Maeve Binchy - Im Kreis der Freunde

Es gibt 2 Antworten in diesem Thema, welches 3.226 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Bettina.

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    Kurzbeschreibung
    Die warmherzige Benny und die elfenhafte Eve Malone sind seit ihrer Schulzeit in dem schläfrigen Knockglen enge Freundinnen. Ihre Wege trennen sich auch nicht, als beide zum Studium nach Dublin gehen und sie auf einen Kreis junger Leute um den attraktiven Jack Foley und die schöne, aber egoistische Nan Mahon stoßen. Sehr bald müssen Benny und Eve lernen, dass wahre Freundschaft wichtiger ist als alle Zerstreuungen, die das Leben in der Großstadt ihnen bieten kann.


    Meine Eindrücke
    Benny, Tochter des örtlichen Herrenausstatters, hat Glück: Ihre Eltern können ihr ein Studium in Dublin finanzieren. Eve, ihre Freundin, verschafft sich nach Einsprache bei der ungeliebten Familie ihrer Mutter ebenfalls einen Platz an der Universität. Dort wird schnell deutlich, wie unterschiedlich die beiden Freundinnen sind. Benny ist nicht nur wohlbehütet; ihre Eltern glucken geradezu und Benny muss schneller einen Weg zur Abnabelung finden, als sie sich das vorgestellt hat. Kaum 18 geworden, macht ihr z. B. der Mitarbeiter des Vaters klar, dass er sie heiraten will, weil er sich gesellschaftichen Aufstieg erhofft. Eve ist als Waise im Kloster groß geworden und ist - auch wenn man es daher nicht glauben mag - wesentlich selbstbewusster und sicherer in so ziemlich allem, was sie anpackt.


    Das Buch bot mir eine nette Unterhaltung für zwischendurch. Flüssig zu lesen und trotz seiner Vorhersagbarkeit in vielen Dingen immer ausreichend Details, um dran bleiben zu wollen. Die Personen empfand ich gut zusammen gestellt: Zwar liefern sie jedes Klischee, das in das streng katholische Irland der 1950er Jahre passt, aber sie sind nicht ewig in der Rolle gefangen bzw. füllen sie nicht hoffnungslos stereotyp mit Leben aus. Dass einige Personen das Ende bekommen, das man schon erahnt, wird trotzdem nicht beschrieben, als hätte man Schema F aus der Schublade gezogen und mit Personen und Geschichten gefüllt. Ich gebe nämlich zu, dass ich sowas erwartet bzw. befürchtet hatte.


    Dass ich Binchy trotzdem nicht dreimal jährlich lesen werde, liegt vielleicht eher daran, dass ich nach dem Umblättern der letzten Seite zwar eine schöne Geschichte gelesen hatte, mich aber letztendlich doch nicht mit dem Leben der Protagonisten identifizieren konnte. Die konservativen Lebenskonzepte sind nicht so ganz die meinen und eigentlich gibt es für meine Begriffe kaum eine Person, die auch nur annähernd ein eigenes Leben versucht (na gut, zwei Ausnahmen bei den Nebencharakteren).


    3ratten

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  • Hallo Bett


    mir ging es mit diesem Buch ähnlich: nett zu lesen, aber keiner der Charaktere ist mir so richtig ans Herz gewachsen. Was ich an dem Buch sehr mochte, war das Bild, Binchy vom Irland der 50er Jahre zeichnet (hat man zwar alles schon gelesen, aber es ist doch immer wieder unterhaltsam). Etwas unstimmig fand ich mal wieder die zeitliche Komponente bei der unvermeidlichen ungewollten Schwangerschaft, aber wer wird denn kleinlich sein :zwinker: Jetzt würde mich aber noch interessieren, wer für Dich die beiden Nebencharaktere mit dem eigenen Leben sind?


    Viele Grüße :winken:
    Manjula

  • Jetzt würde mich aber noch interessieren, wer für Dich die beiden Nebencharaktere mit dem eigenen Leben sind?


    Die Namen kann ich Dir jetzt gar nicht mehr sagen, weil ich das Buch schon nicht mehr habe.
    Aber da ist zum einen die Nichte der Besitzerin einer Damenboutique sowie der Neffe eines italienischen Kneipenbesitzers.


    ... Fortsetzung folgt,
    mein Mann braucht Hilfe, ich erkläre bald mehr, versprochen.

    ________________
    ...Fortsetzung:
    Die beiden müssen mit ihren Rollen natürlich auch in Bild passen :zwinker: und bügeln daher die Vorurteile der Dorfbewohner platt: Die zwei sind kleidungsmäßig absolute Städter und Vertreter neuer Moden aus allen Richtungen, sind dafür aber tüchtig und kreativ und stechen so manchen konservativen Dörfler aus - und sie verändern einiges im Dorf mit ihren Ideen. Mir gefielen die zwei genau deshalb. Ich empfand die beiden als viel stärker belebend für Knocklen und ihren Freundeskreis als alle anderen. Die sprengten den Rahmen und zeigten, was alles auch ohne bedingunslose Konfrontation mit dem Bestehenden machbar ist - während sich Benny und Eve (wenn auch glaubwürdig) in einem doch kleinen Rahmen bewegten.

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    Einmal editiert, zuletzt von Bettina ()