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Es gibt 244 Antworten in diesem Thema, welches 51.578 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Klassikfreund.


  • Zu Walser und Co. kann ich mich Elke Heidenreichs Kritik von 2007 nur anschließen:


    >>>"Das ist eine ganz ekelhafte Altmännerliteratur, die wir da jetzt haben: Grass, Walser - diese eitlen, alten Männer, die den Mund nicht halten können", sagte die 63-Jährige dem Magazin "Cicero". Grass und Walser hätten seit Jahren "nichts Gutes geschrieben". Ihre Art der Literatur "von oben" erreiche sie nicht.<<<
    (Quelle)


    Na, da fühle ich mich als Leser von Altmännerliteratur aber schwer gekränkt. :zwinker: Ob solche Äußerungen noch zur allgemeinen Knuddelkultur hier passen? Zum Glück ist das nur ein Zitat...:breitgrins:

  • Na, da fühle ich mich als Leser von Altmännerliteratur aber schwer gekränkt. :zwinker: Ob solche Äußerungen noch zur allgemeinen Knuddelkultur hier passen? Zum Glück ist das nur ein Zitat...:breitgrins:


    Wenn man böse wäre, würde man antworten: "Was soll man von einer verkannten und verbitterten Kritikerin schon anderes erwarten?" Aber eine solche Aussage wäre ja genauso dumm wie ihre eigene.


    Gruß, Thomas

    Einmal editiert, zuletzt von Klassikfreund ()

  • Naja... ist ja wirklich nur ein Zitat, aber ich muss sagen, dass ich es wirklich sehr überzogen finde. Es hat den Anschein, dass man sich nur als guten Literaturkritiker bezeichnen darf, wenn man andere beleidigt.


    Andererseits: Da die Heidenreich genauso über Fantasyliteratur herzieht, befindet die sich ja direkt wieder in sehr guter Gesellschaft :elch:


    Von Walser kenne ich nichts, aber Grass als Autor von "ekelhafter Männerliteratur" zu bezeichnen... wow... da fehlen mir die Worte.

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.


  • als Autor von "ekelhafter Männerliteratur" zu bezeichnen... wow... da fehlen mir die Worte.


    Na ja, "Der Butt" ist es doch!


    Gruß, Thomas

  • Kenne ich nicht, aber schlimmer als Bukowski oder Houllebecq kann er nicht schreiben und nicht mal die beiden würde ich so bezeichnen. Aber das wird hier auch zu OT.

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Als Grass den "Butt" schrieb, war er nicht mal 50. Ich verwahre mich dagegen, in so einem Alter als ekelhafter Greis zu gelten.


  • Das muss ich auch haben. :zwinker: Danke für den Link, Klassikfreund!

  • Es gibt jedoch auch sehr kritische, fundierte Rezensionen auf Amazon.com:


    http://www.amazon.com/How-Fict…8&qid=1311234738&sr=8-1#_


    Danke Klassikfreund für deinen Link - ich fand das Buch im ersten Moment auch sehr interessant. Leider schreckt mich jetzt Flaubert ganz schön ab. In den englischen Rezensionen kommt ein wenig rüber, dass es doch sehr in diese Richtung geht und Madame Bovary war jetzt nicht wirklich meins.


    Ist Kehlmann wirklich so toll - also "Die Vermessung der Welt" mochte ich, hab mich aber an den Rest noch nicht wieder rangetraut. Empfehlungen?


    Zu Frau Heidenreich sag ich nix außer - für mich eine zwiespältige Person, ich mag einige ihre Veröffentlichungen, aber ihre Ansichten sind teilweise nicht die meinen...
    Walser und Grass, nun ja auch noch auf meiner "versuchs doch mal"-Liste.


    Viele Grüße
    schokotimmi

  • Danke Klassikfreund für deinen Link - ich fand das Buch im ersten Moment auch sehr interessant. Leider schreckt mich jetzt Flaubert ganz schön ab.


    Der Autor behandelt doch die gesamte Weltliteratur, das kann man dem Literaturverzeichnis entnehmen.


    Gruß, Thomas

  • Der Autor behandelt doch die gesamte Weltliteratur, das kann man dem Literaturverzeichnis entnehmen.


    Gruß, Thomas


    Ich habe den Eindruck, darauf kommt es nicht einmal soo sehr an. Er spricht da einfach Dinge aus, die einem nie oder nur so am Rande auffallen und wenn man es dann von jemand anderem liest, denkt man "ach, ja stimmt." Aber das ist wahrscheinlich im Besonderen ein spannender Aspekt, wenn man selber schreibt. ;) Ich werde es auf jeden Fall irgendwann kaufen und lesen, obwohl ich einige von den von ihm aufgeführten Autoren auch nicht kenne. :zwinker:

  • Ich habe den Eindruck, darauf kommt es nicht einmal soo sehr an.


    Das stimmt schon. Der Vorwurf in den Rezensionen ist, dass er sich im Detail verliert und eben keine Stellung zum großen und ganzen nimmt. Nun, ich werde das Buch lesen und dann werten, ein solches Buch kann auch nicht jedes Geheimnis eines "guten" Romans lüften. Eine Anleitung ist ja eben nicht möglich.


    Gruß, Thomas

    Einmal editiert, zuletzt von Klassikfreund ()

  • Das stimmt schon. Der Vorwurf in den Rezensionen ist, dass er sich im Detail verliert und eben keine Stellung zum großen und ganzen nimmt. Nun, ich werde das Buch lesen und dann werten, ein solches Buch kann auch nicht jedes Geheimnis eines "guten" Romans lüften. Eine Anleitung ist ja eben nicht möglich.


    Gruß, Thomas


    Hm, ich glaub mein English ist recht mies geworden. Ich hatte die Rezis eher so verstanden, dass er Romanen von Flaubert und in die Richtung gehenden einen großen Vorzug gibt und bestimmte Dinge immer wieder daran festmacht. Und da ich Flaubert nun mal nicht zu meinen Lieblingsautoren zähle, befürchte ich dass ich die Ausführungen nicht so ohne weiteres verstehen werde. Die Diskussion wäre es wert, dem Buch doch mal ne Chance zu geben.


    Vllt. warte ich auch deine Rezi ab, Thomas - die ist ja bestimmt in Deutsch. :zwinker:


    Viele Grüße
    schokotimmi

  • Hm, ich glaub mein English ist recht mies geworden. Ich hatte die Rezis eher so verstanden, dass er Romanen von Flaubert und in die Richtung gehenden einen großen Vorzug gibt und bestimmte Dinge immer wieder daran festmacht. Und da ich Flaubert nun mal nicht zu meinen Lieblingsautoren zähle, befürchte ich dass ich die Ausführungen nicht so ohne weiteres verstehen werde. Die Diskussion wäre es wert, dem Buch doch mal ne Chance zu geben.


    Siehe meine Rezi. Wood zeigt eindrucksvoll, dass alle moderne Autoren mehr oder weniger dem Stil von Flaubert folgen.


    Gruß, Thomas

  • Siehe meine Rezi. Wood zeigt eindrucksvoll, dass alle moderne Autoren mehr oder weniger dem Stil von Flaubert folgen.


    Gruß, Thomas


    Danke für den Hinweis - du hast mich überzeugt, ich gebe dem Buch eine Chance - nicht sofort, weil ich dafür den Kopf frei haben möchte. Vielleicht wird mir ja sogar Monsieur Flaubert dadurch sympathischer.


    Viele Grüße
    schokotimmi

  • Ist zwar keine Rezension, aber ich habe keinen geeigneteren Thread für diesen interessanten Artikel gefunden:


    >>>Warum verkaufen sich schlechte Bücher so gut, warum wird deutsche Kriminalliteratur gebasht und warum sind Frauen immer unterrepräsentiert? Das ist die Trinität der Themen, die immer wieder in allen möglichen Zusammenhängen aufkommen und von denen es immer heißt, sie seien längst erledigt. Sind sie aber überhaupt nicht. Zoë Beck hat sich heute der Frauen-Frage angenommen – ein Aufruf!<<<


    http://culturmag.de/crimemag/z…ber-die-frauenfrage/29372

  • Oliver Reese, seit zwei Jahren Intendant am Schauspiel in Frankfurt, hat in der heutigen Print-Ausgabe der Frankfurter Rundschau einen netten kleinen Artikel über Charlotte Roches "Schoßgebete" und den lächerlichen Hype drumherum beigesteuert - lesenswert, aber leider online nicht verfügbar.


    Eine Bemerkung darin fand ich besonders hellsichtig: wie fiele wohl das Urteil über dieses Büchlein aus, wenn es nicht von einer (nun ja) attraktiven jungen Frau geschrieben worden wäre, sondern von einem angegrauten alten Zausel? :breitgrins:

    Einmal editiert, zuletzt von Gronauer ()