Robin Hobb: Shaman's Crossing - Soldier Son Trilogy 1
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Die deutsche Ausgabe ist (typisch für Fanpro) seit langem angekündigt und noch nicht erschienen:
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Ein Taschenbuch wird es irgendwann beie Heyne geben, bislang ist kein Termin bekannt.
Inhalt:
Immer weiter dehnt das Reich Gernia seine Grenzen aus. Um neues Land zu erschließen wurden in den letzten Jahren nahezu alle dort lebenden Naturvölker getötet oder zur Sesshaftigkeit gezwungen.
Nach jahrelangen Kämpfen hat der Herrscher von Gernia einige besonders verdiente Soldaten zu Adligen ernannt (die New Nobles) und sie mit eigenem Land belohnt. Nevare Burvelle ist der zweite Sohn eines solchen New Nobles und ist als solcher der Tradition nach dazu bestimmt ebenfalls Soldat zu werden.
Um Nevare abzuhärten und ihm die Wesensart der Naturvölker zu vermitteln, schickt ihn sein Vater mit dem alten Krieger Dewara allein in die Wüste. Doch Dewara hat seine eignen Pläne mit dem Jungen. In einem Ritual dringt Nevare in das Reich der Baumfrau ein und kehrt schwer verletzt daraus zurück.
Dass er mehr als nur die Narbe am Kopf zurückbehalten hat, bemerkt Nevare erst in seinem ersten Jahr an der Militärakademie. Immer wieder erscheint ihm die Baumfrau im Traum und scheint ihn zu einem Verrat am eigenen Volk bringen zu wollen.
Doch er ist zu abgelenkt um sich damit genauer zu beschäftigen. Die New Nobles, die auf der Seite des Königs stehen, bedrohen damit die Stellung der alten Adligen und diesen politischen Konflikt bekommen die Söhne des neuen Adles an der Akademie in Form von Ungerechtigkeiten und Schikanen zu spüren.
Meine Meinung:
Dieses Buch ist vor allem eines: Langatmig.
Was ich immer als Robin Hobbs größte Stärke gesehen habe, nämlich, dass sie sich Zeit lässt in die Geschichte einzusteigen und sorgfältig erzählt anstatt durch reißerische Action punkten zu wollen, ist hier eine der größten Schwächen des Buches. Durch die erste Hälfte habe ich mich hindurchgekämpft, die zweite, in der es zumindest mehr Interaktionen zwischen Charakteren gab, war dann leichter zu lesen.
Zum Teil liegt das sicher auch an Nevare, der Hauptfigur. Nevare ist an sich ein normaler Junge. Aufgewachsen auf einem Gut im Grenzbereich, wurde er sein ganzes Leben darauf vorbereitet Soldat zu werden. Er hat beigebracht bekommen was richtig und was falsch ist und wie was zu sein hat. Und Nevare ist kein Rebell oder Freigeist, er hinterfragt diese Dinge auch nicht. Damit ist er zwar eine recht realistische Figur, aber wirklich interessant macht ihn das nicht. Am Anfang war er mir sogar regelrecht unsympathisch. Später änderte sich das ein wenig, auch wenn ich nicht behaupten könnte Nevare besonders gern zu mögen. Aber spätestens wenn seine Cousine Epiny sein Frauenbild gehörig durcheinander bringt muss man auch ein wenig über seine naive Engstirnigkeit schmunzeln.
Selbst wenn Nevare in diesem Band für Robin Hobbs Verhältnisse ganz glimpflich davongekommen ist, sind die Hinweise darauf was mit ihm passieren wird zu deutlich um darauf zu hoffen, dass ihm härtere Schicksalsschläge erspart bleiben werden.
Das Schreiben hat Robin Hobb nicht verlernt, das kann man trotz der diversen Längen nicht leugnen. Auch „Shaman’s Crossing“ hebt sich angenehm von der normalen Durchschnittsfantasy ab. Das (und die Tatsache, dass es ein Wettbewerbsbuch war ;)) hat mich überhaupt durchhalten und den Roman zu Ende bringen lassen. Trotzdem reicht es nicht annähernd an ihre vorhergehenden Reihen heran.
Um es kurz zu machen: Empfehlen würde ich das Buch nur Fans der Autorin und Lesern mit einer gewissen Geduld bzw. Toleranz gegenüber sehr handlungsarmen Büchern.