Hi!
Ich bin ohne allzu grosse Erwartungen an dieses Buch herangegangen und war trotzdem so enttäuscht, dass ich es nicht zu Ende lesen werde.
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Inhalt:
Erzählt wird die Geschichte von zwei Mändern: Carl Jacob Candoris, Mathematiker, geboren irgendwann kurz nach der Jahrhundertwende, und Sebastian Lukasser, Schriftsteller, ein Kind der Fünfzigerjahre.
Candoris ist 95 und schwer krank. Er gibt Lukasser – den er sein Leben lang kennt – den Auftrag, seine Geschichte zu erzählen. Lukasser willigt ein, die beiden bleiben drei Wochen zusammen und in dieser Zeit erzählt Candoris aus seinem Leben.
Meine Meinung:
Ich habe das Buch nach 200 von 700 Seiten abgebrochen. Es haben mich nämlich verschiedene Dinge genervt. Sprachlich ist es zwar gut und die Geschichte ist nicht langweilig, aber einfach schlecht erzählt. Das hat vor allem mit den unsäglichen Zeitsprüngen zu tun, derer sich Köhlmeier bedient. Das ist man in einer Szene im Nachkriegs-Wien, hüpft dann wieder in die Gegenwart, findet sich als nächstes am Anfang des 20. Jahrhunderts im Südtirol und gleich darauf in Lissabon in den 50er-Jahren (oder so ähnlich). Man weiss zwar immer, wo man gerade ist, aber diese Hüpferei ist extrem konstruiert, keinesfalls sinnvoll und einfach nur ermüdend.
Wem das nicht reicht, der darf sich auch über Abschnitte freuen, in denen der Autor Einblicke in die Seele verschiedener Protagonisten gewährt – allerdings ohne Erklärungen abzugeben. So liest man sich durch die Geschichte und hat ständig das Gefühl, unerwünscht zu sein in der trauten Zweisamkeit des Duos Candoris/Lukasser, das sich gemeinsam erinnert, ohne wirklich viel preiszugeben. Damit man nicht komplett im Schilf steht, gibts zwar da und dort ein Zückerchen in Form eines ordentlichen Ausschnitts aus einer Biographie, aber dann gehts schon wieder los mit Andeutungen, die dann wahrscheinlich irgendwann später erklärt werden.
Fazit: Insgesamt zu gekünstelt und zu «originell» konstruiert. Kann man getrost in der Buchhandlung lassen.
Gruss
Alfa Romea