Ich bin nun endlich (!) zum Lesen gekommen und konnte vor Kapitel 4 auch nicht wieder aufhören. Bis jetzt gefällt mir die Geschichte total gut. Poe hat es einfach drauf das Delirium, in dem sich Arthur in seinem Versteck auf den Schiff befindet so zu beschreiben, dass mir als Leser teilweise auch ganz komisch wurde.. Übrigens dachte ich auch zunächst, dass Tiger nur eine Einbildung ist, weil ich auch gar nicht richtig verstanden hatte wo er auf einmal herkam. War er schon die ganze Zeit bei ihm im Versteck? Diese Wendung, die ihre Beziehung nimmt, kurz bevor Augustus zu ihnen stößt, finde ich ganz gruselig! Erst erzählt Arthur, dass er eine ganze besondere Zuneigung für Tiger empfindet und dann denkt er sogar drüber nach ihn zu töten und auch Tiger scheint ja das gleiche zu denken. Ich bin total gespannt wie es weiter geht und was auf dem Schiff los ist! Mein erster Gedanke war, dass vielleicht Piraten das Schiff gekapert haben, aber da ich eure Kommentare extra nur überflogen haben, denke ich mal, dass etwas anderes los ist..
Edgar Allan Poe - Verschiedene Erzählungen (+ ein Gedicht)
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Die Beiträge zur Fortsetzung der Leserunde habe ich in den Vorschlagsthread verschoben.Du hast dabei zwei Beiträge (von insekt und mir) zu viel erwischt. Lassen sich die wieder zurück verschieben, der Übersicht halber?
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Kap. 9-13:[...]kann ich nicht verstehen, wie Arthur im Nachhinein so sicher sagen kann, was an welchem Tag geschehen war [...] dass der Hunger als so viel schlimmer als der Durst geschildert wird. Ohne Essen kommt man doch viel länger aus als ohne Wasser[...] Auch dass sie ihren Durst an einer Stelle mit ____ stillen[...]
Ja, über diese Punkte habe ich mich auch gewundert, aber so furchtbar störend fand ich sie dann doch nicht - ich schätze, ich sehe die Geschichte eh ein Stück weit als Seemannsgarn, egal, was einem der Erzähler zu Beginn weismachen will.
Überrascht hat mich, dass
Augustus stirbt - irgendwie war ich, anhand einiger Formulierungen am Anfang der Geschichte, sicher, dass er überleben würde.
Jedenfalls langweilt mich die Geschichte nicht und die Szenen mit der Nachricht, dem Schiff und dem Kannibalismus, waren schon ziemlich gruselig und spannend.
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Was mich noch interessieren würde, ist welche Geschichten euch denn am besten gefallen haben. Sagen wir eine Top 3. :smile:
Meine wären:
1. Das verräterische Herz
2. Die Grube und das Pendel
3. Der Doppelmord in der Rue Morgue -
An erster Stelle steht bei mir The Raven, danach kommen (ohne spezielle Reihenfolge) die Grube und das Pendel, Das verräterische Herz, Die schwarze Katze (wenn auch eher aufgrund der Hörversion), Die Maske des roten Todes und Der Untergang des Hauses Usher. Allerdings habe ich teilweise das Gefühl, das mir Poes Gedichte fast besser gefallen, als seine Geschichten, obwohl ich normalerweise mit Lyrik nicht viel am Hut habe.
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Ich habe ein kleines Buch mit all seinen Gedichten drin. Ist aber in Englisch und etwas älter und (wahrscheinlich) deshalb finde ich es auch leider nicht bei Amazon, sonst hätte ich es mal gepostet. Aber so etwas gibt es sicher auch in Deutsch und ist vielleicht was für dich Liafu. :smile:
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Danke, aber ich habe ja eine englische Gesamtausgabe und auch schon ziemlich viele der darin enthaltenen Gedichte gelesen.
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Du hast dabei zwei Beiträge (von insekt und mir) zu viel erwischt. Lassen sich die wieder zurück verschieben, der Übersicht halber?
Sorry, die beiden Beiträge waren mir entgangen. Jetzt sind sie wieder da, wo sie hingehören.
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Hallo,
wollte mal fragen ob noch jemand Lust hat auf Runde 2. Bis jetzt dabei / es wird gelesen:
insekt - Der Sturz in den Maelström
Liafu - Politian
mohan - Der entwendete Brief
Ophelia - Lebendig begraben
Nischa - Mit dem Teufel ist schlecht wettengruss
Andreas
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Ich bin leider nicht mehr dabei, werde aber versuchen nebenbei ein wenig mitzulesen! Vielleicht melde ich mich dann mal sporadisch dazu, aber grade hoffe ich erstmal, dass ich wenigstens bei der Lovecraft-Leserunde aktiv mitlesen kann.
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...aber grade hoffe ich erstmal, dass ich wenigstens bei der Lovecraft-Leserunde aktiv mitlesen kann.Wieso denn hoffen?
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Wieso denn hoffen?
Weil dann meine Prüfung-Hochphase ist. Und leider sehe ich ja grade auch bei der letzten Poe-Geschichte, wie wenig ich zum Lesen komme, wenn in der Uni viel los ist.. (+ Bücher im November vom Sub gelesen: 0 ) Deswegen werd ich 2 Leserunden nicht schaffen
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Schade. Trotzdem viel Erfolg!
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Merci Vielleicht schau ich ja hin und wieder rein!
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Ich bin jetzt auch durch und muss leider sagen, dass sich die Geschichte zwischendurch dann doch ganz schön gezogen hat,
Genauer gesagt fand ich den gesamten Abschnitt nach der Rettung durch die Jane Guy und die ganzen Erklärungen zu Flora und Fauna irgendwelcher Inseln einfach langweilig. So viel wollte ich weder über das Nistverhalten von Albatrossen, noch über die Trocknung von Seegurken wissen. Auch bei der Darstellung der "Wilden" muss ich mich Saltanah anschließen - das wahr zu plump. Spannender wurde es dann wieder, als Peters und der Erzähler als einzige Überlebende auf der Insel fest saßen. Was ich vom Ende halten soll - keine Ahnung. Irgendwie passt es ja, aber auf der anderen Seite ist es doch irgendwie auch ein billiger Trick um zum Schluss noch ein wenig Mystery/Gruseleffekt zu erzeugen.
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Guten Morgen,
also ich mochte Poes ewig lange Erklärungen schon immer. Das ist aber Geschmacksache würde ich sagen.
gruss
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Ich bin jetzt auch durch und muss leider sagen, dass sich die Geschichte zwischendurch dann doch ganz schön gezogen hat,Genauer gesagt fand ich den gesamten Abschnitt nach der Rettung durch die Jane Guy und die ganzen Erklärungen zu Flora und Fauna irgendwelcher Inseln einfach langweilig. So viel wollte ich weder über das Nistverhalten von Albatrossen, noch über die Trocknung von Seegurken wissen. Auch bei der Darstellung der "Wilden" muss ich mich Saltanah anschließen - das wahr zu plump. Spannender wurde es dann wieder, als Peters und der Erzähler als einzige Überlebende auf der Insel fest saßen. Was ich vom Ende halten soll - keine Ahnung. Irgendwie passt es ja, aber auf der anderen Seite ist es doch irgendwie auch ein billiger Trick um zum Schluss noch ein wenig Mystery/Gruseleffekt zu erzeugen.
Ja ich finde die Geschichte auch teilweise ziemlich bemüht, aus denselben Gründen wie beschrieben. Poe hat eindeutig bessere Geschichten geschrieben m.E.
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Die zweite Runde E. A. Poe sollten wir ruhig in diesem Thread fortsetzen - einmal der Übersicht halber und weil wir eh nur ein kleines Häufchen sind.
Dann starten wir ab Montag in die zweite Runde mit folgenden Lesern:
insekt
Liafu
mohan
Nischa
OpheliaGelesen wird in dieser Reihenfolge:
Der Sturz in den Maelström ab 8.12.2008
Politian ab15.12.2008
Der entwendete Brief ab 22.12.2008
Mit dem Teufel ist schlecht wetten ab 29.12.2008
Lebendig begraben ab 5.1.2009Falls sich uns noch jemand anschließen möchte, immer her!
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Hallo zusammen,
die Geschichte habe ich jetzt durch und mir erste Gedanken zur Form gemacht. Der Inhalt muss noch warten.
Der Maelström scheint ein beliebtes Motiv in der Literatur zu sein. Ich kenne Moby Dick (1851) sehr gut, der zehn Jahre später veröffentlicht wurde. Darin erwähnt Ahab ihn, als er gelobt, den Wal um die ganze Welt zu jagen, auch um den norwegischen Maelström. In Jules Vernes 20.000 Meilen unter dem Meer (1870) wird er, glaube ich zumindest zu erinnern, auch angesprochen. Vielleicht hat Poe ihn 1841 mit seiner Geschichte in die Literatur eingeführt oder ihn bekannt gemacht. Wisst ihr etwas darüber?
In der Geschichte gibt es nur zwei Personen, die beide namenlos sind. Der alte norwegische Fischer, dessen zwei Brüder im Maelström umgekommen sind, erzählt dem Fremden, der nicht aus Norwegen stammt, die Geschichte, die der Fremde wiederum uns erzählt. Eine interessante Struktur: Der Fischer entwickelt seine Geschichte wie ein Gemälde, zu dem der Erzähler den Rahmen fertigt und uns das Ganze als „Der Sturz in den Maelström/Hinab in den Maelström“ präsentiert.
Früh in der Geschichte wird unser Interesse geweckt, als der Fischer erzählt, dass er den sicheren Tod vor Augen hatte und dennoch überlebte. Ein wenig erinnert seine Erzählung an das Vorgehen im Horrorfilm, die Umkehrung von Ursache und Wirkung. Der Fischer beschreibt erst die Wirkung, die Ursache folgt später. Gar nicht so neu, das Verfahren.
Ich habe das Original und die Übersetzung gelesen, die mir gut gefällt. Poes Text ist sehr schön rhythmisiert. Die deutsche Fassung trifft den Rhythmus des Originals sehr gut.
Liebe Grüße,
mohan -
Vielleicht hat Poe ihn 1841 mit seiner Geschichte in die Literatur eingeführt oder ihn bekannt gemacht.
Das hat mich auch interessiert und zumindest Wikipedia behauptet, dass dem so ist, oder genauer gesagt, dass er den aus dem Skandinavischen stammenden Begriff in die englische Sprache eingebracht hat.
ZitatFrüh in der Geschichte wird unser Interesse geweckt, als der Fischer erzählt, dass er den sicheren Tod vor Augen hatte und dennoch überlebte. Ein wenig erinnert seine Erzählung an das Vorgehen im Horrorfilm, die Umkehrung von Ursache und Wirkung. Der Fischer beschreibt erst die Wirkung, die Ursache folgt später. Gar nicht so neu, das Verfahren.
Wobei diese Vorgehensweise auch nach hinten losgehen kann - hätte ich nicht gewusst, dass der "Erzähler" sowieso überlebt, wäre bei mir vermutlich mehr Spannung aufgekommen. Anders ausgedrückt: Diese Geschichte gehört für mich sicher nicht zu Poes besten - aus dieser doch eigentlich sehr spannenden Ausgangssituation hätte er mehr machen können.