Arturo Pérez-Reverte - Der Club Dumas

Es gibt 34 Antworten in diesem Thema, welches 10.504 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Valentine.


  • Den Inhalt kannte ich bereits mehr oder weniger aus der Verfilmung „Die neun Pforten“ und da mir dieser immer sehr gut gefallen hat, dachte ich, dass mir das Buch ebenfalls viel Spaß bereiten würde. Doch leider hatte ich beim Lesen den ein oder anderen Hänger.


    Sehr lustig! Ich habe das Buch zuerst gelesen und war dann vom Film sehr enttäuscht! :breitgrins: Der Film lässt ja eigentlich die gesamte Verbindung zu Dumas und seinen drei Musketieren ziemlich außen vor und gerade das hat mir in dem Buch besonders gut gefallen.



    @Jugalette
    Die Holzschnitte habe ich damals auch miteinander verglichen :breitgrins: Als jemand der die drei Musketiere gelesen hat, kann ich bestätigen das es hier wirklich von Vorteil ist die Bücher zu kennen.


    Ja, das stimmt natürlich! Es ist wirklich von Vorteil, wenn man die drei Musketiere vorher gelesen hat! :winken: Dann macht das Buch gleich noch mehr Spaß!


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)


  • Das lag zum einen an den Beschreibungen zum Leben Dumas, die zwar stellenweise interessant, doch trotzdem für mich sehr anstrengend zu lesen waren – quasi zu viel Information auf einmal - und zum anderen an den vielen Erwähnungen und Erzählungen der Drei Musketiere. Da bin ich mir aber sicher, dass diese für mich spannender gewesen wären, hätte ich zuvor mal den Roman gelesen...


    Die Musketiere finde ich klasse, damit ist das Buch hier gleich mal wieder etwas nach oben gerutscht. Aber gut zu wissen, dass hier überhaupt eine Verbindung besteht, denn nach dem Film hatte ich mich schon gefragt, was denn Dumas mit der ganzen Geschichte zu tun hat...

    Even when reading is impossible, the presence of books acquired produces such an ecstasy that the buying of more books than one can read is nothing less than the soul reaching towards infinity... - We cherish books even if unread, their mere presence exudes comfort, their ready access reassurance.

  • Ich lese das Buch gerade im Rahmen der Mai-Monatsrunde "Rund ums Buch". Vor Jahren habe ich es schon einmal gelesen und ich versinke jetzt noch einmal darin. Was für ein Spaß :smile:


  • Ich lese das Buch gerade im Rahmen der Mai-Monatsrunde "Rund ums Buch". Vor Jahren habe ich es schon einmal gelesen und ich versinke jetzt noch einmal darin. Was für ein Spaß :smile:


    Oh, sehr schön! Mir hat das Buch damals auch sehr gut gefallen. Irgendwann muss ich das unbedingt auch noch mal lesen! *schwärm* Wünsche dir ganz viel Spaß bei der Lektüre.


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

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    Was für ein tolles Buch!!! Ich habe mich ein paar Tage darin verloren :herz:



    Schon auf der ersten Seite gibt es einen Toten. Er wurde erhängt. Oder war es Selbstmord? Auf dem Boden liegt ein Buch, "Der Graf von Bargelonne", in dem eine Textstelle markiert ist:


    "Sie haben mich verkauft", murmelte er. "Man erfährt alles!"
    "Ja, am Ende erfährt man alles", erwiderte Porthos, der rein gar nichts erfahren hatte.


    Der Beamte wundert sich: "Seltsam, das mit dieser Seite... Ich lese zwar wenig", sagte er, "aber dieser Porthos war doch einer von den... Wie hießen sie noch gleich? Athos, Porthos, Aramis und d'Artagnan", zählte er mit dem Daumen an den Fingern einer Hand ab und verharrte dann nachdenklich. "Schon komisch. Ich habe mich immer gefragt, warum man sie die drei Musketiere nennt, wenn es in Wirklichkeit doch vier waren."


