Fup von Jim Dodge
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Klappentext:
"Trink dies. Sei still. Du wirst ewig leben." Ein alter Indianer verleiht Granddaddy Jake Unsterblichkeit. Zeit genug also, den perfekten Whiskey zu brennen. Als Jake das Geld ausgeht, adoptiert er seinen Enkel Tiny, der von einen früh verblichenen Eltern ordentlich geerbt hat. Auf Jakes Ranch vertreiben die beiden sich die Zeit mit Zäuneaufstellen, Poker und Dame. Bis Tiny ein Entenküken findet: Fup. Das charakterstarke Tier weigert sich zu fliegen und wächst heran zu einem kapitalen Zwanzig-pfünder. Doch dann läuft es dem alternden Wildschwein Lockjaw vor die Füße ...
Meine Meinung:
Fup ist eines der Bücher, bei denen ich im Zwiespalt war, ob es sich nun um mittelmässigen Zwischendurch-Lesestoff handelt oder um eine witzig verpackte kleine Kostbarkeit.
Nach den ersten Seiten war ich froh, dass es sich um ein dünnes Büchlein handelt, weil ich mich mit dem Stil nicht recht anfreunden konnte. Platt und einfach dargestellt. Ab und an ein lahmes Lächeln.
Allmählich wurde aus dem Lächeln ein breites Grinsen. Und die völlig schrägen Figuren verwandelten sich in fühlende Menschen. Der unsterbliche, harte Typ eines Abenteuerers, den Granddaddy Jake verkörperte, ließ den einsamen alten Mann hervorspitzen, der seine Freuden gerne teilen würde. Tiny, der anfangs eher retardiert wirkt und seine Zäune so sehr liebt.
Jake und Tiny, zwei sehr unterschiedliche Menschen, die doch so voller Liebe und Toleranz sind. Lockjaw spiel zwar auch eine Rolle, aber Fup nistet sich im Haus und Herzen der beiden ein. Aber die Tiere bleiben Tiere, auch wenn ihnen im Auge von Jake und Tiny menschliche Züge aufgedrückt werden.
Ich habe das Buch an einem Abend ausgelesen und manchmal hatte ich den Eindruck, dass es auch auf diese Weise entstanden sein könnte. Wurde dieses Buch vielleicht als Scherz begonnen, nach dem Motto, kann man in kürzester Zeit eine Geschichte herunterreißen und wie weit kann man den Bogen spannen ohne klar zu machen,dass das alles nur als Ulk gedacht war. Hat sich die Geschichte während des Schreibens verselbstständigt und immer mehr an Tiefe gewonnen ohne aktives Zutun des Autors?
Ähnliches gilt auch für die Illustrationen. Ich habe keine Ahnung von Malerei muss ich vorweg betonen. Die Zeichnungen erinnerten mich an die Darstellungen aus Bilderbüchern oder Comic. Naja! Passte eigentlich zu dieser teils skurrilen Geschichte, dachte ich mir. Ab dem zweiten Kapitel, als auch das Buch an sich sich zu wandeln begann, war auch aus den Bildern mehr herauszulesen. Das Bild mit dem Hippie erinnerte mich auffallend an den "Schrei" von Munch. Andere haben einen Hintergrund, der zeitliche und örtliche Veränderungen mitaufführt.
Das Buch ist wie ein Klumpen, den man gefunden hat und der sich als bunter Achat entpuppt.
Oder wie Granddaddy Jake über seine letzte Lektüre sinnierte:
Keine allzu üble Geschichte, selbst wenn sie wahrscheinlich der allerletzte Quatsch war.