Mario Vargas Llosa schreibt hier über ein düsteres Kapitel in der Geschichte der dominikanischen Republik: die Diktatur des Rafael Trujillo, genauer gesagt über deren Ende durch das Attentat auf Trujillo. „El Jefe“ hatte im Volk den Schimpfnamen „Ziegenbock“, woraus sich auch der Titel erklärt.
Vargas Llosa nähert sich der Geschichte auf drei Wegen: zum einen erzählt er von Urania, der Tochter eines in Ungnade gefallenen Ministers, die kurz vor dem Attentat in die USA ausgewandert ist und jetzt nach vielen Jahren zum ersten Mal wieder in die Heimat zurückkehrt. Sie hatte vorher jeden Kontakt zu ihrer Verwandtschaft abgebrochen und begegnet ihrem greisen Vater auch jetzt noch mit Ablehnung, allerdings aus gutem Grund, wie der Leser im Lauf des Buchs erfährt.
Der zweite Erzählstrang berichtet aus dem Blickwinkel von Trujillo selbst. Vargas Llosa beschreibt ihn als gebrechlichen, aber trotzdem noch mächtigen und grausamen Menschen, der jeden Menschen in seiner Umgebung zu beherrschen vermag und sich das, was er will, ohne jede Rücksicht nimmt, ob es sich nun um Geld, Vermögen oder auch Frauen handelt.
Schließlich beschreibt Vargas Llosa die Attentäter, die alle zunächst Trujilloanhänger waren, aber aus den verschiedensten Gründen zu seinen Feinden wurden. Das Attentat war von langer Hand geplant, aufgrund eines wankelmütigen Mitverschwörers kommt aber alles anders als gedacht.
Vargas Llosa lässt durch die verschiedenen Blickwinkel ein plastisches Bild eines Landes entstehen, in dem die Angst vor dem übermächtigen Diktator herrscht, der auch nach seinem Tod noch existent zu sein scheint. Er zeigt auch, wohin die Mischung aus Angst und Machthunger die Menschen in einer Diktatur treiben kann. Insgesamt ein informativer, aber auch bedrückender Roman.
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