Kaufen* bei
Amazon
Bücher.de
Buch24.de
* Werbe/Affiliate-Links
Kaufen* bei
Amazon
Bücher.de
Buch24.de
* Werbe/Affiliate-Links
Ich habe das Buch im englischen Original unter dem Titel "They Do it with Mirrors" gelesen.
Eine Jugendfreundin Miss Marples macht sich Sorgen um ihre Schwester, Carrie Louise. Carrie Louise ist zwar glücklich in dritter Ehe verheiratet, doch als ihre Schwester sie auf ihrem Landsitz Stonygates besucht, auf dem der Ehemann ein Heim für straffällig gewordene Jugendliche betreibt, ist ihr irgend etwas nicht ganz geheuer. Was da nicht stimmt, kann sie nicht sagen, ist aber so besorgt um das Wohlergehen ihrer Schwester, dass sie Miss Marple bittet, doch mal nach dem Rechten zu sehen.
Miss Marple macht sich auch gleich auf nach Stonygates, wo anfangs alles in Ordnung zu sein scheint. Aber dann geschieht ein Mord - und bei dem einen bleibt es nicht…
Dieser sechste Miss Marple-Krimi ist leider keiner von Christies besten. Von Anfang an verwirrt er durch eine Unzahl von Personen, die lieblos und ohne Sorgfalt nach dem Fließbandprinzip vorgestellt werden, und deren (Verwandtschafts-)Verhältnisse nicht leicht überschaubar sind. Da wurde geheiratet, geschieden, adoptiert, Kinder bekommen, sich wieder verheiratet und verwitwet, und das über mehrere Generationen .
Auch als man zumindest einen Teil der erwähnten Personen "live" kennenlernt, bleibt es schwer, die Übersicht zu behalten. Sehr viele Leute treiben sich auf Stonygate herum, und alle wirken sie etwas sonderbar. Wirklich lebendig wird niemand, nicht einmal Miss Marple. Alle agieren wie Abziehbilder, und bleiben so uninteressant. Der Charme eines richtigen "Whodunnit", den Agatha Christie mit einer begrenzten Personenzahl auf abgegrenztem Raum sonst so perfekt erzeugen kann, bleibt hier leider aus.
Auch der eigentliche Kriminalfall konnte mich nicht überzeugen. Viel zu früh hatte ich die richtige Person in Verdacht, was aber auch daran liegen kann, dass ich das Buch vor 25-30 Jahren höchstwahrscheinlich schon einmal gelesen habe. Zwar konnte ich mich nicht mehr daran erinnern, aber vielleicht war mir die Auflösung ganz vage doch im Gedächtnis geblieben. Vielleicht war aber auch die ganze Geschichte zu offensichtlich konstruiert, so dass die eigentlich notwendige Überraschung über den Schuldigen ausblieb.
Wer Agatha Christie kennen- und liebenlernen will, sollte lieber zu einem anderen ihrer Werke greifen.