    Ja, um die drei Musketiere geht es in diesem Buch sehr viel und natürlich über ihren Schöpfer, Alexandre Dumas. Und es geht ganz allgemein um Bücher, um ihre Sammler, ihren Wert, ach, über die ganze schöne Welt der Bücher. Obwohl, die Jagd auf Bücher ist halt nicht nur schön, sie kann auch gefährlich werden, lebensgefährlich.
    Das muss Lucas Corso am eigenen Leib erfahren. Er ist so ein Bücherjäger, er verdient damit sein Geld. Seine Auftraggeber sind Antiquare, Buchhändler und Sammler. Von ihnen wird er auf die Jagd nach prachtvollen Erstausgaben, skurrilen Sonderauflagen und wertvollen Wiegendrucken geschickt.
    Derzeit kümmert er sich um zwei bibliophile Kostbarkeiten: ein okkultes Buch, dessen Drucker vor Jahrhunderten auf dem Scheiterhaufen endete. Drei Stück soll es davon noch geben. Und Lucas Corso soll herausfinden, ob sie alle echt sind. Und auch von einem Kapitel eines Originalmanuskriptes von Alexandre Dumas soll er die Echtheit prüfen.
    Und damit beginnt sein Abenteuer, bei dem er von einem Auto fast überfahren wird und er sich manchmal regelrecht verfolgt fühlt. Und dann ist da noch ein junges Mädchen mit grünen Augen, das ihm immer wieder über den Weg läuft und sich sehr rätselhaft gibt.


    Für mich als Buchliebhaber ist die eigentliche Geschichte fast unerheblich. Viel schöner sind die Gespräche über alte Bücher, Erklärungen, wie sie früher hergestellt wurden, auch wie man sie fälschen kann. Ich lerne verrückte Büchersammler kennen, die ihre Bücher fast schon krankhaft lieben. Die leiden, wenn sie eins verkaufen müssen. Was brauche ich da noch eine Handlung.


    5ratten

  • Gestern gefiel mir der Film nicht mehr so gut wie beim ersten Mal. Vielleicht, weil ich gerade das Buch gelesen habe.

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    Lucas Corso ist Bücherjäger und erhält den Auftrag, das Buch "Die neun Pforten ins Reich der Schatten" auf seine Echtheit hin zu überprüfen. Hierzu muss er es mit den letzten beiden anderen verbliebenen Exemplaren vergleichen. Wieso es nur noch 3 Exemplare gibt? Weil der für den Buchdruck Verantwortliche angeblich mit dem Teufel im Bunde stand und hierfür zusammen mit seinen Büchern auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde. Doch bald merkt er, dass sich auch andere für das Buch interessieren...


    Meine Meinung:

    "Die neun Pforten" ist einer meiner Lieblingsfilme. Umso mehr freute ich mich, als ich endlich die Buchvorlage hierzu lesen konnte. Man möge es mir also verzeihen, wenn ich beim Rezensieren immer wieder auch auf den Film zurückkomme.

    Nach einem etwas zähen Einstieg nimmt die Handlung Fahrt auf und man rätselt mit Corso, was es mit diesem Buch auf sich haben könnte. Stand der Buchdrucker wirklich in Verbindung mit dem Teufel? Was ist das Geheimis des Buches? Lässt sich damit wirklich der Teufel beschwören? Und wieso erinnern Corso alle Menschen um ihn herum an die drei Musketiere? Während des Lesens hatte ich ständig das gleiche nagende Gefühl im Hinterkopf, mit dem ich mir auch schon beim Schauen des Films Gedanken über die neun Pforten machte. Besonders habe ich mich darüber gefreut, dass die Holzschnitte, die für mich immer eine mysteriöse Faszination ausgestrahlt haben, auch im Buch abgebildet werden. Dies lässt einen viel tiefer in das Rätsel um die Bücher eintauchen, als wenn man die Holzschnitte nur beschrieben hätte. Corso als Charakter wird wunderbar mit all seinen Facetten beschrieben, auch seine Gedanken und Gefühle in den Situationen, die er durchlebt, werden nachvollziehbar beschrieben.

