenntnis, wie wenig ich über die Rolle der Frau im Mittelalter weiß.


    Ralf hat das alles ziemlich spannend aufgebaut! Außerdem lässt er uns genug Spielraum um zu raten, vermuten und phantasieren ^^

    Der Abschied von seinem Zuhause fand ich sehr traurig, das hatte etwas so endgütliges. Wer weiß, was an Tieren noch da ist, wenn er zurückkommt - der Bär treibt ja auch noch sein Unwesen. Hoffentlich geht er nicht auch noch an Seyfrieds Bienenstöcke.

    Diese Szene fand ich auch schrecklich traurig, aber es hat mich stutzig gemacht, dass da nicht auch die Rede von Elsbeths Buch und dem Bernstein die Rede war. Hat er die so unbeschützt zurückgelassen?

    Und Seyfried hat Glück an Adelheyd zu geraten. Die Novizin steigt gerade zu meinem heimlichen Liebling auf. Sie ist so klug und patent und hält ihre Versprechen

    Außerdem ist sie gütig - schließlich hat sie ihr Essen ja der armen Frau gegeben. Sie ist mir auch sehr sympathisch und ich finde, Hildegard ist schon mürrisch genug, da tut eine nette Person daneben richtig gut!


    Zumindest wusste Hildegard gleich, wie so eine Verhandlung gegen eine Heilerin abgelaufen sein könnte. War sicher nicht das erste Mal, dass sie von so etwas hörte. Vielleicht ist das gut, weil sie einen Groll gegen solche getürkten Verhandlungen hat.

    Ich vermute mal, dass es da auch noch ein Geheimnis in der Vergangenheit gibt. Sie hatte doch ziemlich sicher früher schon mit dem Abt zu tun. Mal abwarten, was da noch auf uns zukommt.


    Gottfried hat die beiden als Pfand auf die Burg geholt, damit der Zeidler auf alle Fälle zurückkommt. Es war wichtig, einen oder mehrere Zeidler zu haben, denn der Adel und der Klerus brauchten Wachs - und Honig war auch nicht zu verachten. Wenn Seyfried es nun nicht schaffen sollte, vor der Hinrichtung seiner Frau zurückzukehren, könnte er theoretisch einfach mit seinen Kindern verschwinden. Wenn die aber in der Burg sind, hat Gottfried ein Pfand, dass er auf jeden Fall zurückkehrt und dann künftig als Unfreier für ihn arbeitet.

    Ich dachte eigentlich, dass Seyfrieds Land ans Kloster fällt und er und seine Familie Hörige des Klosters werden. Wer hatte da eigentlich mehr Einfluß? Der Abt oder Gottfried?

    Ich finde sie auch toll. Sie hat eine Eigenschaft, die viele zur damaligen Zeit nicht hatten. Sie konnte rational denken und die richtigen Schlüsse ziehen. Außerdem ist ihre Kühle und Distanziertheit ein guter Schutz um sich vor der Außenwelt abzugrenzen ... damit ihr nicht das gleiche Wiederfährt wie Elizabeth.

    Damit hast Du sicher recht - so habe ich Hildegard noch nicht betrachtet. Sie war in ihrer Zeit eine wirkliche Ausnahmeerscheinung und hatte da auch sicher genug Probleme.

    Der zweite Abschnitt ist gelesen und nach wie vor finde ich, dass das Buch extrem spannend ist. Gleichzeitig erfährt man viel über die Zeit. Gute Mischung!


    Außerdem gefällt es mir, dass zu Beginn immer ein Zitat ist. Und dass in jedem Kapitel eine bestimmte Person im Vordergrund steht - Anna und das Leben bei Gottfried von Staufen oder Seyfried und seine Reise nach Bingen oder Adelheyd und Hildegard.


    Seyfrieds Reise war toll beschrieben. Außerdem waren seine ketzerischen Gedanken, sein Verhandeln mit Gott, seine Anklagen sehr aufschlussreich: ein Trauma (?) aus seiner Vergangenheit, sein Geheimnis. Und ich vermute, dass es ein ziemlich einschneidendes Erlebnis war. Auf alle Fälle hat es etwas mit der Kirche bzw deren Vertreter zu tun.

    Aber sehr nett fand ich, dass er wegen der Suche nach einem Verletzten umkehrte. Keine einfache Entscheidung, aber Seyfried hat bewiesen, dass er auch fremden Menschen gegenüber mitfühlend ist. Er hat damit ja auch das Pferd als schnelles Reisemittel vertan - ich hoffe wirklich, dass diese gute Tat nicht unbedankt bleibt, schließlich hat er es wirklich verdient, einmal "Glück" zu haben.


    Seit wann gab es eigentlich Wegsteine? Und wer hat die "verlegt"?

    OT... ich bin gerade zur Kur in einem Haus, das recht viel mit der Medizin von Hildegard von Bingen arbeitet (zeitlich perfekt!) und ich hab heute zum ersten Mal in meinem Leben Habermus gegessen. Schmeckt nicht so übel!;)


    Elsbeth wurde ganz schlimm behandelt - einfach so in ein Verlies fallen gelassen zu werden. Schrecklich.

    Wie sie das mit dem gebrochenen Kiefergelenk hingekriegt hat, ist mir eigentlich ein Rätsel (bzw ich halte diesen Teil nicht für sehr realistisch, was aber nix ausmacht). Wenigstens ist sie da unten nicht ganz alleine - auch wenn Enzo nicht unbedingt vertrauenserweckend ist. Aber er scheint nicht ganz so übel zu sein. Hoffe ich halt.

    Anna und Jasper haben es bei der Küchenmeisterin Ursel eigentlich gar nicht so übel getroffen. Mal abwarten, was da noch kommt.

    Anna ist eine starke junge Frau - bewundernswert, wie sie die Situation meistert und nicht in der Verzweiflung versinkt. Natürlich sucht sie Kontakt zu iher Mutter und macht ihr sogar Mut. Beides tapfere Frauen!


    Hildegard von Bingen - dem Mönch Vollmer hat sie "Scivias" diktiert (immerhin ihr erstes großes Werk) und Adelheyd unterstützt sie bei ihren Forschungen. Interessant, wie vielfältig Hildegard das Leben betrachtet. Für eine Nonne in dieser Zeit mehr als fortschrittlich. Hat sie diese Forschungen bzw dieses Wissen auch in einem Buch verarbeitet?


    Zwar hat sie die finanziellen Probleme beim Bau des neuen Klosters nicht im Griff, aber wenigstens weiß sie genau, wie sie ihre Nonnen einzuschätzen hat. Welche Intentionen stecken hinter den persönlichen Fragen von Sr. Madalena und Ignazia? Ohne Grund haben sie sicher nicht so penetrant gefragt, oder? Schließlich hat ja Adelheyd auch ein Geheimnis?


    Spannend allerdings, dass Hildegard Seyfried nicht sofort anhört - ich bin neugierig auf ihre Reaktion.

    Aber damit das Buch weitergeht, muss sie sich doch diesbezüglich engagieren... ^^

    Mich haben die Klotzbeuten sehr interessiert. Da gibt es bei Wikipedia einen interessanten Bericht mit Bildern. Es gibt ja sogar heute noch Imker die mit Klotzbeuten arbeiten.

    Da gab und gibt es tatsächlich richtig schöne Kunstwerke.


    Das hab ich mir auch angesehen - wirklich interessant. Überhaupt recherchiere ich in dieser Leserunde relativ viel nebenher, denn ich hatte gar keine Ahnung, was ein Zeidler war oder wie ein Zeidlerbeil aussah etc. Deshalb mag ich solche Leserunden speziell gerne!

    War ganz informativ:Spiegelbericht

    Geht mir genauso, eine Frau mit starkem Charakter und die auch gerne ihren Standpunkt lautstark vertritt. Bei dem Streit zwischen ihr und Seyfried konnte ich beide Positionen so gut verstehen, dass ich gar nicht wusste, wem ich im Stillen Recht geben sollte.

    Diese beiden ergänzen sich wirklich gut und sind trotz ihrer gegensätzlichen Meinungen sehr sympathisch - da kann man richtig mitleben. Aber auch Seyfried hätte das Mädchen nicht abweisen können, auch wenn er von Beginn an gewußt hätte, dass es sich um Fronika handelt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er sie dann rausgeworfen hätte! (Außerdem hätte er dann ziemlichen Ärger mit Elsbeth bekommen)


    Was ist eigentlich mit Elsbeths Buchschatz passiert? Bis jetzt wissen wir noch nicht mehr über den Verbleib des Buches, oder? Momentan liegt es noch im Geheimfach in der Hütte. Weiß Anna von dem Buch?

    Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, da hatten wir zuhause gar keinen Fernseher und ich habe mich immer gefreut wie ein Schnitzel, wenn ich mit zu Bekannten meiner Großeltern durfte um dort Lassie und Fury anzuschauen.

    Bei mir war es ähnlich! Als wir dann endlich den Fernseher bekamen, durfte ich allerdings nur Mittwoch nachmittags Kasperl schauen. Den mochte ich noch nie und deshalb hab ich dann dankend darauf verzichtet und bin wieder zu Freundinnen gegangen um Lassie oder Flipper anzusehen!


    Wenn ich Musik höre, macht sich mein Körper selbstständig und will tanzen. Aber leider hat der Tanzabend nicht so viel Informationen gebracht, wie erhofft.

    Das war übrigens eine Szene, die mir sehr gut gefallen hat. Weil sie eine Seite, eher eine Leichtigkeit Fodors zeigt, die er ansonsten (also weder in Beruf noch in seinen Beziehungen) ausleben kann. Er muss noch einiges lernen unser Herr Chefermittler!;)

    Und seine Tanzpartnerin hat mir natürlich besonders gut gefallen!

    Verschiedene Mörder, verschiedene Motive - das war ein überraschendes und tragisches Ende! Nie im Leben wäre ich auf diese Konstellationen gekommen. Kompliment Sana!


    Bei Holzer bin ich im Zwiespalt: er ist der Täter, aber gleichzeitig ist er auch Opfer. Opfer von Paul Porony und ich bin wirklich froh, dass Fodor diesen Typen nicht ungeschoren davonkommen lassen will. Hoffentlich funktioniert das tatsächlich.

    Der Nichtsandlermord ist auch aufgeklärt worden und damit eigentlich auch die Entführung seiner Leiche.

    Schneewittchens Tod ist wirklich tragisch - das hat mir sehr leid getan. Und der verlorene Dackel daneben hat mir auch leid getan. Er war aber trotzdem nervig mit seinem Herumgeeiere bei seiner Aussage.


    Am Schluß erfahren wir auch, warum es diese Schlägerei gegeben hat. Fischers Sager dazu "weil sich ein Mädel nacher für was schämt, was ihr vorher Spaß gmacht hat" war rein zum Kotzen. Und auch wenn sich noch viel verändern muss, an solchen Beispielen sieht man, dass sich doch schon einiges getan hat.

    Gut, dass sich Major Bärs Rolle in dem Ganzen auflöst, ich denke, er sagt die Wahrheit, Wilhelm sieht das ja auch so.

    Stimmt! Das hab ich ja ganz vergessen! Aber da war ich auch froh, dass sich dieses Verhältnis wieder geklärt hat und dass die Freundschaft im Endeffekt nicht wirklich gelitten hat. Ein Bruch dieser Beziehung wäre traurig gewesen! Aber so passt es ja!


    Und ich hoffe ja, dass diese Truppe um Fodor und sein Freundeskreis weiter ermitteln... ein paar Fälle vertrag ich noch locker! :bang: Der Krimi war nämlich wirklich gute Unterhaltung: ein verwirrender Fall mit vielen verschiedenen Aspekten, zahlreiche, zum Teil überraschende Infos über ein Jahrzehnt, das mir bis jetzt wirklich fremd war und eine Sprache, die mich über weite Strecken herrlich amüsiert hat.

    Eine gelungene Mischung!:pompom: