Teil II/1. + 2. Kap.:
Ich muss mal wieder feststellen, dass ich einfach viel zu naiv bin. Eigentlich ist es ja logisch, aber mich hat es doch schockiert, dass
der Mord an Ricardo einfach vertuscht wird. Noch nicht einmal als Unfall - Ricardo kam in das Schussfeld oder so - wird es dargestellt, sondern behauptet, er hätte sich ungeschickterweise selbst angeschossen.
Fast schlimmer noch finde ich es aber, dass die Offiziere noch nicht einmal untereinander aussprechen, was wirklich geschehen ist. Dass die Kadetten einen der ihren als Strafe ermordet haben, wissen sie garantiert, aber das darf nicht offen gesagt werden, denn dann könnten wohl nicht einmal sie darüber einfach hinwegsehen. Was nicht gesagt wird, ist nicht wirklich wahr und erfordert keine Handlung.
Schlimm, richtig schlimm, aber es passt schon. Das Überleben der Schule muss gesichert werden, und dazu ist es erforderlich dass "eigentlich nichts geschehen ist".
Ricordos Vater stellt sich als strenger, aber liebender Papa dar, der doch nur das Beste seines Sohnes wollte. Glaubt er das wirklich, oder ist das nur Fassade?
Übrigens wurde mir bei seinem Gespräch mit Alberto klar, dass der Freund der jungen Tere wirklich nicht Ricardo war, denn der ist ein Einzelkind, während Teres Freund ja immer von Higueras, dem Freund seines älteren Bruders Geld bekommt, um mit der Straßenbahn zu Teres Schule zu fahren. Da hast recht gehabt, Struppi; das muss der Jaguar gewesen sein.
Auch was das Alter der Kadetten angeht, irrten wir uns. In diesem Kapitel heißt es, dass sie 16 bis 17 Jahre alt sind. Das bedeutet, dass Albertos Besuch bei Pies Dorados nicht in der "Gegenwart" sondern ein bis zwei Jahre früher stattgefunden hat.