    Nebenbei wird einem auch die Faszination für Bücher nähergebracht - nicht einfach nur die Geschichten, die Bücher erzählen, sondern Bücher an sich. In einem Kapitel wird Corso von zwei Buchdruckern erläutert, wie es theoretisch möglich wäre, nahezu perfekte Fälschungen von Büchern herzustellen. Dieses Thema mag auf den ersten Blick eher langweilig klingen, ist im Kontext der Geschichte aber so spannend erzählt, dass ich selber erstmal angefangen habe, mich weiter über Buchdruck und Buchbinden zu informieren - das nur als kleiner Hinweis am Rande^^. Schön ist auch, dass jedes Kapitel mit einem Zitat aus den drei Musketieren eingeleitet wird, die zum Kapitel passen - in Anbetracht der Tatsache, dass Dumas und die drei Musketiere eine äußerst wichtige Position in der Handlung einnehmen, ist dies ein schönes Detail.

    Mein Fazit: Ich bin begeistert. Die Geschichte um Corso ist hervorragend detailreich beschrieben und lässt einen kaum los. Ich vergebe 5 von 5 Pentagrammen:D


    5ratten


    Eine Anmerkung noch zum Film, den ich im Anschluss an die Lektüre noch einmal gesehen habe: Wieder einmal habe ich mir einen Film ruiniert, indem ich die Buchvorlage gelesen habe. Wieso heißt die Verfilmung nunmehr "Die neun Pforten" und nicht "Der Club Dumas"? Weil man alles - wirklich alles! - um den Club Dumas aus dem Film gestrichen und abgeändert hat! Das Ende wurde ebenfalls abgeändert. Hierdurch wurde die Handlung stellenweise stark verändert, Charakteren wurden andere Rollen zugeschoben - Blergh! Der Film ist immer noch gut, insbesondere die Filmmusik ist großartig, aber im Vergleich zur Vorlage hat man hier, wie ich nun erkennen kann, doch leider einiges kaputt gemacht.

    EDIT: Und dass man die Namen im Film amerikanisiert hat, geht mir auch gewaltig gegen den Strich. Aus Señor Lucas Corso wird Mister Dean Corso, aus Taillefer wird Telfer und die Baronin Ungern wird zur Baronin Kessler? Die Namen hätte man meiner Meinung nach ruhig in Ruhe lassen können.

    EDIT2: Nachdem ich mich durch den Thread gelesen habe, muss ich den anderen im Bezug auf das Ende zustimmen, es wirkte etwas unausgegoren und hat mich etwas unzufrieden zurückgelassen. Ich bleibe trotzdem bei meiner Bewertung, da ich den Rest des Buches großartig finde. Es kann natürlich auch an meiner Enttäuschung über den Film liegen, die das Buch noch einmal umso besser erscheinen lässt, aber das ist mir egal, ich lasse das jetzt so^^

    Aragorn: "Ihr habt schon gefrühstückt."

    Pippin: "Wir hatten das erste, ja. Aber was ist mit dem zweiten Frühstück?"

    Merry: "Ich glaube nicht, dass er weiß, dass es sowas gibt."

    Pippin: "Und der Elf-Uhr-Imbiss? Mittagessen? Vier-Uhr-Tee? Abendessen, Nachtmahl? Das kennt er doch wohl, oder?"

    Merry: "Ich würde mich nicht darauf verlassen."

    Aus: "Der Herr der Ringe: Die Gefährten"

    2 Mal editiert, zuletzt von Alexander90 ()

  • Die Rezension verleitet mich dazu, das Buch auch endlich mal zu lesen: In der Hand hatte ich es schon mal in der Bibliothek.... (in dem Wissen, dass....)

    "Die neun Pforten" haben wir uns mehrmals angeschaut (da man immer wieder mal als nicht-visueller Typ was entdeckt, was einem zuvor entgangen ist ^^).


    Allerdings muss ich zugeben, dass es mir "andersrum" immer lieber ist: Zuerst die Buchvorlage gelesen zu haben (wie "Der Hobbit" und der HdR z.B.) und DANN den Film bzw. die Filme dazu.... Vielleicht ist es die Erkenntnis, dass mir die Bücher fast immer viel besser gefallen haben als der Film (weitere Ausnahme: "Das Parfüm").


    Nun müsste ich eigentlich Winston Graham lesen: Poldark.

    Denn die Staffel 1-3 habe ich gesuchtet und freu mich auf Staffel 4 und 5 (das sind 18 Stunden) Poldark im Herbst/Winter 21 :herz::zwinker:

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)

  • Wenn ich durch mein Geschreibsel Leute zum Lesen animieren kann, freut mich das auf jeden Fall sehr!^^

    Da ich auch großer Filmfan bin und daher schon einiges gesehen habe, ist die Reihenfolge Buch->Film bei mir eher schwierig einzuhalten - vielleicht schaffe ich es ja eines Tages, dass ich zufällig mal ein Buch lese, das später dann verfilmt wird (oder ich suche entsprechend nach Filmen, die ich noch nicht gesehen habe und lese zuerst die Buchvorlage, das geht natürlich auch).

    Poldark sagt mir jetzt ehrlich gesagt gar nichts - gerade habe ich mir den Wikipediaartikel zur Romanreihe durchlesen und muss gestehen, dass mich die Thematik auf den ersten Blick nicht so besonders fesselt, ich werde es mir aber im Hinterkopf notieren.

    Aragorn: "Ihr habt schon gefrühstückt."

    Pippin: "Wir hatten das erste, ja. Aber was ist mit dem zweiten Frühstück?"

    Merry: "Ich glaube nicht, dass er weiß, dass es sowas gibt."

    Pippin: "Und der Elf-Uhr-Imbiss? Mittagessen? Vier-Uhr-Tee? Abendessen, Nachtmahl? Das kennt er doch wohl, oder?"

    Merry: "Ich würde mich nicht darauf verlassen."

    Aus: "Der Herr der Ringe: Die Gefährten"

  • Ich weiß noch wie irritiert ich war, dass das Buch und der Film fast gar nichts miteinander zu tun hatten. Aber eigentlich war das dann beim Lesen sogar gut, da ich so die Handlung ja nicht schon kannte :lachen:

  • Ich weiß noch wie irritiert ich war, dass das Buch und der Film fast gar nichts miteinander zu tun hatten. Aber eigentlich war das dann beim Lesen sogar gut, da ich so die Handlung ja nicht schon kannte :lachen:

    Na ja, von "fast gar nichts" würde ich nicht unbedingt reden - man hat einfach nur einen der beiden Haupthandlungsstränge ausgelassen.

    Aber das Gefühl hatte ich auch - man liest und es kommt sehr viel Neues dazu, das war schön:)

    Aragorn: "Ihr habt schon gefrühstückt."

    Pippin: "Wir hatten das erste, ja. Aber was ist mit dem zweiten Frühstück?"

    Merry: "Ich glaube nicht, dass er weiß, dass es sowas gibt."

    Pippin: "Und der Elf-Uhr-Imbiss? Mittagessen? Vier-Uhr-Tee? Abendessen, Nachtmahl? Das kennt er doch wohl, oder?"

    Merry: "Ich würde mich nicht darauf verlassen."

    Aus: "Der Herr der Ringe: Die Gefährten"

  • Da ich auch großer Filmfan bin und daher schon einiges gesehen habe, ist die Reihenfolge Buch->Film bei mir eher schwierig einzuhalten

    Oft ist es bei mir zwar andersherum, aber ich bin auch schon häufig durch Filme auf tolle Bücher gekommen, gerade auch im Klassikerbereich.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen